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NewsLetter 50: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Badou, Gérard: Die schwarze Venus : das kurze und tragische Leben einer Afrikanerin, die in London und Paris Furore machte. - München [u.a.] : Diana, 2001.
Signatur: 1611047-B.Neu
Sarah Baartman, genannt die "Hottentotten-Venus", wurde wegen ihrer als monströs empfundenen Formen zur Schau gestellt. Geboren 1789 in Südafrika, wurde sie 1810 mehr oder weniger gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und sich zunächst in London, später in Paris zur Schau zu stellen. Sowohl in London als auch in Paris wurde sie über Nacht berühmt und als Sensation gefeiert. Mit nur 24 Jahren starb sie an Erschöpfung und den Folgen der Kälte des Pariser Winters. Danach waren ihre Überreste im Musée de l'Homme in Paris zu sehen und in den frühen 80er Jahren nach Protesten von Feministinnen ins Magazin verbannt. Seit Beginn der 90er Jahre verlangt Südafrika von Frankreich ihre Herausgabe. Eine erschütternde Dokumentation über die schamlose Ausbeutung einer jungen Frau durch die Kolonialmächte und zugleich ein Stück Wissenschaftsgeschichte.

Bahrani, Zainab: Women of Babylon : gender and representation in Mesopotamia. - London [u.a.] : Routledge, 2001.
Signatur: 1623446-C.Neu
Das Buch untersucht die Repräsentation von Frauen und die Weiblichkeits- und Geschlechterkonzepte, die im alten Mesopotamien gültig sind. Einstellungen zum Körper und zur Nacktheit in der alten Kultur des Nahen Ostens werden hier ebenso thematisiert wie Erotik und Sexualität, kultische Prostitution, das heilige Heiratsritual etc. Die Göttin Ishtar wird unter einem neuen Blickwinkel als Figur der Differenz und als Inbegriff der Weiblichkeit in der mesopotamischen Kultur gesehen. Außerdem werden Stereotype der Babylonischen Frau in der klassischen Tradition und in den europäischen Kulturen des 19. Jahrhunderts aufgedeckt und gezeigt, wie sie in der Beschreibung von Frauen und Göttinnen in der Geschichtsschreibung ihren Niederschlag fanden.

Bakos, Eva: Verhängnisvolle Affären : berühmte Paare zwischen Macht und Liebe. - Wien : Ueberreuther, 2001.
Signatur: 1618816-B.Neu
Der Lebens- und Liebesgeschichte von fünf Paaren geht Eva Bakos nach: Marlene Dietrich und Josef von Sternberg, Alexander Girardi und Helene Odilon, Charlie Chaplin und Lita Grey, Anita Berber und Sebastian Droste, Oscar Wilde und Alfred Douglas. Sie zeigt, wie aus ihrer Liebe und Leidenschaft wilde, oft existenzbedrohende Kämpfe um Macht und Geld wurden.

Brodbeck, Doris: Hunger nach Gerechtigkeit : Helene von Mülinen (1850-1924), eine Wegbereiterin der Frauenemanzipation. - Zürich : Chronos, 2000.
Signatur: 1617703-B.Neu
Vor hundert Jahren wurde die Bernerin Helene von Mülinen zur ersten Präsidentin des Bundes Schweizerischer Frauenvereine gewählt, doch ihre Forderungen zu Eherecht, Strafrecht und zur Mutterschaftsversicherung sind noch immer aktuell. Dass diese Postulate bereits damals so deutlich in der Öffentlichkeit formuliert werden konnten und von einer wachsenden Zahl von Frauenvereinen mit getragen wurden, ist der Öffnung für sozialreformerische Fragen innerhalb des Protestantismus zuzuschreiben. Die Bewusstwerdung der sozialen Missstände brach das traditionelle Gesellschaftsgefüge auf und bewog Frauen dazu, sich im Dienste Gottes für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.

Crabb, Ann: The Strozzi of Florence : widowhood and family solidarity in the Renaissance. - Ann Arbor : The University of Michigan Press, 2000. - (Studies in Medieval and Early Modern Civilization)
Signatur: 1619301-B.Neu
Anhand der historischen Fakten über Fall und Wiederaufstieg einer italienischen Patrizierfamilie im 15. Jahrhundert wird die Rolle der Frauen, der Verwandtschaftsbeziehungen, der familiären Solidarität, aber auch die Bedeutung von Ehre und Profit rekonstruiert. Eine erhalten gebliebene umfangreiche Familien-Korrespondenz erlaubt besonders differenzierte Einsichten in die familiären Werte und Gepflogenheiten und in die positiv besetzte Rolle der Frauen im Familiengefüge.

Dufour, Hortense: Colette - la vagabonde assise. - Monaco : Éditions du Rocher, 2000.
Signatur : 1614589-C.Neu
Gabrielle Sidonie Colette ist eine der skandalumwittertsten französischen Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Ihre erste, früh geschlossene Ehe mit dem Schriftsteller Gauthier-Villard (genannt Willy) wurde das Sprungbrett für ihre schriftstellerische Laufbahn. An deren Anfang stand nach der Jahrhundertwende die Reihe der "Claudine-Romane", die auch im Ausland viel gelesen, ihre Verfasserin bekannt machten. "Claudine" wurde ein neuer Frauentyp. Zigaretten, Parfums wurden nach ihr genannt; es gab 1903 einen Kragen und Hüte "a la Claudine". Hortense Dufour erzählt das romanhafte Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit.

Feldmann, Christian: Edith Stein : Jüdin, Atheistin, Ordensfrau. - Freiburg [u.a.] : Herder, 1999.
Signatur: 1610593-B.Neu
Skeptische Atheistin und leidenschaftliche Wahrheitssucherin, selbstbewusste Dozentin, Philosophin und Frauenrechtlerin, Ordensfrau mit wachem Blick für die Probleme ihrer Zeit, Vordenkerin einer Versöhnung zwischen Christen und Juden, radikal Liebende - eine packend geschriebene und gründlich recherchierte Biographie dieser grossen Frau unseres Jahrhunderts. Hier begegnet uns Edith Stein als unbeirrt Fragende, die Gott nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Verstand finden wollte - als überzeugte Christin und solidarisch mit ihrem verfolgten jüdischen Volk während des Naziregimes. Ihr eigener Lebensweg endete im KZ Auschwitz. (vom Umschlag)

Gray, Floyd: Gender, rhetoric, and print culture in French Renaissance writing. - Cambridge : Cambridge University Press, 2000. - (Cambridge Studies in French)
Signatur: 1619927-B.Neu
In diesem Buch untersucht Floyd Gray die Art und Weise in der kontroversielle Themen in der französischen Renaissance sowohl durch rhetorische Konventionen als auch durch kommerzielle Erfordernisse einer expandierenden Druckindustrie beeinflusst werden. Das Hauptinteresse gilt dabei einer Vielzahl von Diskursen über die Geschlechterfrage (die als "Querelle des femmes" in die Geschichte eingegangen ist): misogyne, feministische, autobiographische, homosexuelle und medizinische. Dabei wird gezeigt, dass diese Texte eher literarische Anliegen reflektieren als die gesellschaftliche Realität.

Hibbert, Christopher: Queen Victoria : a personal history. - London : Harper Collins Publishers, 2000.
Signatur: 1616894-B.Neu
Über 60 Jahre lang ist sie als Herrscherin einem Land vorgestanden, das in dieser Zeit einem tiefen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandel unterworfen war. Der renommierte Historiker Christopher Hibbert schildert Queen Victorias Weg von der jungen, unerfahrenen Königin bis zur beeindruckenden und auch Angst einflößenden Matriarchin. Ihre Minister und die anderen sie umgebenden Männer und Frauen werden in dieser Biographie ebenso lebendig in Szene gesetzt. Die Biographie basiert auf dem umfangreichen Briefwechsel und den persönlichen Tagebüchern, die in Windsor aufbewahrt werden.

Hoell, Joachim: Ingeborg Bachmann. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2001. - (dtv portrait)
Signatur: 1622546-B.Neu
In der bewährten kompakten und übersichtlichen Manier der dtv-portrait-Reihe wird das Leben von Ingeborg Bachmann nachgezeichnet - mit zahlreichen Abbildungen, Zeittafel, Auswahlbibliographie und Register.

Michaud, Stéphane: Lou Andreas-Salomé : l'alliée de la vie. - Paris : Èditions du Seuil, 2000.
Signatur : 1621829-B.Neu
Wer war Lou Andreas-Salomé? Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde sie vor allem durch ihre Freundschaften und Liebesbeziehungen zu großen Männern ihrer Zeit: Nietzsche, Rilke, Freud und andere. Darüber hinaus wurde oft ihre Schlüsselrolle am Beginn der Moderne übersehen. Die Autorin hat für die vorliegende Biographie alle bisher unveröffentlichten Nachlassbestände gesichtet (Briefwechsel, literarische und psychoanalytische Arbeiten) und bringt uns die Leidenschaften dieser Frau im Kontext ihrer Epoche näher.

Nasrin, Taslima: Das Mädchen, das ich war : die Autobiographie einer Kindheit. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2000.
Signatur: 1619777-B.Neu
Zerrissen zwischen den widerstreitenden Welten des Vaters und der Mutter wächst die kleine Taslima Nasrin auf in einer Familie, deren Verhältnisse für das neugierige und aufgeweckte, aber ebenso schüchterne Kind mehr Fragen bereithält als Antworten. Taslima Nasrins lebendige Erzählung ihrer Mädchenjahre führt uns in eine fremdartige Welt, die bevölkert ist von seltsamen diesseitigen und jenseitigen Wesen, von verwöhnten Heiligen und rechtlosen Dienstmädchen, von tyrannischen Patriarchen und gottesfürchtigen Frauen, aber auch von Söhnen und Töchtern, die die Verbote, von denen sie umstellt sind, mit List zu umgehen wissen.

Oman, Carola: The Winter Queen, Elizabeth of Bohemia. - London : Phoenix Press, 2000.
Signatur: 1594745-B.Neu
Eine Neuauflage der Edition aus dem Jahre 1938 der bekannten "Historienschreiberin" Carola Oman. Sie schildert das ereignisreiche Leben von Elizabeth of Bohemia (1596-1662), eigentlich Elisabeth (Kurfürstin von der Pfalz), der Tochter James VI of Scotland und Anne of Denmark, die mit Frederick V, einem Thronanwärter verheiratet wurde. Die Annahme des Thrones von Böhmen durch ihren Gatten, die den Dreißigjährigen Krieg beschleunigte, bringt etliche Schicksalsschläge: Verlust von Thron und Flucht ins Exil, begleitet von Armut und Unglück. Doch Elizabeth meistert ihr Schicksal durch Schönheit, Mut und ihre Persönlichkeit. Im Alter kehrt sie mit Sohn und Tochter rehabilitiert in die Heimat England zurück.

Sime, Ruth Lewin: Lise Meitner : ein Leben für die Physik. - Frankfurt am Main [u.a.] : Insel, 2001.
Signatur: 1620882-B.Neu
Lise Meitner kann sich als eine der ersten Studentinnen Österreichs für das Physikstudium einschreiben. Als Doktorandin geht sie nach Berlin, trifft dort Otto Hahn, mit dem sie am Kaiser-Wilhelm-Institut zusammenarbeiten wird und mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbindet. Durch ihre Leistungen wird sie allmählich in der Männerwelt der Forschung anerkannt und erhält in den zwanziger Jahren schließlich eine Professur und ein eigenes Institut. 1938 muss sie als Jüdin Nazi-Deutschland verlassen und flieht nach Stockholm, wo sie ihre Versuche mangels Geld, Apparaten und Mitarbeitern kaum weiterführen kann. Trotzdem gelingt ihr im selben Jahr jene epochale Entdeckung der Kernspaltung, für die ihr allerdings der Ruhm versagt bleiben wird. 1946 erhält Otto Hahn den Nobelpreis, während sie unbeachtet bleibt.. Lise Meitner stirbt 1968 in Cambridge.

Webster, Paul: Consuelo de Saint-Exupéry : das Leben der Rose des " Kleinen Prinzen . - Berlin : Ullstein, 2000.
Signatur: 1618230-B.Neu
Consuelo de Saint-Exupéry faszinierte durch ihre magisch-erotische Ausstrahlung und ihr unbändiges erzählerisches Talent die Pariser Bohème der 20er und 30er Jahre. Sie zählte Pablo Picasso, Salvador Dali, Maurice Maeterlinck, André Gide und Gabriele D'Annunzio zu ihren engsten Freunden und erlangte durch ihre Ehe mit dem französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry eine außergewöhnliche Form literarischer Unsterblichkeit: Sie ist die Rose des "Kleinen Prinzen" - Symbol einer unvergänglichen und von so manchen Turbulenzen bedrohten Liebe.

Zurmühl, Sabine: Das Leben, dieser Augenblick : die Biografie der Maxie Wander. - Berlin : Henschel, 2001.
Signatur: 1619193-B.Neu
Mit der ersten Biografie über Maxie Wander, die Autorin von "Guten Morgen, du Schöne" und "Leben wär' eine prima Alternative", legt die Berliner Journalistin Sabine Zurmühl gleichzeitig ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte vor. Vom "roten" Wien in die DDR, verheiratet mit einem jüdischen Schriftsteller, Mutter von drei Kindern, immer auf der Suche nach der eigenen Bestimmung im Leben: die Geschichte einer Frau mit Profil und das erschütternde Dokument eines langen Kampfes gegen das Sterben.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 04.09.2001


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