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NewsLetter 58: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Bausen, Martin: Lob und Unschuld der Ehefrauen : analytische Betrachtungen zu Leben und Werk des Johannes Freder ; ein Beitrag zur "Querelle des femmes" des 16. Jahrhunderts. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2002. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 2, Rechtswissenschaft ; 3445)
Signatur: 1671034-B.Neu
Die interdisziplinäre Arbeit verbindet in ihrer analytischen Betrachtung drei Bezugslinien. Unter juristischen, theologischen und literarischen Gesichtspunkten wird die gesellschaftliche Sichtweise zur Stellung der Frau am Anfang der Frühen Neuzeit rekonstruiert. Grundlage dieser Arbeit ist eine Schrift aus dem Jahr 1569, deren Autor - Johannes Freder - den hier zugrundeliegenden Titel gab. Als Schüler Martin Luthers und einer der bedeutendsten Theologen Mecklenburgs nimmt Freder in seinem Werk nicht nur Stellung gegen Sebastian Franck sondern auch zum Literaturstreit der "Querelle des femmes" über das Wesen und den Wert der Frau.

Gender in early modern German history / ed. by Ulinka Rublack. - Cambridge [u.a.] : Cambridge University Press, 2002. - (Past and Present Publications)
Signatur: 1672377-B.Neu
Warum haben Eltern ihre Kinder als Hexen verfolgt? Warum brachte eine Hebamme des 16. Jahrhunderts eine Bürgersfrau dazu zu sagen, dass sie junge Hunde gebären werde. Dieser Band führt uns eine Reihe von verblüffenden Fallgeschichten aus der deutschen Gesellschaft zwischen Renaissance und Aufklärung vor, die uns zu einem neuen Verständnis von Geschlecht und Identität veranlassen und die uns vor allem mit der gelebten Wirklichkeit von Männern und Frauen jener Zeit in Kontakt bringen.

Hartmann, Elke: Heirat, Hetärentum und Konkubinat im klassischen Athen. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2002.
Signatur: 1668869-B.Neu
Anhand litarischer und bildlicher Quellen beleuchtet die Autorin diese unterschiedlichen Formen der Partnerschaft der Antike.Sie alle unterlagen sozialen Normen und gesetzlichen Regelungen. Auch hier kommt das Spannungsfeld von idealem Anspruch und gelebter Wirklichkeit in Paarbeziehungen zum Tragen. Wichtig erscheint hier die verfolgte Perspektive, außereheliche und eheliche Verbindungen nebeneinander zu untersuchen, Überschneidungen und Unterschiede herauszustellen - dies vor allem vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen der letzten Jahrzehnte auf diesem Gebiet...

Heimat-Front : Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege / Karen Hagemann, Stefanie Schüler-Springorum (Hg.). - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus, 2002. - (Geschichte und Geschlechter ; 55)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.35
Die Militärgeschichte öffnet sich neuen Fragestellungen, und gleichzeitig entdeckt die historische Frauen- und Geschlechterforschung die Bedeutung von Militär und Krieg für das Verständnis der Geschlechterverhältnisse. Die Beiträge des Bandes untersuchen die Relevanz von Militär und Krieg für die Ausformung von Geschlechterbildern und Geschlechterbeziehungen sowie für die Ausgestaltung der individuellen und gesellschaftlichen Handlungsspielräume beider Geschlechter in der zivilen Gesellschaft und im Militär. Im Zentrum stehen dabei die beiden Weltkriege und ihre jeweiligen Nachkriegszeiten in Deutschland.

Panke-Kochinke, Birgit: Frontschwestern und Friedensengel : Kriegskrankenpflege im Ersten und Zweiten Weltkrieg : ein Quellen- und Fotoband / Monika Schaidhammer-Placke. - Frankfurt am Main : Mabuse-Verlag, 2002.
Signatur: 1670807-B.Neu
Man hat sie weitgehend vergessen, die Krankenschwestern, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg in der Etappe und im Operationsgebiet eingesetzt waren. "Friedensengel" nannte man sie in der Tradition von Elsa Brändström, zu "Frontschwestern" wurden sie erst im Nationalsozialismus erklärt. Gott, dem Vaterland und dem Kaiser/Führer sollten sie dienen, mit allen Schwierigkeiten fertig werden, das Elend ertragen und dabei noch Hoffnung verbreiten. Dass dieses Bild nicht mit der Wirklichkeit gleichgesetzt werden kann, zeigt der kommentierte Band.

Pils, Susanne Claudine: Schreiben über Stadt : das Wien der Johanna Theresia Harrach. - Wien : Deuticke, 2002. - (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte ; 36)
Signatur: 1152367-B.Neu-36
"Mit der Wahl der Quelle, der Tagzettel Johanna Theresia Harrachs, die sie 1665 und 1676/77 an ihren Mann Ferdinand Bonaventura Harrach schrieb, stellte sich mir die Frage nach dem Themenschwerpunkt: Moderne Biografie? Frauengeschichte? Geschlechtergeschichte? Körpergeschichte? Sozialgeschichte der Medizin? Stadtgeschichte? (...) Am besten alles, und damit von allem ein bisschen." (die Autorin)

Rublack, Ulinka: The crimes of women in early modern Germany. - Oxford : Clarendon Press, 1999.
Signautur: 1662744-B.Neu
Diese Studie befaßt sich mit Frauen mit abweichendem sozialen Verhalten im Deutschland der Frühneuzeit. Sie zeigt, wie Frauen für Diebstahl, Kindesmord und sexuelle Delikte verfolgt und verurteilt wurden und bestreitet die Annahme, dass Frauen milder behandelt wurden als Männer. Ulinka Rublack berichtet über Strafprozesse und veranschaulicht so den sozialen Status und die Konflikte von Frauen während der Reformationszeit und dem Dreißigjährigen Krieg. Sie zeigt auch das Spannungsfeld von Autorität, Sexualität, Privatsphäre und Gemeinschaft, in dem "gewöhnliche" Frauen dieser Zeit lebten.

Sagaster, Börte: Im Harem von Istanbul : osmanisch-türkische Frauenkultur im 19. Jahrhundert. - Hamburg : EB-Verl. Rissen, 1989.
Signatur: 1672242-B.Neu
"Gegenstand dieses Buches sind die Erinnerungen der osmanischen Musikerin und Dichterin Leyla Saz (1850-1936) an ihre Zeit als Kind im Harem des Sultans Abdülmecids I. (1839-1861), die im Jahre 1921 als Fortsetzungsserie in einer osmanischen Tageszeitung veröffentlicht wurden. Leyla berichtet über den Sultansharem, über das Frauenleben in Istanbul, spätere Begegnungen mit dem Harem Sultan Abdülaziz (1861-1876) und ihre Reisen innerhalb des osmanischen Reiches." (aus der Einleitung)

Strommer, Franz: Im Vertrauen auf die Macht der Hausfrau : die Rolle der Frauen in den österreichischen Arbeiterkonsumvereinen 1856 bis 1977 / Roswitha Strommer. - Wien : Eigenverlag, 2001. - (Forschungsverein Entwicklung und Geschichte der Konsumgenossenschaften ; 1)
Signatur: 1635147-B.Neu-Per.1
"Ziel der Partei und der Konsumgenossenschaften war die Aufklärung und die materielle Besserstellung der arbeitenden Bevölkerung. Besonders Dr. Karl Renner war es dann, der die Macht und die Bedeutung der Frauen erkannte und durch Information und Bildung förderte. Mit Emmy Freundlich gewann er eine Mitstreiterin, die mit ihrer publizistischen Arbeit sehr viel dazu beitrug. Erst durch die Schaffung der genossenschaftlichen Frauenorganisation (...) wurde den Frauen richtig bewusst, welche Macht sie in der Familie und auch in der Wirtschaft darstellen. Durch diese Mitwirkung wurde vor allem die Lebensqualität der Menschen erheblich verbessert."

Tague, Ingrid H.: Women of quality : accepting and contesting ideals of feminity in England, 1690-1760. - Suffolk [u.a.] : Boydell Press, 2002. - (Studies in Early Modern cultural, Political and Social History)
Signatur: 1670529-C.Neu
Wie sah das tägliche Leben der aristokratischen Frauen in England zwischen 1590 und 1760, einer Periode signifikanten kulturellen Wandels, aus? In den Jahren nach der "Glorious Revolution" entwickelte sich als Antwort auf die Krise in den Geschlechterverhältnissen ein neuer Diskurs des "natürlichen" weiblichen Verhaltens, das sich als Gegensatz zum Luxus und zur Dekadenz der damaligen Damenmode verstand. In der Forschung wurde diese Entwicklung oft mit dem Aufkommen der Ideologie der neuen Mittelklasse begründet. Ingrid Tague dagegen behauptet, dass die neue Rhetorik eine enorme Anziehung auf jene Frauen ausübte, deren Ziel sie eigentlich sein sollte: auf die wohlhabende, modebewusste "woman of quality".

Verdon, Nicola: Rural women workers in nineteenth-century England : gender, work and wages. - Woodbridge [u.a.] : Boydell Press, 2002.
Signatur: 1670526-C.Neu
Die Arbeit der englischen Landarbeiterinnen im 19. Jahrhundert blieb bisher von der Forschung unterbelichtet. Verdon füllt diese historiographische Lücke, indem sie untersucht, in welcher Weise Frauen in den ländlichen Arbeitsmarkt eingebunden waren, sei es als Bauernmägde, als Tageslöhnerinnen oder als Hausarbeiterinnen. Außerdem wird die Rolle von Frauen in den Dörfern und ihr Beitrag zur informellen ländlichen Ökonomie (Arbeit im Haushalt, Tauschhandel, bei der Lebensmittelbeschaffung) näherer Betrachtung unterzogen.

Zimmermann, Margarete: Christine de Pizan. - Reinbek bei Hamburg : RoRoRo, 2002. - (Rowohlts Monographien ; 50437)
Signatur: 1674012-B.Neu
Von Literaturkritikern (!sic) wird sie als Blaustrumpf und Frauenrechtlerin apostrophiert. Auch bereits von der Ersten Frauenbewegung wird Christine de Pizan als Kronzeugin der Frauengeschichte angerufen und in den Kontext zeitgenössischer Geschlechterdebatten gezogen. Dies allein verstellt (lt. Zimmermann) den Blick auf weitere Facetten ihres Werkes und ihrer Persönlichkeit: politische Autorin, Reformerin, Buchmacherin, Verlegerin, Intellektuelle, Kulturschaffende und schließlich die erste französische Autorin, die Schreiben zum Brotberuf machen konnte (musste). Sie ist Historiographin (von Karl V), Lyrikerin (Hundert Balladen...) und Künstlerin, die ihre Werke von der geistigen Schöpfung über die Herstellung bis zur künstlerischen Ausstattung herausbringt.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 03.02.2003


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