Gründung der European Digital Library Foundation

Pressemeldung

Gründungsmitglieder der Foundation sind die großen europäischen Organisationen für kulturelles Erbe und Information.

Ziel sind Aufbau und Unterhaltung eines gemeinsamen Portals, das das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Europas sektorenübergreifend zugängig machen wird.

Gestern trafen hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission die Gründungsmitglieder der European Digital Library Foundation zur formellen Übergabe der Stiftungsstatuten und begrüßten die Arbeit der European Digital Library Foundation.

„Alle Bürger Europas sollten sich unseres reichen kulturellen Erbes erfreuen können. Die Foundation ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen“,
kommentierte Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien. „Die Gründung der EDL Foundation zeigt den Willen und die Bereitschaft der
kulturellen Einrichtungen Europas zusammenzuarbeiten und ihre Sammlungen über einen gemeinsamen mehrsprachigen Zugang für die Öffentlichkeit online suchbar und
verfügbar zu machen.“

Gründungsmitglieder der Foundation sind die großen europäischen Organisationen für kulturelles Erbe und Information. Die Statuten der Foundation legen die
Zusammenarbeit der Mitglieder in den folgenden Bereichen fest:

• Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Europas über ein
  sektorenübergreifendes Portal zu schaffen
• Kooperation im Aufbau und in der Unterhaltung des gemeinsamen Portals
• Initiativen anzuregen, bereits vorhandene digitale Inhalte zusammenzubringen
• Digitalisierung des kulturellen und wissenschaftlichen Erbes Europas zu unterstützen
  

Die europäische digitale Bibliothek entwickelt einen Prototyp, der im nächsten Jahr vorgestellt wird. Anlässlich der formellen Übergabe der Statuten an die Kommissarin
gab die Foundation STADT als das erste der Themen der Europäischen Digitalen Bibliothek bekannt.

STADT ist ein weites Thema, das es erlaubt, im Prototyp europäische urbane Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven darzustellen, wie zum Beispiel:

• Städte der Zukunft / Städte der Vergangenheit
• Migration und Diaspora
• Handel und Industrie
• Design, Shopping und städtische Coolness
• Pocken, Cholera und die Pest: Entwicklung städtischer Gesundheit
• Archäologie und Architektur
• Utopia und andere fantastische Städte
• Aufstände und Unruhen
• Paläste und Politik
  

Die Europäische Digitale Bibliothek bringt digitale Inhalte aus europäischen Archiven, Museen, audiovisuellen Sammlungen und Bibliotheken zusammen. Es werden Karten,
Artefakte, Fotografien, Tonträger, Filmmaterial, Bücher, Archivalien und Kunstwerke verwendet, um die Verbindung europäischer Städte über zwei Jahrtausende zu
erkunden. Dr. Wim van Drimmelen, Mitglied der Foundation und Direktor der Koninklijke Bibliothek, der Nationalbibliothek der Niederlande, die die Europäische Digitale
Bibliothek hostet, sagte: “Archive, Museen, audiovisuelle Sammlungen und Bibliotheken kooperieren um sicherzustellen, dass ihre Bestände in der virtuellen Welt
zusammengebracht werden können, gleichgültig, wo sich das Original befindet.

Das ist, was die Nutzer erwarten. Die Entwicklungsarbeit für die Europäische Digitale Bibliothek bietet ein exzellentes Forum für den Wissenstransfer zwischen den
Kultursektoren und das wiederum erhöht unsere gemeinsame Fähigkeit, auf sich ändernde Nutzeranforderungen zu reagieren und relevant zu bleiben in der schnelllebigen digitalen Welt.“

Kontakt: Jonathan Purday +31 [0] 70 – 314 0684
Jonathan.purday@kb.nl

Informationen für die Redaktion:
Die Europäische Digitale Bibliothek wird im November 2008 einen Prototyp vorstellen.
Dieser wird direkten Zugang zu mindestens 2 Millionen digitalisierten Büchern, Fotografien, Karten, Tonaufzeichnungen, Filmaufnahmen und Archivalien aus Bibliotheken, Archiven, audiovisuellen Sammlungen und Museen Europas bieten.

Die European Digital Library Foundation hat die folgenden Mitglieder:

Martine de Boisdeffre, EURBICA: European Regional Branch of International Council on Archives
Edwin van Huis, FIAT: International Federation of Television Archives
Claudia Dillmann, ACE: Association Cinémathèques Européennes
Massimo Negri, EMF: European Museums Forum
Elisabeth Niggemann, CENL: Conference of European National Librarians
Hans Geleijnse, LIBER: Ligue des Bibliothèques Européennes de Recherche
Christophe Dessaux, MICHAEL: Multilingual Inventory of Cultural Heritage in Europe
Wim van Drimmelen, Koninklijke Bibliotheek, national library of the Netherlands
ICOM Europe: International Council of Museums, Europe
CERL: Consortium of European Research Libraries

Die Europäische Digitale Bibliothek wird von der Koninklijke Bibliotheek, der Nationalbibliothek der Niederlande, gehostet und von der Conference of European
National Librarians geführt. Die Initiative ist eines der Vorreiterprojekte der Europäischen Kommission im Rahmen der i2010-Strategie für eine europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung (siehe IP/05/643).

Am 25. August 2006 verabschiedete die Europäische Kommission die Empfehlung zur Digitalisierung und digitalen Langzeiterhaltung (siehe IP/06/1124 und MEMO/06/311), in welcher die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, Massendigitalisierungszentren einzurichten, um den Prozess, Europas Kulturerbe online über die Europäische Digitale Bibliothek verfügbar zu machen, zu beschleunigen. Im November 2006 wurde die Idee einer europäischen digitalen Bibliothek von den
Kultusministern aller EU-Mitgliedsstaaten nachdrücklich unterstützt und erhielt kürzlich Bestätigung durch das Europäische Parlament in seiner Resolution vom 27.
September 2007.

Weitere Informationen zur Europäischen Digitalen Bibliothek finden Sie unter http://www.europeandigitallibrary.eu/edlnet/