"Born-digital"-Material

Langzeitarchivierung von "born-digital"-Material

Alle "born-digital", also digital entstandenen, Objekte, die von der Österreichischen Nationalbibliothek gesammelt werden, werden in die Langzeitarchivierung aufgenommen. Obwohl die Österreichische Nationalbibliothek alle digitalen Formate von externen Produzenten annehmen wird, besteht das Ziel darin, die Anzahl der Formate, die dauerhaft archiviert werden müssen, zu beschränken. Derzeit sind die bevorzugten Formate XML, PDF/A, TIFF (entweder unkomprimiert oder mit verlustfreier Komprimierung), JPEG2000 und Broadcast Wave. Die Österreichische Nationalbibliothek speichert die Informationen zu den Objekten und Metadaten in einem digitalen Repositorium, das dem OAIS-Standard entspricht. Digitale Objekte werden in einem skalierbaren NAS-Massenspeicherungssystem aufbewahrt, während Metadaten in einer relationalen Datenbank verwaltet werden.

Für die Beschreibung und Verwaltung der digitalen Objekte verwendet die Österreichische Nationalbibliothek folgende Metadaten-Schemata:

• Deskriptive Metadaten: Dublin Core qualified
• Technische Metadaten: Audio (AUDIO-MD), NISO Z39.87 technische Metadaten für digitale Standbilder (MIX), TEXT-MD (METS-Erweiterung), Video (VMD)
• Historische Metadaten: "Event"-Entität des PREMIS-Metadatenschemas
• Archivierungs-Metadaten: "Object"-Entität des PREMIS-Metadatenschemas
• Zugangsrechte: lokales XML-Schema

Die Backup-Strategien der Bibliothek bestehen aus inkrementalen Backups auf einem zweiten Massenspeicherungssystem, Backup-Bändern und einer Sicherung in einem Hochsicherheits-Datenzentrum in einer Entfernung von 300km.
Für die Planung der Langzeitarchivierung konzentriert sich die Österreichische Nationalbibliothek auf Migrationsstrategien. Zu diesem Zweck ist sie Partner bei der von dem Europäischen Kommission teilfinanzierten Projekt PLANETS, um die beste Langzeitarchivierungs-Strategie für ihre Bestände zu erheben.