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NewsLetter 46: Frauenforschung & Frauengeschichte

 
Den Wechsel im Blick : methodologische Ansichten feministischer Sozialforschung / Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. (Hg.) Maria Bitzan [u.a.]. - Herbolzheim : Centaurus-Verl., 2000. - (Aktuelle Frauenforschung ; 40)
Signatur: 1389136-B.Neu-Per.40
Beiträge (u.a. von Gerrit Kaschuba, Maria Knab, Barbara Stauber, Helga Huber) zur Methodologie feministischer Forschung mit dem Schwerpunkt im sozialpädagogischen und Bildungsbereich. Damit sollen auch die vorläufigen Ergebnisse des Tübinger Instituts für frauenpolitische Sozialforschung zusammenhängend und systematisch vorgelegt und für eine breitere Rezeption und Diskussion geöffnet werden. In den Beiträgen finden sich gesellschaftstheoretische und forschungserfahrene Fundierungen für eine Methodologie, die das Wechselverhältnis zwischen Theorie und Praxis in den Mittelpunkt stellt. Und hieraus ein politisches Verständnis von Frauenforschung entwickelt.

Frauen und Revolution : Strategien weiblicher Emanzipation 1789 bis 1848 / hrsg. von Frauen & Geschichte Baden-Württemberg ... - Tübingen : Silberburg, 1998.
Signatur: 1598930-B.Neu
Das Anliegen der Autorinnen ist, jenen Anteil der Frauen im revolutionär gesellschaftlichen Geschehen zu bewerten, der in der offiziellen politischen Ereignisgeschichtsschreibung bisher keine wesentliche Rolle gespielt hat. Nicht die Chronologie der weiblichen Revolutionsteilnahme ist also Thema der Untersuchungen, sondern vielschichtige Definitionen von "Frauenbildern" und "Frauenräumen". Sie stehen im Kontrast zur immer noch gültigen "Herrschaftsgeschichte". Die von Frauen seit der Französischen Revolution umgesetzten Aktionen - ihr Scheitern und ihre Erfolge - werden nicht nur als tagespolitisch wichtige Reaktion gewertet und vermittelt, sondern als mutige Versuche, Menschenrechte auch für Frauen einzuklagen.

"Frauen-Bilder" in den Medien : zur Rezeption von Geschlechterdifferenzen / hrsg. von Heidrun Baumann. - Münster : Daedalus-Verlag, 2000.
Signatur: 1599076-B.Neu
Literatur und Bildende Künste, die Massenmedien Film und Fernsehen und auch das Internet verbreiten - ob gezielt oder unbewusst - Darstellungen, Bilder von und über Frauen. Aus der Perspektive von Literatur und Philosophie, von Kunstwissenschaft und Publizistik thematisieren die hier versammelten Beiträge von angesehenen Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen die in der Öffentlichkeit tradierten Bilder von Geschlechterdifferenzen. Damit verbunden wird eine Diskussion über Gestaltungsräume für Frauen in den Medien.

Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848 - 1918 / hrsg. von Sophia Kemlein. - Osnabrück : fibre, 2000. - (Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau ; 4)
Signatur: 1601051-B.Neu
Welchen Anteil haben Frauen an nationalen Bewegungen? Was für Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder verwenden solche Bewegungen? In welchem Verhältnis stehen die Frauenbewegungen zum Nationalismus? Verändern Kriege das Verhältnis der Geschlechter zueinander? Diesen Fragen gehen die Autorinnen des Bandes in russischen, weißrussischen, lettischen, ukrainischen, polnischen und deutschen Fallbeispielen nach. Sie decken die vielschichtigen Verknüpfungen und Abhängigkeiten der beiden Identitätskonzepte Nation und Geschlecht auf. Die Beiträge eröffnen der internationalen Debatte um Geschlecht und Nation Vergleichsmöglichkeiten zu Osteuropa.

Hommen, Tanja: Sittlichkeitsverbrechen : sexuelle Gewalt im Kaiserreich. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 1999. - (Reihe Geschichte und Geschlechter ; 28)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.28
Die Autorin schildert die im späten 19. Jahrhundert entwickelten Vorstellungen von Juristen, Ärzten und Psychiatern über sexuelle Gewalt sowie über männliche, weibliche und kindliche Sexualität. Anhand von Fällen aus dem ländlichen Bayern beleuchtet sie in einer sensiblen mikrohistorischen Darstellung die unterschiedlichen Perspektiven aller Beteiligten. Dabei wird deutlich, dass Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe auf Kinder nicht erst in unserer Zeit ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem darstellen. Das Buch schärft den Blick auf gegenwärtige Debatten zum Thema und bietet wichtige Einblicke in die Geschichte des Rechts und des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern und Generationen.

Jacq, Christian: Nofretetes Schwestern : eine Kulturgeschichte der Ägypterinnen. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2000.
Signatur: 1598630-B.Pap
Im alten Ägypten genossen die Frauen großes Ansehen und hatten im Vergleich zu anderen Hochkulturen eine außergewöhnlich fortschrittliche Stellung. Sie durften den Mann ihrer Wahl heiraten, Berufe ausüben, erben und vererben. Christian Jacq stellt in dieser äußerst interessanten Kulturgeschichte Frauen vor, die als Pharaoninnen, Finanzexpertinnen, Großgrundbesitzerinnen oder Priesterinnen zu Macht und Einfluss kamen.

Kuhn, Bärbel: Familienstand: ledig : ehelose Frauen und Männer im Bürgertum (1850-1914). - Köln [u.a.] : Böhlau, 2000. - (L'homme : Schriften ; 5)
Signatur: 1448358-B.Neu-Per.5
Ausgehend von Briefen und autobiographischen Schriften werden erstmals die Lebensläufe eheloser Menschen aus dem Bürgertum zwischen 1850 und 1914 untersucht: Welche Gründe gab es, ledig zu bleiben? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen zog die Ehelosigkeit nach sich? Wurde diese bei Frauen und Männern unterschiedlich bewertet? Welche Bedeutung hatten soziale Netze, Freundschaften und verwandtschaftliche Beziehungen für Ledige? Die Autorin beschreibt plastisch den Alltag, die Mentalitäten und die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Lebenssituationen lediger Frauen und Männer.

Kulawik, Teresa: Wohlfahrtsstaat und Mutterschaft : Schweden und Deutschland 1870-1912. - Frankfurt/Main [u.a.], 1999. - (Reihe "Politik der Geschlechterverhältnisse ; 13)
Signatur: 1456141-B.Neu-Per
Teresa Kulawik rekonstruiert die Entstehung sozialpolitischer Regulierungen von Mutterschaft, wie sie als Arbeitsschutzbestimmungen sowie finanzielle Unterstützungen für Wöchnerinnen vor dem I. Weltkrieg eingeführt wurden. Anknüpfend am historischen Institutionalismus und der Diskurstheorie wird ein analytisches Konzept entfaltet, das die zentrale Bedeutung von Geschlechterpolitik für das Hervorbringen unterschiedlicher Wohlfahrtsstaatstypen in Schweden und Deutschland nachweist. Diese frühen Geschlechterregime machen zudem deutlich, dass in beiden Ländern bereits in der Gründungsphase des Sozialstaates Weichenstellungen vorgenommen wurden, die bis heute nachwirken.

Kultur, Geschlecht, Körper / Genus - Münsteraner Arbeitskreis für Gender Studies (Hrsg.). - Münster : Agenda-Verlag, 1999.
Signatur: 1598914-B.Neu
Heute befindet sich die Frauen- und Geschlechterforschung in einer "entsicherten Situation" : das Fragwürdigwerden der großen totalisierenden Theorien hat sicher geglaubtes Wissen um "die Frau" als politisches Subjekt, die binäre Geschlechterordnung und den Körper als ontologische Größe nachhaltig erschüttert. Damit ist die alte innerfeministische Scheidelinie um Gleichheit versus Differenz problematisch geworden. Die Aufsätze dieses Buches bieten einen interdisziplinären Einblick in den aktuellen Stand der Gender Studies im deutschsprachigen Raum.

Soziale Konstruktionen - Militär und Geschlechterverhältnis / hrsg. von Christine Eifler und Ruth Seifert. - Münster : Westfälisches Dampfboot, 1999. - (Forum Frauenforschung ; 11)
Signatur: 1328502-B.Neu-Per.11
In keiner anderen gesellschaftlichen Institution spielt Geschlechterdifferenz eine ähnlich große Rolle wie beim Militär, das nach wie vor ein Ort der Männlichkeit ist. Der militärische Apparat selbst steht der vollen Integration von Frauen skeptisch bis ablehnend gegenüber. Die Frauenbewegung ist in der Frage "Frauen und Militär" gespalten. Trotz der offensichtlich zentralen Bedeutung der Kategorie Geschlecht für das Militär ist dieser gesellschaftliche Bereich in der deutschen Frauen- und Geschlechterforschung bisher vernachlässigt worden.

Stinshoff, Elisabeth: Identitäten im Wandel : historische Frauenbilder aus den USA. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 22, Soziologie ; 314)
Signatur: 1596672-B.Neu
Unter welchen Bedingungen entstehen und verändern sich geschlechtliche Identitäten bei Frauen im geschichtlich-sozialen Kontext? Dieser Frage geht die Arbeit am Beispiel autobiographisch vermittelter Lebenssituationen von Amerikanerinnen aus verschiedenen historischen Epochen nach. Der Schwerpunkt liegt auf Erfahrungen, die Frauen an den "Frontiers" des 19. Jahrhunderts machten. Neben autobiographischen Primärtexten bezieht die Arbeit bereits vorliegende Untersuchungen zum Westen als "weiblichem" Erfahrungsraum sekundäranalytisch ein.

Strien, Renate: Mädchenerziehung und -sozialisation in der Zeit des Nationalsozialismus und ihre lebensgeschichtliche Bedeutung : Lehrerinnen erinnern sich an ihre Jugend während des Dritten Reiches. - Opladen : Leske + Budrich, 2000. - (Forschung Erziehungswissenschaft ; 88)
Signatur: 1587007-B.Neu
"Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit Erinnerungen von Volksschullehrerinnen an ihre Jugend im Nationalsozialismus und geht der Frage nach, welche Bedeutung den Jahren zwischen 1933 und 1945 für die Persönlichkeitsentwicklung und den Lebensverlauf der Befragten - auch im beruflichen Bereich - zuzumessen ist." (aus der Einleitung)

Toppe, Sabine: Polizey und Geschlecht : der obrigkeitsstaatliche Mutterschafts-Diskurs in der Aufklärung. - Weinheim : Deutscher Studien-Verlag, 1999. - (Frauen- und Geschlechterforschung in der Historischen Pädagogik ; 3)
Signatur: 1510229-B.Neu-Per.3
Die Polizey war in der Aufklärung nicht allein für Überwachung und Bestrafung, sondern auch für Gesetzgebung und die private wie allgemeine "Glückseligkeit" zuständig. Sie trat als Erzieherin des weiblichen Geschlechts auf und nahm regen Anteil an der ab der Mitte des 18. Jahrhunderts in den deutschen Staaten einsetzenden umfangreichen Kampagne zur Erziehung der "Mütter der gesitteten und gebildeten Stände". Staatswissenschaftler und akademisch gebildete Ärzte haben im Forum der medizinischen Polizey die "gute Mutter", mütterliche Pflege, Liebe und Erziehung zum staatlichen Programm erhoben. Mit einer einzigartigen Verflechtung von Medizin, Staatswissenschaft, Philosophie und Pädagogik übersetzten sie in einem umfangreichen Schrifttum die absolutistische Bevölkerungspolitik für die aufgeklärte Obrigkeit in ausgefeilte Anleitungen zur polizeylichen Erziehung, Fürsorge und Kontrolle der Frauen.

Ulbrich, Claudia: Shulamit und Margarete : Macht, Geschlecht und Religion in einer ländlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1999. - (Aschkenas : Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden ; Beiheft 4)
Signatur: 1381630-B.Neu-Per.Beih.4
Das Buch untersucht Handlungsräume und Lebenswelten von Frauen in einer ländlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Die ethnologisch-rekonstruktive Beschreibung folgt den Spuren weiblicher Existenz in der dichten Überlieferung einer kleinen Dorfgemeinde an der deutsch-französischen Grenze und deckt faszinierende Zeugnisse eines christlich-jüdischen Kulturkontakts auf.

Das undisziplinierte Geschlecht : Frauen- und Geschlechterforschung ; Einblick und Ausblick / Angelika Cottmann, Beate Kortendiek, Ulrike Schildmann (Hrsg.) - Opladen : Leske + Budrich, 2000. - (Geschlecht und Gesellschaft ; 25)
Signatur: 1601871-B.Neu
Das Buch gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Fachdisziplinen (von Medizin über Raumplanung bis hin zur Betriebswirtschaftslehre) und ihre geschlechterspezifischen Spannungsfelder. Die einzelnen Beiträge behandeln zentrale Fragestellungen, aktuelle Debatten, Forschungsbedarf und Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung in den jeweiligen Fachdisziplinen.

Wedel, Gudrun: Lehren zwischen Arbeit und Beruf : Einblicke in das Leben von Autobiographinnen aus dem 19. Jahrhundert. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2000. - (L'homme Schriften ; 4)
Signatur: 1448358-B.Neu-Per.4
Von einem weiten Arbeitsbegriff ausgehend untersucht die Studie die Frage, in welchen biographischen Kontexten und mit welchen Motiven Frauen eine Lehrtätigkeit aufnahmen. Die Analyse der Lebensverläufe von zumeist bürgerlichen Frauen zeigt ein breites Spektrum von Formen des Lehrens, für die altersspezifische Phasen ebenso charakteristisch sind wie ein enger Zusammenhang mit Familienkonstellationen. Unterschiedliche Arbeits- und Erwerbsverhältnisse gab es nicht nur innerhalb des erst entstehenden allgemeinen Schulsystems, sondern ebenso bei Lehrtätigkeiten in Familien und in der Ausbildung zu Berufen. Die Studie untersucht drei Generationen auch unbekannter Autobiographinnen; dadurch ergibt sich ein Einblick in die Verbindungen von Arbeitsmöglichkeiten und der Motive der Frauen selbst.

Westphal, Wilfried: Die Töchter der Kleopatra : Frauen in Ägypten ; von den Pharaonen bis heute. - Düsseldorf [u.a.] Artemis und Winkler, 2000.
Signatur: 1600450-B.Neu
Waren die Frauen im Ägypten der Pharaonenzeit wesentlich den Männern gleichgestellt, so hat sich unter der ptolemäischen und später römischen Herrschaft - vor allem aber seitdem der Islam dominiert - ihre Stellung in der Gesellschaft kontinuierlich verschlechtert. Nach dem Ägyptenfeldzug Napoleons rückte das Land am Nil wieder verstärkt in das mitteleuropäische Bewusstsein. Die orientalische Frau und die verborgene Welt des Harems boten Anlass zu allerlei Phantasien, genährt wurden diese zusätzlich durch Reiseberichte, Romane, Opern sowie die Malerei. Aber entsprechen diese Phantasien und ihre künstlerischen Umsetzungen auch nur annähernd der geschichtlichen Realität? Der wachsende Einfluss der islamistischen Fundamentalisten auch im Land am Nil lässt die Entwicklung der rechtlichen Stellung der Frauen problematisch erscheinen.

Women in the holocaust / ed. by Dalia Ofer and Lenore J. Weitzman. - New Haven [u.a.] : Yale University Press, 1998.
Signatur: 1593138-B.Neu
Zur Zeit der Judenverfolgung durch den Nationalsozialismus waren Frauen (Ehefrauen, Töchter und Mütter) einer besonderen Problematik und Verletzlichkeit ausgesetzt. In diesem Sammelband werden Originalbeiträge von Überlebenden und WissenschaftlerInnen abgedruckt, die ein Licht auf das Frauenleben in den Ghettos, in der jüdischen Widerstandsbewegung und in den Konzentrationslagern werfen. Dabei tritt das Leiden, der Überlebenswille und der Mut dieser Frauen ganz besonders deutlich hervor.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 15.01.2001


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