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NewsLetter 76: Psychologie & Psychoanalyse

 
Köttig, Michaela: Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen : biographische Verläufe im Kontext der Familien- und Gruppendynamik. - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2004. - (Forschung psychosozial)
Signatur: 1768362-B.Neu
Michaela Köttig hat rechtsextrem orientierte junge Frauen und Mädchen in ihrem Alltag begleitet und die zahlreichen Aspekte, die für ihr Verhalten eine Rolle spielen, untersucht. Dabei stößt sie auf ein Ineinanderwirken von unterschiedlichen Erlebnissen und Bedingungen, die im Hintergrund wirken: unbearbeitete Familiengeschichten aus der NS-Zeit, persönliche Erfahrungen und die Dynamiken in den Jugendgruppen. Diese unterschiedlichen Faktoren sollten bei der Arbeit mit rechtsextrem orientierten jungen Mädchen und Frauen berücksichtigt werden. Die Autorin entwickelt auf der Basis ihrer Untersuchungen und zahlreicher Interviews dafür erfolgversprechende Handlungsoptionen.

Scott, Jill: Electra after Freud : myth and culture. - Ithaca [u.a.] : Cornell Univ. Press, 2005. - (Cornell Studies in the History of Psychiatry)
Signatur: 1769022-B.Neu
Durch die Brille der Freudschen und der feministischen Psychoanalyse wird hier der Mythos von Elektra neu gelesen und in den kulturellen und literarischen Kontext des 20. Jahrhunderts gestellt. Die Autorin analysiert mehrere Schlüsseltexte, die Elektra ins Zentrum stellen (Hofmannsthal, Strauss, Musil, Plath etc.) und zeigt damit die "narrative Revolte" gegen die Dominanz von Ödipus als Archetyp. Im Rahmen von Psychoanalyse, Medizin, Oper und Tanz untersucht Jill Scott die Rolle der Heldin am Kreuzungspunkt zwischen Geschichte und dem Weiblichen, Eros und Thanatos, Hysterie und Melancholie.

Soyka, Michael: Wenn Frauen töten : psychiatrische Annährung an der Phänomen weiblicher Gewalt / Mit einem Geleitwort von Gisela Friedrichsen. - Stuttgart [u.a.] : Schattauer, 2005.
Signatur: 1774816-C.Neu
Frauen wenden Gewalt an, so eine Redensart, um Gewalt zu beenden. Sie sind nicht die besseren Menschen, aber sie kommen weniger aus eigenem Antrieb mit dem Gesetz in Konflikt. Sie töten nach jahre- oder jahrzehntelangem Martyrium, bisweilen mithilfe ihrer Kinder, den gewalttätigen Ehemann. Sie töten, um einen Albtraum zu beenden - manchmal auch ihre Kinder. Im Angesicht des eigenen Todes schicken sie ihre Kinder nur voraus. Sie töten oft, weil sie, allein gelassen, sitzen gelassen, getäuscht und gedemütigt, auf andere Wissen aus den Labyrinthen ihrer beschädigten Biografie, eigener Schwäche oder desolaten Lebensumständen nicht mehr herausfinden. Die Fälle, die der Autor hier mit psychiatrischer Fachkunde und menschlicher Anteilnahme beschreibt, können oftmals keine Antworten auf das "Warum?" geben.

© Nationalbibliothek, 2000
last update: 29.10.2005


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