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ARIADNE-Newsletter 40

Biographisches & Erlebnisberichte

Ballanche, Pierre-Simon: Vie de Madame Récamier. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999.
Signatur: 11562481-B.Neu
Juliette Récamier, geb. 1777, führte in Paris einen Salon, wo sich die Gegner Napoleons trafen. Sie lehnte es auch ab, Hofdame der Kaiserin Joséphine zu werden und wurde 1811-1814 von Paris verbannt. Da eng mit Madame de Stael befreundet, hielt sie sich auch in Coppet auf, reiste dann nach Italien. Sie war mit bedeutenden Schriftstellerin und Politikern befreundet und wurde nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer intellektuellen Brillianz bewundert. Erblindet starb sie 1849 in Paris an Cholera. Die Biographie bringt anhand von Textmontagen zahlreiche Auszüge aus ihrer Korrespondenz.

Baur, Eva Gesine: Die Göttinnen des Jahrhunderts. - Berlin : Ullstein, 1999.
Signatur: 1567272-B.Neu
Romys Lächeln, ein Augenaufschlag der Monroe, das Timbre von Zarah Leander, der kühle Charme einer Cathérine Deneuve: Momentaufnahmen vom Olymp der Göttinnen unserer Phantasie. Und heute? Zwar gibt es den Star, das Starlet, die Bildschirmgröße, aber die irdische Göttin - die gibt es nicht mehr. Sie gehört endgültig der Vergangenheit an. Was das "gewisse Etwas" der Diva ausmachte, ihr Unnachahmliches, das Flair, das sie umgab, Leid und Leidenschaft, also gerade ihre Widersprüchlichkeit von Genialität und Banalität, Fehler und Vollkommenheit, Mut und Furchtsamkeit, Siegessicherheit und Schüchternheit, Naivität und Draufgängertum, das zeichnet Eva Gesine Baur in 26 einfühlsamen Porträts nach.

Berger, Hilde: Ob es Haß ist, solche Liebe? : Oskar Kokoschka und Alma Mahler. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1999.
Signatur: 1561528-B.Neu
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges erleben der junge Oskar Kokoschka und Alma, die Witwe des Komponisten Gustav Mahler, eine leidenschaftliche Liebe. Zwei exzentrische, narzißtische Persönlichkeiten geraten aneinander: der mittellose junge Künstler, der in Wien immer wieder Anstoß erregt, und die um einige Jahre ältere Lebedame aus der bürgerlichen Kulturszene. Während er für Alma nur eine ihrer unzähligen Eroberungen ist, setzt Oskar alles daran, sie zu heiraten. Er will ein Kind von ihr, er malt nur mehr sie und entwickelt sich zu einem eifersüchtigen Tyrannen. Zwanghaft zerstört Oskar, was er liebt. Als Alma ihn schließlich verstößt, meldet er sich an die russische Front. Das Schlußkapitel dieses biographischen Romans führt in ein Nervensanatorium in Dresden, wo Oskar mit einer Puppe, einem lebensgroßen Abbild Almas, lebt.

Bernstein, Sara Tuvel: Die Näherin : Erinnerungen einer Überlebenden. - München [u.a.] : Europaverl., 1998.
Signatur: 1564602-B.Neu
Von der verlorenen jüdischen Welt Siebenbürgens bis zu den Nachkriegsjahren unter Deutschen erzählt Sara Tuvel Bernstein die bewegende Geschichte ihres Überlebens. Das aufmüpfige Mädchen fliegt von der Schule, wird Näherin und geht nach Budapest. Als 1944 die Deutschen die Stadt besetzen kommt sie zur Zwangsarbeit und dann in mehrere Lager, die sie durch ihren enormen ÜberlebensBittermann-Willen übersteht. 1949 durfte sie mit ihrem Mann nach Kanada ausreisen.

Bertholdt, Sybille: "Mir geht's mit Goethen wunderbar" : Charlotte von Stein und Goethe ; die Geschichte einer Liebe. - München : Langen Müller, 1999.
Signatur: 1566733-B.Neu
Goethe lernt, als er 1775 auf Einladung des siebzehnjährigen Herzogs Karl August nach Weimar kommt, die kühle und sittenstrenge Hofdame Charlotte von Stein kennen und fühlt sich zu ihr hingezogen. Die verheiratete Frau erwehrt sich ihrer Gefühle zunächst, verfällt aber dann ebenfalls dem charismatischen jungen Dichter. Eine wechselhafte Beziehung nimmt ihren Lauf, die von 1776 bis 1786 andauert. Schwankend zwischen Hingabe und Zurückhaltung versucht Charlotte von Stein ihrerseits, den unbeständigen Goethe an sich zu fesseln.

Cooke, Nathalie: Margaret Atwood : a biography. - Toronto : ECW Press, 1998.
Signatur: 1563850-C.Neu
Atwood ist zweifellos die bedeutendste und auch öffentlichkeitswirksamste Repräsentatin der kanadischen Literatur und eine der faszinierendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen. Ihre ersten Erfolge erzielte sie mit Lyrik, es folgten neun Romane, fünf Kurzprosasammlungen sowie zahlreiche literaturkritische Werke. Ihr immer wieder auf die Geschlechterdifferenz verweisendes Werk, das häufig die systembedingte, gleichwohl persönlich charakterisierte Situation weiblicher Figuren in den Mittelpunkt rückt, ist weniger als "feministisch" zu bezeichnen, denn als Konsequenz des mit großer intellektueller Schärfe betriebenen radikalen Humanismus aufzufassen.

Dertinger, Antje: Heldentöchter. - Bonn : Dietz, 1997.
Signatur: 1561464-B.Neu
Die zwölf in diesem Buch vorgestellten Frauen sind Kinder von HeldInnen: von Müttern und Vätern, die im nationalsozialistischen Deutschland Widerstand leisteten. In sehr persönlichen Porträts hat die Autorin die Erzählungen dieser Frauen festgehalten. Sie berichten, wie sie als Kinder das Engagement ihrer Mütter und Väter wahrgenommen haben, sie erinnern sich an ihre Ängste um den im KZ verschwundenen Vater, an ihre Trauer um die hingerichtete Mutter, sie beschreiben das Gefühl der Fremdheit im Exil und der Fremdheit in der Heimat. Sie schildern aber auch die positiven Erfahrungen, die politische Wachheit und Solidarität, die sie erlebt haben und die sie deshalb weitergeben können.

Edschmid, Ulrike: "Wir wollen nicht mehr darüber reden" : Erna Pinner und Kasimir Edschmid ; eine Geschichte in Briefen. - München : Luchterhand, 1999.
Signatur: 1566212-B.Neu
Sie waren zusammen weit gereist, kosmopolitisch, haben gemeinsam an Büchern gearbeitet. Aber Erna Pinner muß emigrieren, da sie jüdischer Herkunft ist, und Edschmid kann sich, obwohl die meisten seiner Bücher nicht weiter veröffentlicht werden dürfen, zu diesem Schritt nicht entschließen. Über zwanzig Jahre werden sich die beiden schreiben, über zwanzig Jahre korrespondieren sie zwischen London und Ruhpolding, dann Darmstadt. Kasimir Edschmid hat geheiratet. Erna Pinner lebt allein. Ihre ganze Welt liegt in Trümmern, die Kultur von einst ist unwiederbringlich zerstört, die Freunde in der ganzen Welt zerstreut, wenn sie nicht von den Nazis ermordet wurden, unter den Trümmern liegt auch ihre Liebe begraben. Dennoch wird der vertraute Austausch für beide eine wichtige Stütze in ihrem weiteren Leben.

Fatiah: Eine Frau in Algerien : Chronik des täglichen Terrors. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verl., 1999. - (Die Frau in der Gesellschaft)
Signatur: 1561318-B.Neu
Fatiah ist das Pseudonym einer algerischen Intellektuellen und Lehrerin, die in Algier und Frankreich studiert hat. Sie berichtet von Anfang 1994 bis Februar 1996 von ihren persönlichen Erfahrungen in einer Gesellschaft, die geprägt ist von tagtäglichen Morden und Attentaten. Bewaffnete islamische Fanatiker liefern sich einen grausamen Kampf mit der Regierung, die ihrerseits unbarmherzig zurückschlägt. Bei der Suche nach den Gründen vertieft sich die Autorin in die Gegensätze von Stadt und Land, Traditionalismus und Ausrichtung auf die moderne Welt. Im Mittelpunkt steht für sie dabei stets das Schicksal der Frauen, die von diesen Gegensätzen am meisten betroffen sind. Die einzige Möglichkeit zur Beendigung der Feindseligkeiten sieht sie in der Versöhnung von französischer und algerischer Kultur, ohne daß eine von beiden aufgegeben werden muß.

Fernández, Alina: Ich, Alina : mein Leben als Fidel Castros Tochter. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1999.
Signatur: 1564326-B.Neu
Als Alina Fernández zehn Jahre alt ist, sagt ihr die Mutter, wer ihr Vater ist: Fidel Castro, der Führer der kubanischen Revolution. Die Nachricht löst bei dem Mädchen eine Lawine der Gefühle aus. Die Beziehung von Vater und Tochter erweist sich recht bald als höchst problematisch. Das Kind ist rebellisch, genau wie der Vater, aber nicht in seinem Sinne. Alina wehrt sich gegen die verordnete Uniformität und Tristheit des kubanischen Alltags. Sie lebt ein Leben im Dunstkreis der Macht, aber ohne Freunde und Vertraute. Nach vielen aufreibenden Jahren des Suchens und Scheiterns und nach dem völligen Zerwürfnis mit dem Vater faßt sie den Entschluß, das Land zu verlassen. Im Dezember 1993 gelingt ihr die Flucht. Alina Fernández erzählt lebendig, humorvoll und manchmal auch spöttisch und selbstironisch ihre Familiengesichte, die vor allem eine Frauengeschichte ist.

Fischer, Ursula: Von der Last des Schweigens. - Berlin : Dietz, 1997.
Signatur: 1562011-B.Neu
Am 3. November 1945 wird die 20jährige Ursula Bauer an ihrem Arbeitsplatz, einem Kindergarten in Haidemühl, verhaftet. Ihr Weg führt in der Folgezeit durch drei "Speziallager" des NKWD. Den Grund für ihre Internierung erfährt sie nicht, es erfolgt auch keine Anklage. Im Herbst 1990 beginnt Ursula Fischer nach 42 Jahren des Schweigens ihren Leidensweg nach späteren Tagebuchaufzeichnungen zu beschreiben.

Foster, Barbara: Alexandra David-Néel : die Frau, die das verbotene Tibet entdeckte ; die Biographie / Michael Foster. - Freiburg [u.a.] : Herder, 1998. - (Herder Spektrum)
Signatur: 1566331-B.Kar
Alexandra David-Néel paßte in kein Schema: als Studentin radikal-anarchistisch und an Theosophie interessiert, später gefeierte Opernsängerin und Journalistin, die für die Rechte der Frauen kämpft, verheiratet und Soloreisende. Sie war die erste europäische Frau, die je die heilige Stadt Lhasa betreten hat - lange vor Heinrich Harrer. Als einzige Europäerin wird sie in den Stand eines Lamas erhoben. Nach Frankreich zurückgekehrt, schrieb sie an die 30 Bücher. Sie stirbt 1969 über 100-jährig. (Siehe auch: "Sport & Reisen"!)

Gast, Gabriele: Kundschafterin des Friedens : 17 Jahre Topspionin der DDR beim BND. - Frankfurt am Main : Eichborn, 1999.
Signatur: 1559557-B.Neu
Gabriele Gasts Autobiographie ist die spannende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die für den Bundesnachrichtendienst Toparbeit leistete, gleichzeitig ihren Dienstherrn ausspähte, ein behindertes Kind großzog und nach ihrer Enttarnung 1990 zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte und Arbeit der deutschen Geheimdienste, es charakterisiert deren politisch Verantwortliche und gibt Einblick in das ambivalente Verhältnis von Regierung und Nachrichtendienst.

Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: Mit der Feder in der Hand" : Briefe aus den Jahren 1730 - 1762 / hrsg. von Inka Kroding. - Darmstadt : Wiss. Buchges., 1999.
Signatur: 1566350-B.Neu
Mehr als 200 Briefe - erstmals seit 225 Jahren wiederveröffentlicht - veranschaulichen auf sehr persönliche Weise Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen eines Frauen- ,Schriftstellerinnen- und Übersetzerinnenlebens im Zeitalter der Aufklärung. Mit heiterer Ironie, witzigen Bonmots entwirft Luise Gottsched (1713-1762) ein farbiges Mosaik der Gelehrtenrepublik des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Sie beschreibt ebenso nachdenklich wie kritisch ihre eigenen schriftstellerischen Arbeiten, literarische Neuerscheinungen (z.B. von Scudery, Voltaire), kulturelle Ereignisse und das politische Geschehen bis zum Siebenjährigen Krieg. Im Mittelpunkt stehen auch ihre Briefe an die beste Freundin: Dorothee von Runckel mit einer emotionalen, schwärmerisch-zärtlichen Seite.

Hannah Arendt, Martin Heidegger : Briefe 1925-1975 und andere Zeugnisse / aus den Nachlässen herausgegeben von Ursula Ludz. - Frankfurt am Main : Klostermann, 1999.
Signatur: 1565806-B.Neu
Seit den frühen achtziger Jahren ist in der Öffentlichkeit bekannt, daß es zwischen Martin Heidegger und Hannah Arendt - über die Lehrer-Schülerinnen- und spätere professionelle Verbindung hinaus - eine Liebes- und Freundschaftsbeziehung gegeben hat. Die Dokumente, die das Verhältnis belegen und in den Nachlässen Arendt und Heidegger im Deutschen Literaturarchiv Marbach lagern, waren bislang nicht zugänglich. In dem vorliegenden Band werden sie erstmals veröffentlicht. Darüber hinaus sind relevante Materialien aus den "Hannah Arendt Papers" in der Library of Congress in Washington berücksichtigt.

Hebenstreit, Sigurd: Maria Montessori : eine Einführung in ihr Leben und Werk. - Freiburg im Breisgau : Herder, 1999.
Signatur: 1566112-B.Neu
Wenige PädagogInnen haben weltweit eine solche Anerkennung erfahren wie Maria Montessori. Der Autor beschreibt in seinem Buch die Höhen und Tiefen im Leben der Reformpädagogin und zeichnet ihren Werdegang nach. Neben den biographischen Details erhält die Leserin vor allem einen Einblick und eine Einführung in die Grundgedanken Montessoris und deren Entwicklung im Lauf der Jahrzehnte sowie einen Überblick über den aktuellen Stand der Montessori-Pädagogik.

Hellman, Lillian: Eine unfertige Frau / Mit einem Nachwort von Elisabeth Bronfen. - Baden-Baden ; Zürich : Elster-Verl., c1997.
Signatur: 1563623-B.Neu
Die Theaterautorin, Journalistin und Schriftstellerin Lillian Hellman (1907-1975) zeichnet in ihren Memoiren ein beeindruckendes Bild ihres Lebens. Sie beschreibt ihre Kindheit und Jugend in New Orleans, ihre Arbeit in einem New Yorker Verlagshaus, die Aufenthalte als Kriegsberichterstatterin in Spanien und der Sowjetunion und ihr Leben an der Seite des Kriminalschriftstellers Dashiell Hammett.

Hille, Markus: Karoline von Günderrode. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 1999. - (Rowohlt Monographien ; 50441)
Signatur: 1563273-B.Neu
Karoline von Günderrode machte die Literatur zur Waffe ihrer Selbstbehauptung als Frau. Unter ihren Freunden lebte sie fordernd und fremd: "Die Erde ist mir Heimat nicht geworden." Keiner der Köpfe ihrer Zeit las ihre Gedichte und Versdramen ohne metaphysischen Schauder. 1780 in Karlsruhe geboren, erstach sich Karoline von Günderrode 1806 am Rhein.

"Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben" : Madame de Pompadour ; Briefe / übers. und hrsg. von Hans Pleschinski. - München [u.a.] : Hanser, 1999.
Signatur: 1561546-B.Neu
Die Karriere der Tochter eines Armeelieferanten, ihr Aufstieg aus dem Bürgertum zur Geliebten des Königs von Frankreich und zur Gesprächspartnerin von Fürsten und Philosophen ist beispiellos. Am Anfang war es Voltaire, der ihre Liebesbriefe korrigierte, später befand Madame de Pompadour über Krieg und Frieden in Europa und pflegte Kontakte mit dem Papst. Am Ende ihrer 19jährigen Herrschaft war der junge Mozart zu Gast in ihrem Pariser Stadthaus, dem Élysée-Palast. In ihren Briefen entfaltet sich nicht nur eine große Persönlichkeit, sondern auch eine der glänzendsten Epochen Europas.

Klöckner-Draga, Uwe: "Wirf weg, damit du nicht verlierst..." : Lilian Harvey, Biographie eines Filmstars. - Berlin : Ed. Q, 1999.
Signatur: 1566946-B.Neu
Die Biographie - mit mehr als 140 Fotos und Dokumenten - zeichnet ein umfassendes Lebensbild der Schauspielerin: ihre Anfänge, die großen Berliner Filmjahre bis 1932, das zweijährige erfolgreiche Intermezzo in Hollywood bis 1935 und die Arbeit in Nazi-Deutschland bis 1939. Der zweite Teil ist geprägt von dem darauf folgenden siebenjährigen Exil in Frankreich und den USA und dem letztlich erfolglosen Versuch, nach der Rückkehr ab 1947 eine neue Karriere in Europa, speziell in Deutschland, zu beginnen.

Körner, Irmela: Witwen : Biographien und Lebensentwürfe. - Düsseldorf : Patmos Verlag, 1997.
Signatur: 1564041-B.Neu
Allein in Deutschland leben etwa 7 Millionen verwitwete Frauen jeden Alters. Der Bruch, der sich in der Lebensplanung durch den unerwarteten Tod des Partners einstellt, ist für Frauen bei aller längst gewonnenen Selbständigkeit und Unabhängigkeit nur schwer zu kitten. In eingefahrenen, auf Jahre geplanten Gleisen fallen Neuanfänge im beruflichen und privaten Leben schwer. Die Autorin geht im vorliegenden Buch dem Phänomen "Witwe" in Geschichte und Gegenwart nach und entwirft in Porträts bekannter und unbekannter Frauen für die Leserin ein Panorama der Möglichkeiten von Leben nach dem Tod des Partners.

Mägde : Lebenserinnerungen an die Dienstbotenzeit bei Bauern / Therese Weber (Hg.). - Wien : Donauland, 1999. - (Damit es nicht verlorengeht ... ; 5)
Signatur: 1468345-B.Neu-Per.5
Von einem Acht-Stunden-Tag konnte nie die Rede sein. Im Winter fing der Tag um fünf an, im Finstern wurde aufgestanden, und das ganze Haus war kalt. Die Bäuerin stand auf, schrie den Mägden und heizte dann den Ofen ein. Es gab kein elektrisches Licht und keine Maschinen. So beschreibt Anna Starzer, geb. 1914, den Arbeitsalltag einer Magd. Siebzehn weitere Autorinnen berichten in diesem Sammelband über die Lebens-, Denk- und Arbeitsgewohnheiten einer ländlichen Großgruppe, von der es heute kaum mehr Spuren gibt.

Petermeier, Maria: Die religiöse Entwicklung der Edith Stein : eine Untersuchung zur Korrelation von Lebens- und Glaubensgeschichte. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Elementa Theologiae ; 10)
Signatur: 1558833-B.Neu
Am Beispiel der Lebensgeschichte der jüdischen Philosophin und Karmelitin Edith Stein soll hier ein Versuch unternommen werden, die psychologischen, gesellschaftlichen und theologischen Hintergründe ihrer außergewöhnlichen religiösen Entwicklung aufzuzeigen.

Razumovsky, Mascha: Unsere versteckten Tagebücher : 1938-1944 ; drei Mädchen erleben die Nazizeit / Dolly Razumovsky ; Olga Razumovsky. - Wien [u.a.] Böhlau, 1999.
Signatur: 1561574-B.Neu
Die Nazizeit aus der Perspektive der Teenager-Töchter des Grafen Andreas Razumovsky. Die Tagebücher von Mascha (später eine Bibliothekarin der "ersten Stunde" an der ÖNB!), Dolly und Olga sind ein emotionales Zeugnis ihres Alltags inmitten der dramatischen Ereignisse - die drei Schwestern dokumentieren die politischen Entwicklungen und deren Folgen in den Jahren 1938 bis 1944. Gleichzeitig geben sie Einblick in das persönliche Leben der ganzen Familie, das sich in den Kriegswirren dramatisch zuspitzt. Sie verlieren jedoch nie ihren Humor und ihre Zuversicht.

Sanford, Marcelline Hemingway: At the Hemingways : with fifty years of correspondence between Ernest and Marcelline Hemingway. - Moscow, Idaho : Univ. of Idaho Press, 1999.
Signatur: 1563969-B.Neu
Ernest Hemingway und seine Schwester Marcelline waren in ihren frühen Kinder- und Jugendjahren unzertrennlich. Marcelline Hemingway Sanford präsentiert ein lebendiges und veständnisvolles Porträt der ganzen Hemingway-Familie in den Jahren zwischen 1898 und 1928. Die Korrespondenz - 81 Briefe, Karten und Telegramme - wurde bisher kaum publiziert und nimmt den zweiten Teil des Buches ein.

Schmalhausen, Bernd: "Ich bin doch nur ein Maler" : Max und Martha Liebermann im "Dritten Reich". - Hildesheim [u.a.] : Olms, 1994. - (Haskala ; 11)
Signatur: 1418017-B.Neu-Per.11
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wird der als Deutschlands bedeutendster impressionistischer Maler gefeierte Max Liebermann von einem Tag zum anderen zur "Unperson" - er ist Jude. Vereinsamt und öffentlich geschmäht stirbt er im Februar 1935 in seinem Haus am Brandenburger Tor. Martha Liebermann, seine Witwe, bleibt in Berlin zurück. Als im Herbst des Jahres 1941 die Judendeportationen in den Osten beginnen, versuchen Freunde der Familie Liebermann, in einem verzweifelten Wettlauf mit der Zeit, das Leben der Malerwitwe zu retten. Die schon in Aussicht gestellte Ausreise scheitert an unerfüllbaren Lösegeldforderungen der Nazibehörden. Als Martha Liebermann schließlich im März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden soll, setzt sie ihrem Leben selbst ein Ende.

Schwepcke, Barbara: Aung San Suu Kyi - Heldin von Burma : das mutige Leben der Friedensnobelpreisträgerin. - Freiburg [u.a.] : Herder, 1999. - (Herder Spektrum ; 4697)
Signatur: 1563871-B.Neu
Sie steht für den gewaltlosen Widerstand gegen das Militärregime von Burma. Sie lebt unter jahrelangem Hausarrest, und man will sie immer wieder zur Ausreise drängen - doch Aung San Suu Kyi bleibt in ihrem Land. Sie kämpft mit ihren wenigen, aber wirksamen Mitteln gegen die Diktatur, für Demokratie und nationale Unabhängigkeit. Ihr gehören die Sympathien des Volkes und der Welt. Sie wurde zum weltweiten Symbol dafür, was Frauen bewirken können. Die fesselnde Biographie einer modernen Heldin.

Schwindt-Redöhl, Elfriede: Briefe an Julian : erlebte Geschichte des 20. Jahrhunderts, erzählt von einer Ostpreußin. - Berlin ¨Frieling, 1999.
Signatur: 1545950-B.Neu
Die Schönheit und Einmaligkeit der ostpreußischen Landschaft bilden die Kulisse zu diesem Werk, einer literarischen Melange aus Briefroman, Autobiographie und Familienhistorie. Die Autorin macht darin deutlich, wie wenig historische Daten und Fakten ohne die menschliche Dimension aussagen, wie sehr Geschichtsschreibung auf den lebendigen Bericht, die ureigne Erfahrung angewiesen ist, will sie begreifbar sein. Im Buch mengt sich Weltgeschichte mit Geschichten aus dem Leben der Autorin, die geistige und emotionale Brücken schlagen möchte zwischen Generationen und Völkern.

Sigmund, Anna Maria: Die Frauen der Nazis. - Wien : Ueberreuter, 1999.
Signatur: 1559641-B.Neu
Hitler hat auf Frauen eine Faszination ausgeübt, die bei Großveranstaltungen zu Massenhysterien führte. Damen der Gesellschaft bewunderten ihn und ebneten ihm den Weg nach oben. Parade-Frauen wie Hanna Reitsch, Leni Riefenstahl und Winifred Wagner steigerten seinen Ruhm. Geli Raubal, Hitlers Nicht, beging seinetwegen Selbstmord, Eva Braun ging mit ihm in den Tod. Doch auch Hitlers Helfer hatten Frauen an ihrer Seite: Magda Goebbels, Carin und Emmy Göring, Henriette von Schirach ... Die Autorin untersucht ihre offizielle und ihre inoffizielle Biographie und geht der Frage nach, ob sie dem Frauenbild, das die Nazi-Ideologie unablässig propagierte, entsprachen.

Sobel, Dava: Galileos Tochter : eine Geschichte von der Wissenschaft, den Sternen und der Liebe. - Berlin : Berlin Verl., 1999.
Signatur: 1564995-B.Neu
Galileo Galileis Tochter Maria Celeste war nicht nur das geliebte Kind des großen Wissenschaftlers, Philosophen und Schriftstellers, sie war auch eine kluge Ratgeberin, eine Begleiterin seines Lebens und seiner Arbeit, eine wunderbare Briefpartnerin. Galilei, der das christliche Dogma wie kein zweiter erschütterte, war ironischerweise ein tiefgläubiger Christ, der seine Tochter in ein Kloster gab. 124 Briefe der Tochter, leider nicht die des Vaters, sind erhalten, und aus ihnen sprechen nicht nur die Liebe zwischen Tochter und Vater, sondern auch die Klugheit und der praktische Verstand Maria Celestes.

Stumann-Bowert, Ruth: Malwida von Meysenbug - Paul Rée : Briefe an einen Freund. - Würzburg : Königshausen und Neumann, 1998.
Signatur: 1565721-B.Neu
Malwida von Meysenbug nahm großen Anteil an der Demokratiebewegung von 1848 und emigrierte 1852 nach England. 1876 wurde sie mit dem jungen Philosophen Paul Rée bekannt. Der bislang nur Kennern der Briefe an und von Friedrich Nietzsche und der Lebenserinnerungen Lou Andreas-Salomés vertraute Philosoph und spätere Arzt rückt durch die bisher unveröffentlichten Briefe Malwida von Meysenbugs auch in seiner zeitgeschichtlichen Dimension in den Blick.

Toth, Emily: Unveiling Kate Chopin. - Jackson : Univ. Press of Mississippi, 1999.
Signatur: 1563974-B.Neu
Neu entdeckte Tagebücher halfen Emily Toth, diese Biographie über Kate Chopin, die irisch-amerikanische Schriftstellerin und Autorin von "The Awakening" zu schreiben. Der berühmte Roman "erweckte" bei seinem Erscheinen viel - vor allem kritisches - Aufsehen, weil er dem zeitgenössischen viktorianischen Frauenideal völlig widersprach: eine gefühlsbetonte, künstlerisch veranlagte Frau läßt sich ihre Sehnsüchte nicht durch Heirat und Mutterschaft nehmen.

Vogt, Annette: Elsa Neumann : Berlins erstes Fräulein Doktor. - Berlin : Verl. für Wiss- und Regionalgeschichte Engel, 1999.
Signatur: 1563676-B.Neu
Am 18. Februar 1999 wurde an der Universität Berlin der 100. Jahrestag der ersten Promotion einer Frau, im Fach Physik, gefeiert: Elsa Neumann. Sie starb 1902, nur drei Jahre nach ihrer Promotion. Daß Elsa Neumann vergessen wurde, hing aber nicht nur mit ihrem frühen Tod, sondern auch mit der Geschichte der Berliner Universität und Deutschlands ganz allgemein zusammen. Politische Zustände waren dafür verantwortlich, daß seit 1933 niemand an Elsa Neumann erinnern wollte, daß ihre damals noch lebenden Verwandten sich der Ermordung nur durch Flucht oder Selbstmord entziehen konnten.

Wallach, Janet: Coco Chanel : Eleganz und Erfolg ihres Lebens. - München : Kabel, 1999.
Signatur: 1566750-C.Neu
Diese reich illustrierte Biographie zeichnet ein intimes Porträt dieser selbstbewußten, in jeder Hinsicht bahnbrechenden Frau. Sie stammte aus einfachsten Verhältnissen und wurde im Waisenhaus erzogen. Doch ihr zeitloser Stil, der tragbare Alltagsmode mit femininer Eleganz verband und den sie selbst so überzeugend vorlebte, ebnete ihr den Weg zu einer sensationellen Karriere.

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