ARIADNE-Newsletter 37
Biographisches & Erlebnisberichte
Bäumer, Änne: Wisse die Wege : Leben und Werk Hildegards von Bingen ; eine Monographie zu ihrem 900. Geburtstag. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998.
Signatur: 1542967-B.Neu
In dieser Monographie spricht Hildegard zur LeserIn in ihren eigenen Worten. Es entsteht von selbst das authentische Bild dieser herausragenden Frau des Mittelalters. Das Buch umfaßt alle wichtigen Lebensabschnitte sowie die visionären, naturkundlichen, medizinischen und musikalischen Werke Hildegards. Die Kapitel sind in sich abgeschlossen, sie vermitteln die Stationen ihres Lebens und die Kernaussagen ihrer Werke. Das Buch berücksichtigt auch den neuesten Stand der Forschung und macht es so sowohl zu einer umfassenden Biographie als auch zu einem nützlichen Nachschlagewerk.
Baumgart, Hildegard: Bettine Brentano und Achim von Arnim : Lehrjahre einer Liebe. - Berlin : Berlin Verlag, 1999.
Signatur: 1548077-B.Neu
Die heimliche Hochzeit Bettine Brentanos und Achim von Arnims im Jahr 1811, viele Jahre, nachdem sie sich kennen- und liebengelernt haben, besiegelt das Bündnis zweier Menschen, die gegensätzlicher nicht sein konnten und die doch, jeder auf seine Weise, das Fühlen, Denken und Schreiben der Romantik verkörpern. Hildegard Baumgart beleuchtet die Vorgeschichte dieser Ehe und spürt den Lebenslinien der Protagonisten nach.
Bestenreiner, Erika: Luise von Toscana : Skandal am Königshof. - München [u.a.] : Piper, 1999.
Signatur: 1548229-B.Neu
Luise von Toscana, der 1870 geborenen Erzherzogin von Österreich, schien ein glanzvolles Leben bevorzustehen. Als Habsburgerin ist sie eine begehrte Partie auf dem Heiratsmarkt des europäischen Hochadels. Sie entscheidet sich unter verschiedenen Bewerbern für Prinz Friedrich August aus dem Haus der Wettiner, den zukünftigen König von Sachsen. Doch nach der Heirat 1898 beginnt ein Drama: Der sächsische Hof nimmt die Kronprinzessin feindlich auf, Intrigen über Intrigen vergiften ihr Leben. Beim Volk ist sie populär, was sie dem Hof noch verdächtiger macht. In dieser Situation begegnet sie einem Mann, den sie für ihre große Liebe hält und für den sie alles aufzugeben bereit ist: Thron, Mann und vor allem ihre Kinder ...
Bohlmann-Modersohn, Marina: Paula und Otto Modersohn. - Berlin : Rowohlt, 1999. - (Paare)
Signatur: 1547967-B.Neu
Im Mai 1901 heiraten sie in Gegenwart der Freunde, darunter Rilke, mit dessen zukünftiger Frau Clara Westhoff Paula eine enge Freundschaft beginnt. Doch der unerfüllte Kinderwunsch und die Grenzen der Freundschaft unter "Schwestern" entfremden Paula von Worpswede. Sie wird ungeduldig, braucht Anregungen, sie will nach Paris. Viermal reist sie in die damalige Hauptstadt der Moderne und arbeitet dort in einem kleinen Atelier wie im Rausch. Otto Modersohn, der elf Jahre Ältere, läßt es zu, bleibt zu Hause und vertieft sich in die Stille der Landschaft. Schließlich gibt Paula auf, kehrt zurück und wird schwanger. Kurz nach der Geburt des Mädchens stirbt sie, einunddreißigjährig. Zurück bleibt die wachsende Legende von der einsamen, verkannten, zu Unrecht ins Eheleben gezwungenen Malerin. Doch Briefe und Tagebuchaufzeichnungen machen deutlich, wie spannungsreich in Wahrheit diese Partnerschaft war.
Breur, Dunya: Ich lebe, weil du dich erinnerst : Frauen und Kinder in Ravensbrück. - Berlin : Nicolai, 1997.
Signatur: 1543310-C.Neu
Die Tochter der Widerstandskämpfer Aat und Krijn Breur wächst nach einem Jahr gemeinsamer Gestapo-Haft mit ihrer Mutter bei den Großeltern und in Pflegefamilien auf. Über ihre Eltern weiß sie kaum etwas. 1957 wird in Amsterdam eine Straße nach ihrem Vater benannt, der von den NS-Schergen hingerichtet worden war. Über sein Schicksal und das eigene hüllt ihre Mutter sich in Schweigen. Erst als Dunya Jahre später deren Zeichnungen aus Ravensbrück entdeckt und Kontakt zu den dargestellten Frauen und Kindern aufnimmt, erfährt sie von der schrecklichen Vergangenheit ihrer Eltern ...
Fraedrich, Käthe: Im Gulag der Frauen. - München : Universitas, 1997.
Signatur: 1548164-B.Neu
Käthe Fraedrich, Jahrgang 1916, war nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der SPD in Westberlin und im antikommunistischen Widerstand aktiv. Auf Grund dieser Tätigkeit kam sie in ein sowjetisches Frauenstraflager. Über diese Jahre und ihre Erlebnisse im Gulag schrieb sie das vorliegende Buch. Nach ihrer Entlassung 1955 arbeitete sie im Ostbüro der SPD und in der Flüchtlingsbetreuung Ost.
Hörner, Unda: Lauren Bacall und Humphrey Bogart : Gangsterbraut im Seemannsgarn. - Berlin : Rowohlt, 1999. - (Paare)
Signatur: 1547964-B.Neu
Bacall und Bogart heirateten 1945, und Ehe wie Liebe hielten bis zu Bogarts Tod 1957. Beide Schauspieler nannten die gemeinsame Zeit auch ihre glücklichste. In den zwölf Jahren drehten sie "Key Largo", "Die schwarze Natter" sowie "Tote schlafen fest" - der Film, der sie zum Mythos machte. "Bogie und Bacall" wurden zur stehenden Redewendung für ein Traumpaar schlechthin, nachdem Bogart seinerseits schon mit Ingrid Bergman in "Casablanca" ein legendäres Paar kreiert hatte. Bogart und Bacall bewährten sich auch politisch, in der Zeit des McCarthy-Tribunals. 1947 zogen sie mit anderen Kinostars zum Weißen Haus, um gegen die verfassungswidrigen Verfolgungen durch die Regierung zu protestieren.
Hülsemann, Irmgard: Lou : das Leben der Lou Andreas-Salomé. - München : Claassen, 1998.
Signatur: 1544332-B.Neu
Der Name Lou Andreas-Salome wird heute weniger mit ihrem durchaus umfangreichen literarischen Werk über Kunst, Religion, Erotik und Psychoanalyse verbunden, als vielmehr mit drei großen Repräsentanten der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte: Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke und Sigmund Freud. In ihren Büchern rebellierte sie gegen jede überkommene Autorität, kämpfte um Frauenrechte und plädierte für die schöpferische Freiheit der Erotik. Ihr klarer Intellekt, ihre überbordende Vorstellungskraft, ihr Drang, das Unkonventionelle zu wagen, strahlen bis heute ungebrochene Faszination aus. Gestorben ist sie sechsundsiebzigjährig 1937 in Göttingen, im Haus "Loufried".
Kaminski, Gerd: Verheiratet mit China : die unglaubliche Geschichte einer Österreicherin in China. - Wien : Löcker, 1997.
Signatur: 1143293-B.Neu.33
Mit sechzehn lernt Gertrude Wagner Du Chengrong, einen der chinesischen Polizeioffiziere, die nach Wien zur Ausbildung abkommandiert sind, kennen und lieben. 1935 folgt sie ihm nach China. Nach anfänglichem Wohlstand geht sie mit ihm durch alle Feuerproben, welche die chinesische Zeitgeschichte zu bieten hat. Fünfzig Jahre lebt sie in einem kleinen chinesischen Dorf. Erst als sie der Autor 1990 in ihrem vierhundert Jahre alten Gehöft besucht, kommt sie wieder in Kontakt mit Europa.
Kubitschek, Brigitta: Franziska Gräfin zu Reventlow : Leben und Werk ; eine Biographie und Auswahl zentraler Texte von und über Franziska Gräfin zu Reventlow. - München [u.a.] : Profil, 1998. - (Profile)
Signatur: 1541924-C.Neu
Franziska zu Reventlow rebelliert schon früh gegen das Sittlichkeitsprogramm ihres Husumer Elternhauses und ihrer Erziehung. Sie wird Mittelpunkt der Schwabinger Bohème in München, führt ein Liebesleben, das sich über alle Konventionen hinwegsetzt, bekommt einen heißgeliebten Sohn und heiratet schließlich völlig verarmt einen baltischen Adeligen, mit dem sie gemeinsam - vergeblich - auf eine reiche Erbschaft hofft. Zuletzt lebt sie vorwiegend in der Schweiz und stirbt 1918 an den Folgen einer Operation. Leben und Werk sind bei Reventlow nicht zu trennen, so sind große Teile ihrer eindrucksvollen Tagebücher in ihr belletristisches Werk eingegangen. In ihren Essays zur Stellung der Frau mischen sich die Forderung nach gleichen Rechten für Frauen mit biologistischen Thesen, die ihre Bestimmung in Liebe und Mutterschaft sehen. (Siehe auch: Eden, Wiebke im Kapitel "Sprache & Literatur")
Prinz, Alois: Beruf Philosophin oder die Liebe zur Welt : die Lebensgeschichte der Hannah Arendt. - Weinheim [u.a.] : Beltz, 1998.
Signatur: 1544289-B.Neu
Als Hannah Arendt (1906-1975) bei Karl Jaspers promovierte, waren Frauen an der Universität noch eine Ausnahme. Die erst 22-jährige hatte gerade eine Liebesaffäre mit Martin Heidegger hinter sich - und eine lebenslange Auseinandersetzung mit seinem Werk und seiner Person vor sich. Auf der Flucht vor den Nazis ging die Jüdin Hannah Arendt ins Exil nach Paris, später gelangte sie auf abenteuerlichen Wegen in die USA. Dort begann sie, noch ganz unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Terrors, ihre Beschäftigung mit der Frage, was Menschen veranlaßt, sich einem totalitären Regime zu unterwerfen. Ihr Buch über den Totalitarismus macht sie auf einen Schlag weltberühmt. Ein zweitesmal erregte sie Aufsehen mit ihrem Buch über den Eichmann-Prozeß, den sie als Augenzeugin beobachtete: "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen."
Reinhart, Karla: Jene Lilien von Valois : eine spanische Königin in der Geschichte des 16. Jahrhunderts, in Schillers "Don Karlos" und in Verdis "Don Carlos". - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998.
Signatur: 1542970-B.Neu
Elisabeth von Valois und ihr Gang - in viererlei Gestalt - durch die europäische Geschichte, Literatur und Musik ist Thema dieser Arbeit. Elisabeth lebte von 1546 bis 1568, war Ehefrau Philipps II. von Spanien und starb als Königin ohne Sohn. Sie wurde zur literarischen Gestalt in Schillers "Don Karlos" und zum Opernsopran in Verdis "Don Carlos". Opernleben gab ihr, zu ihrem und zum eigenen Ruhme, die Sängerin Maria Callas. Vier Schicksale und doch immer wieder eines, wie es Elisabeths Biographie und die Interpretation von Schillers Drama, Verdis Oper und Callas' Gesangskunst zeigen.
Schreiber, Sally: Die Geschwister Brontë. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 1998. (Dtv Porträt ; 31012)
Signatur: 953948-B.Neu-Per.31012
Charlotte (1816-1855), Emily (1818-1848) und Anne (1820-1849) Brontë verbrachten den größeren Teil ihrer kurzen Leben in der einsamen Moorlandschaft von Yorkshire. Alle drei zeigten früh ihre dichterische Begabung. Sie veröffentlichten unter Pseudonym Gedichte und vor allem Romane, die heute zu den wichtigsten Werken der viktorianischen Literatur gehören. Der Band ist durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Abbildungen, Zeittafel, Auswahlbibliobraphie und Register ausgestattet.
Sigmund, Anna Maria: Die Frauen der Nazis. - Wien : Ueberreuther, 1998.
Signatur: 1543817-B.Por
Adolf Hitler hat auf Frauen eine Faszination ausgeübt, die bei Großveranstaltungen zu Massenhysterien führte. Damen der Gesellschaft bewunderten ihn und ebneten ihm den Weg nach oben. Parade-Frauen wie Hanna Reitsch, Leni Riefenstahl und Winifred Wagner steigerten seinen Ruhm. Geli Raubal, Hitlers Nichte, beging seinetwegen Selbstmord, Eva Braun ging mit ihm in den Tod. Doch auch Hitlers Helfer hatten Frauen an ihrer Seite - auch wenn man sie heute kaum mehr kennt. Wie verlief deren Leben? Welche Rolle spielten sie offiziell, welche hinter den Kulissen?