ARIADNE-Newsletter 24

Biographisches & Erlebnisberichte

Bona, Dominique: Gala : ein Leben. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1996.
Signatur: 1474252-B.Neu
Ihren Namen hat sich Gala, Muse und Ehefrau von Éluard und Dalí selbst gegeben. Etwas Theatralisches, ja Pompöses haftet ihm an - und als Maske, Meduse und Madonna begegnet uns Gala in den Bildern, die ihre Männer von ihr entwerfen. Paul Éluard, den sie im Sanatorium kennenlernt, besingt in immer neuen Gedichten ihren verführerischen Zauber; Max Ernst, ihr zeitweiliger Geliebter, räumt ihr als einziger Frau einen Platz auf seinem berühmten Gemälde „Au rendez-vous des amis“, wo sich die surrealistischen Freunde ein Stelldichein geben, ein; Salvador Dalí schließlich, für den sie Mann und Kind verließ, erhebt sie, sein bevorzugtes Modell, vollends in den Rang einer Göttin.

Frauen-Leben im Exil : biographische Fallgeschichten / Waltraud Kannonier-Finster ; Meinrad Ziegler. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1996. - (Böhlaus zeitgeschichtliche Bibliothek ; 33)
Signatur: 1134856-B.Neu.33
Das Buch erzählt von Ereignissen, Erfahrungen, Gefühlen aus dem Leben dreier Frauen, die 1938 aus Österreich vertrieben wurden und nach 1945 wieder nach Österreich zurückkehrten. Das Herausgelöstwerden aus sozialen und familiären Bindungen bedeutete für die Frauen einen Bruch mit den gewohnten Bahnen eines Frauenlebens. Im Exil wurden auch biographisch erworbene Ressourcen sichtbar, die zuvor undenkbare Lebenswege freisetzten.

Friedlander, Evelyn: ich will nach Hause, aber ich war noch nie da : eine jüdische Frau sucht ihr verborgenes Erbe. - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder, 1996. - (Herder-Taschenbuch ; 4410 : Herder Spektrum)
Signatur: 887282-B.Neu-Per.4410
Evelyn Friedlander sucht nach dem eigenen Leben: als Frau, deren Eltern aus Deutschland weggehen mußten, weil sie Juden waren. Auf den Spuren jüdischer Geschichte in deutschen Landsynagogen begegnen ihr viele Menschen: freundlich und offen, aber auch feindselig. Die Geschichte einer Frau, die ihren Weg der Emanzipation geht und ein packendes Dokument deutscher Wirklichkeiten.

Hannah Arendt : „Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin ...“ ; Begleitbuch zur Ausstellung / Alte Synagoge (Hg.). - Essen : Klartext-Verlag, 1995. - (Studienreihe der Alten Synagoge ; 5)
Signatur: 1456078-B.Neu-Per.5
Hannah Arendt, 1941 in die USA emigrierte jüdische Denkerin aus Deutschland, ist herausragendes Beispiel für den Versuch, politisches Denken nach negierter Assimilation und Shoah neu zu begründen. Der Bruch aller Traditionen der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft, wie auch der Versuch, jüdische Identität zu wahren, drücken sich in Person und Lebenswerk dieser großen Denkerin des 20. Jahrhunderts aus. Sowohl die Beiträge dieses Ausstellungs-Bandes als auch Fotos und Dokumente dienen hierzu als Illustrationen.

Herring, Phillip F.: "Djuna" : the life and work of Djuna Barnes. - Harmondsworth [u.a.] : Viking, 1995.
Signatur: 1474718-B.Neu
Sie gehörte zu den berühmt-berüchtigten, von vielen bewunderten Gestalten in den literarischen und lesbischen Kreisen des Greenwich Village und der Left Bank bis in die dreißiger Jahre. Ihre leidenschaftlichen Affären mit Männern und Frauen gipfelten in der Liebe zu der Künstlerin Thelma Wood, deren Enttäuschung in ihrem berühmtesten Roman "Nightwood" einen tragisch-satirischen Niederschlag fand.

Jirásková, Marie: Kurzer Bericht über drei Entscheidungen : die Gestapo-Akte Milena Jesenská. - Frankfurt : Verlag Neue Kritik, 1996.
Signatur: 1474003-B.Neu
Im Archiv des tschechischen Innenministeriums hat Marie Jirásková unlängst die Gestapo-Akte Milena Jesenskás ausfindig gemacht, die erstmals die Hintergründe der Verhaftung der Prager Journalistin und Widerstandskämpferin im November 1939 aufdeckt. In einer fesselnden literarischen Reportage rücken neben Milena Jesenská zwei weitere schillernde Figuren in den Blickpunkt des Geschehens: Joachim von Zedtwitz, der ihr bei der Untergrundtätigkeit behilflich war, und Jaroslav Nachtmann, ein Geheimdienstspitzel, der sie an die Gestapo auslieferte. Der Anhang des Bandes enthält bislang unveröffentlichte Artikel Milena Jesenskás aus der Zeit der deutschen Okkupation. Die legalen, unter den Augen des Zensors entstandenen Texte zeugen von ihrer literarischen List, das für den Untergrund geschriebene Pamphlet „An die tschechischen Frauen“ erstaunt ob seiner ungeschminkten Radikalität.

Liselotte von der Pfalz : Madame am Hofe des Sonnenkönigs ; Ausstellung der Stadt Heidelberg zur 800-Jahr-Feier, 21. September 1996 bis 26. Januar 1997 im Heidelberger Schloss / hrsg. von Sigrun Paas. - Heidelberg : Winter, 1996.
Signatur: 1476656-C.Neu
Der Ausstellungskatalog zeichnet in zahlreichen Beiträgen und ausgezeichnetem Bildmaterial das Leben Liselottes von der Pfalz nach. Sie war die Enkelin des böhmischen "Winterkönigs" und Hauptes der protestantischen Union, Friedrich von der Pfalz und Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig. 1671 wurde sie unter Übertritt zur katholischen Kirche mit Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder Ludwigs XIV, verheiratet und lebte bis zu ihrem Tod am französischen Hof.

Mütter berühmter Männer : zwölf biographische Portraits / hrsg. Von Luise F. Pusch. - Frankfurt am Main : Insel-Verl., 1994. - (Insel Taschenbuch ; 1356)
Signatur: 1100924-B.Neu-Per.1356
Von Rabenmüttern, von selbstbewußten und von „richtigen“ Müttern ist in diesem Band die Rede; von Müttern, an denen gleich zwei Patriarchen (Gatte und Sohn) mit widersprüchlichen und konkurrierenden Ansprüchen zerrten. Zwölf Porträts - von Katharina Kepler bis Franziska Nietzsche.

Origo, Iris: Goldene Schatten : aus meinem Leben. - München : Beck, 1996.
Signatur: 1472491-B.Neu
Die anglo-amerikanische Historikerin Iris Origo hat eine Reihe von bemerkenswerten Büchern über andere Menschen geschrieben, so über Francesco di Marco Datini, den Kaufmann von Prato, und Bernardino di Siena, den Heiligen der Toskana. In diesem Buch erzählt sie aus ihrem eigenen abwechslungsreichen Leben in den verschiedenen Zeitabschnitten unseres Jahrhunderts. Mit viel Wärme porträtiert sie die Menschen, die ihren Weg begleiteten und die sie liebte, und sie beschreibt in subtilen Bildern die Welten, in denen sie zu Hause war.

Pernoud, Régine: Hildegard von Bingen : ihre Welt, ihr Wirken, ihre Visionen. - Freiburg im Br. [U.a.] : Herder, 1996.
Signatur: 1472172-B.Neu
Régine Pernoud legt mit diesem Werk ein gründlich recherchiertes, spannend-originelles Buch über diese außergewöhnliche Frau aus dem 12. Jahrhundert vor. Nicht eine wissenschaftliche Biographie ist die publizistische Absicht der bekannten Mediävistin, sondern die Beleuchtung des Anliegens der heiligen Hildegard. Ausgehend vor allem von ihren Reden und Schriften veranschaulicht die Autorin, was Hildegard antrieb, wo die Inspirationen ihres Denkens und Handelns lagen.

Poniatowska, Elena: Tinissima : Lebensroman / Aus dem Span. von Christiane Barckhausen-Canale. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1996.
Signatur: 1473137-B.Neu
Ein biographischer Roman, der das kurze, leidenschaftliche Leben der Tina Modotti zwischen Liebe, Kunst und politischer Untergrundarbeit spannend zusammenfasst. Sie war eine außergewöhnliche Schönheit und eine selbstbewußte und begehrte Frau: exotische Stummfilmschauspielerin, bahnbrechende Fotografin, hatte Einfluß auf Edward Weston und Diego Rivera, war Geliebte und Liebende ungewöhnlicher Männer und eine überzeugte, kämpferische Kommunistin, in der Vornazizeit in Berlin, in Moskau und im Spanischen Bürgerkrieg.

Praschl-Bichler, Gabriele: Kaiserin Elisabeth : Mythos und Wahrheit. - Wien [u.a.] : Ueberreuther, 1996.
Signatur: 1472103-B.Neu
Mit Hilfe zahlreicher Briefe und Tagebucheintragungen und vieler bis jetzt noch unveröffentlichter Dokumente zeichnet die Historikerin „die andere Seite der Kaiserin“ nach. Gerti Senger und Walter Hoffmann tragen das ihre zum Psychogramm Elisabeths bei, das vieles begreiflich machen soll, was bisher in ihrem Leben schwer nachvollziehbar war.

Quinn, Susan: Marie Curie : a life. - London : Heinemann, 1996.
Signatur: 1474384-C.Neu
Eine Biographie über Marie Curie - eine der berühmtesten Frauenpersönlichkeiten der Geschichte, die für die Isolation des Radiums berühmt wurde; noch bedeutsamer allerdings war wahrscheinlich ihre Rolle bei der Entschlüsselung der atomaren Struktur. Eine Darstellung ihres wissenschaftlichen und ihres Privatlebens, vor allem auch ihrer lange geheimgehaltene Beziehung zu ihrem Kollegen Paul Langevin, die später einen Presseskandal verursachte. Die Briefe an ihren Mann Pierre, die erst seit kurzem zugänglich sind, bilden u.a. das Quellenmaterial.

Romantische Frauen : Caroline Michaelis-Böhmer-Schlegel-Schelling, Dorothea Mendelssohn-Veit-Schlegel, Sophie Schubart-Mereau-Brentano / Gisela Horn. - Rudolfstadt [u.a.] : Hain, 1996.
Signatur: 1471899-C.Neu
Drei Frauen, die vor gut zweihundert Jahren ausgebrochen sind aus dem engen Rollenbild, die nach Selbständigkeit und Gleichberechtigung suchten. Einfühlsam und mit tiefer Sympathie zeichnet Gisela Horn den Weg der drei Frauen nach - mit vielen Originaldokumenten und Abbildungen.

Salkeld, Audrey: A portrait of Leni Riefenstahl. - London : Cape, 1996.
Signatur: 1475045-C.The
Ein Porträt der Leni Riefenstahl. Die Regisseurin des berühmten nationalsozialistischen Olympia-Films 1936 war in den 20er Jahren ein bekannter Stummfilm-Star und arbeitete mit Arnold Fanck und G.W. Pabst zusammen, bevor sie ihre eigenen Filme zu drehen begann. Ihr Film „Das blaue Licht“ wurde von Hitler so bewundert, daß er sie zu seiner bevorzugten Regisseurin machte. Nach dem Krieg wurde sie von der Mitschuld an nationalsozialistischen Verbrechen freigesprochen und arbeitete wieder vor allem an Naturfilmen.

Schneider, Gabriele: Fanny Lewald. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1996. - (Rowohlts Monographien ; 553)
Signatur: 907543-B.Neu-Per.553
Fanny Lewald beginnt nach „Leidensjahren“ als höhere Tochter eine bemerkenswerte Karriere als Schriftstellerin. Die zum Protestantismus konvertierte Jüdin tritt für die Emanzipation des Bürgertums, der Juden und der Frauen ein, sie schreibt phatasievolle Erzählungen, später einprägsame Reisebilder. Nach der Revolution von 1848 führt die „deutsche George Sand“ einen einflußreichen politisch-literarischen Salon in Berlin. Lebensweg und Werk dieser Frau, die Traditionen und Konventionen verschmähte, sind exemplarisch für bürgerliche Intellektuelle dieser Zeit.

Wagner, Renate: Heimat bist du großer Töchter : bedeutende Frauen und ihre Geschichte. - Wien [u.a.] : Ueberreuter, 1996.
Signatur: 1474646-B.Neu
Wieder stellt Renate Wagner große Österreicherinnen vor, die - bekannt oder bereits fast vergessen - wesentlich die Geschichte Österreichs mitgestaltet und mitgeprägt haben. Daß deren Leistungen und Kreativität oft und allzu lange von der Geschichtsschreibung vernachlässigt oder gar totgeschwiegen wurden, ist - wie die Porträts zeigen - nicht zu begründen.

Wander, Maxie: Ein Leben ist nicht genug : Tagebuchaufzeichnungen und Briefe. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1996.
Signatur: 953948-B.Neu-Per.12159
Maxie Wander, 1933 in Wien geboren, lebte seit 1958 mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Fred Wander in der DDR. Die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe dieser neuen Auswahl stammen aus den Jahren 1964 bis 1968. Am Beginn dieser Zeitspanne stehen mehrere Reisen nach Paris. Maxie und Fred Wander durchstreifen die alten Stadtviertel, wohnen in billigen Hotels, die Fred aus der Zeit der Emigration kennt. Erfüllt von dem Drang nach Freiheit und der Sehnsucht, schöpferisch arbeiten zu können, schreibt sie unzählige Briefe, Erzählungen und Reportagen, träumt von neuen Reisen ...

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