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NewsLetter 46: Sprache & Literatur

 
Bigarelli, Alessandro: Ethik und Diskurs im weiblichen Schreiben am Beispiel von Helga Schuberts Geschichten : eine interdisziplinäre Untersuchung ; Literatur, Philosophie, Psychologie. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1693)
Signatur: 1596659-B.Neu
Die Arbeit versucht überwiegend an dem Sammelband "Blickwinkel" die dem Schubertschen Werk zugrundeliegende Konzeption bzw. Gesellschaftsinterpretation aufzudecken, die sich erst vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Frauenliteratur in der DDR deutlicher abzeichnet. Helga Schuberts Narrativik sowie ein großer Teil der Frauenliteratur sind auf dem Weg zu einer ästhetischen Erkenntnisfunktion der Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse, der Affekte und Leidenschaften und treten somit für deren Rehabilitation in der Ethik ein, die den Personenbegriff - also: das Subjekt und dessen Verantwortung - niemals aufgibt.

Eckert, Charlotte: Margarete Susman und Else Lasker-Schüler. - Hamburg : Europäische Verlagsanstalt, 2000. - (EVA Duographien ; 10)
Signatur: 1435753-B.Neu-Per.10
Margarete Susman und Else Lasker-Schüler, zwei Dichterinnen, Zeitgenossinnen, aus demselben Kulturkreis, die das gleiche Exilschicksal verbindet, sich aber vielleicht niemals persönlich begegneten oder in ihren Werken erwähnten, werden hier einer "Duographie" unterzogen: die unendlichen Möglichkeiten und Wechselfälle der Zeit werden im Spiegel zweier Persönlichkeiten festgehalten. Die schwermütige, dem geistigen Dialog verpflichtete Margarete Susman und die in eine Traumwelt versponnene, kindlich-bizarre Else Lasker-Schüler - zwei Gegenpole, die die gegensätzlichen künstlerischen Welten von Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts symbolisieren.

Else Lasker-Schüler : Ansichten und Perspektiven / Ernst Schürer, Sonja Hedgepeth (Hrsg.) - Tübingen [u.a.] : Francke, 1999
Signatur: 1601393-B.Neu
Die Aufsätze dieses Bandes werfen neues Licht auf Leben und Werk Else Lasker-Schülers. In sieben Abteilungen werden ihr Leben im Kontext ihrer Zeit, ihr Verhältnis zu ihren Landsleuten, Christen und Juden, ihre Lyrik, ihr Drama und ihre Prosa sowie ihre Arbeiten als bildende Künstlerin untersucht und interpretiert. Der letzte Beitrag befasst sich mit der Frage, wie das Werk der Exilschriftsteller/innen wieder für die Gegenwart lebendig gemacht werden kann.

Hier spricht der Dichterin. Wer? Wo? : zur Konstitution des dichtenden Subjekts in der neueren österreichischen Literatur / hrsg. von Friedbert Aspetsberger. - Innsbruck : Studien-Verl., 1998. - (Schriftenreihe Literatur des Instituts für Österreichkunde ; 4)
Signatur: 1502727-B.Neu-Per.4
Der Band eröffnet eine Fülle von Einsichten in die dichterische Textherstellung, indem er ihr geschlechtertypologisch nachspürt und also soziale, psychologische und ideologische Bedingtheiten des literarischen Schaffens beschreibt. Behandelte SchriftstellerInnen u.a.: Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Marlene Streeruwitz.

Justis, Diana Lynn: The feminine in Heine's life and œuvre : self and other. - New York : Lang, 1997. - (North American studies in nineteenth-century German literature ; 19)
Signatur: 1315436-B.Neu-Per.19
Heines literarische Darstellung von Frauen zeigen in lebendiger Weise seine eigene weibliche Position als in mehrfacher Weise marginalisierter deutsch-jüdischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Heine internalisierte, wie viele Juden dieses Zeitalters, das europäische kulturelle Stereotyp des "weiblichen" Juden. Seine Position zeigt eine gewisse spirituelle Affinität, die trotz beträchtlicher Verschleierungsversuche, unweigerlich zum Vorschein kommt.

Kaloyanova-Slavova, Ludmila: Übergangsgeschöpfe : Gabriele Reuter, Hedwig Dohm, Helene Böhlau und Franziska von Reventlow. - New York [u.a.] : P. Lang, 1998. - (Women in German literature ; 2)
Signatur: 1597672-B.Neu
Diese Untersuchung setzt sich mit der Problematik weiblicher Sprachlosigkeit und Kreativität in ausgewählten Frauenromanen der Jahrhundertwende auseinander: Gabriele Reuters "Aus guter Familie" (1895), Hedwig Dohms "Schicksale einer Seele" (1899), Helene Böhlaus "Rangierbahnhof" (1896) und Franziska von Reventlows "Ellen Olestjerne" (1903). Hierbei wird die ambivalente Haltung der Autorinnen (durchwegs der Radikalen Frauenbewegung zuzurechnen) zu ihrem Geschlecht und ihrer eigenen literarischen Tätigkeit untersucht, sowie die Frage, inwieweit ihre Werke von der Weiblichkeitsideologie und den herrschenden Diskurspraktiken ihrer Zeit (z.B. den antifeministischen Strömungen) beeinflusst wurden.

Kornetta, Reiner: Das Korsett im Kopf : Ehe und Ökonomie in den Kurzgeschichten Edith Whartons. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - (Düsseldorfer Beiträge aus Anglistik und Amerikanistik ; 4)
Signatur: 1596964-B.Neu
Mit Hilfe von Thorstein Veblens "The Theory of the Leisure Class", Ferdinand Tönnies' "Gemeinschaft und Gesellschaft" und Norbert Elias' "Über den Prozess der Zivilisation" werden Edith Whartons Ehegeschichten erstmals analysiert. Dabei steht die literarische Verarbeitung der Verbindung zwischen Ehe und Ökonomie und die Auswirkungen auf das Individuum in einer sich wandelnden Gesellschaft im Mittelpunkt. Wharton thematisiert diesen Zivilisationsprozess der Geschichte immer wieder aufs Neue und aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Sie entlarvt die Heuchelei und Falschheit des Einzelnen in der Ehe und kritisiert überkommene Denk- und Handlungsstrukturen und leistet somit einen eigenen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Zivilisation.

Krimphove, Petra: Mutter-Tochter-Beziehungen in der US-amerikanischen Literatur : eine interkulturelle Untersuchung. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995.
Signatur: 1119665-B.Neu-Per.67
Die Mutter-Tochter-Beziehung hat sich in der feministischen Forschung und Literatur zu einem Interessensschwerpunkt entwickelt. Während insbesondere die feministische Psychoanalyse weiterhin auf den Strukturen der intakten westlichen Kernfamilie aufbaut, zeichnen zeitgenössische US-amerikanische Autorinnen ein realistischeres und heterogeneres Bild weiblicher Lebenszusammenhänge und thematisieren die Krise der modernen Familie und die kulturelle Vielfalt der amerikanischen Gesellschaft. Diese Studie untersucht fünf solcher Werke: Mona Simpsons "Anywhere But here", Barbara Kingsolvers "The Bean Tree", Maxine Hong Kingstons "The Woman Warrior", sowie Amy Tans "The Joy Luck Club" und "The Kitchen God's Wife". Anhand der Gegenüberstellung anglo-amerikanischer und chinesisch-amerikanischer Romane wird aufgezeigt, in welch komplexe ethnische und soziale Zusammenhänge die Mutter-Tochter-Beziehung eingebettet ist und welchen Einfluss diese von der Theorie vernachlässigten Kategorien auf die weibliche Identitätsentwicklung besitzen.

Kristensson, Jutta: Identitätssuche in Rose Ausländers Spätlyrik : Rezeptionsvarianten zur Post-Schoah-Lyrik. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2000. - (Beiträge zur Literatur und Literaturwissenschaft des 20. Jahrhunderts ; 19)
Signatur: 1259146-B.Neu-Per.19
Rose Ausländers moderne Lyrik kreist nach den Erfahrungen der Schoah um die deutsch-jüdische Identitätssuche. Mit sozial-psychologischer Blickrichtung werden in den bildhaft-lakonischen Gedichten die Herkunftsidentität, die Identität während der Verfolgung und die Zukunftsidentität entschlüsselt. Dabei treten Einflüsse unterschiedlichster Bereiche zutage: Antike und biblische Figuren, jüdische Feste und Alltag, romantische und expressionistische Literaturströmungen verwebt Rose Ausländer unter anderem, um ein facettenreiches und an weiblicher Utopie orientiertes Selbstbild zu entwerfen. In didaktischen Überlegungen, orientiert an Adorno und Abraham, wird die Auseinandersetzung mit diesem Werk der Post-Schoah-Lyrik als notwendig erachtet und als nicht immer konfliktfrei dargestellt.

Paulson, Michael G.: Facets of a princess : multiple readings of Madame de La Fayette's "La Princesse de Clèves". - New York [u.a.] : Lang, 1998. - (Currents in comparative romance languages and literatures ; 58)
Signatur: 1422265-B.Neu-Per.58
"Die Prinzessin von Kleve", von Marie-Madeleine LaFayette (1634-1693), einer der ersten klassischen intimen Romane, wird hier vom Autor aus einer politischen, historischen, religiösen und ‚extrem' feministischen Perspektive, untersucht. Dadurch ergeben sich vielseitige Möglichkeiten des Neuentdeckens dieses Werkes aus dem 17. Jahrhundert und auch neue Anregungen für die Frauenforschung - auf diesem Gebiet weiterzuarbeiten.

Rauch, Marja: Vereinigungen : Frauenfiguren und Identität in Robert Musils Prosawerk. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2000. - (Epistemata)
Signatur: 1600669-B.Neu
Vereinigungen ist nicht nur der Titel von Robert Musils frühen Novellen, Vereinigung nennt ein zentrales Motiv seines Schreibens: Dem kühlen Rationalismus der Eigenschaftslosigkeit begegnet die vereinigende Kraft von Mystik und Eros in den Frauenfiguren des Werks. Im Spannungsfeld von Eigenschaftslosigkeit und Vereinigung öffnet sich der Raum von Musils Modernität.

Ein Raum zum Schreiben : schreibende Frauen in Spanien vom 16. bis ins 20. Jahrhundert Ute Frackowiak (Hg.). - Berlin: Frey, 1998. - (Gender Studies Romanistik ; 3)
Signatur: 1577758-B.Neu
Virginia Woolf's Metapher wird hier verwendet um die Situation von schreibenden Frauen in Spanien ins gesellschaftliche und literarische Blickfeld zu rücken. Neben den äußeren "Räumen" (Biographie, soziales Umfeld, Rahmenbedingungen) kommt auch der innere "Raum", das Selbstverständnis und die Motivation zur Sprache.

Reflexive Naivität : zum Werk Marieluise Fleißers / Maria E. Müller, Ulrike Vedder (Hg.). - Berlin : Erich Schmidt, 2000.
Signatur: 1595720-B.Neu
Marieluise Fleißer, in den 20er Jahren skandalumwitterte Dramatikerin, dann vergessen und erst in den 70er Jahren wiederentdeckt, hat in der deutschen Literatur einen einzigartigen Ton getroffen. Den ästhetischen und rhetorischen Strukturen der Texte gilt das besondere Interesse der vorliegenden Beiträge. Sie umfassen das gesamte Spektrum des Fleißerschen Werks, das durch die kunstvolle Inszenierung von Blick- und Sprachgesten unverwechselbar wird. Dass es dennoch so schwierig war, sich in die Literaturgeschichte einzuschreiben, verweist auf die Problematik weiblicher Autorschaft im Umfeld einer männlich dominierten Avantgarde.

Schamel, Christine: Vom Kampf der Geschlechter zur Utopie des Ausgleiches : die Überzeitlichkeit der Mann-Frau-Beziehung bei Madeleine de Scudéry, Ninon de Lenclos, Crébillon fils, Laclos, Preziösensatirikern und Romankritikern. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 13, Französische Sprache und Literatur ; 245)
Signatur: 1596586-B.Neu
Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Formen und Sichtweisen der Liebe in der französischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht dabei die Erotik der Frau. Sie wird von Madeleine de Scudéry und anderen Autorinnen als Weg zur Selbstfindung sowie einer neuen, freieren Lebensform charakterisiert. Dieser Inbegriff der "parfaite amour" überwindet die gesellschaftliche Ungleichheit und den Kampf der Geschlechter. Die hierdurch geschaffene weibliche Utopie provoziert den Protest der zeitgenössischen Kritiker, aber auch Missverständnisse in der modernen Rezeption, die ihrerseits männlichen Denkschemata unterliegen. In dieser Dialektik von weiblicher und männlicher Gefühlswelt spiegelt sich die Aktualität und Überzeitlichkeit der untersuchten literarischen Werke.

Schoell-Dombrowsky, Roswitha: Das Bild der Frau im Erzählwerk Maria Messinas. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Studien und Dokumente zur Geschichte der romanischen Literaturen ; 34)
Signatur: 1596542-B.Neu
Eine umfassende Studie über die sizilianische Autorin Maria Messina (1887-1944), die mit anfänglicher Unterstützung durch Giovanni Verga große Erfolge hatte, dann jedoch für Jahrzehnte in Vergessenheit geriet und erst 1981 von Leonardo Sciascia wiederentdeckt wurde. Die Verfasserin untersucht erstmals den literarischen Werdegang der Autorin und sämtliche erhaltenen und zum Teil schwer auffindbaren Werke - Kinderbücher, Novellen und Romane - und vergleicht sie thematisch mit Werken zeitgenössischer italienischer AutorInnen wie Pirandello und Deledda. Das Kernthema Messinas, in dessen Darstellung sie alle Zeitgenossen überragt, die fiktional gestaltete Situation der sizilianischen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wird im ganzen Spektrum der Rolle und Einstellung der Frauenfiguren von der Aufopferung bis zu den Versuchen einer Selbstbefreiung nach Motiven und erzähltechnischen Verfahren analysiert.

Singer, Sandra L.: Free soul, free woman? : a study of selected fictional works by Hedwig Dohm, Isolde Kurz, and Helene Böhlaus. - New York : Lang, 1995. - (Studies in modern German literature ; 75)
Signatur: 1292313-B.Neu-Per.75
Noch zu Lebzeiten ernteten die Autorinnen Hedwig Dohm und Helene Böhlau Lob und Zustimmung durch Aktivistinnen der Frauenbewegung, wie Minna Cauer und Helene Stöcker. Dohm engagierte sich in der Frauenfrage gemeinsam mit Lou Andreas-Salomé, Ellen Key und Laura Marholm. Böhlau schockierte die LeserInnenschaft mit ihrem Roman "Halbtier!", in der eine Frau durch die Tötung eines gewalttätigen Mannes triumphiert. Auf der anderen Seite steht Isolde Kurz, die sich in Distanz zur Frauenbewegung hielt. Aber die Grenzen zwischen diesen drei Schriftstellerinnen sind durchlässiger als erwartet, besonders was die Schilderung der Sexualität und der Spiritualität betrifft.

Wu, Jianguang: Das lyrische Werk Hilde Domins im Kontext der deutschen Literatur nach 1945. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2000. - (Bochumer Schriften zur deutschen Literatur ; 56)
Signatur: 1312247-B.Neu-Per.56
Die Lyrik Hilde Domins ist dem literarischen Rang nach den Werken von Nelly Sachs und Paul Celan ebenbürtig. Ein wesentliches Anliegen dieser Arbeit ist es daher, Hilde Domins Schaffen zu würdigen und die Hochrangigkeit ihres Werkes in Einzelanalysen darzulegen. Zunächst wird die Lyrik im Kontext der deutschen Literatur nach 1945 dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden Themen, Motive und Bilder untersucht. Es wird gezeigt, dass sich die Themen und Motive nicht chronologisch entwickelt haben, sondern dass Domin immer wieder auf ein Grundrepertoire an Bildern, Motiven und Formen zurückgreift, dieses variiert und erweitert. Die Analyse von drei Einzelgedichten, in der Motive und Strukturen untersucht werden sowie eine kontextuelle Interpretation der lyrischen Texte geleistet wird, bildet einen zweiten Schwerpunkt dieser Arbeit.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 15.01.2001


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