Beach, Alison I.: Women as scribes : book production and monastic reform in twelfth-century Bavaria. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2004.
Signatur: 1549781-C.Han.10
Das Skriptorium war eine zentrale Einrichtung des geistigen Lebens im Mittelalter und dies ist die erste umfassende Untersuchung über die Rolle weiblicher Skriptorinnen. Das Hauptthema der Autorin ist die Sichtbarkeit, d.h. sie diskutiert jene Elemente klösterlichen Lebens, die manche Schreiberinnen bekannt werden und andere (die Mehrheit) in der Anonymität versinken ließen. Die mittelalterliche Buchproduktion wird in ihren religiösen, geistigen, sozialen und ökonomischen Kontext eingebettet und die Rückschlüsse sind nicht nur für die Paläographie, sondern auch für Literatur- und Religionswissenschaft und für die Geschlechterforschung interessant.
Capp, Bernard: When gossips meet : women, family, and neighbourhood in early modern England. - Oxford, Mass. [u.a.] : Oxford Univ. Press, 2003. - (Oxford Studies in Social History)
Signatur: 1731335-B.Neu
Wie lebten Frauen im frühneuzeitlichen England - also in einer patriarchalen Kultur, in der sie generell ausgeschlossen, marginalisiert und unterdrückt wurden. Das Buch konzentriert sich auf Frauennetzwerke, auf gute Freundinnen, die diesen Frauen eine über die häusliche Sphäre hinausgehende soziale Identität verschufen. Diese Netzweke gaben z.B. Hilfestellungen in Streitfällen mit dem Ehemann oder mit den Nachbarn. Zudem wird der politische Mikrokosmos des Haushalts und der Nachbarschaftsbeziehungen untersucht. Fazit: Wenn Frauen die männliche Herrschaft nicht offen in Frage stellten, dann konnten sie oft eine signifikante Rolle bei der Gestaltung ihres eigenen und des Lebens der Gemeinschaft spielen.
Hergemöller, Bernd-Ulrich: Magnus versus Birgitta : der Kampf der heiligen Birgitta von Schweden gegen König Magnus Eriksson. - Hamburg : HHL-Verlag, 2003. - (Hergemöllers Historiographische Libelli ; 3)
Signatur: 1730902-B.Neu
"Das Buch handelt von zwei höchst unterschiedlichen Figuren: von einer skandinavischen Herrschergestalt des 14. Jahrhunderts (...) und von einer der berühmtesten Heiligen des Mittelalters, die heute mehr denn je im Zentrum der internationalen Forschung und Verehrung steht. Es ist in der Intention geschrieben, die eine Person, König Magnus, von den zeitgenössischen und späteren Verzeichnungen zu befreien und die andere, Birgitta von Schweden, als selbstermächtigte politisch handelnde ‚Ausnahmefrau' vorzustelln, ohne ihre Rolle als Mystikerin, Theologin und Ordengründerin zu vergessen." (aus dem Vorwort des Autors)
Ogilvie, Sheilagh: A bitter living : women, markets, and social capital in early modern Germany. - Oxford : Oxford Univ. Press, 2003.
Signatur: 1731199-B.Neu
Welche Rolle spielten Frauen in der präindustriellen Wirtschaft Europas? Ogilvie untersucht den wirtschaftlichen Beitrag der Frauen im Fürstentum Württemberg und weist die neue Theorie des "sozialen Kapitals" zurück, die den Standpunkt vertritt, daß von traditionellen Netzwerken, wie Zünften und anderen Gemeinschaften mit ihren Normen und Sanktionen, alle profitiert hätten. Es wird gezeigt, wie Insider der Netzwerker zum Nachteil von Outsidern profitierten und damit nicht nur den Frauen als Outsider, sondern der Gesamtökonomie schadeten. Das Resultat war ein "bitteres Leben" - nicht nur für Frauen, sondern für die Allgemeinheit.
Stark, Meinhard: Frauen im Gulag : Alltag und Überleben ; 1936 bis 1956. - München : Hanser, 2003.
Signatur: 1729995-B.Neu
Einige Millionen Frauen waren während der Stalinzeit in Straflagern inhaftiert: Wegen ihrer Religion, wegen ihrer Herkunft, aufgrund einer Denunziation. Von einigen literarischen Zeugnissen abgesehen, ist über ihr Schicksal wenig bekannt. Dabei litten sie unter besonders grausamen Bedingungen: Bei der Zwangsarbeit wurden sie den Männern gleichgestellt, häufig wurden sie Opfer sexuelleer Gewalt, und manche mußten mit ansehen, wie ihre Kinder im Lager aufwuchsen. Meinhard Stark hat mit ehemaligen Gulag-Frauen gesprochen, Lagerberichte und Aktenbestände ausgewertet. Dieses Material fügt er zu einem Report zusammen, der zum ersten Mal detailliert über den Überlebenskampf der Frauen in den Lagern berichtet.
Weigl, Andreas: Frauen.Leben : eine historisch-demografische Geschichte der Wiener Frauen ; eine Studie im Auftrag der Magistratsabteilung 57, Frauenbüro, Wien. - Wien, 2003.
Signatur: 1690874-C.Neu
Ziel dieser sozialwissenschaftlichen, reich illustrierten Studie (zum Internationalen Frauentag 2003) war es, Bezugspunkte zwischen Frauen- und Bevölkerungsgeschichte zu verdeutlichen. Der Autor lässt in seinem Werk jedoch nicht nur historisch- demografische Datenreihen sprechen, sondern vor allem Frauen, die in Form von Auszügen aus Tagebüchern, Dokumenten, Lebenserinnerungen selbst "zu Wort kommen". "Der vorliegende Band haucht den nüchternen historisch-demografischen Fakten Leben ein. Das Schicksal von Wienerinnen wird von der Geburt bis zum Tod, mit allen Höhen und Tiefen, aus der Nahperspektive der betroffenen Frauen dargestellt", so Stadträtin Brauner bei der Vorstellung der Publikation.
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