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ARIADNE-Newsletter 41

Sprache & Literatur

Brantl, Sabine: Hertha Pauli oder "Wir sind im Ozean zu Hause" : eine biographische Skizze. - München, 1998.
Signatur: 1566458-C.Neu
Hertha Pauli (1906-1973), eine österreichische Schauspielerin und Schriftstellerin, die 1938 zusammen mit vielen anderen KollegInnen fliehen mußte, war bekannt für ihre treffenden, humorvollen Äußerungen: Auf die Frage des Zollbeamten bei der Einreise in die USA, "ob sie denn kein Gepäck bei sich habe", antwortete sie "nur meinen Kopf". So endete ihre Flucht vor Hitlers Krieg, vor den Konzentrationslagern, die sie dreißig Monate quer durch Europa getrieben hatte. In ihrem Klassiker der Exilliteratur "Der Riß der Zeit geht durch mein Herz" beschreibt sie dies alles. Ihre Freundschaften waren später ihre Heimat. Sie verfügte über einen Schlüssel der ihr Zugang zu den Menschen verschaffte: Sie war nicht nur eine schöne Frau - sie war eine Erscheinung - sie war ein Kumpel. Fritz Hochwälder nannte sie "eine europäische Erscheinung". Vor allem der Nachlaß Hertha Paulis an der Österreichischen Nationalbibliothek bietet der Autorin für diese Diplomarbeit eine Fülle an Materialien um Persönlichkeit, Lebensgeschichte und literarisches Wirken dieser nahezu in Vergessenheit geratenen Autorin, nachzuzeichnen.

Eidecker, Martina Elisabeth: Sinnsuche und Trauerarbeit : Funktionen von Schreiben in Irmtraud Morgners Werk. - Zürich [u.a.] : Olms-Weidmann, 1998. - (Germanistische Texte und Studien ; 58)
Signatur: 1570000-B.Neu
Die vorliegende Arbeit untersucht das Werk Irmtraud Morgners unter dem Gesichtspunkt von Schreiben als Trauerarbeit. Morgners literarisches Schaffen wird dabei als Sinnsuche und Ausdruck von Trauer um den Verlust einer verlorengegangenen sozialistischen Utopie begriffen. Die Trauerarbeit wird, dem Modell John Bowlbys folgend, in Phasen unterteilt, denen sich jeweils verschiedene Werke der Schriftstellerin zuordnen lassen. Methodisch orientiert sich die Arbeit vor allem am psychoanalytischen Ansatz Hein Kohuts. Der Text nimmt feministische Fragestellungen auf, geht aber weit darüber hinaus, ebenso wie auch Morgner selbst in der Suche nach dem Menschlichen das feministische Terrain immer wieder verließ und sich auf eine Sinnsuche begab, die fixierte Geschlechterrollen für Frauen und Männer in Frage stellte.

Die "femme fatale" im Drama : Heroinen - Verführerinnen - Todesengel / Jürgen Blänsdorf (Hrsg.). - Tübingen [u.a.] : Francke, 1999. - (Mainzer Forschungen zu Drama und Theater ; 21)
Signatur: 1338951-B.The-21
Die "femme fatale" wurde zuerst in der Literatur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts verortet. Aber viele Facetten der ihre erotische Macht bis zum fatalen Ende auskostenden Frau finden sich schon in Gestalten der Literatur seit der Antike - Helena, Klytaimnestra, Medea, Salomé, Judith, Salambo - die die Roman- und Tragödienautoren der Jahrhundertwende bewußt und ausdrücklich aufgriffen. Ziel der Beiträge ist die Diskussion exemplarischer Dramen der altgriechischen, englischen , französischen, deutschen und russischen Literatur und einiger Beispiele der jüngsten Filmgeschichte mit Seitenblicken auf die bildende Kunst.

Flocke, Petra: Vampirinnen : "Ich schaue in den Spiegel und sehe nichts" ; die kulturellen Inszenierungen der Vampirin. - Tübingen : Konkursbuch-Verl., 1999.
Signatur: 1570972-B.Neu
"Baudrillard zufolge steht dem, der die Grenze zwischen Leben und Tod verwaltet, die Macht zu. Vampirinnen übernehmen eine versinnbildlichte Macht über die beiden Daseinsformen, haben sie doch selbst die Grenze überschritten und gebieten, wer es ihnen gleichtut. Damit brechen sie mit einer Tradition, in der Frauen als Verwalterinnen von Leben und Tod gelten, aber machtlos sind". (Aus der Schlußbemerkung). Die Vampirin in der Literatur unterwandert die weiblichen Rollen: Ist sie auf der einen Seite ein männliches Bild dämonischer Weiblichkeit, ist sie andererseits subversiv, von paralysierender Erotik. Diese Bilder werden von der Autorin bis in die Literatur der Gegenwart verfolgt.

Gender - Culture - Poetics : zur Geschlechterforschung in der Literatur- und Kulturwissenschaft ; Festschrift für Natascha Würzbach / hrsg. von Andrea Gutenberg und Ralf Schneider. --Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 1999.
Signatur: 1569913-B.Neu
Die in dieser Festschrift versammelten Beiträge spiegeln die Forschungsinteressen Natascha Würzbachs, einer renommierten Anglistin, die sich vor allem um die Balladistik und um die Frauen- und Geschlechterforschung vedient gemacht hat. Die Autorinnen (u.a. Gisela Ecker, Vera Nünning, Sabine Wienker-Piepho, Ruth Baumert) bieten damit nicht nur einen gender-kritischen diachronen Längsschnitt von Shakespeare bis zum zeitgenössischen Frauenroman, sondern es werden auch kultursemiotische, ideen- und gattungsgeschichtliche sowie poetologische Fragestellungen, die durch die Konstruktion des Geschlechtlichen aufgeworfen werden, abgedeckt.

Geschichte der Mädchenlektüre : Mädchenliteratur und die gesellschaftliche Situation der Frauen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart / Dagmar Grenz ; Gisela Wilkending (Hrsg.). - Weinheim ; München : Juventa Verl., 1997. - (Lesesozialisation und Medien)
Signatur: 1568959-B.Neu
Der vorliegende Band führt in 16 historisch-kritische Beiträge (u.a. von Susanne Barth, Christine Garbe, Susanne Pellatz), in 200 Jahre Geschichte der Mädchenliteratur und die zeitweilig heftigen Diskussionen darüber. Leserinnenschaft und Autorinnen dieser Mädchenliteratur werden kritisch hinterfragt. Nicht nur Adoleszenzlektüren, sondern auch Lesestoff für "kleinere" Mädchen werden ins Auge gefaßt. Interessante Traditions- und Entwicklungslinien zeichnen sich dabei ab: von den Mädchenlektüren der Aufklärung und des Biedermeier, über die Backfischliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts, die nationalsozialistische Mädchenliteratur bis zu Nöstlingers "Gretchen Sackmeier" und zur jüngsten Literatur, die für Mädchen verfaßt, von Mädchen gelesen oder in der von Mädchen erzählt wird.

Keiler, Jelka: Geschlechterproblematik und Androgynie in Thomas Manns Joseph-Romanen. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1723)
Signatur: 1572118-B.Neu
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, mit Theorien und Ansätzen der Gender-Forschung die "Joseph"-Romane Thomas Manns aus einer veränderten Werteperspektive zu betrachten. Mit Bezügen zum Transvestismus, zur Maskerade und zur Autoerotik werden in der Interpretation die geschlechtlichen Konstruktionen und im besonderen die Entwicklung der Joseph-Figur untersucht. Eine zentrale Voraussetzung hierfür ist das Hinterfragen des Konstruktes "Androgynie", welches sich als nicht geeignet erweist, die Geschlechterdifferenz aufzuheben. In den "Joseph"-Romanen werden demzufolge kulturelle Muster und Konflikte exemplarisch über die Thematik der Geschlechterdifferenz behandelt.

Lessing, Doris: Gespräche über mein Leben / Aus dem Englischen von Sabine Schulte. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 1999. - (Campe-Paperback)
Signatur: 1570837-B.Neu
Obwohl die berühmte Schriftstellerin (Afrikanische Tragödie, Goldenes Notizbuch, Kinder der Gewalt, Die Memoiren einer Überlebenden) den literarischen Wert von Interviews immer bestritten hat, hat sie doch zahlreiche gegeben. Als Mensch mit besonders ausgeprägtem Sprachgefühl, hat sie die enge Grenze der Interviewform eher abgeschreckt. Die Gesamtheit dieser Interviews hier weist die übliche Bandbreite von Fragen an Schriftsteller auf, doch wurde auf den Typus, in dem allein der Ruhm der Anlaß ist, verzichtet. Hier herrscht der literarische Typus vor. Die InterviewpartnerInnen sind häufig selbst SchriftstellerInnen (u.a. Joyce Carol Oates) oder LiteraturwissenschaftlerInnen.

Melchior, Anke M.: "Liebesprobleme ... waren schon immer ein Anlaß für mich, Tagebuch zu führen" : Liebe, Ehe und Partnerschaft in Frauentagebüchern. - Königstein/Taunus : Helmer, 1998. - Zugl. Frankfurt/Main, Univ., Diss. - (Aktuelle Frauenforschung
Signatur: 1570606-B.Neu
Wie begründet sich die Forschungsfrage "Liebe, Ehe und Partnerschaft in Frauentagebüchern. Selbstentwürfe im historischen Vergleich"? Sie erklärt sich zum einen aus den Tagebüchern selbst. In den von der Autorin kursorisch gelesenen (unveröffentlichten) Sammlungen von ‚unbekannten' Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts dominiert als Thema die Auseinandersetzung mit (der Liebe in) Paarbeziehungen. Diaristinnen beschrieben, diskutieren und entwerfen darin Selbstkonzeptionen von Liebe, Ehe und Partnerschaft. Die getroffene Auswahl fiel auf zwei Diaristinnen der Kaiserzeit Deutschlands: Lucy Scholz, geb. Olfenius, Caroline Valentin, geb. Pichler und auf zwei Diaristinnen der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts: Dorothea Kaiser, Gesine Kunze-Selfert - beides Pseudonyme.

Ramm, Elke: Autobiographische Schriften deutschsprachiger Autorinnen um 1800. - Hildesheim [u.a.] : Olms-Weidmann, 1998. - (Germanistische Texte und Studien ; 59)
Signatur: 1570208-B.Neu
Während die Gattung Autobiographie im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte, haben Frauen - gemessen an den zeitgenössischen männlichen Selbstdarstellungen - keine vergleichbaren Selbstzeugnisse verfaßt. In welcher schriftlichen Form und wie aber äußern sie sich öffentlich über ihr Leben? Was konnten und wollten Frauen überhaupt von sich präsentieren in einer gesellschaftlichen und kulturellen Situation, die einerseits den Prozeß der Individuation vehement unterstützt und andererseits Frauen auf die weibliche Geschlechtsbestimmung festlegt? Aus zwölf in Form und Inhalt völlig heterogenen Selbstinszenierungen ergibt sich ein eindrucksvolles Bild über die Situation, wenn Frauen im eigenen Namen zu schreiben versuchen.

Reinecke, Thomas: Hildegard Jone (1891-1963) : Untersuchungen zu Leben, Werk und Veröffentlichungskontexten ; zugleich eine Studie zu einigen Figuren im Denken Anton Weberns und den von ihm vertonten Texten. - Frankfurt am Main : P. Lang, 1999. - Zugl. München, Univ., Diss. 1995. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, 1731.)
Signatur: 1567910-B.Han
Hildegard Jone, geboren in Sarajewo, gestorben in Purkersdorf bei Wien, Malerin und Schriftstellerin verkörperte in ihrem Leben und Werk den kulturellen Kontext der Jahrhundertwende: Wiener Spätexpressionismus, Hagenbund, "Der Brenner", der "Schönberg-Kreis", aber auch "Die Schildgenossen" und andere katholische Zeitschriften bilden Freundeskreis und Schreibgrundlage. Freundschaften mit Grete Wiesenthal, Ludwig von Ficker und Anton Webern, die Vorbilder Karl Kraus und Peter Altenberg prägen. Grundlage dieser ersten umfassenden, interdisziplinären Monographie sind vor allem auch unveröffentlichte Nachlässe und Teilnachlässe.

Schmidt, Sabine: Frauenporträts und -protokolle aus der DDR : zur Subjektivität der Dokumentarliteratur. - Wiesbaden : DUV, 1999. - (DUV : Literaturwissenschaft)
Signatur: 1569553-B.Neu
Sabine Schmidt analysiert zunächst Frauenporträts, die in Zeitschriften der DDR zwischen 1971 und 1989 erschienen. Durch die Unterordnung individuellen Lebens unter gesellschaftlich erwünschte Verhaltensweisen wird in den Beiträgen eine von der Wirklichkeit getrennte Scheinwelt erzeugt. Die Autorinnen übernehmen die offiziell propagierten Frauenleitbilder, um sie anhand konkreter Biographien vorzuführen, und etablieren damit ein hierarchisches Verhältnis zwischen Reporterin und Porträtierter. Vor diesem Hintergrund erhalten die im Anschluß vorgestellten literarischen Protokollsammlungen besondere Bedeutung, denn sie ermöglichen aufgrund ihrer subjektiven Ausformung inhaltlich neue Sichtweisen der Situation von Frauen in der DDR. Anhand der wichtigsten interviewliterarischen Bücher (u.a. von Maxie Wander u. Sarah Kirsch) untersucht die Autorin ästhetische Eigenheiten der Protokoll-Literatur.

Schmitz, Bettina: Arbeit an den Grenzen der Sprache : Julia Kristeva. - Königstein/Taunus : Helmer, 1998. - (Facetten).
Signatur: 1570975-B.Neu
Julia Kristevas Verbindung von Poesie und Politik für eine feministische Fragestellung nutzbar zu machen, ist das Anliegen von Bettina Schmitz, die in ihrer der philosophischen Anthropologie verpflichteten Untersuchung Kristevas sprachtheoretischen Ansatz vorstellt und seine philosophischen Bezüge skizziert. Kristevas poststrukturalistischer Ansatz ist geprägt durch den Ansatz der Triebmotiviertheit allen Sprechens - ein Ansatz, der nicht feministisch gemeint ist. Dennoch kann die Sprachtheorie Kristevas einen konstruktiven Beitrag insbesondere zu der Frage liefern, wie auf Geschlecht zu referieren ist, ohne biologistisch oder sexistisch zu argumentieren. Denn der französischen Theoretikerin geht es um Anerkennung der Geschlechterdifferenz und der Geschichte, ohne Frauen darauf zu beschränken.

Schmitz, Heike: Von Sturm- und Geisteswut : mystische Spuren und das Kleid der Kunst bei Ingeborg Bachmann und Clarice Lispector. - Königstein/Taunus : Helmer, 1998. - (Frankfurter feministische Texte - Literatur und Philosophie ; 1)
Signatur: 1566156-B.Neu
Die Kunst von Frauen hat eine lange, wenngleich unkenntlich gemachte Geschichte. So werden etwa die Schriften der mittelalterlichen Mystikerin Hadewijch im vorliegenden Band als literarische Quellen eines Lebens/Schreibens/Liebens begriffen. Die Sturm- und Geisteswut der Minnenden ist noch im "Sturm im Kopf" der Hysterikerinnen wiederzufinden: jahrhundertealte Spuren eines Geistes, der den Körper nicht abspalten, vernichten will. Ingeborg Bachmann und Clarice Lispector haben beide auf je eigene Weise die (Un-)Möglichkeiten dieser Suche nach einer Tradition beschrieben, "deren Geist Räume voller Sturm und Zorn durchquert und die Körper beben und erzittern läßt". (Klappentext des Verlages)

Schneider, Jost: Die Kompositionsmethode Ingeborg Bachmanns : Erzählstil und Engagement in "Das dreißigste Jahr", "Malina" und "Simultan". - Bielefeld : Aisthesis Verlag, 1999.
Signatur: 1568164-B.Lit
Traumatische Erfahrungen in der Kriegszeit und die Enttäuschung über das anschließende Fortbestehen totalitärer Strukturen in Gesellschaft und Individuen lenkten die Aufmerksamkeit von Ingeborg Bachmann auf die grundsätzliche Frage nach den Ursachen und Formen der Vernichtung von Menschen durch Menschen. Bachmann erkennt diese Ursachen nicht in äußerlichen gesellschaftlichen Umständen oder in endogenen Defekten der menschlichen Psyche, sondern vor allem in einem vermeidbaren unfreien Denken, das zum Verbrechen oder zum Sterben führt. Aufgabe der Literatur ist es nach Bachmann, dieses Denken zu enthüllen und zugleich im Leser ein anderes, pazifiertes Denken zu erzeugen, aus dem "eine neue sittliche Möglichkeit" (Frankfurter Poetik-Vorlesungen) erwachsen kann. Ihre Prosawerke werden dieser Aufgabe durch ein spezielles Kompositionsverfahren gerecht, das zu entsprechenden Denkbewegungen veranlaßt und dessen genauere Analyse zudem eine zuverlässige literarhistorische Verortung der Prosaschriften Bachmanns ermöglicht.

Smith, Marlene K.: The beautiful woman in the theater of Lope de Vega : ideology and mythology of female beauty in seventeenth-century Spain. - New York [u.a.] : Lang, 1998. - (Ibérica ; 28)
Signatur: 1542639-B.Neu-Per.28
Eine Untersuchung des Motivs und der dramatischen Funktion der "schönen Frau" im Theater von Lope de Vega. Der Autor benützt als kritischen Rahmen die Schönheits-Ideologien aus dem Mittelalter, aus Renaissance und Barock ebenso wie zeitgenössische feministische Studien über den Schönheitsmythos, die darin ein Zeichen für männliche Unterdrückung sehen. Außerdem untersucht die Studie die Darstellung weiblicher Schönheit und ihre Funktion bei Lope de Vega als Faktor sozialer Unordnung, Bedrohung für die männliche Ehre und Ursprung sexueller Ausbeutung.

Spreitzer, Brigitte: Texturen : die österreichische Moderne der Frauen. - Wien : Passagen-Verl., 1999. - (Studien zur Moderne ; 8)
Signatur: 1477776-B.Neu-Per
Das literarische Schaffen zum Großteil unbekannter österreichischer Autorinnen zwischen 1880 und 1930 wird in der Studie der Grazer Germanistin zum ersten Mal in paradigmatischen Problemfeldern des Denk- und Lebenszusammenhanges "Moderne" situiert. In textnahen Lektüren dekonstruierte sie vorgeblich neutrale Normen literarischer Modernität ebenso wie die Fortschrittsmythen einer Theoriebildung, die die historisch-gesellschaftliche Moderne ohne die Kategorie "gender" beschreiben zu können glaubt.

Stefan, Verena: Rauh, wild & frei : Mädchengestalten in der Literatur. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verlag, 1999.
Signatur: 1566536-B.Neu
Verena Stefan stellt literarische Texte vor, in denen die Protagonistin ein heranwachsendes Mädchen ist. Im Gegensatz zu den meisten erwachsenen Heldinnen ist die Mädchengestalt eine eigenmächtige Figur. Man hat ihr in der patriarchalen Ordnung noch keinen endgültigen Platz zugewiesen. Das schafft Freiraum. Die jungen Heldinnen können sich wild und frei bewegen und sprühen vor Lebenslust. Sie suchen nach Bündnissen mit anderen Mädchen oder Frauen. Spätestens in der Pubertät aber setzen systematische Einschüchterungen durch die Erwachsenen ein. Die Angriffe zielen auf Kleidung, Körpersprache, Sexualität, innere Haltung, Bewegungsradius. Untersucht wird, wie Autorinnen die Eigenheit der Mädchengestalt kreieren, wie sie Disziplinierung darstellen, ob sie Mittel und Wege finden, mit denen die Protagonistin ihr ursprüngliches Wissen und ihre Fähigkeiten ins Erwachsenenalter hinübertransportieren kann.

Wurst, Gayle: Voice and vision : the poetry of Sylvia Plath. - Genf : Editions Slatikine, 1999.
Signatur: 1566495-B.Neu
In diesem Buch versucht Gayle Wurst, durch einen doppelten Zugang an das Werk dieser kontroversiellen Dichterin heranzukommen: (1) es wird das erste Mal eine vollständige Geschichte der Plath-Rezeption vorgelegt, und (2) eine neue, entwicklungsgeschichtliche Analyse ihrer Lyrik versucht, die auf einer eingehenden Beschäftigung mit ihrer Dichtung seit den ersten Jugendwerken basiert.

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