Ashrawi, Hanan: Ich bin in Palästina geboren : ein persönlicher Bericht. - Berlin : Siedler, 1995.
Becker, Sally: Der Engel von Mostar : eine Frau kämpft um die Rettung bosnischer Kinder. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1995. - (Dtv ; 30494)
Signatur: 953948-B.Neu-Per.30494
Ein ergreifender Bericht einer Frau, die Hilfsaktionen im Kriegsgebiet von Bosnien nicht Staaten oder den UN-Truppen überließ, sondern selbst unter Einsatz ihres Lebens aktiv wurde. Ihre Rettungsaktion "Operation Angel" half den wehrlosesten Kriegsopfern, den Kindern: kranke und verletzte Kinder wurden aus dem bosnischen Kriegsgebiet ins sichere England ausgeflogen. UN-Truppen konnten sie nur unzureichend im Gebiet von Mostar schützen. Im Namen der Menschlichkeit ein Plädoyer für die Kooperation von persönlichem Engagement und politischer Hilfe im Kampf gegen Tod und Zerstörung.
Coles, Robert: Anna Freud oder Der Traum der Psychoanalyse. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1995.
Signatur: 1451138-B.Neu
In dieser Biographie werden die vielfältigen Rollen der Anna Freud aufgearbeitet: die Lehrerin, deren frühe Begegnung mit Kindern ihr ganzes Leben prägte; die Theoretikerin, die das Gedankensystem ihres Vaters auf das bis dahin unerforschte Gebiet der Kinderanalyse ausdehnte; die führende Persönlichkeit der psychoanalytischen Bewegung; die Idealistin, die eine Welt anstrebte, in der Kinder nicht nur ihren Platz sondern auch ihr unantastbares Recht haben und auch die begabte Schriftstellerin. Ein Leben, das keineswegs im Schatten des großen Sigmund Freud verlief.
Brambach, Joachim: Kleopatra : Herrscherin und Geliebte. - München : Diderichs, 1995.
Signatur: 1444035-B.Pap-
Bereits in der Antike hat Kleopatra fasziniert und Eingang in die Literatur gefunden, von Horaz über Ovid bis Flavius Josephus. Von ihr, der Ptolemäerin, wurde gesagt, daß die Römer, außer Hannibal, nie einen einzelnen Gegner mehr gefürchtet hätten als diese ägyptische Königin. Der Autor entwirft ein Bild der historischen Kleopatra, das er aus dem Kontext der Geschichte des ptolemäischen Königshauses entwickelt. Besonderen Wert legt er auf die Darstellung der Charaktere und Eigenarten von Caesar, Marcus Antonius und Augustus, deren Leben und Schicksal mit ihr untrennbar verbunden ist. Sie spielte zwanzig Jahre eine bedeutende Rolle in der Weltgeschichte und ihre Persönlichkeit fasziniert auch zweitausend Jahre später nach wie vor.
Burg, Katerina von: Elisabeth of Austria : a life misunderstood. - Minster-on-Sea : Windsor Publ., 1995.
Signatur: 1446549-B
Zu diesem Buch über Kaiserin Sissi ist eigentlich nichts weiter anzumerken, außer daß es auf Englisch bei "Windsor Publications"(!) erschienen ist und sicherlich die weitgehend bekannten Versatzstücke eines "mißverstandenen (Kaiserinnen-)Lebens" reproduziert.
Fuhrich, Edda: Joana Maria Gorvin. - München : Langen Müller, 1995.
Signatur: 1449375-C.Neu
Umfassend gestaltete Bild- und Textdokumentation über eine der bedeutendsten Darstellerinnen des deutschsprachigen Theaters. 1937 lernt sie bei Gustaf Gründgens an der Schauspielschule, wird von Jürgen Fehling entdeckt und bildet mit ihm eine der erfolgreichsten Künstler- und Lebensgemeinschaften der deutschen Theatergeschichte. Ein erneutes Zusammentreffen mit Gründgens 1960 führte zu einer idealen Zusammenarbeit. Nach seinem Tod zog sich Joana Maria Gorvin immer mehr von längerfristigen Engagements zurück. Bei den Regisseuren der jüngeren Generation schätzte sie ganz besonders die Arbeit mit Peymann, Peter Stein und Luc Bondy.
Größing, Sigrid-Maria: Starke Frauen - schwache Männer. - Wien : Kremayr & Scheriau, 1995.
Signatur: 1447330-B.Neu
Acht spannend-amüsante Kurzbiographien aus zweitausend Jahren europäischer Geschichte - das Leben von Frauen, denen es gelang, sich in einer Männerwelt zu behaupten. Nicht die beinahe sprichwörtlichen "starken Frauen" wie Maria Theresia, Katharina die Große oder Elizabeth I. von England und ihre jeweiligen männlichen Pendants sind hier gemeint, sondern historische Persönlichkeiten, deren Namen zwar weitum bekannt sind, über die man aber im Grunde außer Klischees recht wenig zu berichten weiß oder die sogar als Negativfiguren in die Geschichte eingegangen sind: Kleopatra, Julia Agrippina, Margarete Maultasch, Isabella d'Este, Isabella von Kastilien, Madame de Pompadour, Erzherzogin Sophie, Wallis Simpson.
Klauß, Jochen: Charlotte von Stein : die Frau in Goethes Nähe. - Zürich [u.a.] : Artemis & Winkler, 1995.
Signatur: 1449169-B.Neu
Der Autor möchte das Rätsel um Charlotte von Stein (1742-1827), die 11 Jahre lang eine der wichtigsten Frauen in Goethes Leben war, lüften. Die 2000 Briefe und "Zettelgen" Goethes sind alle erhalten geblieben - doch ihr Beitrag zur Korrespondenz ist nicht erhalten, und diese Quellenlage lädt zu Spekulationen ein ... Wißbares und Nachweisbares wird vermittelt, doch Geheimnisse sollen gewahrt bleiben. Sie war eine hochgestellte Persönlichkeit im damaligen Weimar: ihre geistigen, künstlerischen und literarischen Interessen werden hier dokumentiert. Es wird ein eigentliches Kultur- und Persönlichkeitsbild vorgelegt, das viele neue Aspekte über eine vermeintlich bekannte Gestalt vermittelt und das gleichzeitig, bei aller Zurückhaltung, ahnen läßt, welche Tragik über diesem diszipliniert gemeisterten Leben lag.
Rebmann, Jutta: Angelika Kauffmann : gefeierte Malerin im Europa des 18. Jahrhunderts ; biographischer Roman. - Mühlacker ; Irdning, Stmk. : Stieglitz-Verl., 1994.
Signatur: 1452071-B.Neu
Die Autorin legt hier ihren vierten biographischen Roman, nach u.a. "Fanny Mendelssohn" und "Die schöne Friederike", vor. "Meine Heimat ist jede bewohnte Welt" - schon im 18. Jahrhundert war die berühmte Malerin eine wirkliche Europäerin, die in Deutschland, England und Italien gleichermaßen zu Hause war. Als Tochter eines Wandermalers in Chur, Schweiz (1741) geboren, lebte sie eine zeitlang im Bregenzerwald. Eine Studienreise begann 1762 und führte sie nach Mailand, Parma, Bologna, Florenz und Rom, wo sie bedeutende Werke der italienischen Malerei kennenlernte und kopierte. Das bedeutendste "klassische" Porträt von Johann Joachim Winckelmann malte sie mit zweiundzwanzig Jahren. 1766 traf sie mit einer Gönnerin in London ein - ein Porträt des beliebten Shakespeare-Darstellers, David Garrick, öffnete ihr die Tür zur englischen Gesellschaft - sie wurde mit Aufträgen überhäuft. Joshua Reynolds, der gefragteste englische Maler wurde ihr Freund und Gönner. Ihre große Liebe, der vermeintliche Graf Horn entpuppte sich als Hochstapler und Betrüger, der sie sogar ermodern wollte. In zweiter Ehe war sie mit dem venezianischen Maler Antonio Zucchi verheiratet, mit dem sie dann später in Rom ein glänzendes gesellschaftliches Leben führte. Ein ausführliches Quellenverzeichnis, eine Zeittafel, ein biographisch bearbeitetes Personenregister und etliche Illustrationen gehen weit über übliche Romanbearbeitungen hinaus.
Rothschild, Recha: Verschlungene Wege : Identitätssuche einer deutschen Jüdin. - Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1994. - (Fischer-Taschenbücher ; 12239 : Lebensbilder : Jüdische Erinnerungen und Zeugnisse : Geschichte : Die Zeit des Nationalsozialismus)
Signatur: 814169-B.Neu.12239
In der Form eines verschlüsselten autobiographischen Romans zeichnet die Autorin ihr bewegtes Leben als unangepaßte Intellektuelle nach. Geboren 1880 in behütetem Hause in Frankfurt am Main, war sie Lehrerin, Mitglied des Spartakusbundes, arbeitete als Schriftstellerin und Übersetzerin in Paris, als Redakteurin bei diversen kommunistischen Zeitungen in Deutschland, geriet in politische Schwierigkeiten und wurde mehrfach festgenommen. Vor den Nationalsozialisten mußte sie ins Ausland flüchten. Nach 1945 kehrte sie nach Deutschland zurück. In der DDR versuchte die SED vergeblich, Recha Rothschild ideologische Fesseln anzulegen. Unangepaßt verkümmerte sie als "kaltgestellte" Lektorin in einem DDR-Verlag. Von ihren Erfahrungen wollte niemand mehr etwas wissen. Sie starb 1964.
Skelton, Geoffrey: Richard und Cosima Wagner : Biographie einer Ehe. - München : Heyne, 1995. - (Heyne-Bücher : 19, Heyne-Sachbuch ; 342)
Signatur: 1310417-B.Neu-Per
Von allen Frauen in Wagners turbulentem Leben spielte ohne Zweifel Cosima (1837-1930) die wichtigste Rolle. Die Liszt-Tochter verließ ihren Mann, den berühmten Dirigenten Hans von Bülow, um den 24 Jahre älteren, damals noch umstrittenen Komponisten zu heiraten. Zwischen Aufopferung und Intrige kämpfte sie um das Werk Richard Wagners. Der Autor hat neben neuestem Quellenmaterial auch die Tagebücher und Korrespondenzen Cosimas in diese Biographie einer Künstlerehe einbezogen.
Tamussino, Ursula: Margarete von Österreich : Diplomatin der Renaissance. - Graz ; Wien [u.a.] : Verl. Styria, 1995.
Signatur: 1449275-C.Han
Sie ist als "Margarete von Österreich" in die Geschichte eingegangen, obwohl sie 1480 in Brüssel geboren wurde, in Frankreich aufwuchs, nur Französisch sprach, Infantin von Spanien, Herzogin von Savoyen und Statthalterin der Niederlande war und Österreich nie gesehen hatte. Sie war die Tochter von Maximilian von Habsburg und Maria von Burgund (der die Österreichische Nationalbibliothek einen ansehnlichen Bestand wunderschöner flämischer Handschriften verdankt) und blieb von Demütigungen und Mißerfolgen nicht verschont, die sie aber durch ihre vitale Natur, Intelligenz und kluge Anpassungsfähigkeit, Selbstbewußtsein und Humor bewältigte. Nachdem sie der erste Gemahl König Karl VIII. von Frankreich verstoßen hatte, erlebte sie zwei kurze Glücksphasen mit Don Juan de Aragón und Philibert von Savoyen. Als zweifache Witwe, im Alter von 24 Jahren, entschloß sie sich mit der Devise "Im Glück oder Unglück stark allein", unverheiratet zu bleiben. Ihr Hof im brabantischen Mecheln war ein Hort des Geistes und der Künste und mußte den Vergleich mit den italienischen Renaissancehöfen nicht scheuen.