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NewsLetter 82: Biographisches & Erlebnisberichte |
Aloni, Jenny: "Ich muss mir diese Zeit von der Seele schreiben ..." : die Tagebücher 1935 - 1993: Deutschland - Palästina - Israel / hrsg. von Hartmut Steinecke unter Mitarb. von Martin Decking ... - Paderborn [u.a.] : Schöningh, 2006.
Signatur: 1808497-B.Neu Jenny Aloni geborene Rosenbaum (1917 - 1993), eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen ihrer Generation, beginnt mit ihren Tagebuchaufzeichnungen im Jahre 1935. Den Einstieg bildet ihre Vorbereitung als Jugendliche auf die Auswanderung nach Palästina in dem Hachscharah-Lager auf Gut Winkel (Brandenburg). Die Schilderungen der Lebensumstände einer Jüdin im Berlin der späten 30er Jahre, der zunehmende Antisemitismus, ihre Auswanderung und das entbehrungsreiche Leben im Palästina der Kriegszeit, sowie ihr Dienst in der britischen Armee geben Zeugnis ihrer weiteren Lebensstationen. Sie ist kritische Zeitzeugin der Aufbau- und Pionierjahre im neu gegründeten Staat Israel und berichtet als wache Beobachterin über die daran anschließenden sozialpolitischen Entwicklungen, Kriege und militärischen Auseinandersetzungen. Badou, Gérard: Madame Freud. - Paris : Payot, 2006. Signatur: 1808522-B.Neu Martha Freud, geb. Bernays (1861-1951), war Sigmund Freuds Ehefrau und wurde lange Zeit ignoriert. Damit will Gérard Badou, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift "L'Express" mit dieser Biographie nun endlich Schluß machen. Martha lernt Freud mit zwanzig Jahren kennen - allerdings bleiben die beiden über lange Jahre getrennt, bevor sie heiraten können. Über ein halbes Jahrhundert bleibt sie ihm eine ergebene Ehefrau, die ihren Mann mit anderen Frauen teilen muß: mit seinen Schülerinnen Lou Andreas-Salomé oder Marie Bonaparte, mit ihrer eigenen Schwester Mina Bernays und schließlich mit ihrer jüngsten Tochter Anna. Nach deren Geburt im Jahr 1895 entscheidet sich Freud, die Ehe in vollkommener Keuschheit fortzuführen. Martha ist damals 34 Jahre alt. Ihre Aufgabe ist es fortan, ihren Mann von den kleinen alltäglichen Sorgen frei zu halten. Erst ab den 20er Jahren, als Freud bereits an seinem schmerzhaften Krebs leidet, kommt sich das Paar wieder näher. Behrens, Katja: "Alles aus Liebe, sonst geht die Welt unter" : sechs Romantikerinnen und ihre Lebensgeschichte. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2006. Signatur: 1812890-B.Neu Einer Zeit der Abhängigkeit von männlich geprägten Vorstellungen entstammend, traten die hier abgehandelten Romantikerinnen mit ihrem Schaffen markant hervor: Bettina von Arnim, Karoline von Günderode, Rahel Varnhagen, Caroline Schlegel-Schelling, Dorothea Veit-Schlegel und Sophie Mereau-Brentano beeinflussten ihr gesellschaftliches Umfeld mit ihren Briefen und Gedanken nachhaltig; sie trafen sich in literarischen Salons, verfassten Gedichte und Romane und ließen somit die häusliche Enge ihres bürgerlichen Lebens und ihren auferlegten Rollen hinter sich. Sie forderten ihr Recht auf Bildung - eine Durchdringung der Männerdomäne - gestalteten ihren Lebensweg nach eigenen Vorstellungen und prägten diese Epoche durch ihre Forderungen nach Selbstbestimmung und persönlicher Freiheit. Broessler, Agnes: Wilhelmine Moik : ein Leben für die gewerkschaftliche Frauenpolitik ; "Es hat sich alles mehr um's Politische gehandelt!". - Wien : ÖGB Verlag, 2006. - (Schriftenreihe ; 16) Signatur: 1411362-B.Neu-Per.16 Wilhelmine Moik (1894-1970) ist eine der profiliertesten Repräsentatinnen von ÖGB und SPÖ in der Zwischenkriegszeit (Zeit des Roten Wien) und in den Nachkriegsjahrzehnten. Sie erlernt als Mitarbeiterin der Gewerkschaftspionierin Anna Boschek die Gewerkschaftsarbeit von der Pieke auf. Ihr Engagement in den Reihen der Revolutionären Sozialisten gegen den Austrofaschismus und gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft nimmt einen bedeutenden Stellenwert in diesem Buch ein. Campbell Denlinger, Elizabeth: Before Victoria : extraordinary women of the British romantic era. - New York : The New York Public Library [u.a.], 2005. Signatur: 1771206-C.Neu Die Romantik brachte in ganz Europa und so auch in Großbritannien einen nicht unbeträchtlichen Wandel hinsichtlich des Frauenbildes und im praktischen Leben der Frauen mit sich. Es wurden andere Ansprüche an sie gestellt als im 18. Jh., Ansprüche, die mit Moral, Rückzug in die Häuslichkeit und Privatheit zu tun hatten. Um 1800 wurde die Mutterschaft zu einer Berufung und die Frauen widmeten sich - zumindest jene, die es sich leisten konnten - ihrem Heim. Sie schrieben Novellen und Lyrik, betätigten sich künstlerisch und wissenschaftlich, leisteten Wohlfahrtsarbeit und traten in der Öffentlichkeit als Philantropistinnen und Sozialreformerinnen auf. In diesem reich illustrierten Band werden diese Frauen vorgestellt, die in der Britischen Kultur eine wichtige Rolle als Erneuerinnen der Frauenrolle und des weiblichen Selbstverständnisses eingenommen haben. Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy : ein Frauenschicksal im 19. Jahrhundert / hrsg. von Veronika Leggewie. - Bell : Edition linea classica, 2005. - ( Vortragsreihe / Koblenzer Mendelssohn-Tage ; 4) Signatur: 1806385-B.Mus-4 Inhalt Eine vierteilige Vortragsreihe unter der Beteiligung ausgewiesener Wissenschaftlern und Mendelssohn-ExpertInnen ergänzt die seit 2002 stattfindende Konzertreihe der Koblenzer Mendelssohn-Tage e. V. Der vorliegende Band widmet sich Fanny Hensel, geb. Mendelssohn-Bartholdy, welche bisweilen aufgrund der Berühmtheit ihres Bruders etwas im Abseits des kulturellen Geschehens stand, jedoch durch ihre Heirat mit dem Hofmaler Wilhelm Hensel und Reisen nach Italien 1839/40 nicht mehr länger ein Schattendasein fristete, sondern eigenständig Wertschätzung als anerkannte Komponistin und Konzertveranstalterin erfahren durfte. Das Ideal der Mitmenschlichkeit : Frauen und die sozialistische Idee / hrsg. von Elke Pilz. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2005. Signatur: 1801968-B.Neu Inhalt Im vorliegenden Buch soll anhand von 15 Essays über Sozialistinnen gezeigt werden, inwiefern die beiden Ideen - Sozialismus und weibliche Emanzipation - aufeinander bezogen sind und sich ergänzen. Dabei werden die Biographien und die Werke von Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Emma Goldman u.a. vorgestellt; anhand der Abhandlungen wird deutlich, dass die Idee des Sozialismus und der Frauenemanzipation in den Bereichen Politik, Psychologie, Literatur, Kunst und Philosophie des 20. Jahrhunderts eine gewichtige Rolle gespielt haben. Köhler, Hans Joachim: Robert und Clara Schumann - ein Lebensbogen : eine aphoristische Biographie. - Altenburg : Kamprad, 2006. Signatur: 1809946-B.Mus In seiner Doppelbiographie über die beiden Künstlerpersönlichkeiten zeichnet Hans Joachim Köhler ihren Lebensbogen beginnend mit den gemeinsamen Jahren in Leipzig, sowie weiteren Lebensstationen in Dresden und Düsseldorf. Musikalisches Schaffen und privates Leben werden zu einem Ganzen miteinander verwoben, wobei die Auseinandersetzung mit künstlerischen und persönlichen Divergenzen und Vorstellungen eine besondere Gewichtung widerfährt. Die biographische Darstellung erhebt den Anspruch einer wertfreien, authentischen Betrachtungsweise, basierend auf Tagebucheinträgen, Briefen, Zeitzeugnissen und Erinnerungen von Zeitgenossen aus ihrem gemeinsamen sozialen Umfeld. Umfangreiches Bildmaterial soll den Leser näher an das Künstlerehepaar und ihre Lebenswelt heranführen. Kohn, Charlotte: Luftfrauen : der Mythos einer jüdischen Frauenidentität. - Wien : Praesens Verlag, 2006. - (biografiA : Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung ; 2) Signatur: 1788427-B.Neu-Per.2 Charlotte Kohn interviewte jüdische Frauen, die vor und nach dem Holocaust geboren wurden, wobei sie auf deren unterschiedliche Identifizierungen und Lebenseinstellungen achtete. Ihr Interesse orientierte sich an der eigenen Betroffenheit und fragte nach dem familiären und sozialen Umkreis, der Persönlichkeitsentwicklung, Einstellung zur Weiblichkeit, Stellenwert der Shoa, der Religion, der Tradition, der Partnerwahl, des Berufes, der politischen Ausrichtung und der Zukunftsperspektiven. Achtzehn dieser Interviews zeigt sie uns nun als spannungsgeladene Lebensbeschreibungen. Das Leben sämtlicher Frauen, die sich ihr für ein Interview zur Verfügung stellten, hat eine gemeinsame Prägung durch die Shoa. Selbst Frauen, die rechtzeitig fliehen konnten oder erst nach 1945 geboren wurden, sind durch diesen Zivilisationsbruch traumatisiert. Die Folgeerscheinungen einer solchen extremen Ausgrenzung, der völlige Verlust jedes Menschenrechtes bis hin zur Vernichtung, sind bis heute katastrophal. May, Gita: Elisabeth Vigée Le Brun : the odyssey of an artist in an age of revolution. - New Haven [u.a.] : Yale University Press, 2005. Signatur: 1801415-B.Neu Eine der bekanntesten Künstlerinnen ihrer Zeit, Elisabeth Vigée Le Brun (1755-1842) war die Freundin und offzielle Porträtistin der französischen Königin Marie Antoinette. Dadurch exponierte sie sich aber auch öffentlich und musste beim Ausbruch der Revolution 1789 ins Exil gehen. Sie führte daraufhin ein unstetes, aber selbstbestimmtes Leben in Europa und gründete Ateliers in Rom, Neapel, Venedig, Mailand, Wien, Sankt Petersburg und London. Ihr Werk wurde lange Zeit ignoriert oder abgelehnt. Heute hängt es in einem eigenen Raum im Louvre und in allen führenden Museen der Welt. In dieser Biographie präsentiert uns Gita May das öffentliche und private Leben der Künstlerin und stellt den Zusammenhang mit anderen Persönlichkeiten (wie Katharina die Große oder Benjamin Franklin) und mit den politischen und kulturellen Ereignissen im damaligen Europa dar. Raabe, Paul: Eva König. - Hamburg : Ellert & Richter, 2005. - (Hamburger Köpfe) Signatur: 1808620-B.Neu Eva König (1736-1778), Witwe des Hamburger Kaufmanns Engelbert König, heiratete nach einer fünfjährigen Verlobungszeit im Herbst 1776 Gotthold Ephraim Lessing, damals Deutschlands bekanntester Schriftsteller. Sie starb nach einem glücklichen Ehejahr in Wolfenbüttel am 10. Januar 1778 im Kindbett: eine der tragischen Frauengestalten der deutschen Literaturgeschichte, die das Schicksal fast aller Frauen ihrer Zeit teilt - sie ist nur über die Biographie der anderen Ehehälfte bekannt. Das Buch geht ihrem Lebensweg nach, der sie auch nach Wien führte. Thiemann, Susanne: Vom Glück der Gelehrsamkeit : Luisa Sigea, Humanistin im 16. Jahrhundert. - Göttingen : Wallstein, 2006. - (Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung : Neue Folge ; 9) Signatur: 1804409-B.Neu In der vorliegenden Studie wird zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum das Werk der spanischen Humanistin Luisa Sigea (1522-1560) vorgestellt und im zeitgenössischen Kontext von humanistischeer Rhetorik und weiblicher Autorinnenschaft im Spannungsfeld von Exzeptionalität und Exemplarität betrachtet. Im Zentrum steht Sigeas bedeutendster Text: der 1552 in Lissabon als Handschrift veröffentlichte Dialog "Duarum virginum colloquium de vita aulica et privata", in dem zwei Frauen über die Frage nach dem wahren Glück debattieren. |
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last update: 18.11.2006