Nava, Patrizia: Hebammen, Accoucheure und Man-midwives : ein deutsch-amerikanischer Vergleich (1750-1850). - Herbolzheim : Centaurus, 2003. - (Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte : Quellen und Studien ; 13)
Signatur: 1479418-B.Neu-Per.13
Die Betreuung der Schwangeren und Gebärenden durch eine Hebamme hat in Deutschland eine lange Tradition. Durch Reglementierungen des Berufes und durch Medikalisierungsprozesse sollten die Hebammen auf dem medizinischen Markt gegenüber den aufkommenden männlichen Geburtshelfern an den Rand gedrängt werden. Dennoch hat der Hebammenberuf überlebt. Die Hebamme ist eine fest etablierte Ansprechpartnerin für die werdende Mutter und ist aus unserem Gesundheitssystem nicht wegzudenken. In den Vereinigten Staaten fand eine andere Entwicklung statt. Die Geburt wurde wie in Deutschland als eine rein weibliche Angelegenheit angesehen. Seit dem späten 18. Jahrhundert bis zu den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand jedoch ein Wandel statt. Die Hebammen wurden so weit an den Rand gedrängt, dass diese kaum mehr eine Rolle für die Versorgung von Mutter und Kind spielen. Die meisten Frauen gebären heute ihre Kinder in den Krankenhäusern und Geburtshelfer üben eine nicht zu unterschätzende Kontrolle über die Entbindungsmöglichkeiten aus. Wie kam es zu diesen verschiedenen Systemen und welche Faktoren spielten dabei eine Rolle?
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