Bondy, Ottilie (geb. Jeitteles)
1832 - 1921
- Biographie:
- AEIOU - Österreich-Lexikon
- biografiA
- Bondy Ottilie, geb. zu Brünn am 26. Juli 1832, Präsidentin des Wiener Hausfrauen Vereines, Mitarbeiterin der Wiener Hausfrauenzeitung und anderer Zeitschriften, wo sie das frauenwirtschaftliche Gebiet, desgleichen die Frauenfrage vertritt.
(aus: Nigg)
- Bondy, Frau Ottilie, Wien II, Praterstr. 58, geboren am 26. Juli 1832 zu Brünn, ist Präsidentin des Wiener Hausfrauen-Vereins und Mitarbeiterin verschiedener Zeitschriften, in welchen sie das frauenwirtschaftliche Gebiet und die Frauenfrage vertritt.
(aus: Pataky)
- Bondy, Ottilie, Schriftstellerin, geb. in Brünn am 26. Juli 1832, Mitarbeiterin der "Wiener Hausfrauen-Zeitung" und ausländischer Blätter etc., ist grösstenteils auf frauenwirtschaftlichem und pädagogischem Gebiete tätig, Präsidentin des Wiener Hausfrauen-Vereines und Verfasserin von "Haus- und Familienbuch" (1886), "Zehn Gebote des Hauswesens" (1887), II. Praterstrasse 58.
(aus: Eisenberg)
- BONDY Ottilie, II. Praterstrasse 58, geb. Brünn, 26. Juli 1832, verfasste: "Haushaltungs- und Merkbuch", "Zehn Gebote des Hauswesens", "Haus- und Familienbuch", "Die Beschäftigung des Kindes"; ist Redactrice der "Wiener Hausfrauenzeitung" und Präsidentin des "Wiener Hausfrauenvereines".
(aus: Kosel)
- Bondy, geb. Jeitteles, Ottilie. * Brünn, 26. 7. 1832; + München, 5. 12. 1921. Mit Marianne Hainisch und Johanna Meynert eine Bahnbrecherin der österr. Frauenbewegung; gründete mit J. Meynert in den siebziger Jahren den Wr. Hausfrauenverein, den sie von 1879-1909 leitete und an den sie eine unentgeltliche Stellenvermittlung für Hausbedienstete und Heimarbeit sowie eine Koch- und Haushaltungsschule in Verbindung mit einem Gaststättenbetrieb mit abgestuften festen Menupreisen, anschloß; dieser Verein mit seinen Zweigstellen fiel erst der Inflation zum Opfer; sie setzte sich für den Fröbelschen Kindergarten ein und war Vertreterin des Wr. Ver. für Kindergartenwesen auf der Weltausstellung in Chicago 1893. 1909 übersiedelte sie nach München.
(aus: ÖBL)
- OTTILIE BONDY (1832 - 1920)
Ottilie Bondy wurde in Brünn als Tochter von Johanna, geborene Brüll, und Dr. Alois Jeiteles (1794-1858) geboren. (...) Ottilies Vater war Arzt, Schriftsteller und Rdakteur. Er hatte in Prag und Wien Medizin studiert und ließ sich 1821 als praktischer Arzt in seiner Heimatstadt Brünn nieder. Nach Erlangung der Pressefreiheit in der Revolution von 1848 übertrug ihm die Regierung die Schriftleitung der amtlichen "Brünner Zeitung". Ottilies Mutter Johanna kam aus einer Familie mit 14 Kindern und wurde mit 14 Jahren mit einem 50-jährigen Onkel verlobt. Drei Jahre später fand die Heirat statt, der Mann starb nach siebenjähriger Ehe und Johanna heiratete Dr. Jeiteles. Ottilie Bondy kam als älteste Tochter zur Welt und hatte zwei Brüder. (...) Sie heiratete im Jahr 1856 mit 24 Jahren im Brünner Israelitischen Tempel den Prager Kaufmann Israel Bondy, der sich später Ignaz Bondy nannte. Das Paar zog nach der Hochzeit nach Wien. Ihre Tochter Helene wurde im Jahr 1868 in Wien geboren, der Sohn Ernst war damals 3 3/4 Jahre alt. (...) Ihre Tochter Helene, die später sechs Jahre lang die Bildungsschule des "Frauen-Erwerb-Vereins" besuchte, unterrichtete Ottilie Bondy in den ersten Jahren selbst. (...) Sie war in den Jahren 1872 bis 1878 - ab 1879 war sie Präsidentin des "Wiener Hausfrauenvereins" - führendes Vorstandsmitglied der "Israelitischen Kinderbewahranstalt" in Wien und eine Förderin der dort im Jahr 1868 gegründeten "I. Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen in Wien". Außerdem war sie Leiterin des israelitischen Mädchen-Waisenhauses in Wien und an der Entstehung des "Schulvereins für Beamtentöchter" beteiligt. Neben der Gründung des "Wiener Hausfrauenvereins" mit Johanna von Meynert und Adolf Taussig im Jahr 1875 stand Ottilie Bondy dem Verein "Caritas" und dem Ende der achtziger Jahre gegründeten Dienstbotenasyl in der Senefeldergasse, X., leitend vor. (...) 1909, mit 77 Jahren, legte Ottilie Bondy ihre Ämter in Wien nieder und zog zu ihrer Tochter nach München. Ihre Tochter Helene hatte in Wien das Kindergärtnerinnen- und das Lehrerinnenexamen abgelegt und war die erste österreichische Lehrerin, die die Fachprüfung für den Blindenunterricht ablegte. (...) Ottilie Bondy starb am 6. Dezember 1920 in München.
(aus: Malleier, Elisabeth: Jüdische Frauen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung 1890 - 1938. - 2001, S. 14 - 17)
- Werke in der ÖNB:
- mehrere Artikel in: Der Lehrerinnen-Wart, Der Bund
- Die Kindergärtnerin in der Familie. - In: Die Mädchenschule (7. Jg., Nr. 16, 15. August 1883)
- Der Bildungstrieb in den Vereinigten Staaten. Vortrag am 7. December 1893. - In: Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien (Jg. 6. 1893/94)
Online bei ALO
- Der Kampf gegen die Consumvereine. - In: Dokumente der Frauen (Bd. 6, Nr. 17, 1901)
- Das Märchen von der Caritas. Den jugendlichen Vereinsmitgliedern erzählt. - Wien, Verl.d. Vereines "Caritas" 1892
Signatur: 195640-B
- Frommes Haushaltungs-und Merkbuch. Als Vorwort Allerlei fürs Haus von Ottilie Bondy. - Wien, Fromme (1896)
Signatur: 98555-B
- Die Beschäftigung des Kindes. Leitfaden für junge Mütter zum Umgange mit ihren Kindern. - Wien, "Wiener Mode" 1897
Signatur: 34898-B
- Die Theorie und Praxis auf häuslichem Gebiete. Vortrag. - Brünn, W. Burkart 1883.
Signatur: 27514-B
- Sekundärliteratur:
Letztes Update: 9. Februar 2006