ARIADNE-Newsletter 22

Bildung & Wissenschaft

Innenansichten : Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an der Universität / Christine Färber (Hrsg.). Mit Beitr. von Sünne Andresen ... - Berlin : Trafo-Verl. Weist, 1994 - (Innenansichten : Schriftenreihe der Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin ; 1)
Signatur: 1452893-B.Neu-Per. 1 &
Die Universität, so wie sie besteht, ist für Frauen – Studentinnen wie Wissenschaftlerinnen – nicht attraktiv. Warum das so ist und welche Perspektiven denkbar sind, behandelt diese Aufsatzsammlung, die nun in zweiter Auflage vorliegt. Acht Projekte zur spezifischen Situation von Frauen an (deutschen) Universitäten werden hier zusammengefaßt und in Beziehung zueinander gesetzt. Die Unterrepräsentierung von Frauen in Leitungsfunktionen der Gesellschaft, speziell aber auch im Wissenschaftsbetrieb, hat ihre Ursache auch in frauenspezifischer Diskriminierung an den Bildungseinrichtungen. Dies ist seit langem bekannt – das Hauptaugenmerk der zwölf Autorinnen liegt nun einerseits darin, durch differenzierte Problembeschrei-bungen diese Umstände stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, andererseits aber im Aufzeigen von individuellen und institutionellen Handlungsmög-lichkeiten. Die Berichte der Wissenschaftlerinnen stellen vor allem aber auch einen Appell an die Frauen dar, sich ihre individuelle Position im Wissenschaftssystem zu verdeutlichen und sich selbstbewußt um eine Verbesserung der Studien- und Qualifizierungsbedingungen von Frauen zu bemühen. Ein Delegieren dieser Aufgabe an Institutionen, wie z.B. Gleich-stellungs- oder Frauenbeauftragte wird nicht genügen. Die Langfassungen der einzelnen Beiträge sind übrigens in den Bänden 2 bis 8 der Schriftenreihe „Innenansichten“ veröffentlicht worden. (JM)

Lange, Silvia: Diskriminierung von Frauen in Prüfungssituationen. - Berlin : Trafo-Verl. Weist, 1994. - (Innenansichten ; 2)
Signatur: 1452893-C.Neu-Per.2
Während offene Diskriminierung von Frauen im Wissenschaftsbetrieb heute gesellschaftlich nicht mehr konsensfähig ist, existieren weiterhin unterschiedliche versteckte Formen: z.B. Prüfungssituationen. Silvia Lange stellt in ihrer Studie eine in Deutschland erstmals bundesweit vorgenommene systematische Auswertung von Interviews mit Studentinnen vor. Die Ergebnisse offenbaren eine breite Palette von Diskriminierungen. Besonders problematisch sind mündliche Prüfungen. Diskriminierungserfahrungen haben nachhaltige Folgen für die weitere wissenschaftliche und allgemeine berufliche Karriere von Frauen. Die befragten Frauen fordern u.a. mehr weibliche PrüferInnen und eine Demokratisierung des universitären Prüfungswesens.

Peinlich berührt : sexuelle Belästigung von Frauen an Hochschulen / Hadumod Bußmann ... (Hg.). - München : Verlag Frauenoffensive, 1996.
Signatur: 1465803-B.Neu
Dieses Buch versteht die Duldung sexueller Belästigung an Hochschulen als Verstoß gegen das Gleich-stellungsgebot, da derartige Vorkommnisse und ihre Tabuisierung die Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen erheblich einschränken. Es beleuchtet sexuelle Übergriffe aus unterschiedlichen Positionen - vor allem auch aus der Innenperspektive Betroffener. Anhand von Vor-bildern aus anderen Ländern werden Forderungen und Konzepte entworfen, wie die Hochschulen sich ihrer Verantwortung stellen können. Darüber hinaus bietet dieser Band Betroffenen Rat und Hilfe durch individuelle ebenso wie durch juristische Empfehlungen.

Steinwender, Kriemhild M. P.: Frauenbildung und Volkshochschule : eine Untersuchung aus feministischer Sicht. - Wien : Verband österr. Volkshochschulen, Päda-gog. Arbeits- u. Forschungsstelle, 1992. - (VÖV-Publikationen ; 10)
Signatur: 1318356-B.Neu-Per.10
Die gekürzte und gedruckte Version einer Diplomarbeit an der Universität Klagenfurt. Die Autorin geht von ihrer eigenen Bildungsbiografie aus, um anschließend der Vergangenheit und Gegenwart von Frauenbildung nachzuspüren und jene Ideologie freizulegen, die Frauen auch im Bildungswesen benachteiligt und diskriminiert: der Sexismus. Die Perspektive, mit der sie das Bildungswesen feministisch-kritisch betrachtet, geht auf die methodische und didaktische Erneuerung frauenspezifischer Bildungskonzepte ab den 70er Jahren zurück. Das letzte Kapitel setzt sich schließlich mit der Volkshochschule auseinander und geht auf die Realität von sog. “Frauenkursen” ein, die oft zu einem willfährig konsumierten Lernprogramm reduziert werden und damit der eigentlichen Intention “emanzipatorischer Frauenkurse” widersprechen. (aus der Einleitung)

Women and the university curriculum : towards equality, democracy and peace / ed. by Mary-Louise Kearney and Anne Holden Ronning. - London : Kings-ley, 1996.
Signatur: 1463690-B.Neu
Diese Publikation ist auf Veranlassung der Unesco und in Vorbereitung der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking entstanden. Die Wichtigkeit, die Genderforschung in das Curriculum eines Universitätsstudiums einzubinden ist teilweise erkannt, und in Teilbereichen auch vollzogen worden. Die Autorinnen (Sheryl Bond, Robyn Dormer, Zhizhen Gui, Maria Inacia d’Avila Neto) - international vertreten - zeigen in ihren Beiträgen die Erfolge und Lücken in den einzelnen Wissenschaftsrich-tungen auf. Denn Bildung, vor allem höhere Bildung an Universitäten, hat die Aufgabe und Verantwortung ihren Beitrag zu Chancengleichheit und Humanismus. für eine weitere gesellschaftliche Entwicklung und Frieden zu leisten - Ziele, die im UNO-Programm formuliert sind.

zurück vor hinauf