Barth, Susanne: Mädchenlektüre : Lesediskurse im 18. und 19. Jahrhundert. - Köln : Campus, 2002. - Zugl. Köln: Habil.Schr., 2002.
Signatur: 1670782-B.Alt-Aug
"Als eine Frau lesen lernte, trat die Frauenfrage in die Welt", behauptete Marie von Ebner-Eschenbach. Susanne Barth behandelt die Lektüreerfahrung junger Mädchen im 19. Jahrhundert. In Medizin, Pädagogik und Literatur enfaltete sich ein Diskurs über das Lesen, der damals vor allem die Gefahren für die junge Leserin heraufbeschwor, aus heutiger Sicht aber die Bedeutung des Lesens für die Emanzipation der Frau erkennbar macht.
Böse Frauen - gute Frauen : Darstellungskonventionen in Texten und Bildern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit / Ulrike Gaebel, Erika Kartschoke (Hrsg.). - Trier : WVT, 2001. - (Literatur, Imagination, Realität ; 28)
Signatur: 1679941-B.Neu
Die Reflexion der Geschlechterverhältnisse in Literatur und bildender Kunst der Vormoderne geht von Grundmustern der Darstellung und Deutung aus, deren unermüdliche Variation der Bestätigung und Festigung der traditionellen Hierarchie der Geschlechter dient. Exemplarisch sind die gute und die böse Frau. Während die gute Frau sich den geltenden Normen fügt und sie damit bestätigt, verstößt die böse Frau gegen sie und stellt sie in Frage. Wenn die gute Frau die gesetzten Grenzen der herrschenden Geschlechterordnung überschreitet, führt das zu deren Wiederherstellung. Wenn die böse Frau entsprechend handelt, muß sie zur Raison gebracht oder überhaupt aus dem Verkehr gezogen werden. Damit kommt die Fragilität traditioneller Ordnungen in den Blick.
Dawson, Ruth P.: The contested quill : literature by women in Germany 1770-1800. - Newark [u.a.] : Univ. of Delaware Press, 2002.
Signatur: 1683362-B.Neu
Frauen waren keine vollwertigen Teilnehmerinnen am Literaturleben des Sturm und Drang und der Aufklärung. Sie waren gefangen zwischen ihrem eigenen Wunsch, Schriftstellerinnen zu werden und dem engen Weiblichkeitsbild der zeitgenössischen Gesellschaft. Dennoch betätigten und bestätigten sich einige gebildete Frauen des Mittelstandes durch ein stark an ihren Gefühlen orientiertes Schreiben, was die spätere Rezeption dieser Literatur wesentlich prägte. Ruth Dawson bezieht sich im wesentlichen auf fünf Schriftstellerinnen: Friderika Baldinger, Sophie La Roche, Philippine Engelhard, Marianne Ehrmann und Sophie Albrecht.
Eine Dichterin - ein Jahrhundert : Erika Mitterers Lebenswerk / hrsg. von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und Martin G. Petrowsky. - Wien : Edition Doppelpunkt, 2002.
Signatur: 1678790-B.Neu
Dieser Tagungsband zum gleichnamigen Symposium rückt die österreichische Schriftstellerin Erika Mitterer mit ihrem Lebenswerk ins Zentrum der literarischen Öffentlichkeit. Er erlaubt es den LeserInnen, sich mit ihrem "Briefwechsel in Gedichten mit Rainer Maria Rilke" ebenso auseinanderzusetzen, wie mit ihren großen Romanen "Der Fürst der Welt" (Machtergreifung des Bösen) und "Alle unsere Spiele" (Aufarbeitung der NS-Zeit). Erika Mitterer war eine "widerständige" Schriftstellerin, die immer ihre eigene Meinung vertreten hat.
Dowson, Jane: Women, modernism and British poetry, 1910-1939. - Aldershot : Ashgate, 2002.
Signatur: 1682523-B.Neu
Das Buch berichtet über britische Lyrikerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die zwar durch ihre Werke bekannt sind, über die aber noch wenig geschrieben wurde: z. B. Anna Wickham, Edith Sitwell, Mina Loy, Mary Sinclair etc. Ausserdem wird über den Einfluss amerikanischer Lyrikerinnen (H.D., Amy Lowell, Marianne Moore, Laura Riding) auf das dichterische Werk britischer Autorinnen berücksichtigt und ganz allgemein die Bedeutung des literarischen Netzwerkes zwischen London, New York und Paris hervogehoben.
Gender reconstructions : pornography and perversion in literature and culture / ed. by Cindy L. Carlson … - Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2002.
Signatur: 1682520-B.Neu
Diese Aufsatzsammlung verbindet die Bereiche Frauenforschung und Kulturwissenschaften, indem das Begehren von Frauen und Frauen als Objekte des Begehrens untersucht werden. Der multidisziplinäre und zeitübergreifende (es werden Texte vom Mittelalter bis zur Gegenwart analysiert) Zugang der AutorInnen stellt die sog. "Perversion" als ein kulturelles und oft auch linguistisches Konstrukt in den Mittelpunkt.
A history of women's writing in Russia / ed. by Adele Maria Barker … - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2002.
Signatur: 1685903-B.Neu
Diese Aufsatzsammlung bietet einen Überblick über Biographie und Werke russischer Schriftstellerinnen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei werden die üblichen Ansichten über russische Literatur und die Rolle der Frauen einer neuen Betrachtungsweise unterzogen. Die AutorInnen beleuchten u.a. auch den überraschenden kontextuellen Hintergrund, vor dem sich weibliches Schreiben vollzieht und das Verhältnis der Schriftstellerinnen zu einer männlich dominierten Literaturtradition.
Kilian, Elena: Bildung, Tugend, Nützlichkeit : Geschlechterentwürfe im spanischen Aufklärungsroman des späten 18. Jahrhunderts. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2002. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 384)
Signatur: 1679884-B.Neu
"Land ohne Aufklärung" und "Eopoche ohne Roman" - diese beiden Axiome waren mitverantwortlich für eine erst seit den 1980er Jahren zur Diskussion gestellten Marginalisierung des spanischen Aufklärungsromans. Erarbeitet werden in dieser Untersuchung zunächst die Besonderheiten der spanischen Aufklärung und des Romans dieser Zeit sowie der Überblick über die zeitgenössische Geschlechterdebatte, bei dem nicht zuletzt auch Positionen schreibender Frauen vorgestellt werden. Zudem wird der Frage nachgegangen, in welchem Maß sich im spanischen 18. Jahrhundert trotz restriktiver Tradition und Rechtsverhältnisse ein Mentalitätswandel vollzogen hat, der adeligen oder bürgerlichen Frauen in einer bedingten Öffentlichkeit Handlungsräume zugestand. Darauf aufbauend erfolgt im Hauptteil anhand fünf ausgewählter Prosatexte die Analyse der literarischen Geschlechterentwürfe.
Lesinska, Zofia P.: Perspectives of four women writers on the Second World War : Gertrude Stein, Janet Flanner, Kay Boyle, and Rebecca West. - New York [u.a.] : Lang, 2002. - (Studies in Literary Criticism and Theory ; 17)
Signatur: 1686020-B.Neu
In ihren Werken, die sie während des Zweiten Weltkrieges und während der Tumulte der 30er Jahre verfassten, stellten die vier oben genannten Schriftstellerinnen die Grenzen der politischen Geschichte mit ihrer eingeschränkten Betonung der Diplomatie und der militärischen Aktionen in Frage. Voll Empathie mit den Völkern in den besetzten Ländern, erzählten sie ihre Geschichten vom Standpunkt der Unterdrückten, ein Blickwinkel, der von amerikanischen und britischen AutorInnen selten eingenommen wurde. Damit nahmen sie Ansichten und Einsichten vorweg, die erst Jahrzehnte später von sozial-, feministischen und postkolonialen HistorikerInnen vertreten wurden.
Luserke-Jaqui, Matthias: Medea : Studien zur Kulturgeschichte der Literatur. - Tübingen [u.a.] : Francke, 2002.
Signatur: 1686475-B.Neu
In diesem Buch werden die beiden historischen Diskurse "Medea" und "Kindsmord" erstmals literatur- und kulturgeschichtlich überblendet. Es zeigt sich, dass Medea keine historische Figur ist, sondern ein Symbol, das für Ängste, Leidenschaften und für Fehlverhalten des Individuums und der Gesellschaft steht. Das literarische Medea-Thema widerspricht drastisch dem Bild von der "typischen" Kindsmörderin: Medea ist nicht Dienstmagd, sondern Königstochter. Methodisch positioniert sich das Buch im Bereich konkreter Anwendungen kulturwissenschaftlicher Theoriebildung.
Mutterbilder und Mütterlichkeitskonzepte im ästhetischen Diskurs / Miroslawa Czarnecka (Hrsg.). - Warschau : Oficyna Wydawnicza ATUT, 2000. - (Orbis Linguarum ; 5)
Signatur: 1522488-B.Neu-Per.Beih.5
"Im begrifflichen Spannungsfeld zwischen der biologischen Mutterschaft, den traditionellen Repräsentationen des Weiblichen, und der Mutterschaft als kulturelles Konstrukt entwickeln sich verschiedene Diskursstrategien, die auf überlieferte Symbole, Mythen und rhetorische Modelle rekurrierend neue methodologische Ansätze der Genderforschung anwenden. Der vorgelegte Band präsentiert den ästhetischen Diskurs über Mutterbilder und Mütterlichkeitskonzepte an Textbeispielen aus polnischer, russischer, deutscher und österreichischer Literatur. Die AutorInnen der Beiträge sind polnische und deutsche WissenschaftlerInnen, die auf dem Gebiet der Genderforschung mit einem interdisziplinären kulturwissenschaftlichen Ansatz zusammenarbeiten." (aus dem Vorwort)
Tookey, Helen: Anais Nin, fictionality and femininity : playing a thousand roles. - Oxford : Clarendon Press, 2003.
Signatur: 1684855-B.Neu
Das Leben der Anais Nin war außergewöhnlich und umfasste die Pariser Moderne der 30er Jahre ebenso wie die amerikanische neue Frauenbewegung der 70er Jahre. Sie wurde in verschiedenster Weise eingeordnet: als Vertreterin der Moderne, als Vertreterin der Frauenliteratur, als kontroversielle Figur der Frauenbefreiungsbewegung, als Ikone, die einander oft widersprechende Weiblichkeitsbilder verkörperte. Helen Tookey nähert sich Anais Nin in einem neuen feministischen Ansatz und setzt ihr Werk in einen kulturellen und historischen Produktions- und Rezeptions-Kontext. Kernfragen und Konflikte mit feministischen Ideen seit den 70er Jahren werden vor allem um Fragen der Identität, Weiblichkeit und Psychoanalyse erörtert.
Weaver, Elissa B.: Convent theatre in early modern Italy : spiritual fun and learning for women. - Cambridge [u.a.] : Cambridge University Press, 2001. - (Cambridge Studies in Italian History and Culture)
Signatur: 1681530-B.Neu
Das frühmoderne Klostertheater in Italien - eine vorzugsweise weibliche Tradition - ist heute so gut wie vergessen. Dennoch gingen daraus eine Anzahl von talentierten Dramatikerinnen und bemerkenswerte Werke hervor. Die Autorin beleuchtet sowohl die klösterlichen Autorinnen und Schauspielerinnen, das Publikum, als auch die Werke und ihre Aufführungen. Die Dramen waren ein pädagogisches Werkzeug für die Erziehung von jungen Frauen und ein wichtiges Mittel der Entspannung und Belustigung für alle Frauen. Auch weltliche Frauen und sogar Männer sahen sich die Stücke an. Diese unautorisierte Fraternisierung und der Gebrauch weltlicher Kostüme durch Nonnen wurde von den kirchlichen Autoritäten nicht nur scharf kritisiert sondern auch zu verhindern versucht.
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