Berroth, Erika: Heinrich von Kleist : Geschlecht - Erkenntnis - Wirklichkeit. - New York [u.a.] : Lang, 2003. - (Studies on themes and motifs in literature ; 58)
Signatur: 1418410-B.Neu-Per.58
Diese Studie verschafft Einblicke in das Verhältnis von Geschlecht und Erkenntnis in Kleists Erzählungen und Dramen. Methoden philosophischer, psychoanalytischer und feministischer Literaturbetrachtung erhellen unter anderem die Frage, ob Wissen und Erkenntnis bei Kleist geschlechtsspezifisch determiniert sind. Welche Rolle das Geschlecht des erkennenden und handelnden Subjekts in der Produktion von Wissen spielt, wird vor allem für die Hinterfragung moralischer Verantwortlichkeit wichtig. Kritische Analysen von Kleists Novellen "Die Marquise von O..." und "Der Findling" stehen exemplarisch im Zentrum dieser Untersuchung.
Cialo i tekst : feminizm w literaturoznawstwie - antologia szkiców. Pod red. Anny Nasilowskiej. (Körper und Text: Feminismus in der Literaturgeschichte - Eine Anthologie von Skizzen.) - Warszawa: Instytut Badan Literackich 2001. (Biblioteka "Tekstów Drugich"; 1)
Signatur: 1712131.B.Neu-
In Polen haben die politischen Diskussionen nach den Veränderungen des Jahres 1989 sowohl das (dortzulande!) unerwartete Phänomen eines sehr aggressiven Misogynismus als auch eine Welle des Interesses am Feminismus hervorgerufen. Und eine positive Heldin wurde in dieser Umbruchszeit geboren: die erfolgreiche Unternehmerin. In dieses Bild paßt, daß die bekanntesten Prosatexte nach 1989 von Frauen stammen. Das vom Gender-Programm der Ford-Foundation mitfinanzierte Buch vereint 20 Texte, die sich dem Thema von psychoanalytischen, literaturwissenschaftlichen und philologischen Positionen her nähern. - In poln. Sprache, keine Übersetzungen. (Eva Hüttl-Hubert)
FrauenKulturStudien : Weiblichkeitsdiskurse in Literatur, Philosophie und Sprache / hrsg. von Astrid Böger ... - Tübingen [u.a.] : Francke, 2000. - (Kultur und Erkenntnis ; 26)
Signatur: 1721510-B.Neu
Das Buch entwirft ein breites Spektrum der Analyse von Weiblichkeitsdiskursen aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Perspektiven. Die Beiträge beschäftigen sich mit feministischer Kulturkritik, Problemen weiblicher Identität und Sprache sowie mit Repräsentationen von Weiblichkeit in Literatur und Film. Jenseits vermeintlich verbindlicher feministischer Agenden setzen sich die AutorInnen in vielfältig-kritischer Weise mit zentralen Fagen nach den kulturellen Vorstellungen von Weiblichkeit auseinander, die sich seit der Aufklärung innerhalb und außerhalb von Europa herausgebildet haben.
Jagow, Bettina von: Ästhetik des Mythischen : Poetologien des Erinnerns im Werk von Ingeborg Bachmann. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2003. - (Literatur - Kultur - Geschlecht : Große Reihe ; 25)
Signatur: 1385793-B.Han,Große Reihe.25
In der Monographie wird die Ästhetik des Mythischen im Werk von Ingeborg Bachmann untersucht. Ausgangspunkt ist die Arbeit am Mythos als Narrativ und deren Transformation in mythische Rede. Sie ermöglicht, im Medium der Poesie die Grenzen realer Tabus und sprachkritischer Bewertungen der deutschsprachigen Literatur "nach Auschwitz" zu überschreiten. Mit dieser Perspektive kann Bachmanns Werk durch die spezfische Verknüpfung der Arbeit am Mythos mit der Erinnerungsthematik ästhetisch neu bewertet werden. Im Zentrum der Analyse steht die Sicht auf eine genuine Poetik Bachmanns, die ihre intellektuelle Schreibweise betont und die Blickrichtung auf eine "poeta docta" freimacht, deren Schreiben mit zunehmendem Abstand zur Shoah an Virulenz gewinnt. Die wesentliche Erkenntnis ist, dass Ingeborg Bachmann eine Dechiffrierarbeit der Topoi des Unsagbaren leistet, deren poetisches Verfahren in einer semantischen Um- und Neubesetzung von Symbolen und Metaphern besteht.
Jung, Mi-Kyeung: Fremde und Ambivalenz : die Fremdheit als literarischer Topos im Werk Christa Wolfs ; im Vergleich mit Thomas Bernhard. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2003. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1864).
Signatur: 1713990-B.Neu
Viele der Figuren in Christa Wolfs Werken sind geprägt durch ein Gefühl des Fremdseins in ihrer jeweiligen Umgebung. Das Buch beleuchtet die Funktion der Fremden-Thematik: In der Ambivalenz der Fremden komme Wolfs Kritik an der Moderne und der für sie typischen dichotomischen Denkweise zum Ausdruck. Worauf zielt diese Kritik ab? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Kritik am dichotomischen Denken einerseits und der Beschreibung von Fremden und Fremdheit andererseits? Dies und die Parallelen sowie auch Unterschiede zu Thomas Bernhard werden in der Untersuchung der Germanistin Jung herausgearbeitet.
Kušej, Mateja: Prve uciteljice, prve pisateljice - kdo jih še pozna? : ženski prispevek k slovenski literaturi od zacetkov do 1918. (Die ersten Lehrerinnen, die ersten Schriftstellerinnen - wer kennt sie noch? : der weibliche Beitrag zur slowenischen Literatur von den Anfängen bis 1918.) - Klagenfurt : Drava, 1996. In slowen. Sprache.
Signatur: 1512816-B.Neu
Die Druckfassung einer Wiener Diplomarbeit bietet einen guten Einstieg in das Thema. Hier sind Daten und Fakten übersichtlich zusammengestellt: Von der Mädchenbildung über das Auftauchen der Frau in der Öffentlichkeit bis zum literarischen Zeitschriftenwesen spannt sich der Bogen. Ein kleines Kapitel schildert die Rezeption weiblichen Schreibens durch die männliche Literaturgeschichte. 56 Kurzbiographien sowie einige Diagramme und tabellarische Übersichten zum Anteil von Frauentexten in Literaturzeitschriften ergänzen das Buch und verdeutlichen den feministischen Aufschwung der Zeit um die Jahrhundertwende. (Eva Hüttl-Hubert)
Marszalek, Magdalena: "Das Leben und das Papier" : das autobiographische Projekt Zofia Nalkowskas: Dzienniki, 1899-1954. - Heidelberg : Synchron, 2003.
Signatur: 1716433-B.Neu
Eine der seltenen Fälle von einer kompletten Tagebuchedition einer Schriftstellerin: Ein halbes Jahrhundert Frauenleben, eine biographisch-historische Chronik ihrer Zeit wird vor uns ausgebreitet. Vorliegende Studie, ursprünglich als Dissertation erschienen, bietet einen alternativen Zugang zum diaristischen Textkorpus (6 Bände, 1975-2001) erschienen, der über eine für die Rezeption von Autobiographik paradigmatische faktographisch-referenzielle Lesart hinausweist. Das Augenmerk der Autorin gilt den Tagebüchern als einem Gebrauchs- und Beschreibungstext einer Kulturtechnik der Selbst-Gestaltung sowie den subjekt- und existenzphilosophischen Wissensstrukturen, die Zofia Nalkowskas literarische Produktion insgesamt fundieren.
Rosenman, Ellen Bayuk: Unauthorized pleasures : accounts of Victorian erotic experience. - Ithaka, NY [u.a.] : Cornell Univ. Press, 2003.
Signatur: 1718288-B.Neu
Dieses Buch stellt erneut unter Beweis, dass die Viktorianische Zeit keineswegs so prüde war wie allgemein und lange angenommen wurde. Erzählungen beweisen, dass sehr detaillierte und einfallsreiche Beschreibungen sexueller Bedürfnisse und Praxen kursierten. Die Autorin untersucht auch, mit welchen Zuschreibungen die Geschlechter in der erotischen Literatur bedacht werden, beispielhaft in der Erzählung über die "spermatorrhea panic", die Britanniens Männer jener Zeit in Schrecken versetzte, und an Hand des pornographischen Epos "My Secret Life".
Wiek kobiet w literaturze. (Das Jahrhundert der Frauen in der Literatur.) Pod red. Jadwigi Zacharskiej i Marka Kochanowskiego. Wyd. 1. - Bialystok : Trans Humana, 2002. In poln. Sprache.
Signatur: 1712123-B.Neu
Das weitgespannte Thema wird in drei Teilen abhandelt: "Frau und Kultur", "Die Frau in der polnischen Literatur" und "Die Frau in anderen Literaturen". Der letztere Teil bringt neben Arbeiten über Angela Carter, Kate Chopin, Iris Murdoch u.a.m. auch drei kurze österreichrelevante Aufsätze: "Wiener Schriftstellerinnen und Künstlerinnen an der Schwelle des 20. Jh.", "Darstellung und Probleme von Frauen in der zeitgenössischen österreichischen Literatur" sowie "Das 20. Jh. als Jahrhundert der Frauen in der österreichischen Literatur". (Eva Hüttl-Hubert)
Witosz, Bozena: Kobieta w literaturze : tekstowe wizualizacje od Fin de siècle'u do konca XX wieku. ( Die Frau in der Literatur : Textvisualisierungen vom Fin de siècle bis zum Ende des 20. Jh.) - Katowice : Wydaw. Gnome 2001. (Bibliotheca paucarum historiarum.) In poln. Sprache.
Signatur: 1712128-B.Neu
Die Werke der wichtigsten VertreterInnen der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts dienen der Autorin als Quellenmaterial für ihre intertextuellen Untersuchungen. "Das heute präsentierte literarische Bild der Frau (...) hat keinen ganzheitlichen Charakter. Es ist ein fragmentarisches, in eine Vielzahl von Poetiken, Weltanschauungen, ästhetische Paradigmen zerstreutes und zugleich‚ persönliches Bild, das die Individualität der schriftstellerischen Techniken unterstreicht." (Aus dem Nachwort.) Der Text richtet sich gleichermaßen an Philologen, Kulturanalytiker und Kunsthistoriker. (Eva Hüttl-Hubert)
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