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Andreas Brandtner: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1998. 61. Jahrgang. Redaktion: Andreas Klimt. Bde. 1: A-M. 2: N-Z, Anhänge. München, Leipzig: Saur 1999, 1.686 S., ÖS 4.365,-. Rezension (20. 04. 2002). In: Sichtungen online, PURL: http://purl.org/sichtungen/brandtner-a-2a.html ([aktuelles Datum]). - Auch in: Sichtungen 3 (2000), S. 138-140. |
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Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1998. 61. Jahrgang. Redaktion: Andreas Klimt. Bde. 1: A-M. 2: N-Z, Anhänge. München, Leipzig: Saur 1999, 1.686 S., ÖS 4.365,-RezensionAndreas Brandtner |
[3/ S. 138:] Kürschners Deutscher Literatur-Kalender ist nicht nur eines der ältesten bio-bibliographischen Lexika in der deutschen Literaturgeschichte, sondern ›das‹ Verzeichnis der lebenden deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. Dieser Anspruch des 1879 von den Brüdern Heinrich und Julius Hart begründeten Kalenders wurde bereits unter Joseph Kürschners Herausgeberschaft (1882-1902) etabliert und blieb es - mit Ausnahme der Jahre von 1934 bis 1943 als das Prinzip der angestrebten Vollständigkeit und nicht-wertenden Verzeichnung ausgesetzt werden mußte - bis in die Gegenwart. Allerdings liegt das Erscheinen des letzten Bandes nun bereits mehr als zehn Jahre zurück. So mußten für den neuen Kürschner etwa 30.000 bibliographische Informationen zu in deutscher Sprache vorliegenden belletristischen Titeln geprüft werden. Der 61. Jahrgang enthält über 4.000 neue Namen, zur einen Hälfte als Ergebnis der unmittelbaren Kontaktaufnahme mit den Autorinnen und Autoren, zur [3/ S. 139:] anderen Hälfte als von der Redaktion ermittelte Einträge. Alles in allem versammelt der längst fällige Band mit biographischen und bibliogaphischen Daten von etwa 15.000 zeitgenössischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern eine beeindruckende Menge von Information, die zudem klar geordnet und somit leicht zugänglich ist. Die Struktur eines Einzeleintrags besteht in der Verbindung von Adresse (bzw. Name des Verlages), kurzen biographischen Angaben und ausführlicher Bibliographie. Auch die Qualität der gebotenen Information kann als sehr gut eingeschätzt werden. Stichproben aus dem Bereich der österreichischen Gegenwartsliteratur zeigen - auch unter jüngeren Schriftstellerinnen und Schriftstellern - eine große Dichte der Aufnahmen. Dennoch vermißt man etwa Martin Amanshauser, Franz Hiesel, Hubert Fabian Kulterer und Harald Sommer. Tief erstaunen muß jedoch das Fehlen von Julian Schutting. Nicht ganz so präzise gestaltet und einfach benutzbar wie der Hauptteil und dennoch wichtig und hilfreich sind die Anhänge im zweiten Band. Uneinheitlich aber ist etwa der Umgang mit den akademischen Titeln der genannten Personen, die Zeitschrift »Der Mongole wartet« ist unter »Der« alphabetisiert, »Der Hagen« unter »Hagen«. Die Anhänge enthalten eine Liste der seit 1988 ermittelten Todesfälle, einen Festkalender zu runden Geburtstagen für die Jahre 1999 bis 2003, ein Verzeichnis literarischer Übersetzer, eine Zusammenstellung von belletristischen Verlagen (zu ergänzen ist hier etwa der Wieser Verlag in Klagenfurt), Bühnenverlagen, literarischen Agenturen und Rundfunkanstalten im deutschsprachigen Raum, eine Liste deutschsprachiger Zeitschriften zur Förderung oder Kritik der Literatur (hier ist z. B. der 1984 von Markus Wilhelm begründete »Foehn« und die regionale Salzburger Zeitschrift »Salz« nachzutragen) und literarischer Feuilletons von im deutschen Sprachraum erscheinenden Zeitungen, ein Verzeichnis von Autorenverbänden, literarischen Vereinigungen, Akademien, Literaturhäusern, Literaturbüros (nicht genannt werden etwa das Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich in Linz, das Literaturhaus Mattersburg und das Neue Forum Literatur, das sich 1990 von der Oberösterreich-Sektion der Grazer Autorenversammlung abgespaltet hat), eine Aufstellung literarischer Preise und Auszeichnungen (der seit 1990 vom Land Oberösterreich vergebene Adalbert-Stifter-Preis fehlt) und schließlich als geographische Übersicht ein Verzeichnis der Schriftstellerinnen und Schriftsteller nach Orten. Eine hervorragende Ergänzung zum vorliegenden Literatur-Kalender stellt der ebenfalls 1999 erschienene dritte Nekrolog-Band dar, der die [3/ S. 140:] seit 1971 verstorbenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller verzeichnet. Das Erscheinen des 62. Jahrgangs des Deutschen Literatur-Kalenders wurde bereits für Ende 2000 angekündigt, um den Kürschner wieder als tatsächlich aktuelles Literaturhandbuch zu führen. Zu hoffen ist, daß sich durch den aktuellen Band weitere Autorinnen und Autoren sowie Institutionen angesprochen fühlen, ihre Daten an die Kürschner-Redaktion zur Neuaufnahme, Ergänzung bzw. Aktualisierung weiterzuleiten. Andreas Brandtner |
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Sichtungen 3 (2000),
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