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            der Kartensammlung
Österreichische Nationalbibliothek
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Detailansichten
 
 

China, 1719
(Huang-yu quan-lan-tu
Komplette Karte des Kaiserreiches)
ca. 1:1,4 Mio
Beschriftung mandschurisch und chinesisch
(Peking 1719)
grenzkolorierter Kupferstich
mit handschriftlichen Eintragungen in italienischer
Sprache und Umschrift
40 Blätter,
meist 66 x 40 cm
ÖNB/KAR: K I 116120
 
Detail 1    
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  Bildbeschreibung
In China erzielten die Jesuiten besondere Wertschätzung durch ihre astronomischen und kartographischen Arbeiten. Eine herausragende Leistung war die Planung und Durchführung einer das gesamte Reich abdeckenden Landesaufnahme (ab 1708). Das Projekt war von Kaiser Kang-xi initiiert worden und hatte die volle staatliche Unterstützung. Diese Landesaufnahme muss als Kombination von westlichen Aufnahmemethoden (astronomische Ortsbestimmungen, Dreiecksketten), von bereits vorhandenen chinesischen Karten und Informationen lokaler Verwaltungsbehörden gesehen werden. Die Basislinie für die Triangulation lag im Grenzgebiet zu Korea. Die Vermessungsarbeiten dauerten bis 1716, dann begann die Zusammenstellung der Detailkarten. 1717 wurde dem Kaiser die Komplette Karte des Kaiserreiches mit Landesbeschreibungen überreicht. Im selben Jahr erschienen die 28 Blätter als Holzschnitt, parallel dazu wurde eine Kupferstichausgabe (1719) vorbereitet. Das Werk wurde dann mit Verbesserungen auf 32 Blätter umgezeichnet und 1721 als Holzschnitt publiziert. Trotz Geheimhaltung gelangten Kopien nach Europa und wurden hier von Jean Baptiste Bourguignon d’Anville bearbeitet. Dieser Atlas général de la Chine (1. Ausgabe Paris 1735) beinhaltet eine kleinmaßstäbige Übersichtskarte und Inselkarten der Provinzen.

Unser Exemplar hingegen umfasst 40 Blätter, wobei eines zu fehlen scheint, und ist eine Gesamtkarte des chinesischen Reiches mit allen tributpflichtigen und angrenzenden Gebieten. 1921 wurden in Shen-Yang 41 Kupferplatten der Kompletten Karte als Gesamtdarstellung gefunden - eine wohl nur für den Kaiser gedachte Edition. In der Literatur ist kein zeitgenössischer Abzug bekannt. Unsere Karte besitzt handschriftliche Eintragungen in italienischer Sprache und Umschrift und wurde vor 1837 erworben.

 
   
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