
Gemünden, Jürgen: Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Intimpartnerschaften : ein Vergleich mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auf der Basis einer kritischen Auswertung empirischer Untersuchungen. - Marburg : Tectum Verl., 1996.
Signatur: 1490129-B.Neu
Diese Arbeit behandelt ein zwar von der Sensationspresse gerne aufgegriffenes, aber in den Sozialwissenschaften nur am Rande bearbeitetes Thema. Eingangs setzt sich der Autor kritisch mit dem Gewaltbegriff und seiner Rolle in der öffentlichen Gewaltdiskussion auseinander. Im Hauptteil werden alle verfügbaren empirischen Daten, denen etwas über Gewalt unter Intimpartnern zu entnehmen ist, zusammengestellt und mit Hilfe eines an Goffmans Rahmenanalyse angelehnten Konzepts ausgewertet, sodaß neben einer Behandlung des Themas dieses Buch auch als Kompendium der empirischen Forschung über Gewalt in der Partnerschaft von Bedeutung ist. Nicht zuletzt ist die Arbeit auch ein Appell an künftige empirische Forschung, mehr Gewicht auf den Kontext zu legen, in dem sich Gewalt in Partnerschaften ereignet.
Gender, generation and identity in contemporary Russia / ed. by Hilary Pilkington. - London [u.a.] : Routledge, 1966.
Signatur: 1488430-B.Neu
Die Beiträge zeichnen ein neues und überraschendes Bild über die Lebenssituation junger Frauen im gegenwärtigen "remaskulinisierten" Rußland. Die Ergebnisse empirischer Studien nicht nur in Moskau sondern auch im regionalen Bereich, die Jugendkultur, ihre mediale Repräsentation u.v.a.m. werden vorgestellt.
Mädje, Eva: Frauen im Sozialstaat : zur Lebenssituation alleinerziehender Sozialhilfeempfängerinnen. - Frankfurt a. Main [u.a.] : Campus, 1996.
Signatur: 1485077-B.Neu
Der Bezug von Sozialhilfe wird einmal nicht als biographisches Scheitern beschrieben, sondern gerade auch als Chance. In dieser empirischen Untersuchung mit alleinerziehenden Müttern wird deutlich, daß die Frauen eigene Lebensvorstellungen verwirklichen können, indem sie dem Staat die arbeitsteilige Rolle des Ernährers bewußt zuweisen und damit die Kinderfrage "entprivatisieren". Diese Mütter repräsentieren so betrachtet eine sozialpolitische Avantgarde: Sie stellen die bestehenden Familien- und Arbeitsstrukturen in Frage und formulieren Leistungsansprüche gegenüber der Gesellschaft, indem sie die Sozialhilfe als soziale Grundsicherung wahrnehmen.
Rossmann, Eva: Heim an den Herd : Sparpaket, Arbeitsplatzmangel, konservative Trends - und was Frau dagegen tun kann. - Wien [u.a.] : Folio, 1996.
Signatur: 1485972-B.Neu
Eva Rossmann weist eine politische Tendenz nach: Österreichs Frauen sollen wieder "heim an den Herd" gedrängt werden. Der Mangel an Arbeitsplätzen und Budgetnöte liefern frauenfeindlichen Parteiideologen die nötigen Argumente - und einst gar nicht so konservative Politiker ließen sich spätestens beim Sparpaket 1996 davon überzeugen. Konkrete Tips sollen Frauen auch dabei helfen, sich zur Wehr zu setzen.
Salecl, Renata: The spoils of freedom : psychoanalysis and feminism after the fall of socialism. - London [u.a.] : Routledge, 1994. - (Feminism for today)
Signatur: 1488429-B.Neu
Das Aufkommen nationalistischer, rassistischer und antifeministischer Ideologien ist eine der beängstigenden Folgen des Zusammenbruchs des Sozialismus. Renata Salecl bedient sich psychoanalytischer Methoden für die Untersuchung des Aufkommens dieser extremistischen Ideologien. Ihrer Meinung nach erforderten die großen sozialpolitischen Veränderungen in den postkommunistischen Ländern Osteuropas ein Neuüberdenken der liberalen Theorien von Demokratie. Dabei bietet sie einen neuen Zugang zu Menschenrechten und Feminismus an, der ein radikales Umdenken der fundamentalen Konzepte der Philosophie, Psychoanalyse und Sprachtheorie voraussetzt.
Seemann, Birgit: Feministische Staatstheorie : der Staat in der deutschen Frauen- und Patriarchatsforschung. - Opladen : Leske + Budrich, 1996.
Signatur: 1485390-B.Neu
In diesem Buch wird die feministische Staatsdiskussion in der Bundesrepublik zusammengefaßt - entlang der Frage nach dem Verhältnis von "Staat" und "Geschlecht" - ausgewertet und zu einem Forschungsprogramm verdichtet. Aus dem Inhalt: Stand der bundesdeutschen feministischen Politikwissenschaft und Staatsdiskussion, Exkurse in die bundesdeutsche politologische Staatsforschung, Geschlecht und Organisation, der Staat als Institution, Geschlecht und Gesellschaft - der Staat aus „patriarchatstheoretischer“ Sicht, Perspektiven für ein Forschungsprogramm zur Konzeptualisierung feministischer Staatstheorien.
Staat und Privatheit : aktuelle Studien zu einem schwierigen Verhältnis / Brigitte Kerchner , Gabriele Wilde (Hrsg.) . - Opladen : Leske + Budrich, 1997.
Signatur: 1484553-B.Neu
Gemeinhin gilt die Trennung von Staat und Privatheit als Kennzeichen der Moderne. Ob man den Staat nun für einen Garanten von Freiheit und Gleichheit hält oder für einen alles kontrollierenden Leviathan - immer erscheint er als ein öffentlicher Ort, der durch politische und rechtliche Verfahren geregelt ist. Demgegenüber stellt sich die Familie als vermeintlich "natürliche" soziale Institution dar, als ein Hort selbstbestimmten Lebens mit fürsorglichen, mütterlichen Umgangsformen. Diese traditionellen Vorstellungen werden von namhaften Berliner Politikwissenschaftlerinnen (u.a.Birgit Sauer, Barbara Holland-Cunz, Sabine Lang, Angelika Ebrecht, Traute Meyer) gründlich in Frage gestellt. Ihr Zeil ist es, die politische Debatte über die Chancen und Grenzen staatlichen Eingreifens in das private (Frauen-)Leben zu versachlichen und zu entmystifizieren. (vom Umschlag)