ARIADNE-Newsletter 20

Feministische Theologie, Kirche & Religion

Maria in Lehre und Leben der Kirche : Referate der "Internationalen Theologsichen Sommerakademie 1995" des Linzer Priesterkreises in Aigen/M. / Franz Breid (Hrsg.) - Steyr : Ennsthaler, 1995.
Signatur: 1456306-B.Neu
"Wer sich in der heutigen theologischen Fachliteratur umsieht, dem fällt auf, daß Maria häufig entweder verschwiegen, nur verschämt behandelt oder völlig anders als bisher gesehen wird - worin sich vor allem die sogenannte "feministische Theologie" hervortut" (aus dem Klappentext). Andererseits pilgern Massen nach Lourdes, Fatima und Medjugorje, werden marianische Wallfahrten zu den "Tränen der Madonna" abgehalten. Ziel der Tagung war es, den Stellenwert Marias im Heilgeschehen zu hinterfragen. Fachleute für Marienfragen, wie Rene Laurentin oder der "Spezialist für feministische Theologie", Manfred Hauke, versuchen Antworten zu geben.

Schimmel, Annemarie: Meine Seele ist eine Frau : das Weibliche im Islam. - München : Kösel, 1995.
Signatur: 1456249-B.Neu
Die bekannte Islam-Kennerin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels 1995 (ihre Ernennung hat in den Medien ziemliche Kontroversen hervorgerufen) versucht hier unser Bild von fremden Kulturen, das durch Vorurteile geprägt ist, zu korrigieren. Ihrer Meinung nach hat vieles was sich als koranische Vorschrift - und damit als Unterdrückung der Frauen manifestiert - im Laufe der Jahrhunderte eher mit Sitten und Anschauungen der Völker, als mit Religion zu tun. Klassische Werke der arabischen, persischen, türkischen und indo-muslimischen Literatur zeigen oftmals Bewunderung für fromme, gelehrte und gottesliebende Frauen. Für die Autorin "herrscht" im Herz islamischer Religion, der Mystik, Gleichberechtigung. In den Kapiteln: Frauen im Sufismus, Koran und Tradition, "das alte Weib", "die Mütter" möchte sie aber keineswegs mit dem Strom feministischer Theologinnen schwimmen ...

Wunderbare Erscheinungen : Frauen und katholische Frömmigkeit im 19. und 20. Jahrhundert / Irmtraud Götz von Olenhusen (Hrsg.). - Paderborn ; Wien [u.a.] : Schöningh, 1995.
Signatur: 1455840-B.Neu &
Die vormodernen Kulturen waren Welten der Götter und Geister, voller wunderbarer und schrecklicher Erscheinungen. Die Aufklärung verbannte die Götter und Geister. Die Wundergläubigkeit "des Volkes" wurde fortan als "Aberglaube" wahrgenommen. Aus dieser Spannung entwickelten sich im Deutschland des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Kulturkämpfen, die wesentlich zur Entstehung des katholischen Milieus beitrugen. Der hartnäckig behauptete Glaube an Wunder, an Marienerscheinungen und Stigmatisationen, wurde zum Zeichen der Resistenz einer katholischen Subkultur gegen Geist und Formen der sich entwickelnden modernen Industriegesellschaft - aber auch gegen die etablierte Amtskirche. Es kam zu einer Feminisierung von Religion und Kirche, denn getragen wurde diese Resistenz überwiegend von Frauen.

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