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NewsLetter 79: Politik & Gesellschaft
Signatur. 1787129-B.Neu
Mit den auf empirischen Studien basierende Beiträgen dieses Buches wird der Versuch unternommen, ein komplexes und den Alltags- und Lebensumständen asiatischer Frauen entsprechendes Bild zu entwerfen. Dabei soll einerseits der stark verankerten einseitigen Wahrnehmung von Asiatinnen als verfügbare und touristisch beanspruchte "Sexsklavinnen", als potentielle Ehefrauen, die man im Katalog bestellen kann oder durch Kinderprostitution missbrauchten Mädchen entgegengesteuert werden. Es werden vielfältige Bedeutungszusammenhänge des Stellenwerts und der Lebensumstände asiatischer Frauen in den unterschiedlichsten kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten erläutert. Untersucht wird auch, wie sich Asiatinnen im gesellschaftlichen Diskurs Gehör verschaffen und ausdrücken, welche Aktivitäten sie setzen und ihr Leben oftmals gegen Konventionen gestalten, wie bspw. die in Japan mit Unverständnis konfrontierten sog. "parasite singles". Die Beiträge von Lyn Parker, Lauern Bain, Laura Dales, M.Cameron Hay, Tomoko Nakamatsu u.a. bieten Einblicke in ein breites Spektrum ganz unterschiedlicher Lebensrealitäten asiatischer Frauen. Kobayashi, Yoshie: A path toward gender equality : state feminism in Japan / Yoshie Kobayashi . - New York, NY [u.a.] : Routledge , 2004 . - (East Asia : history, politics, sociology, culture)
Signatur: 1762708-B.Neu
Das Buch gibt einen Einblick in die gesellschaftlichen Kräfte, politischen Entwicklungen und Diskurse hinsichtlich der Geschlechtergleichstellung in Japan. Dem 1986 in Japan erwirkten Arbeitsgleichstellungsgesetz (EEOL) kam dabei eine wichtige Weichenstellung zu, das aber auch auf Kritik und Widerstand in den unterschiedlichsten Lagern (auch von Frauen) stieß. In dieser Studie wird u.a. analysiert, inwiefern diese staatlichen und gesetzlichen Maßnahmen tatsächlich das gesellschaftliche Bewusstsein beeinflussen (können) und belegt anhand zahlreicher statistischer Daten die Entwicklung am Arbeitsmarkt in den letzten Jahren. Putzke, Sabine: Die Strafbarkeit der Abtreibung in der Kaiserzeit und in der Weimarer Zeit : eine Analyse der Reformdiskussion und der Straftatbestände in den Reformentwürfen (1908-1931). - Berlin : Berliner Wissenschafts-Verlag, 2003. - (Juristische Zeitgeschichte : Abt. 3 , Beiträge zur modernen Strafgesetzgebung ; 14)
Signatur: 1428153-B.Neu-Per.14
Die Abtreibung war in der Antike bereits als medizinisches Problem bekannt, zog jedoch keine umfassende Verfolgung nach sich, sondern wurde lediglich als Delikt gegen den Ehemann geahndet. Erst das christlich geprägte kirchliche Strafrecht gab dem Fötus als Träger einer Seele selbständigen Schutz, der bis in die Gegenwart fester Bestandteil der juristischen und gesellschaftlichen Diskussion ist. So zählte die Strafbarkeit der Abtreibung gemeinsam mit der Strafbarkeit der Homosexualität und der Verhängung der Todesstrafe zu den umstrittensten rechtspolitischen Kontroversen des 20. Jahrhunderts. Die rechtswissenschaftliche Untersuchung Sabine Putzkes beleuchtet diesen Diskurs im Zeitraum der späten Kaiserzeit Deutschlands und die Weimarer Republik und bezieht dabei die überlieferten regen Debatten in den Frauenverbänden, der ÄrztInnenschaft und den politischen Parteien dieses Zeitraums ein. Als Quellen dienten u.a. Gesetzesentwürfe, Parlamentsprotokolle, die umfassende rechtspolitische Literatur sowie medizinische Fach- und Frauenzeitschriften. Schmidt, Verena: Gender mainstreaming - an innovation in Europe? : the institutionalisation of gender mainstreaming in the European Commission. - Opladen : Budrich , 2005. - Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 2003.
Signatur: 1790488-B.Neu
Der Grundgedanke des Gender Mainstreaming hat seit der Prägung des Begriffs im Rahmen der UN-Weltfrauenkonferenz in Beijing 1995 weite Kreise gezogen und vor allem im Bereich der EU eine unerwartete ausgeprägte Implementierung erlebt. Diese wissenschaftliche Studie untersucht und hinterfragt, ob und wie Gender Mainstreaming innerhalb einer so komplexen Struktur wie der EU Innovationskraft entwickeln kann und als Paradigmenwechsel gegenüber früherer Gleichbehandlungsmaßnahmen gesehen werden kann. Stephan, Anke: Von der Küche auf den Roten Platz : Lebenswege sowjetischer Dissidentinnen. - Zürich: Pano Verlag, 2005. - (Basler Studien zur Kulturgeschichte Osteuropas ; 13)
Signatur: 1789888-B.Neu
Ohne das Engagement vieler mutiger Frauen hätte es in der Sowjetunion der 1960er bis 1980er Jahre keine DissidentInnenbewegung gegeben. Über diese Streiterinnen für Menschenrechte und Demokratie ist bislang jedoch wenig bekannt. Auf der Basis von Memoiren und biographischen Interviews zeichnet Anke Stephan ihre Lebenswege nach. Der Weg in die politische Mündigkeit endete für viele im Lager oder im Exil. Die Selbstzeugnisse der Frauen geben neue Einblicke in dissidentische Lebenswelten: Bewältigungsstrategien im Alltag, Identitäten, Wertesysteme, Netzwerke und Geschlechterbeziehungen. Der weibliche Anteil am Widerstand, die Auseinandersetzung mit der "Frauenbefreiung durch den Sozialismus", die sozialen und politischen Veränderungen sowie der Prozess des Erinnerns werden erkennbar. Ženski identi?nosti na Balkanite (Weibliche Identitäten auf dem Balkan) / Krasimira Daskalova ; Kornelija Slavova, s?st.-vo . - Sofija : Polis, 2004.
Signatur: 1781829-B.Neu
Der vorliegende Sammelband vereinigt Aufsätze zum Thema "Weibliche Identität im Wandel", wobei Weiblichkeit auf dem Balkan nicht nur vor dem Hintergrund verschiedener Kulturen und Ethnien, sondern auch an der Grenze zwischen Totalitarismus und Posttotalitarismus, Gestern und Heute, Öffentlichkeit und Privatem, lokal und global, aber auch zwischen Ost und West betrachtet wird. Die postkommunistische Situation am Balkan kompliziert und fragmentiert neuerlich die sich in der Postmoderne bereits formierten weiblichen Identitäten; diese erweisen sich plötzlich als instabil, widersprüchlich und veränderlich angesichts der neuen kulturellen und sozialen Praktiken. (Karmen Petra Moissi)
