Aus Widersprüchen zusammengesetzt : das Tagebuch der Gertrud Bleichröder aus dem Jahr 1888 / hrsg. von Karin H. Grimme, mit einem Vorw. von Monika Richarz und einer Erzählung von Lena Kugler. - Köln : DuMont-Literatur-und-Kunst-Verl., 2002. - (Zeitzeugnisse aus dem Jüdischen Museum Berlin)
Signatur: 1694568-B.Neu
Das persönliche Tagebuch der Gertrud Bleichenröder ist ein historischer Glücksfall. Es erlaubt einen Einblick in die Welt einer gebildeten jungen Frau des jüdischen Großbürgertums und scharfen Beobachterin: Während sich die politischen Koordinaten durch die rasche Thronfolge von Wilhelm I. zu Wilhelm II. 1888 neu bestimmen, setzt sich Gertrud Bleichröder mit ihrer Umwelt, der bürgerlichen Frauenrolle und den gesellschaftlichen Erwartungen auseinander. Reich illustriert und zugänglich kommentiert, zeichnet dieser Band ein lebendiges Alltagsportrait eines deutsch-jüdischen Familienverbandes zur Kaiserzeit.
Chotjewitz, Peter O: Der Fall Hypatia : Eine Verfolgung. - Hamburg : Europäische Verlagsanstalt, 2003.
Signatur: 1687825-B. Neu
"Ein Grund nach Alexandria, das einst die Hauptstadt Ägyptens war, zu reisen, ist Hypatia. Was ist von ihr übriggeblieben? Ihr Haus? Die Bibliothek? Die Stelle, wo sie von christlichen Fundamentalisten gelyncht wurde? Hypatia gehörte zu den gelehrten Frauen der Antike. Sie war berühmt als Philosophin, Mathematikerin und Astronomin. Ihre Ermordung im Jahr 415 n. Chr. war seit jeher ein exemplarischer Fall. John Toland und Voltaire haben in ihr die erste Märtyrerin der Aufklärung gesehen. Für die Feministinnen ist sie das klassische Opfer des christlich geprägten Patriarchats." (der Autor)
Jüngling, Kirsten: Katja Mann : die Frau des Zauberers ; Biographie / Roßbeck, Brigitte - Berlin : Propyläen Verlag, 2003.
Signatur: 1695454-B.Neu
Fast alle aus dem Hause Mann haben ihre Biografen gefunden, nur Katia nicht, die Frau des "Zauberers", wie Thomas Mann von seinen Kindern genannt wurde. Dabei war sie der Mittelpunkt der Familie, die Geschäftsführerin der "Firma" Thomas Mann. Sie schirmte ihn ab, managte sein Leben, zog sechs Kinder groß und war, wie Sohn Golo einmal sagte, "nicht nur praktischer, sondern auch von schärferem Verstand als er, womit sie ihn oft tief verstimmte". Die Autorinnen legen die erste große Biografie Katia Manns vor und zeigen darin auch deren maßgebliche Beteiligung an der Erfolgsstory des Jahrhundertdichters. Der Blick auf diese eindrucksvolle Frau vervollständigt das bisherige Bild der bedeutenden Familie.
Kübler-Ross, Elisabeth: Das Rad des Lebens ; Autobiographie. - München : Droemer Knauer, 2002.
Signatur: 1696666-B.Neu
Elisabeth Küber-Ross hat durch ihre therapeutische Arbeit mit Sterbenden dazu beigetragen, eine der größten Ängste der Menschheit zu lindern: die Furcht vor dem Tod. In ihrer Autobiographie schildert Elisabeth Kübler-Ross die prägenden Ereignisse eines mutigen und engagierten Lebens. Zentrale Stationen ihres Weges sind: ihre Jugend in der Schweiz, die Grausamkeiten des Nazi-Regimes und ihre therapeutische Arbeit mit Sterbenden. Der spannende und dramatische Bericht einer großen Heilerin, die ihre Lebensaufgabe darin sieht, den Tod als Illusion zu entlarven.
Leben ist Streben : das erste Auguste-Schmidt-Buch. Reden, Vorträge und Dokumente der Ehrungen zum 100. Todestag der Pädagogin, Publizistin und Frauenrechtlerin Auguste Schmidt am 10./11. Juni 2002 in Leipzig / Johanna Ludwig ... (Hrsg.). - Leipzig : Leipziger Universitätsverlag, 2003 - (Leipziger Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung : Reihe C ; 3)
Signatur: 1693995-B.Neu
Auguste Schmidt (1833-1902) lebte etwa 40 Jahre, die fruchtbarste Zeit ihres Lebens, in Leipzig. Sie gehörte an der Seite von Louise Otto-Peters zu den Gründerinnen und Führerinnen der organisierten bürgerlichen Frauenbewegung Deutschlands und war darüber hinaus jahrzehntelang als Lehrerin und Schulvorsteherin am Steyberschen Institut sowie als Publizistin tätig. Ihr unermüdliches Engagement galt einer Reform der Mädchenausbildung und der Zulassung von Mädchen zum Universitätsstudium. Dieses Buch dokumentiert Ehrungen anlässlich ihres 100. Todestages im Juni 2002 in Leipzig. Es würdigt zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten die Lebensleistung dieser bemerkenswerten Frau und will zur weiteren Beschäftigung mit ihrem Werk anregen.
Le Faye, Deirdre: Jane Austen's 'outlandish cousin' : the life and letters of Eliza de Feuillide. - London : British Library, 2002.
Signatur: 1693256-B.Neu
Eliza de Feuilide ist besser bekannt als die lebhafte erste Cousine von Jane Austen, deren abwechslungsreiches Leben und Reisen hier durch die umfangreiche Korrespondenz mit Jane, der Austen-Familie und anderen FreundInnen und Verwandten nacherzählt wird. 1761 in Calcutta geboren, verbrachte sie den Großteil ihrer Kindheit in England. 1775 zog sie mit ihrer Mutter nach Paris, von wo aus sie regelmäßig an ihre Familie nach England schrieb. Diese Briefe waren voller Details über ihr gesellschaftliches Leben, die Pariser Mode und die Feste am Hofe Louis XVI und Marie Antoinettes. Nach dem Tod ihres Mannes ging sie zurück nach England. In vielen ihrer Briefe beschreibt sie ihr glamouröses und mondänes Leben in London. Diese Briefe waren niemals für eine Veröffentlichung gedacht und sind umso aufschlussreicher, da sie lange vor Janes Erfolg als Schriftstellerin entstanden. Sie gewähren neben hoch unterhaltsamen gesellschaftlichen und geschichtlichen Aufzeichnungen einen völlig neuen Einblick in jenen Hintergrund, vor dem Jane Austens Geschichten spielen.
Marietta Blau : Sterne der Zertrümmerung ; Biographie einer Wegbereiterin der modernen Teilchenphysik / Robert Rosner, Brigitte Strohmaier (Hg.). - Wien [u.a.] : Böhlau, 2003. - (Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung ; 3)
Signatur: 1502293-B.Neu-Per.3
Marietta Blau (1894-1970) war unter den ersten Frauen, die an der Universität Wien Physik studierten. Sie entwickelte am Wiener Radiuminstitut eine Methode zur Registrierung von Kernteilchen mit Hilfe von photographischen Platten. Höhepunkt ihrer Forschung war die Entdeckung von "Zertrümmerungssternen", den Spuren der Kernreaktionen, die die Höhenstrahlung in den Photoplatten bewirkt. 1938 emigrierte sie auf Vermittlung Albert Einsteins nach Mexiko, wo sie aber wissenschaftlich völlig im Out war. Nach ihrer Übersiedlung in die USA war sie zunächst in der Industrie tätig, bevor sie 1948 wieder Zugang zur Teilchenphysik und somit zu wissenschaftlicher Forschung fand. Als sie 1960 nach Wien zurückkehrte, war sie bereits dreimal vergeblich für den Nobelpreis vorgeschlagen worden, und sie fand in ihrer Heimatstadt die unaufgearbeiteten Probleme der Nazizeit vor. Zehn Jahre verlebte sie in diesem schwierigen Ambiente, vier davon forschte sie noch am Radiuminstitut.
Prokop, Ursula: Margaret Stonborough-Wittgenstein : Bauherrin, Intellektuelle, Mäzenin. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2003.
Signatur: 1686547-C.Neu
Margaret Stonborough, die Schwester von Ludwig Wittgenstein, hatte bereits seit ihrer Jugend einen großen intellektuellen Einfluss auf ihren Bruder ausgeübt. Als gefeierte Fin-de-Siècle-Schönheit von Gustav Klimt anlässlich ihrer Verlobung 1904/05 porträtiert, macht sie sich selbst als Sammlerin und Mäzenin um die österreichische Moderne verdient. Sie vergab zahlreiche Aufträge an die Wiener Werkstätte, veranlasste den Ausbau der Villa Toscana in Gmunden und initiierte den Bau des Palais Wittgenstein in Wien, wo ihr Salon zu einem der Zentralisationspunkte österreichischen Geisteslebens wurde. Bedeutend ist auch ihr soziales Engagement, insbesondere die Organisation einer amerikanischen Hilfsmission zugunsten hungerleidender Wiener Kinder. In der NS-Zeit verhalf sie zahlreichen Wiener Juden, u. a. Sigmund Freud, zur Flucht, bis sie schließlich selbst zur Emigration gezwungen wurde. Nach Kriegsende wieder nach Österreich zurückgekehrt, konnte sie während der Ungarnkrise 1956 zum letzten Mal ihr soziales Engagement einbringen und starb 1958 in Wien.
Rieger, Eva: Minna und Richard Wagner : Stationen einer Liebe. - Düsseldorf [u.a.] : Artemis & Winkler, 2003.
Signatur: 1689052-B.Mus
Richard Wagner strebte zeitlebens nach besseren Verhältnissen. Umso erstaunlicher, dass er eine Frau ohne Mitgift heiratete, die vier Jahre ältere Schauspielerin Minna Planer. Die Autorin geht den Stationen einer 30-jährigen Liebe und Ehe nach und entdeckt eine Minna Wagner, die höchst eigenständig und selbstbewusst das ruhelose Leben ihres Mannes zwischen Pariser Opernszene, Dresdener Barrikade und Schweizer Exil mit allen Höhen und Tiefen teilte. Und sie entdeckt einen Künstler, der sich in beinahe neurotischer Abhängigkeit an seine "gute liebe Minna" klammerte, die ihm Luft zum Atmen und seelischen Rückhalt für seine schöpferische Existenz gab.
Thoma, Helga: Habsburgs letzte Herrscherin : Maria Christine ; Erzherzogin von Österreich, Königin-Regentin von Spanien. - Wien [u.a.] : Edition Va Bene, 2003.
Signatur: 1688612-B.Neu
Sie war die historisch bedeutendste Habsburgerin seit Maria Theresia, regierte ein Weltreich und verfügte noch über Titel und Macht, als die österreichisch-ungarische Monarchie längst untergegangen war. Dennoch ist Maria Christine von Österreich in ihrer Heimat so gut wie unbekannt. Die 1858 geborene Enkelin von Erzherzog Karl wurde 1879 mit König Alfons XII. von Spanien vermählt. 1886, sechs Monate nach dem frühen Tod ihres Gemahls brachte sie den so sehr ersehnten Sohn zur Welt und lenkte 16 Jahre lang für ihn die Geschicke Spaniens. Aus der unscheinbaren, gedemütigten und kaum beachteten Frau wurde eine der mächtigsten Monarchinnen Europas.
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