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NewsLetter 84: Sprache & Literatur |
Augart, Julia: Eine romantische Liebe in Briefen : zur Liebeskonzeption im Briefwechsel von Sophie Mereau und Clemens Brentano. Würzburg : Königshausen & Neumann, 2006. (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 541)
Signatur: 1816778-B.Neu Erstmalig wird der Briefwechsel von Sophie Mereau und Clemens Brentano aus den Jahren 1798 bis 1806 umfassend untersucht und in seinem kulturellen Kontext sowie dem literarischen Werk der beiden situiert. Im Spannungsfeld von Leben und Literatur, gesellschaftlicher Realität und poetischem Lebensentwurf der Romantik zeichnet er sich als Zeugnis einer romantischen Liebe ab und illustriert die Bedeutung der brieflichen Kommunikation für ihre Beziehung. Die gesellschaftlichen Normen um 1800 sowie die literarischen Konzepte der Romantik prägen beider Vorstellung von Liebe und ihr gemeinsames Leben. Bassnett, Susan: Sylvia Plath : an introduction to the poetry. 2nd edition. Basingstoke : Palgrave Macmillan, 2005. Signatur: 1810972-B.Neu In dieser Einführung in die Lyrik Sylvia Plath’ zeigt uns Susan Bassnett, Professorin für Komparatistik, die Vielfalt der Dichterin und setzt sich dabei über die bis dato erschienenen zahlreichen psychoanalytisch orientierten Interpretationen hinweg. Bassnett stellt also nicht den Todeswunsch bzw. den Selbstmord ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit, sondern den kulturellen Kontext, in dem Sylvia Plath ihre Gedichte schrieb und die große Komplexität, die ihr Werk ausstrahlt. Campbell, Julie: Literary circles and gender in early modern Europe : a cross-cultural approach. Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2006. (Women and gender in the early modern world) Signatur: 1811994-B.Neu Eine vergleichende Studie über die Interaktion innerhalb literarischer Zirkel zwischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern der Frühmoderne. Campbell untersucht im Besonderen, wie die „Querelle des Femmes“ als diskursive rhetorische Tradition von Lob und Tadel die Sichtweise gebildeter Frauen beeinflusste, die zwischen 1520 und 1650 den literarischen Zirkeln in Italien, Frankreich und England angehörten. De Gay, Jane: Virginia Woolf’s novels and the literary past. Edinburgh : Edinburgh Univ. Press, 2006. Signatur: 1815887-C.Neu Virginia Woolf wurde lange Zeit als innovative Romanschreiberin gefeiert, die mit den ästhetischen Traditionen brach. Weniger bekannt ist, dass sie die literarische Vergangenheit mit ihrem intellektuellen Erbe als Leserin und Schriftstellerin rezipierte und zwar nicht nur in ihren Essays, sondern auch in ihren Romanen. Das Buch analysiert zunächst ihre Lese- und Schreibpraxis, wie sie in ihren Tagebüchern und Notizen beschrieben wird und widmet sich in den einzelnen anschließenden Kapiteln acht ihrer Romane . Donnels O’Malley, Lurana: The dramatic works of Catherine the Great. Aldershot : Ashgate, 2006. Signatur: 1821481-B.Neu Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zum ersten Mal in ausführlicher Weise mit den Dramen und Opernlibretti der russischen Zarin Katharina der Großen. Ihre Werke zeigen eine bemerkenswerte Vielfalt, einen Sinn für Satire und für stilistische Innovationen. O’Malley zieht Vergleiche und Einflüsse mit und aus den europäischen Literaturtraditionen, einschließlich Shakespeare und Molière, und stellt das Werk Katharinas in den weiteren Zusammenhang der russischen Literatur und des ästhetischen Diskurses ihrer Zeit. Fischer, Rudolf-Josef: Genuszuordnung : Theorie und Praxis am Beispiel des Deutschen. Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2005. (Europäische Hochschulschriften : Reihe Linguistik ; 281) Signatur: 1823261-B.Neu Wie ist die rätselhafte grammatische Kategorie Genus entstanden? Welche Funktion hat sie oder ist sie eigentlich überflüssig? Wird die Genusinformation im Gehirn gespeichert und, wenn ja, wie? Aber vor allem: Woher weiß der Mensch, welche Genusart einem bestimmten Nomen zuzuordnen ist? Ist diese Fähigkeit angeboren oder erworben? Ist das Ergebnis auch bei neuen Wörtern vorhersagbar oder zufällig? Am Beispiel des Deutschen wird zunächst theoretisch erörtert, welche Regeln der Genuszuordnung zugrunde liegen könnten. Daraus resultiert ein Modell, wie der Mensch bei der Genuszuordnung im Deutschen vorgeht; diese Ergebnisse werden sodann einer praktischen Überprüfung unterworfen: Haben die 100 Testpersonen die Regeln wie in dem Modell vorausgesehen angewandt? Ist die Genuszuordnung enträtselt? Grice, Helena: Maxine Hong Kingston. Manchester [u.a.] : Manchester Univ. Press, 2006. (Contemporary world writers) Signatur: 1811943-B.Neu Seit der Publikation von „The Woman Warrior“ im Jahr 1976 hat Maxine Hong Kingston den Ruf einer der populärsten und kontroversiellsten Autorinnen der asiatisch-amerikanischen Literaturtradition. In diesem Buch wird ihre Entwicklung als Schriftstellerin, Pazifistin und Kulturaktivisten nachgezeichnet und ihre Romane und anderen Werke analysiert. Die Publikation des Romans „The Woman Warrior“ hat Kingston nicht nur ins Rampenlicht des Literaturbetriebs gebracht, sondern auch eine Kontroverse über Authentizität bzw. Vortäuschung von kulturellen Bezügen losgelöst. Grice geht auch den Debatten über Kingstons andere Werke, wie „China Men“, „Tripmaster Monkey“ und „The Fifth Book of Peace“ nach. Helbig-Mischewski, Brigitta: Ein Mantel aus Sternenstaub : Geschlechtstransgress und Wahnsinn bei Maria Komornicka. Gossau/Zürich : NordSüd Verlag, 1997. Signatur: 1821248-B.Neu Der Geschlechtstransgress der Star-Dichterin des polnischen Fin de Siècle Maria Komornicka (1876-1949) soll die ahnungslose Familie an einem Sommertag 1907 auf der Durchreise zur Ostsee wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen haben. Seitdem lässt sich Komornicka nur noch ein einziges Mal in weiblicher Kleidung sehen im Sarg. Die Berliner Literaturwissenschaftlerin und Autorin Brigitta Helbig-Mischewski geht den Hintergründen einer faszinierenden Wandlung einer Frau in einen Mann, einer „Sünderin“ in einen Propheten, einer jungen, erfolgreichen Künstlerin in einen irritierenden, alten Sonderling nach. Sie zeigt, wie die Literatur auf reale Ereignisse zurückgreift und diese verfremdet, aber auch wie der Text die empirische Realität beeinflussen, Sinnzusammenhänge konstruieren, Misslungenes korrigieren, Ungelebtes inszenieren, Unerwünschtes töten, letztendlich „durch das Leben tragen“ und das Überleben ermöglichen kann. Kugli, Ana: Feminist Brecht? : zum Verhältnis der Geschlechter im Werk Bertolt Brechts. Meidenbauer : München, 2006. Signatur: 1820880-B.Neu Bertolt Brechts private Liebesbeziehungen wurden zum Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen und brachten ihm den Ruf eines „Frauenausbeuters“ ein. Doch betrachtet man die Frauen, die der Augsburger Autor in seinem literarischen Werk geschaffen hat, vermittelt sich ein anderer Eindruck: Seine Frauenfiguren sind kraftvoll, selbstbewusst und trotzen ihren widrigen Lebensverhältnissen. Und mehr als das: Brechts Texte beschreiben mit ästhetischen Mitteln die gesellschaftlichen Strukturen, mit denen die Frauen seiner Zeit an einem selbstbestimmten Leben gehindert wurden. Das gelang ihm so präzise und eindringlich, dass sich zahlreiche Parallelen zwischen Brechts Darstellung des Geschlechterverhältnisses und den Ergebnissen der feministischen Forschung aufzeigen lassen. Melzer, Patricia: Alien constructions : science fiction and feminist thought. Austin : Univ. of Texas Press, 2006. Signatur 1816596-B.Neu Feministische Theoretikerinnen und Schriftstellerinnen anerkennen zunehmend das Potential der Science-Fiction-Literatur, patriarchale und heterosexuelle Normen zu zerstören. Andererseits verleihen die AutorInnen diesem Genre durch die Rezeption und Verarbeitung feministischer Theorie und Politik neue Tiefe und Komplexität. Das Buch widmet sich dem Zusammenspiel von Feminismus und Science Fiction anhand einer eingehenden Lektüre der Werke von Octavia E. Butler, Richard Calder und Melissa Scott und Analyse der Filme „The Matrix“ und der „Alien“-Serie. Die Saite des Schweigens : Ingeborg Bachmann und die Musik / Susanne Kogler ... (Hg.). Wien : Edition Steinbauer, 2006. Signatur: 1817853-B.Neu Inhalt Ingeborg Bachmanns Werk kreist um musikalische Erfahrungen. Die Lyrikerin forschte im Klang den Grenzen zwischen Poesie und Musik nach. Die Librettistin und Hörspielautorin arbeitete mit großen Komponisten ihrer Zeit. Die Essayistin schlug eine neue Ästhetik der Tonkunst vor. Die Erzählerin und Romanschriftstellerin setzte sich in Form und Inhalt mit der Geschichte des Komponierens auseinander. Die Beiträge der AutorInnen führen aus unterschiedlichen Perspektiven zum zentralen Thema des Buches. Sehen, Lesen, Begehren : Homosexualität in französischer Literatur und Kultur / Dirk Naguschewski, Sabine Schrader (Hrsg.). Berlin : Frey, 2001. (Gender Studies Romanistik ; 6) Signatur: 1815438-B.Neu Inhalt In diesem Sammelband wird Homosexualität in einem weiteren Sinn als Chiffre für geschlechtliches Begehren verstanden, das sich einer normativen Heterosexualität widersetzt. Unter Rückgriff auf eine kulturkritische Diskursanalyse, wie sie in der Geschlechterforschung und seit neuestem in den „queer studies“ verwendet wird, aber auch mit Hilfe traditioneller literaturwissenschaftlicher Methoden legen die AutorInnen Untersuchungen vor, die neue Perspektiven eröffnen. Uerlings, Herbert: „Ich bin von niedriger Rasse“ : (Post-)Kolonialismus und Geschlechterdifferenz in der deutschen Literatur. Köln [u.a.] : Böhlau, 2006. Signatur: 1822183-B.Neu Die heute wieder zunehmende Rhetorik der „Fremdheit“ hat ihre Wurzeln in der europäischen Kolonialgeschichte. Sie bezieht sich vor allem auf „andere Kulturen“ und das „andere Geschlecht“. In der deutschen Literatur sind diese Prozesse häufig thematisiert worden. Für die hier untersuchten Kolonial- und Geschlechterdiskurse zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert gilt, dass es vor allem die Literatur war, die den westlichen Blick auf die Welt etabliert und inszeniert hat. Das Buch zeigt einige herausragende Beispiele für diese Entwicklung und Fortschreibung und schildert zugleich Kritik und Umsturz des „weißen Blicks“ bis zu dessen Dekonstruktion aus postkolonialer Perspektive: Goethes „Iphigenie“, Forsters „Reise um die Welt“, Döblins „Amazonas“-Trilogie, Heiner Müllers „Der Auftrag“, Müllers und Christa Wolfs „Medea“-Bearbeitungen und Ingeborg Bachmanns „Das Buch Franza“. Volkening, Heide: Am Rand der Autobiographie : Ghostwriting Signatur Geschlecht. Bielefeld : transcript, 2006. Signatur: 1814939-B.Neu Jede AutobiographIn agiert als eigene GhostwriterIn. Indem sie/er ihre/seine Lebensgeschichte schreibt, erfolgt eine Aufspaltung in das Subjekt der Geschichte und in deren VerfasserIn. Ausgehend von der Dissoziation in Beschriebene/n und Schreibende/n wird ein Modell des Ghostwriting entwicklet, mit dem das Problem der Referentialität des autobiographischen Textes literaturtheoretisch und narratologisch neu formuliert werden kann. Wie läßt sich das Verhältnis von AutorInnenschaft und Ghostwriting urheberrechtlich und literaturwissenschaftlich fassen? Welche Beziehungen bestehen zwischen Ghostwriting und dem Geschlecht des Verfassers? Wer erzählt und wer signiert die „Autobiography of Alice B. Toklas“? Kann Hannah Arendt in der „Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik“ die Autobiographie Rahel Varnhagens schreiben? Zwischen Inszenierung und Botschaft : zur Literatur deutschsprachiger Autorinnen ab Ende des 20. Jahrhunderts / Ilse Nagelschmidt ... (Hg.). Berlin : Frank & Timme, 2006. (Literaturwissenschaft ; 4) Signatur: 1822300-B.Neu Inhalt Die Einzelbeiträge des Bandes vermitteln in ihrer Gesamtheit einen Überblick über die Literatur der jüngeren deutschsprachigen Autorinnen ab Ende des 20. Jahrhunderts. Im Kontext des 1999 ausgerufenen „literarischen Fräuleinwunders“ und bis weit darüber hinaus werden so verschiedene Autorinnen wie Judith Hermann, Alexa Hennig von Lange, Tanja Dückers, Jana Hensel, Terézia Mora und Kathrin Röggla behandelt und neben dem Schwerpujnkt Prosa auch die oft vernachlässigte Dramatik. |
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last update: 17.04.2007