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  aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. 1929
 
 (Quelle: dasrotewien.at)
 
  
  
  
  
  
  
  
  
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Biographie:
 
AEIOU - Österreich-Lexikon
Lexikon: Literatur in der Wiener Moderne
biografiA
Das rote Wien
Österreichisches Parlament
Popp, Frau Adelheid, geb. Dworak, Wien XVII, Dornerplatz 13, geboren 1869 als Tochter eines Webers, der, als sie sechs Jahre alt war, starb. Mit 10 Jahren musste sie die Schule verlassen, und arbeiten. Sie häkelte Schafwolltücher und musste verschiedene andere Erwerbe suchen. Mit 14 Jahren kam sie in eine Fabrik, mit 17 Jahren wurde sie durch das Lesen der "Gleichheit", jetzige Arbeiterzeitung, Sozialdemokratin. Mit 21 Jahren sprach sie das erste Mal in einer öffentlichen Versammlung und zwar gänzlich unvorbereitet, aber enthusiasmiert durch den Vortragenden. Von nun an sprach sie jeden Sonntag in Wien und Umgebung. Bis zum Jahre 1893 arbeitete sie in einer Korkfabrik, dann wurde ihr im Oktober desselben Jahres die Redaktion der Arbeiterinnen-Zeitung übertragen, die sie noch immer führt. Sie schrieb die Broschüre: "Die Arbeiterin im Kampf ums Dasein", die in einer Auflage von 12000 Exemplaren verbreitet wurde. Ferner schrieb sie eine Reihe von Aufsätzen für verschiedene sozialdemokratische Blätter. Im Jahre 1895 wurde sie wegen eines Artikels in der "Arbeiterinnen-Zeitung" über die "Frau und das Eigentum" von den Geschworenen einstimmig wegen Herabwürdigung der Ehe zu 14 Tagen Arrest verurteilt.*) Darüber erschien die Broschüre: "Freie Liebe und bürgerliche Ehe" mit einem Vorwort über den Prozess. Die Broschüre wurde in erster Auflage in 20000, in zweiter Auflage in 10000 Exemplaren verkauft. A. P. hatte nur drei Klassen Volksschule in einem Dorfe besucht. Was sie weiter lernte, ist das Resultat ihrer "Abend- und Sonntagsruhe". 1894 schloss sie eine Civilehe mit dem Eigentümer der Arbeiter-Zeitung, Herrn Popp.
(aus: Pataky)
 
*) Adelheid Popp übernimmt als Herausgeberin der "Arbeiterinnen-Zeitung" die Verantwortung für den Artikel. Geschrieben wurde er allerdings vom Buchdruckergehilfen Fehlinger, der später im Internationalen Arbeitsamt in Genf Beamter wird (Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. Wien, 1929, S. 61)
 
Popp, Adelheid, geb. DworakFrauenrechtlerin
 11.2.1869 (Inzersdorf b. Wien) - 7.3.1939 (Wien)
 Schon mit zehn Jahren musste P. die Schule verlassen, um als Dienstmädchen und später als Fabrikarbeiterin zum Familienunterhalt beizutragen. Ihr Vater, ein Weber, war Alkoholiker, die Mutter war nach der Geburt von 15 Kindern früh gealtert. In den 1880er Jahren schloss sich P. der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) an und hielt 17-jährig auf einer Parteiversammlung ihre erste flammende Rede über die unerträgliche Situation der Arbeiterinnen. 1892-1934 war sie Redakteurin der Wiener "Arbeiterinnenzeitung", die sie mitbegründet hatte. 1902 gründete sie außerdem den "Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen". 1918 wurde sie in den Parteivorstand der SPÖ und in den Wiener Gemeinderat gewählt, 1919-34 war sie Mitglied des österreichischen Parlaments. Zeit ihres Lebens kämpfte P. für die Rechte der Frauen, für eine Verbesserung der Situation der Arbeiterinnen und Dienstmädchen, für Wahlrecht sowie für Gleichberechtigung in der Ehe. Mit der anonymen Veröffentlichung ihrer Kindheitserinnerungen "Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin" (1909) motivierte sie viele Arbeiterfrauen, sich der Sozialdemokratie anzuschließen. Schon im Erscheinungsjahr wurde das Buch dreimal aufgelegt, es folgten zahlreiche weitere Auflagen und Übersetzungen in viele europäische Sprachen. Zu P.s weiteren Veröffentlichungen zählen "Frauenarbeit in der kapitalistischen Gesellschaft" (1922) und "Der Weg zur Höhe. Die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs" (1929). Verheiratet war sie seit 1893 mit dem Parteifunktionär Julius P., mit dem sie zwei Kinder hatte.
 (aus: Tausend Frauen)
 
CeiberWeiber
Adelheid Popp (geb. Dworzak), geboren 1869 als 15. Tochter einer Weberfamilie in Inzersdorf bei Wien, gestorben 1939 in Wien, mußte bereits als Kind arbeiten, wurde 1892 Mitbegründerin und verantwortliche Redakteurin der "Arbeiterinnen-Zeitung", war seither als Publizistin und Agitatorin der sozialdemokratischen Frauenbewegung aktiv, 1909 erschien anonym ihre "Jugendgeschichte einer Arbeiterin", die in elf Sprachen übersetzt wurde, seit 1919 war sie Mitglied des Nationalrats, sie publizierte einige Erinnerungsbücher und Artikel zur Frauenfrage.(aus: Gürtler)
 
Autobiographie:
 
Jugendgeschichte einer Arbeiterin von ihr selbst erzählt. Mit einführenden Worten von August Bebel. 1.-5. Taus. - München, 1909
Signatur: 464.149-B.1
 Online bei ALO
  Zwanzig Jahre Arbeiterinnenbewegung. - In: Gedenkbuch : 20 Jahre Österreichische Arbeiterinnenbewegung / im Auftrag des Frauenreichskomitees herausgegeben von Adelheid Popp. - Wien, 1912, S. 6 - 22Signatur: 231744-B
 Online bei ALO
   
Werke in der ÖNB:
 
Die Arbeiterin im Kampf um's Dasein. - Wien : Brand, 1895
Signatur: 84.898-B
 Online bei ALO
  Die Lebensgeschichte einer Arbeiterin von ihr selbst erzählt. Mit einführenden Worten von August Bebel. 1.-5. Taus. - München, 1909
Signatur: 464.149-B.1
Schutz der Mutter und dem Kinde. - Wien, 1910
Signatur: 401.064-A.Per.21
 Online bei ALO
  Die Arbeiterin im Kampf ums Dasein. 2. vollst. umgearb. Aufl. - Wien, 1911
Signatur: 690.040-B
 Online bei ALO
  Mädchenbuch. Mit einer Zeichnung von Albrecht Dürer. - Wien, 1911
Signatur: 481.090-A.6
Gedenkbuch. 20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung. Im Auftr. des Frauenreichskomitees hrsg. von Adelheid Popp. - Wien, 1912
Signatur: 231.744-B
 Online bei ALO
  Haussklavinnen. Ein Beitrag zur Lage der Dienstmädchen. - Wien : Brand, 1912
Signatur: 484.477-B
 Online bei ALO
  Erinnerungen. Aus meinen Kindheits- und Mädchenjahren. Aus der Agitation und anderes. - Stuttgart : Dietz, 1915
Signatur: 507.477-B
Frauen der Arbeit, schließt euch an! Ein Mahnruf. - Wien : Brand, 1919
Signatur: 602.140-B
Frauenarbeit in der kapitalistischen Gesellschaft. - Wien : Frauen-Zentralkomitee, 1922
Signatur: 225.071-B
Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin. Mit einführenden Worten von August Bebel. 4. Aufl. - Berlin-Stuttgart : Dietz, 1922
Signatur: 223.899-B
 Reprint, Sonderausg.: Berlin : Dietz, 1983
 Signatur: 1236764-B.Neu
Mädchenbuch. - Wien : Wiener Volksbuchh., 1924
Signatur: 549.387-A
Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin. Mit einführenden Worten von August Bebel. 3. verm. Aufl. (11.-15. Taus.). - München, 1927
Signatur: 564.357-B.1
Traurige Jugend : die Jugendgeschichte einer Arbeiterin, von ihr selbst erzählt  / von Adelheid Popp . - Wien  : Verl. "Die Unzufriedene", 1927.  - (Wiener Groschenbüchel ; 17-18) 
Signatur: 296019-A.17-18
Der Weg zur Höhe. Die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs. Ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr
 Aufstieg. - Wien : Frauenkomitee d. Sozialdem. Arbeiterpartei Österr., 1929
Signatur: 577.331-B
Sekundärliteratur
 
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Signatur: 1505308-B.Lit-3
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Signatur: 1509892-B
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Adelheid Popp - ihr Weg zur Höhe. - In:
Aufbruch ins Jahrhundert der Frau? : Rosa Mayreder und der Feminismus in Wien um
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Signatur: 894773-B.Neu.125
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Signatur: 1621229-B.Neu
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Signatur: 1537576-B.Neu
Hildebrandt, Irma: Rebellinnen in einer Klassengesellschaft : die Friedenskämpferin Bertha von Suttner, 1843 - 1914 ;  die Arbeiterin und Agitatorin Adelheid Popp, 1869 - 1939. - In: Hildebrandt, Irma: Hab' meine Rolle nie gelernt : 15 Wiener Frauenporträts. - München : Diederichs, 1996, S. 83 - 104
Signatur: 1458109-B.Neu
Höllinger, Gertrud:
Frauen schreiben über ihr Leben : bürgerliche Autobiographie (Gertrud Bäumer) und proletarische Selbstdarstellung (Adelheid Popp) ; ein Vergleich. - Salzburg, 1989
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Mördinger, Thomas: Adelheid Popp  : aus der Rechtlosigkeit in die Gesetzgebung ; eine sozialdemokratische Frauenkarriere. - Wien, Univ., Dipl.-Arb., 2004
Signatur: 1758692-C
Müller, Heidy Margrit:
Die Beziehung zur Mutter in autobiographischer
Erzählprosa von Marie von Ebner-Eschenbach, Hedwig Dohm und Adelheid Popp. - In: Mutter und Mütterlichkeit : Wandel und Wirksamkeit einer Phantasie in der deutschen Literatur ; Festschrift für Verena
 Ehrich-Haefeli / hrsg. von Irmgard Roebling u. Wolfram Mauser. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 1996, S. 271 - 284
Signatur: 1476119-B.Neu
Münchow, Ursula: Neue Wirklichkeitssicht und poltische Praxis : sozialistische Literatur und Arbeiterinnenbewegung. - In: Brinker-Gabler, Gisela: Deutsche Literatur von Frauen. Band 2. - München : Beck, 1988
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Philippoff, Eva: "Wir geigen wieder!" : Adelheid Popp (1869-1939). - In: Germanica (2004),34, S.101 - 116
Signatur: 1268650-B.Neu-Per.34
Proft, Gabriele: Adelheid Popp. - In: Norbert Leser (Hg.): Werk und Widerhall : große Gestalten des österreichischen Sozialismus. - Wien, 1964, S. 297 - 305
Signatur: 993788-B.Neu
Schacherl, Ingrid: Aufbruch - Umbruch  : Frauenleben in Zeiten politischer Veränderungen.  In: Laufschritte (1995), 1 : Lebensentwürfe, S.27  29
Signatur: 1562929-C.Per
Schlick, Barbara: Zwei Milieus - eine politische Gesinnung : Adelheid Popp / Elisabeth die "rote Erzherzogin". - Wien, Dipl. Arb., 2002
Signatur: 1671273-C
Weiss, Alexandra: Die Sozialistin Adelheid Popp-Dworak : ein Frauenportrait.  In: AEP 1999-2001
Signatur: 1110535-C.Per
 
Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):
 
Bildnis: Pf 1.909:C(1), NB 524.712
Bildnis (1929): Pf 1.909:C(2), NB 524.713
Bildnisse: Pf 1.909:C(3), NB 531.935, Pf 1.909:C(3a)
Bildnis: Pf 1.909:B(1), Pf 1.909:D(1), NB 524.714
Bildnis: Pf 1.909:B(2)
Adelheid Dworzak hält vor einer Versammlung arbeitloser Frauen eine Rede (1892): IB 1892 XII 22, S.4, 448.504
Bildnis am Begräbnis von Franz Domes (mit Otto Bauer, Karl Seitz, Karl Renner ...): Pz 1930 VII 14/1/3, 427.942
Bildnis (Tableau mit 25 Abgeordneten zum Nationalrat): IB, 1919, Nr.9, S.3; 461.548
Bildnis: 140.628
Bildnis (30er Jahre): 140.629
Bildnisse (30er Jahre): 140.630, 140.631
Bildnisse im gleichen Gewand: 500.151, 500.152, 500.153
Bildnis: 500.154
Bildnis: 500.155
Bildnis: 500.156
Bildnis: 500.157
Bildnis: 500.158
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