Awret, Irene: Aber erst müsst ihr mich kriegen : Erinnerungen einer Malerin 1921-1944. - Berlin : Aufbau-Verlag, 2005.
Signatur: 1772491-B.Neu
Farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail erinnert sich die jüdische Malerin Irene Awret an ihre Kindheit in den "Goldenen Zwanzigern": an das pulsierende Leben in Berlin und ihre Stummfilmauftritte, aber auch an Straßenkämpfe, zunehmende Inflation und Lebensmittelknappheit. Als Achtzehnjährige flieht sie vor den Nazis nach Brüssel, studiert dort an der Kunstakademie, bis Hitler auch Belgien besetzt. Im Übergangslager Mecheln wartet die junge Frau auf die Deportation. Beim Verhör entdeckt ein SS-Mann jedoch ihr Skizzenbuch, ein glücklicher Zufall, dem sie ihr Leben verdankt: Sie soll neben anderen Künstlern in der "Malerstube" arbeiten, darunter der Maler Felix Nussbaum und der Karikaturist Jacques Ochs.
Basch-Ritter, Renate: Anna Plochl : die Frau an der Seite Erzherzog Johanns ; Spurensuche durch zwei Jahrhunderte. - Graz : Adeva, 2005.
Signatur: 1770973-C.Neu
Erzherzog Johann von Österreich gehört zu den populärsten Gestalten der österreichischen Geschichte. Bekannt und anerkannt sind seine vielfältigen Gründungen und Förderungen auf dem Gebiet der Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur für seine Wahlheimat Steiermark. Seine romantische Liebesbeziehung und spätere Ehe mit der Bürgerlichen Anna Plochl, Tochter des Postmeisters aus Aussee, hat ihn und seine Frau schon seinerzeit weit über die Grenzen Österreichs hinaus populär gemacht. Trotz der bis heute anhaltenden Erinnerung an das Paar ist über die Lebensumstände und die Persönlichkeit Annas, der späteren Freiin von Brandhofen und letztlich Gräfin von Meran, Stamm-Mutter von heute annähernd 1.000 Nachkommen, wenig bekannt. Dieses Buch versucht den Spuren ihres Lebens nachzugehen, sie zu sammeln und zusammenzufügen. Der Briefwechsel Annas mit Johann ergibt dafür die zentrale Quelle. Hinzu kommen Schriften, Bilder und Exponate - neu entdeckt oder wieder gefunden. Ein Porträt einer außergewöhnlichen Frau, deren Lebensspanne (1804-1885) vom Zeitalter Napoleons bis in die Gründerzeit reicht.
Bradford, Sarah: Lucrezia Borgia : life, love and death in Renaissance Italy. - London : Viking, 2004.
Signatur: 1772433-B.Neu
Der Name von Lucrezia Borgia ruft seit Jahrhunderten böse Assoziationen hervor: sie wurde des Giftmordes, des Inzests mit ihrem Vater und Bruder und der Komplizinnenschaft bei politischen Morden angeklagt. Sie war zwölf Jahre alt, als ihr skrupelloser Vater Papst wurde, vierzehn, als sie aus politischen Gründen zu ihrer ersten Heirat, siebzehn, als sie aus denselben Gründen zur Scheidung gezwungen wurde. Ihr zweiter Ehemann wurde durch Auftrag ihres Bruders Cesare ermordet. Erst durch die dritte glückliche Heirat mit dem Herzog von Ferrara, Alfonso I. d'Este, konnte sich Lucrezia selbst verwirklichen: sie wurde zur aufgeklärten Herrscherin eines glanzvollen Renaissance-Hofes, eine fähige Verwalterin und eine Frau von Geschmack, Intelligenz, aber auch Mitgefühl.
Enichlmair, Maria: Abenteurerin Bertha von Suttner : die unbekannten Georgien-Jahre 1876 bis 1885. - Maria Enzersdorf : Edition Roesner, 2005.
Signatur: 1771620-B.Neu
Maria Enichlmair begibt sich auf die literarische Spurensuche im Land am Schwarzen Meer und schrieb dieses Porträt einer anderen, bislang unbekannten Bertha von Suttner. Bertha und Arthur von Suttner flüchteten nach ihrer heimlichen Heirat zur Fürstin Ekaterina von Mingrelien. Diese "Hochzeitsreise" sollte zu einer zehnjährigen Verbannung werden. Beide versuchen dort, ihre bescheidene Existenz durch Schriftstellerei zu sichern. Bertha schreibt Fortsetzungsromane für österreichische Zeitungen und wird dadurch zunehmend bekannt. Die Ethnologin Enichlmair wertet dabei auch systematisch die spärlichen ethnographischen Berichte von Bertha, als auch die zahlreicheren von Arthur von Suttner über ihr Gastland aus.
Gordon, Lyndall: Mary Wollstonecraft : a new genus. - London : Little Brown, 2005.
Signatur: 1770523-B.Neu
Gordon, Lyndall: Vindication : a life of Mary Wollstonecraft. - New York : Harper Collins, 2005.
Signatur: 1769535-B.Neu
Sowohl die englische als auch amerikanische Ausgabe dieser umfassenden neuen Biographie widmen sich dem Genie und Werk der frühen Feministin Mary Wollstonecraft. Sowohl als Lehrerin, Schriftstellerin und Reisende Frau - sie war bahnbrechend für Frauen und ihrer Zeit um Jahrhunderte voraus. Seien es ihre Ideen über Erziehung, Mutterschaft, Familie, Sexualität, Freundschaft oder Arbeitsleben - sie sind brilliant und auch heute noch aktuell. Die Biographin analysiert auf neue Weise das Leben Wollstonecrafts in Irland als Gouvernante, als Schriftstellerin in London, als Augenzeugin der Französischen Revolution, als Abenteuerin auf Reisen durch Skandinavien um einen Kriminlafall zu lösen. Ihr gar kurzes Leben bietet (auch illustriert) dennoch spannende und lehrreiche Unterhaltung. Nicht zuletzt werden auch Auswirkungen ihrer "Vindication of the Rights of Woman" (1792 erschienen), wie z.B. auf John und Abigail Adams untersucht.
Günther, Rolf S.: Rainer Maria Rilke und Lou Andreas Salomé : auf welches Instrument sind wir gespannt ; Traumerzählung . - Würzburg : Königshausen & Neumann , 2005.
Signatur: 1771510-B.Neu
Mit dieser speziellen Biographie - die anhand innerer Monologe das Innenleben der beiden Akteure, die emotionale Einstellung zum Anderen, auch die tieferen Ursachen ihrer Beziehungskonflikte - besonders spannend, kraftvoll und expressionistisch darstellt, gibt uns der Autor einen anderen Zugang zu diesem berühmten Liebespaar der Literatur- und Kulturgeschichte. Im Fokus steht Rilkes Liebe zu Lou Andreas Salomé, der Frau, die wie keine andere seine Lehrmeisterin, Kritikerin, Mutterersatz und ideale Geliebte - und äußerst wichtig für seine Identität als Dichter war.
Holtz, Corinne: Ruth Berghaus : ein Porträt. - Hamburg : Europäische Verlagsanstalt, 2005.
Signatur: 1767556-B.Neu
Ruth Berghaus' Inszenierungen waren immer kontrovers - dies auch auf Grund ihrer hermetischen Zeichensprache, die sich bei einmaliger Betrachtung zuweilen nicht erschloss, die aber immer nachwirkte. Sie hat nur wenig Privates preisgegeben, aus persönlicher Diskretion, weil es sich unter den Bedingungen einer Diktatur verbot, zu viele Spuren zu hinterlassen, aber auch, weil sie durch ihre Arbeit sprechen wollte. Corinne Holtz recherchierte in Archiven, nahm Einsicht in die Akten der SED, der Akademie der Künste und des Staatssicherheitsdienstes und sprach mit ZeitzeugInnen, FreundInnen und KollegInnen. Entstanden ist das facettenreiche Porträt einer Unangepassten, einer ungewöhnlichen Regisseurin, deren herausragende und herausfordernde Arbeiten weit über ihren Tod hinaus wirksam sind.
Jens, Inge: Katias Mutter : das außerordentliche Leben der Hedwig Pringsheim / Walter Jens. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2005.
Signatur: 1775170-B.Neu
Hedwig Pringsheim war bisher nur als Thomas Manns Schwiegermutter bekannt. Jetzt erzählen Inge und Walter Jens zum ersten Mal das Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die durch Lebensklugheit und selbstbewussten Witz schon ihre Zeitgenossen faszinierte. Nach einer kurzen Karriere als Schauspielerin in Meiningen heiratet sie den Mathematikprofessor und Kunstmäzen Alfred Pringsheim, der seinerzeit zu den reichsten Männern Münchens gehört. In ihrem Palais in der Arcisstraße führen die Pringsheims ein glanzvolles Haus, umgeben von Prominenten aus Kultur und Politik. Der Machtantritt der Nationalsozialisten bedeutet das abrupte Ende dieses Lebens: Die Familie der assimilierten Juden Pringsheim wird geschmäht, gedemütigt, nach und nach enteignet und schließlich aus dem Lande gejagt. In Zürich verbringen Hedwig und Alfred ihre letzten Lebensjahre und sterben dort Anfang der vierziger Jahre.
Muhlstein, Anka: Die Gefahren der Ehe : Elisabeth von England und Maria Stuart. - Frankfurt am Main : Insel Verlag, 2005.
Signatur: 1776474-B.Neu
Bis in unsere Zeit hat die Faszination nicht nachgelassen, die Elisabeth I. von England und die schottische Königin Maria Stuart ausüben. Bewegend die Biographie der ersten, der "Virgin Queen", die der Epoche ihren Namen gab, packend der tragische Lebenslauf der anderen, die von ihrer mächtigen Gegenspielerin hingerichtet wurde. Die Historikerin Anka Muhlstein zeichnet in ihrem Buch ein psychologisches und politisches Porträt beider Herrscherinnen auf der Grundlage genauer Recherchen.
Oberkofler, Gerhard: Käthe Spiegel : aus dem Leben einer altösterreichischen Historikerin und Frauenrechtlerin in Prag. - Innsbruck [u.a.] : Studienverlag, 2005.
Signatur: 1777145-B.Neu
Käthe Spiegel, geb. 1898, als einziges Kind des Rechtsprofessors Ludwig Spiegel im altösterreichisch-deutschen Bildungsbürgertum von Prag aufgewachsen, hat sich nach ihrer Schul- und Universitätsausbildung als Privatsekretärin ihres im Interesse des Deutschtums in der Tschechoslowakei politisch tätigen Vaters für eine akademische Laufbahn als Historikerin vorbereitet. Sie publizierte kreative historische Studien zur Prager Universitätsgeschichte, zur amerikanischen Revolution und zur europäischen Friedensfrage. Trotz Erniedrigung und Beleidigung durch die Mehrheit der zur NS-Ideologie überlaufenden Professoren der Prager Deutschen Universität zog sich Käthe Spiegel nicht ins private Leben zurück, sondern verstärkte ab Mitte der 30er Jahre ihr kämpferisches Auftreten für die Durchsetzung von Frauenrechten. Ihre Illusion über die Stabilität der bürgerlichen Demokratie und ihre Fehleinschätzungen der Gewalt des Imperialismus brachen nach der Annexion der Tschechoslowakei durch NS-Deutschland völlig in sich zusammen. Käthe Spiegel galt gemäß den "Nürnberger Rassegesetzen" als "Volljüdin" und wurde am 21. Oktober 1941 nach Lodz deportiert. Das Datum ihrer Ermordung ist unbekannt.
Mienert, Marion: Großfürstin Marija Pavlovna : ein Leben in Zarenreich und Emigration ; vom Wandel aristokratischer Lebensformen im 20. Jahrhundert. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2005.
Signatur: 1778612-B.Neu
Marija Pavlovna, Kusine des letzten russischen Zaren, wurde 1890 in St. Petersburg geboren und durchlief eine im russischen Herrscherhaus übliche Erziehung. Ihre Ehe mit dem schwedischen Prinzen Wilhelm endete nach nur fünf Jahren 1913 mit einer Scheidung. Die Revolution von 1917 bedeutete für sie wie für unzählige andere RussInnen Emigration und fortdauerndes Exil. Um Geld zu verdienen, eröffnete sie in Paris zunächst ein Modeatelier, arbeitete später in den USA als Journalistin und Fotografin und starb schließlich 1958 im deutschen Konstanz. Die biographische Studie untersucht das Leben der Großfürstin in den Umbruchjahren des 20. Jahrhunderts. Sie handelt vom Selbstverständnis des russischen Herrscherhauses und seiner Selbstinszenierung, von der Sozialisierung heranwachsender junger Frauen in der traditionsverhafteten Welt der Romanovs und schließlich von ihren Überlebensstrategien in der Emigration.
Plath, Sylvia: The journals of Sylvia Plath, 1950-1962 : transcribed from the original manuscripts at Smith College / ed. By Karen V. Kukil. - London : Faber & Faber, 2001.
Signatur: 1769203-B.Neu
Dieses edierte, kommentierte Tagebuch gibt die Möglichkeit eine der wichtigsten Vertreterinnen der amerikanischen Lyrik und Romanliteratur mit ihrer eigenen Stimme zu erfassen. Ein außergewöhnliches Frauenleben (Schriftstellerin, Intellketuelle, Mutter, Gattin) im Amerika der 50er und 60er Jahre entsteht vor unserem geistigen Auge - so plastisch, direkt und spannend, dass es schwer fällt aus dieser Welt wieder aufzutauchen. Eine Anzahl von Photos illustriert dies noch.
Wagner-Martin, Linda: Zelda Sayre Fitzgerald : an American woman's life. - Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2004.
Signatur: 1769959-B.Neu
Zelda Sayre wird 1900 als Tochter eines Richters geboren. 1920 heiratet sie Scott F. Fitzgerald und die beiden werden zum Glamour-Paar des Jazz Age. Den kostspieligen Lebensstil finanziert Fitzgerald durch die Veröffentlichung von Kurzgeschichten. Im Gegensatz zu ihrem gesellschaftlichen Erfolg haben die Fitzgeralds private Probleme: Scott F. wird zum Alkoholiker, Zelda Fitzgerald erkrankt psychisch. Nach ihrem zweiten Nervenzusammenbruch wird sie 1932 in ein Sanatorium eingewiesen, das sie bis zu ihrem Tod 1948 nicht mehr verlassen sollte. Linda Wagner-Martin schreibt aus Zeldas Perspektive eine kulturelle Biographie über diese vielseitig talentierte Frau, indem sie sich neu gesichtetes Material aus den Princeton Archiven stützt.
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