Didi-Huberman, Georges: Erfindung der Hysterie : die photographische Klinik von Jean-Martin Charcot. - München : Fink, 1997.
Signatur: 1503579-C.Neu
"Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts war die Salpêtrière das, was sie immer schon gewesen war: eine Art weiblicher Hölle, eine 'città dolorosa'. Viertausend Frauen, unheilbare oder verrückte, waren in sie eingeschlossen. Ein Alptraum in Paris, in nächster Nähe zu seiner 'Belle Epoque'. Und genau dort war es, daß Charcot die Hysterie wiederentdeckte. Wie? Das soll hier nachzuzeichnen versucht werden, von all den klinischen und experimentellen Prozeduren über die Hypnose und zu den spektakulären Vorstellungen von Krankheitsanfällen im Amphitheater in den berühmten Dienstagsvorlesungen, den 'leçons du mardi'." (aus der Einleitung)
Heigl-Evers, Annelise: Der Körper als Bedeutungslandschaft : die unbewußte Organisation der weiblichen Geschlechtsidentität / Brigitte Boothe. - Bern [u.a.] : Huber, 1997.
Signatur: 1505476-B.Neu
Das Buch führt die Konfliktpsychologie Freuds als Basismodell einer Entwicklungsdynamik weiter. Es zeigt auf, wie sich Entwicklung von Beginn an in triadischen Konstellationen mit den Eltern entfaltet und doch zentral in der Welt der Liebes- und Größenwünsche verankert bleibt. Das psychische Leben des Mädchens gewinnt an Gestalt in wechselnden Proben der Liebe und des Mutes, die Stolz und Selbstgefühl herausfordern. Schlüssel zur Personwerdung ist die Probe der Selbstabgrenzung: Das Mädchen erträgt und genießt Alleinsein als Wiege der Kreativität. Alleinsein nicht als Weltflucht, sondern als Weltaneignung. Sie wird als zentrale Voraussetzung von Selbst- und Fremdverantwortung dargestellt.
Mahony, Patrick J.: Freud's Dora : a psychoanalytic, historical, and textual study. - New Haven, Conn. [u.a.] : Yale Univ. Press, 1996.
Signatur: 1480057-B.Neu
Der kanadische Psychoanalytiker - Preisträger des Sigourney Award of the American Psychoanalytic Association - weist hier aufgrund einer analytischen, historischen und textlichen Herangehensweise eine neue Sicht auf Freud's Fall Dora nach. Für ihn war Freud in einer Sackgasse, in der er weibliche Sexualität und das Erwachsenwerden einer Frau falsch interpretierte.
Paris, Bernard J.: Karen Horney - Leben und Werk. Aus dem Amerikan. Von Ulrike Stopfel. - Freiburg i. Br. : Kore, 1996.
Signatur: 1499967-B.Neu-
Eine kompetente Biographie - aufgrund der Kenntnis der gesamten Korrespondenz, der Tagebücher und der (un)veröffentlichten Werke der "libertären Frau" und Analytikerin Karin Horney (1885 - 1952). Sie war eine der ersten Frauen der Psychoanalyse und eine der ersten Kritikerinnen Freuds - vor allem was den Ödipuskomplex und den Penisneid anbelangt. Lange vor einer feministisch interpretierenden Psychonanalyse stellte sie weibliche Sexualität in eine andere Dimension.
Pines, Dinora: Der weibliche Körper : eine psychoanalytische Perspektive / aus dem Engl. von Georgia Hanenberg. - Stuttgart : Klett-Cotta, 1997.
Signatur: 1500523-B.Neu-
Die britische Psychoanalytikerin geht hier im speziellen auf die weiblichen Körpererfahrungen, Zyklus, Schwangerschaft, Geburt, Abtreibung, weibliche Adoleszenz ein. Sie hörte vor allem darauf, was ihre Patientinnen in den Sitzungen "nicht sagten" - wie gerade Frauen ihren Körper oft zwingen, Konflikte und unaussprechliche Empfindungen durch somatische Krankheiten zum Ausdruck zu bringen. Ihre zentrale Erkenntnis ist: eine weibliche Identität kann sich nur herausbilden, wenn die körperliche Beziehung des kleinen Mädchens zur Mutter befriedigend verlaufen ist - diese erste Körpererfahrung sollte in der Analyse an erster Stelle stehen.