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NewsLetter 75: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
„Bestien“ und „Befehlsempfänger“ : Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945 / hrsg. von Ulrike Weckel ... – Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2003.
Signatur: 1763147-B.Neu       Inhalt
In den NS-Prozessen nach 1945 wurden erheblich weniger Frauen als Männer angeklagt, gleichzeitig er­regten weibliche Angeklagte eine viel größere öffent­liche Aufmerksamkeit. Aus geschlechtergeschichtli­cher Perspektive untersuchen die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes, welche Stereotypen von weiblichen und männlichen Gewalttätern die Fanta­sien beflügelten und inwieweit solche Geschlechter­bilder die Prozessführung, die Urteile und die Be­richterstattung beeinflussten.

Campt, Tina M.: Other Germans : black Germans and the politics of race, gender and memory in the Third Reich. – Ann Arbor : The Univ. of Michigan Press, 2004.
Signatur: 1735165-B.Neu
Es gibt kaum ein unerforschteres Thema als “schwarze Deutsche” im Dritten Reich. Tina Campt erzählt die Geschichte dieser deutschen Staatsbürge­rInnen schwarzer Hautfarbe und schildert die kompli­zierte Weise, wie sie in einer der gefährlichsten und schwierigsten Epochen der deutschen Geschichte überlebten. Die Autorin wirft damit auch die Frage auf: Was passiert, wenn wir den Holocaust nicht durch die Lupe des Antisemitismus, sondern jener der Rassenreinheits-Ideologie betrachten? Als Hin­tergrund ihrer sozialhistorischen, ethnographischen und feministischen Studie fungieren die Erinnerungen zweier farbiger Deutscher, deren Leben und Identi­täten vom Nazi-Regime tief gezeichnet wurden.

A companion to American women’s history / ed. by Nancy A. Hewitt. – Oxford : Blackwell, 2005. – (Blackwell companions to American history)
Signatur: 1761487-C.Neu       Inhalt
Die 24 Beiträge zur Geschichte der Frauen in Ame­rika bringen neueste Erkenntnisse über Frauenleben in verschiedenen historischen Epochen und Berei­chen des weiblichen Lebenszusammenhangs. Außerdem werden die ethnische Herkunft, die soziale Klasse, die regionalen Besonderheiten mit berück­sichtigt. Ein grundlegendes Werk für Lehrende und Studierende der Amerikanistik.

Fietze, Katharina: Im Gefolge Dianas : Frauen und höfische Jagd im Mittelalter (1200-1500). – Köln [u.a.] : Böhlau, 2005. – (Beihefte zum Archiv für Kulturge­schichte ; 59)   Signatur: 1766237-B.Han
Die Autorin geht der bisher wenig bekannten Rolle von Aristokratinnen bei der höfischen Jagd nach. Im Vordergrund stehen dabei kultur- und sportgeschicht­liche Aspekte. Am Beispiel historischer Frauenges­talten sowie anhand von Darstellungen jagender Frauen in der mittelalterlichen Literatur und Kunst veranschaulicht die Autorin Voraussetzungen und Möglichkeiten ihrer Beteiligung. Entgegen gängier Vorstellungen waren die adeligen Damen mehr als nur passive Betrachterinnen, angenehme Gesell­schaft oder zierendes Beiwerk; vielmehr nahmen sie häufig selbst aktiv am Jagdgeschehen teil. Verschie­dene Formen der Beiz- und der Hetzjagd, bei denen sich die Aristokratinnen vergnügten und auszeichne­ten, werden exemplarisch vorgestellt.

Foley, Susan K.: Women in France since 1789. – Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2004. – (Euro­pean Studies Series)
Signatur: 1772314-B.Neu
Die Historikerin Susan Foley beschreibt den Wandel der Lebensbedingungen von Frauen in Frankreich von der Revolution bis heute. Sie untersucht Frau­enleben in der sozial hierarchischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts und verfolgt die Entwicklun­gen bis zur Wende des 21. Jahrhunderts, wo viele der früher prägenden Gesellschaftsmerkmale ver­schwunden sind. Dabei werden Fragen der sexuellen Differenz, zeitgenössische Geschlechterdiskurse, das veränderte Weiblichkeitsbild, die politische Rolle von Frauen, der kulturelle Wandel und die neuen Repro­duktionstechnologien mit reflektiert.

Frauen in der Frühen Neuzeit : Lebensentwürfe in Kunst und Literatur / hrsg. von Anne-Marie Bonnet u. Barbara Schellewald. – Köln [u.a.] : Böhlau, 2004. – (Atlas : Bon­ner Beiträge zur Kunstgeschichte ; Neue Folge ; 1)
Signatur: 1766325-C.Neu       Inhalt

Das sich wandelnde Verständnis der Geschlechter­rollen an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neu­zeit hat sichtbare Spuren in den künstlerischen und philosophischen Äußerungen dieser Epoche hinter­lassen. Aus kunsthistorischer, soziologischer und lite­raturwissenschaftlicher Sicht beleuchten die AutorIn­nen dieses Bandes unterschiedlichste Facetten eines faszinierenden Umbruchs. Es wird ein Bogen ge­spannt von der Interpretation der Venus in der deut­schen Malerei des frühen 16. Jahrhunderts über Rep­räsentationsräume von Frauen bis zu den Diskursen der humanistischen Traktatliteratur über die Stellung der Frau. Auch literarische Frauenbilder in der italie­nischen Dichtung des 15. und 16. Jahrhunderts kommen zur Sprache.

Froide, Amy M.: Never married : singlewomen in early modern England. – Oxford : Oxford Univ. Press, 2005.
Signatur: 1763953-B.Neu
Es gibt ein Paradoxon in der historischen Auseinan­dersetzung mit dem frühneuzeitlichen England: ob­wohl ein Drittel aller erwachesenen Frauen unverhei­ratet waren wurde ihnen kaum ein Forschungsinte­resse entgegengebracht. Amy Froide widmet sich nun dieser bislang vernachlässigten Frauengruppe und zeigt deren soziale und wirtschaftliche Lebens­umstände und das kulturelle Verständnis des Status „unverheiratet“ vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Da­bei zeigt sich, dass unverheiratete Frauen in der Volkskultur des 16. Jahrhunderts kaum auftauchten, aber im Laufe der Zeit bis zum 18. Jahrhundert zu einem zentralen Faktor der englischen Gesellschaft wurden.

The marital economy in Scandinavia and Britain 1400 – 1900 / ed. by Maria Agren … Aldershot : Ashgate, 2005. – (Women and gender in the early moderen world)
Signatur: 1761684-B.Neu       Inhalt
Heute ist die Ehe primär eine soziale und rechtliche Institution, in historischen Zeiten hatte sie primär auch einen ökonomischen Hintergrund. Die Aufsatz­sammlung untersucht diesen ökonomischen Aspekt anhand von vielen Fallbeispielen in Großbritannien und England über einen Zeitraum von 500 Jahren. Dabei kommen drei wichtige Stationen im ehelichen Leben besonders zum Tragen: die Eheschließung, die eheliche Praxis und die Auflösung der Ehe.

Secret gardens, satanic mills : placing girls in Euro­pean history, 1750-1960 / ed. by Mary Jo Maynes … - Bloomington, Ind. [u.a.] : Indiana Univ. Press, 2005.
Signatur: 1756453-B.Neu       Inhalt
Wie lebte die weibliche Jugend in Europa zwischen 1750 und 1960? Die Aufsätze dieses Bandes gehen den Lebensumständen junger Mädchen und Frauen in den verschiedenen europäischen Ländern nach und beleuchtet ihre soziale Rolle in der Familie und in der Wirtschaft, ihre Sexualität, ihr Freizeitverhalten u.a.m. Dabei wird einerseits von den AutorInnen auf den Einfluß institutioneller Faktoren auf das Leben junger Mädchen eingegangen, aber auch auf die ver­schiedenen Strategien, mit denen sie sich gegen Be­vormundung zur Wehr setzten und zu ihren eigenen Lebensentwürfen standen.

Servadio, Gaia: Renaissance woman. – London [u.a.] : Tauris, 2005.
Signatur: 1763062-C.Neu
In der Renaissance bildete sich ein neues Frauenbild heraus, ja ein neuer Frauentyp. Servadio datiert den Beginn der Renaissance mit der Erfindung des Buch­drucks, der Bücher – und daher auch Bildung – auch für Frauen zugänglich machte. Für sie ist die Renais­sance ein Zeitalter, in dem die Frauen selbstbe­wusster und daher männlicher und die Männer weib­licher wurden, indem sie sich dem Schönen und dem Vergnügen zuwandten. Exemplarisch wird dies u.a. an folgenden Frauenpersönlichkeiten abgehandelt: Vittoria Colonna, Tullia d’Aragon, Louise Labé, Elisa­beth I. von England.

Weller, Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hoch­adels im 12. Jahrhundert. – Köln [u.a.] : Böhlau, 2004. – (Rheinisches Archiv ; 149)
Signatur: 552181-B.Neu-Per.149
Für den mittelalterlichen Adel waren Heiraten ein selbstverständliches Instrument der Politik: Ehe­schließungen sicherten nicht nur den Fortbestand des Hauses, sondern dienten der Absicherung von Bündnissen und bereiteten über Mitgiften und Erb­ansprüche den Boden für territoriale Erwerbungen. Nicht zuletzt waren sie eine beliebte Maßnahme, um die Beilegung von Konflikten zu besiegeln. Der vorliegende Band zeichnet für das 12. Jahrhundert handbuchartig die Heiratsverbindungen von drei­zehn Hochadelfamilien nach. Beleuchtet werden sowohl die Motive, die hinter den jweiligen Ehe­schließungen standen, als auch die Hintergründe, die zum Scheitern von Heiratsprojekten führten. Dabei zeigt sich, wie sehr die verwandtschaftlichen Bindungen Wesen und politisches Handeln des Adels bestimmten und zur Kohärenz des Reiches beitrugen. Zudem legt das Buch die Unterschiede im Heiratsverhalten der einzelnen Familien offen und gibt Aufschluß über das politische Gewicht, das ihnen von anderen Adelshäusern beigemessen wurde.

Women’s influence on classical civilization / ed. by Fiona McHardy and Eireann Marshall. – London [u.a.] Routledge, 2004.
Signatur: 1756250-B.Neu       Inhalt
Das Buch geht der Frage nach, welchen Einfluß Frauen der Antike auf kulturelle Aspekte ihrer Zeit ausübten, die normalerweise als männlich betrachtet werden: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Recht und Kunst. Die Beiträge untersuchen diese Frage anhand verschiedener Beispiele. Sie zeigen, daß Frauen – durch Heirat und Mutterschaft – dazu tendierten, einerseits traditionell männliche Werte fortzuführen, andererseits dennoch ihre eigenen weiblichen Bei­träge einzubringen versuchten.

Zwischenkriegszeit : Frauenleben 1918-1939 / Su­sanne Elpers ... (Hg.). – Berlin : edition ebersbach, 2004.
Signatur: 1766701-B.Neu       Inhalt
„Wir waren alle wie in ein Korsett geschnürt und wur­den nun in die Freiheit entlassen.“ Dieser Satz der Dada-Künstlerin Hannah Höch bezieht sich nicht nur auf die freizügige Mode der 1920er und 30er Jahre, sondern auch auf Umbrüche und Wandlungen der „condition féminine“ in dieser Zeit. Aus der Perspek­tive unterschiedlicher Disziplinen wie Sozial-, Kultur- und Literaturwissenschaft, Geschichte, Theologie und den politischen Wissenschaften vermittelt das Buch einen umfassenden Eindruck dieser Jahre.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 29.08.2005


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