Frauen und Gewalt : interdisziplinäre Untersuchungen zu geschlechtsgebundener Gewalt in Theorie und Praxis / Antje Hilbig ... (Hrsg.). Würzburg : Königshausen & Neumann, 2003.
Signatur: 1730026-B.Neu
Gewalt als anthropologische Konstante menschlicher Gesellschaften ist abhängig von den herrschenden kulturellen, ethnischen sowie soziopolitischen Rahmenbedingungen. Die Beiträge des Sammelbandes zeigen deshalb die Herstellung und Veränderung des Verhältnisses von Gewalt und Frauen in theoretischer und empirischer Hinsicht auf. Um die Vielschichtigkeit des Phänomens und die Vielfalt der methodischen Forschungsansätze zu verdeutlichen, wird der Bogen von der neolithischen Vorgeschichte, über theologische und kulturelle Prägungen unserer abendländischen Kultur bis zu aktuellen Debatten zu rechtsextremer und sexueller Gewalt gespannt.
Gender, Identität und kriegerischer Konflikt : das Beispiel des ehemaligen Jugoslawien / Ruth Seifert (Hg.). Münster : Lit, 2004.
Signatur: 1731163-B.Neu
Die Kategorien „Identität“ und „Gender“ können im deutschsprachigen Raum immer noch als analytische Newcomer bei der Untersuchung von gesellschaftlichen und politischen Prozessen betrachtet werden. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit der Rolle von „Identität/Gender“ bei der Entstehung, dem Austrag und der Beilegung kriegerischer Konflikte und fokussiert dabei die Situation im ehemaligen Jugoslawien. Dabei geht es darum, in welcher Weise Geschlechterverhältnisse gewaltsame Prozesse befördern und perpetuieren können und welche Rolle die Gestaltung des Geschlechterarrangements bei der Herstellung einer friedfertigen und demokratischen Gesellschaft spielt.
Hondrich, Karl Otto: Liebe in den Zeiten der Weltgesellschaft. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2004.
Signatur: 1738086-B.Neu
Wie verändern sich soziale Beziehungen in der Welt von heute? Anders als wir annehmen, sterben Herkunftsbindungen keineswegs ab. Im Gegenteil, ihre Macht wird größer, je schneller sich die Gesellschaft verändert. So bindet etwa, als paradoxes Beispiel, die hohe Zahl an Scheidungen, also die Auflösung von individuellen Wahlbeziehungen, die Menschen wieder vermehrt an ihre nichtgewählten Herkunftsgruppen. Die Institution der Ehe wird durch die vielen Scheidungen ebenfalls nicht geschwächt. Eher wird der einzelne, unzureichende Partner individuell aufgegeben als die kollektive Idee von Liebe und Gemeinschaft. Warum tun wir uns dennoch so schwer, die Wirklichkeit und Wirkungsmacht der Gefühle zu akzeptieren? Dieser Frage geht Karl Otto Hondrich in den acht Essays dieses Bandes nach.
(Die) kleine große Revolution : Gender Mainstreaming Erfahrungen, Beispiele, Strategien aus Schweden und Deutschland / Klaus Lang ... (Hrsg.). Hamburg : VSA-Verlag, 2004.
Signatur: 1737485-B.Neu
Die Stragegie des Gender Mainstreaming verfolgt das Ziel der Chancengleichheit für Männer und Frauen. Sie beinhaltet die Prüfung der unterschiedlichen Auswirkungen von politischen Entscheidungen und Maßnahmen für Männer und Frauen von der Planung bis zur Erfolgskontrolle. In diesem Band kommen deutsche und schwedische VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaften, Unternehmen, Wissenschaft u.a. zu Wort. Ausgehend von der 1996 abgeschlossenen Vereinbarung der 15 EU-Mitgliedsstaaten zu Gender Mainstreaming werden insbesondere die seither gemachten Erfahrungen in Schweden, das gewissermaßen „Schrittmacher“ dieser Strategie ist, und in Deutschland beleuchtet.
Körper und Identität : Gesellschaft auf den Leib geschrieben / Elisabeth Rohr (Hg.). Königstein/Taunus : Helmer, 2004.
Signatur: 1736754-B.Neu
Die traditionsreiche Auseinandersetzung der Frauenforschung mit dem weiblichen Körper in seiner Bedeutung für die Identität von Mädchen und Frauen rückt den Körper als „Objekt“ in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Kontroverse Positionen werden in diesem Band interdisziplinär diskutiert: Sie reichen von psychoanalytisch orientierten bis hin zu konstruktivistischen Ansätzen und spiegeln damit die Vielschichtigkeit der Materie. Denn Körper und Identität sind Themenbereiche, die sich schwerlich nur aus einer Wissenschaftstradition aufschlüsseln und begreifen lassen.
Lamnek, Siegfried: Tatort Familie : häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext / Ralf Ottermann. Opladen : Leske + Budrich, 2004.
Signatur: 1730020-B.Neu
Den Gegenstand des Buchs bilden physische, psychische und sexuelle Formen häuslicher Gewalt gegen Kinder und Eltern, Frauen und Männer. Im Unterschied zu vergleichbarer Literatur über Gewalt in der Familie stehen dabei die gesellschaftliche Problematisierungsgeschichte und die differenziellen Reaktionen auf unterschiedliche Formen häuslicher Gewalt im Vordergrund, werden der soziokulturelle bzw. sozialhistorische Kontext der Thematisierung und Problematisierung gewaltförmigen Verhaltens in intimen bzw. verwandtschaftlichen Beziehungen in die Analyse und Erklärung des Phänomens mit einbezogen. Dadurch werden geschlechtsstereotype und milieutypische Selektivitäten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung häuslicher Gewalt sowie entsprechende unbeabsichtigte Nebenfolgen bei ihrer Bekämpfung ersichtlich.
Memarian, Annemarie: Aufbruch der Töchter Irans : Lebensentwürfe iranischer Abiturientinnen und Studentinnen. Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2004.
Signatur: 1736918-B.Neu
Das Buch fragt nach den Hintergründen für die starke gesellschaftliche Präsenz junger Akademikerinnen im Iran. Die Autorin untersucht die veränderten Überzeugungen und Lebensentwürfe der jungen Frauen und beschreibt den damit verbundenen sozialen Wandel in der Region. Eigene biographische Erfahrungen der Erziehungswissenschaftlerin Annemarie Memarian flossen in die Studie ein.
Politikwissenschaft und Geschlecht : Konzepte Verknüpfungen Perspektiven / S. K. Rosenberger ... (Hrsg.). Wien : WUV, 2004.
Signatur: 1732667-B.Neu
Dieses Studienbuch diskutiert die zentralen Begriffe der Politik Macht und Herrschaft, Staat, Recht und Institutionen, Öffentlichkeit, Interessen und Arbeit, Demokratie und Repräsentation, Krieg und Frieden in ihrer geschlechterpolitischen Dimension. Die Beiträge bieten den ersten systematischen Überblick über die historischen Entwicklungslinien, die Kontroversen und den aktuellen Stand feministischer Politikwissenschaft. Sie konfrontieren den Mainstream mit geschlechtersensiblem Denken, zeigen Anknüpfungspunkte an andere sozialwissenschaftliche Disziplinen und eröffnen gesellschafts- und forschungsrelevante Perspektiven.
Ruhne, Renate: Raum Macht Geschlecht : zur Soziologie eines Wirkungsgefüges am Beispiel von (Un)Sicherheiten im öffentlichen Raum. Opladen : Leske + Budrich, 2003. (Forschung Soziologie ; 193)
Signatur: 1730030-B.Neu
Ausgehend von dem bisher weder gelösten noch überhaupt erklärbaren Phänomen geschlechtsspezifischer (Un)Sicherheiten im öffentlichen Raum stellt der Band eine konstruktivistisch orientierte, relational-prozesshafte Forschungskonzeption für eine verknüpfende Analyse räumlich-geschlechtlicher Fragestellungen vor, in der Geschlechter- und Raumverhältnisse als ein sich wechselseitig bedingendes Wirkungsgefüge gefasst werden. Unter Anwendung des forschungsmethodologischen Instrumentariums kann nachgezeichnet werden, dass heute (Un)Sicherheiten historische Produkte gesellschaftlicher Wandlungsprozesse während des 18. und 19. Jahrhunderts sind, die sich auf Ausgehverbote und gebote zur sozialen Kontrolle von Frauen im städtischen Außenraum zurückführen lassen. Gleichzeitig wird aufgezeigt, dass (Un)Sicherheiten heute als Produzenten räumlich-geschlechtlicher Ordnungsmuster wirksam werden.
Tazi-Preve, Irene Mariam: Mutterschaft im Patriarchat : Mutter(feind)schaft in politischer Ordnung und feministischer Theorie ; Kritik und Ausweg. Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2004. (Beiträge zur Dissidenz ; 14)
Signatur: 1729930-B.Neu
Diese Arbeit nimmt die Mutter zum Ausgangspunkt einer Neuorientierung des Verständnisses von gesellschaftspolitischer Ordnung, statt sie wie in der politischen Praxis als gesellschaftliches Randproblem zu behandeln. Die Brisanz dieser Untersuchung liegt darin, dass dieser Ansatz auch an ein Tabu innerhalb der politischen Theorie und dem Diskurs innerhalb der Frauenbewegung rührt, nämlich dem des Begriffs der Natur und der Leiblichkeit. Methodisch geht die Arbeit von einem interdisziplinären Ansatz aus. Es wird gezeigt, dass die neuen Technologien sowie die ökonomischen, politischen und wissenschaftlichen Prozesse zum Versuch des Patriarchats gehören, Leben und Natur in ihrer schöpferischen Potenz abzuschaffen und durch andere, angeblich bessere, perfektere Lebensformen zu ersetzen.
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