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            der Kartensammlung
Österreichische Nationalbibliothek
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Claudius Ptolemäus, Martin Waldseemüller
Weltkarte, 2. Jahrhundert/ca. 1520
Generale Ptholomei
Augsburg? um 1520
Drucker: Georg Erlinger Augusten
kolorierter Holzschnitt
57 x 43 cm
In: Claudius Ptolemäus: Geographia
Straßburg: Johannes Schott 1513
ÖNB/KAR: 393692-D.K Taf.1
 
Detail 1    
Detail 2    
Detail 3    

  Bildbeschreibung

Die Österreichische Nationalbibliothek verwahrt beinahe alle Ptolemäus-Ausgaben der Geographia. Eine der wichtigsten Editionen ist der Straßburger Ptolemäus, bearbeitet und herausgegeben von Martin Waldseemüller (1470/75 - um 1522). Waldseemüller fügte den klassischen ptolemäischen Tafeln 20 tabulae modernae in Form eines „Supplementum“ bei. Unser Exemplar befand sich einst im Besitz des Nürnberger Mathematikers, Astronomen und Kosmographen Johannes Schöner (1477-1547) und kam über die Fugger-Bibliothek nach Wien.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die klassische ptolemäische Weltkarte. Ähnelt sie auf den ersten Blick den in anderen Exemplaren des Straßburger Ptolemäus enthaltenen Karten, so sind doch Abweichungen festzustellen. Der Drucker ersetzte die Frakturschrift durch eine Antiqua in Typendruck. Daraus resultieren das Weglassen einiger Toponyme sowie Verballhornungen. Interessanterweise erscheint der ursprünglich in Antiqua gesetzte Titel nun in Fraktur - fehlerhaft: „Generale Phtolomei“ (statt: „Ptholemei“). Die Karte erhielt auch ein rudimentäres Gradnetz.

Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, dass das Blatt einen Druckervermerk trägt „Georg Erlinger/Augusten“ (Augsburg). Erlinger arbeitete um etwa 1520 mit Johannes Schöner in dessen Bamberger Haus. Die Karte, sonst nicht nachweisbar, ist im Wiener Exemplar des Straßburger Ptolemäus ein zweites Mal enthalten: sie wurde zu Fälzen zerschnitten zum Einbinden der Karten verwendet. Daraus ließe sich ableiten, dass zu diesem Zeitpunkt die Weltkarte bereits als überholt galt. Für ein Binden des Atlasses um oder nach 1520 spricht auch, dass es neben der Schweiz-Karte von Konrad Dürst (1493) auch eine neue Version gibt, die üblicherweise erst in der zweiten Auflage des Straßburger Ptolemäus (1520) enthalten ist.

 
   
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