Austrian Books Online - Häufig gestellte Fragen
Stand: 22.04.2013
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Allgemeine Fragen
- Warum ist die Österreichische Nationalbibliothek eine Partnerschaft mit Google eingegangen?
- Warum arbeitet Google mit der Österreichischen Nationalbibliothek zusammen?
- Was ist das Google Bücher-Programm?
- Was macht die Besonderheit des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek aus, der im Rahmen des Projekts mit Google digitalisiert wird?
- Wie viele Bücher werden digitalisiert?
- Werden Werke in unterschiedlichen Sprachen digitalisiert?
- Seit wann läuft das Projekt?
- Wie lange wird das Projekt dauern?
- Was erhält die Österreichische Nationalbibliothek im Gegenzug dafür, dass sie ihre Bücher Google zur Digitalisierung zur Verfügung stellt?
- Welche Pläne hat die Österreichische Nationalbibliothek mit den digitalisierten Werken?
- Welchen Nutzen bringt das Projekt für BenutzerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek?
- Welchen Nutzen bringt das Projekt allgemeinen Internet-NutzerInnen?
- Wie passt das Projekt zum Leitbild der Österreichischen Nationalbibliothek?
- In welcher Beziehung steht das Projekt zu Europeana / zur europäischen digitalen Bibliothek?
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Fragen zur Benutzung
- Sind die digitalisierten Bücher über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich?
- Wie kann ich nach einem digitalisierten Buch suchen?
- Sind die digitalisierten Bücher auch im Volltext durchsuchbar?
- Ist es möglich komplette Bücher online zu lesen?
- Ist die Nutzung der digitalisierten Bücher kostenfrei?
- Sind digitalisierte Sammelwerke auf Ebene der einzelnen Artikel durchsuchbar?
- Ich bin an einem Buch interessiert. Wie erfahre ich, ob und wann ein bestimmtes Buch im Rahmen des Projektes digitalisiert wird?
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Fragen zu Google Bücher
- Seit wann läuft Googles Buchprojekt mit Bibliotheken?
- Welche anderen Bibliotheken nehmen am Google Bücher-Bibliotheksprogramm teil?
- Wo kann ich Beispiele von Büchern sehen, die Google für Bibliotheken digitalisiert hat?
- Kann ich Google Bücher bereits jetzt nutzen?
- Wo kann ich die Datenschutzbestimmungen zu Google Bücher nachlesen?
- Warum ist ein Buch aus der Österreichischen Nationalbibliothek auf Google Bücher nicht in Vollansicht verfügbar?
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Rechtliche Fragen
- Geht die Österreichische Nationalbibliothek einen Exklusivvertrag mit Google ein?
- Erwirbt Google Rechte an den Werken, die digitalisiert werden?
- Werden auch Bücher digitalisiert, die urheberrechtlich geschützt sind?
- Welche Werke sind urheberrechtsfrei?
- Sind bestimmte urheberrechtsfreie Werke der Österreichischen Nationalbibliothek aus dem Projekt ausgeschlossen?
- Wird die Österreichische Nationalbibliothek Google in Zukunft gestatten, auch nicht-urheberrechtsfreie Werke zu digitalisieren?
- In welchem Zusammenhang steht die Kooperation zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek mit den Klagen von Verlegerverbänden und Autoren gegen Google in den USA (auch bekannt unter dem Begriff „Google Book Settlement“)?
- Wo finde ich weitere Informationen zum sog. „Google Book Settlement“?
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Fragen zum Projekt
- Wer finanziert das Projekt?
- Welchen Einfluss hat das Projekt auf die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek?
- Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Digitalisierungsprojekten der Österreichischen Nationalbibliothek?
- In welcher Beziehung steht die Partnerschaft mit Google zu anderen Projekten der Österreichischen Nationalbibliothek im Bereich der Digitalen Bibliothek?
- Wo findet die Digitalisierung statt?
- Kann das Digitalisierungszentrum besichtigt werden? Wie werden die Bücher von Google digitalisiert?
- Wie hoch ist die Qualität der Digitalisate?
- Wie werden die Bücher für die Digitalisierung ausgewählt?
- Werden besonders wertvolle Bücher Teil des Projekts sein?
- Werden die Bücher durch die Digitalisierung beschädigt?
- Was geschieht mit den Büchern, die digitalisiert wurden?
- Wenn ich ein Buch benötige, das gerade digitalisiert wird: wie lange muss ich warten, bis es wieder verfügbar ist?
- Ist die Österreichische Nationalbibliothek als Quelle der Digitalisate identifizierbar?
- Zeigt Google Werbung im Zusammenhang mit digitalisierten Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek?
- Wird die Benutzung von Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek über Google Bücher in Zukunft kostenpflichtig sein?
- Wird das Projekt Einfluss darauf haben, wie die Österreichische Nationalbibliothek in Zukunft gedruckte Werke sammelt und archiviert?
- Welchen Einfluss hat das Projekt auf die Konservierung und Restaurierung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek?
- Wie berücksichtigt die Österreichische Nationalbibliothek Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit diesem Projekt?
- Kann ich die in dem Projekt erstellten Digitalisate käuflich erwerben?
- Wo finde ich zusätzliche Informationen zum Google-Buchprojekt?
Allgemeine Fragen
1. Warum ist die Österreichische Nationalbibliothek eine Partnerschaft mit Google eingegangen?
Die Partnerschaft mit Google ermöglicht es der Österreichischen Nationalbibliothek, ihren bedeutenden historischen Buchbestand zu digitalisieren und einem weltweiten Publikum online zugänglich zu machen. Das Projekt Austrian Books Online unterstützt somit eines der wichtigsten strategischen Ziele der Österreichischen Nationalbibliothek, ihre Bestände dem größtmöglichen BenutzerInnenkreis uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen.
Bereits seit mehreren Jahren arbeitet die Österreichische Nationalbibliothek am Aufbau einer Digitalen Bibliothek. Dazu gehört nicht nur die Sammlung, Archivierung und Bereitstellung elektronischer Medien, sondern auch die systematische Digitalisierung der Bestände. Durch die Partnerschaft mit Google kann die Digitalisierung des historischen Buchbestands in einem Umfang vorangetrieben werden, der andernfalls undenkbar wäre.
Im Rahmen dieser Kooperation werden ausschließlich urheberrechtsfreie Werke digitalisiert.
Aus der Verantwortung für die Bewahrung von unikalen, äußerst seltenen und wertvollen Büchern erwächst auch die Verpflichtung, diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und gleichzeitig für kommende Generationen in optimalem Zustand zu erhalten. Mit der Digitalisierung des gesamten historischen Buchbestands wird die Österreichische Nationalbibliothek dieser Verantwortung gerecht.
Die Österreichische Nationalbibliothek erhält digitale Kopien aller im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisierten Werke und macht diese über ihre Digitale Bibliothek zugänglich. Durch das Projekt werden historische Bestände online verfügbar, die häufig einzigartig und schwer auffindbar sind. Die digitalisierten Bestände werden im Volltext durchsuchbar sein. Durch die Anwendung moderner Suchtechnologien wird die Zugänglichkeit der digitalisierten Bücher in Zukunft erheblich verbessert.
Das Projekt trägt auch zur Schonung und zur Erhaltung des wertvollen historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek bei: da die Werke digital genutzt werden können, müssen sie nicht mehr in jedem Fall im Original eingesehen werden. Die digitalen Kopien werden im digitalen Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek gesichert. Somit leistet dieses Projekt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung des Wissens, sondern auch zur Erhaltung des in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrten Kulturerbes.
2. Warum arbeitet Google mit der Österreichischen Nationalbibliothek zusammen?
Der historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek zählt zu den wichtigsten Sammlungen weltweit. Neben einem der größten Bestände historischer deutschsprachiger Bücher besitzt die Österreichische Nationalbibliothek auch bedeutende und umfangreiche nicht-deutschsprachige Bestände aus dem ost- und südosteuropäischen Raum.
Die Digitalisierung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek bereichert den Bestand in Google Bücher und trägt zum Ziel bei, Bücher in allen Sprachen weltweit auffindbar und durchsuchbar zu machen.
Zudem verfügt die Österreichische Nationalbibliothek über einen kompletten elektronischen Katalog ihres historischen Buchbestands. Diese wichtigen Daten werden die Qualität von Google Bücher weiter verbessern.
3. Was ist das Google Bücher-Programm?
Die Kooperation der Österreichischen Nationalbibliothek mit Google ist Teil des sogenannten Bibliothekenprojekts im Rahmen von Google Bücher. Google arbeitet weltweit mit einer Reihe von führenden Bibliotheken zusammen mit dem Ziel, viele Millionen Bücher zu digitalisieren und online zugänglich zu machen, um den NutzerInnen bei der Suche nach Büchern zu helfen.
Bücher, die nicht urheberrechtlich geschützt sind, können über Google Bücher vollständig online gelesen oder heruntergeladen werden.
Auch die digitalisierten Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek sind über Google Bücher (http://books.google.at/) zugänglich.
Sie finden weitere Informationen zu Google Bücher unter http://books.google.at/intl/de/googlebooks/about.html .
4. Was macht die Besonderheit des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek aus, der im Rahmen des Projekts mit Google digitalisiert wird?
Als ehemalige kaiserliche Hofbibliothek der Habsburgermonarchie ist die Österreichische Nationalbibliothek eine der wichtigsten kulturellen Schatzkammern Europas. Das erklärt sich nicht zuletzt aus der geografischen Ausdehnung des Habsburgerreiches und der wichtigen Rolle der Habsburger in der europäischen Geschichte.
Der historische Druckschriftenbestand der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst insgesamt mehr als eine halbe Million Bände und zählt zu den fünf bedeutendsten Sammlungen historischer Bücher weltweit.
Von Anfang an wurde nicht nur nach repräsentativen Gesichtspunkten gesammelt, sondern systematisch nach wissenschaftlichen und künstlerischen Kriterien. Im Laufe ihrer Geschichte wirkten Gelehrte aus den verschiedensten europäischen Ländern an der Bibliothek: Holländer, Italiener, Deutsche, Slowenen, Tschechen, Polen, Kroaten, Österreicher. Die Geschichte der Bibliothek und ihrer Bestände ist ein Spiegelbild der geschichtlichen Vielfalt und des multinationalen Erbes Österreichs.
Bereits im 16. Jahrhundert wurden Regelungen über die kostenlose Ablieferung von Büchern an die Bibliothek erlassen, um den Bestand mit den immer zahlreicheren Neuerscheinungen erweitern zu können. Diese „Pflichtabgabe“ wurde 1808 auf die gesamte Monarchie ausgeweitet, wodurch die Bibliothek einen beachtlichen Zuwachs erfuhr. Neben den zahlreichen Büchersammlungen der Habsburger erweiterten wertvolle Privatbibliotheken wie die etwa 15.000 Bände der berühmten Bibliothek von Prinz Eugen von Savoyen (1737) die Bestände ebenso wie Bibliotheken aus öffentlichen Einrichtungen, z.B. der Wiener Universitätsbibliothek (1756).
Die etwa 44.000 Drucke des 16. Jahrhunderts gehören zum wertvollsten Bestand der Bibliothek. Neben weltberühmten Büchern wie der ersten vollständigen Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther (1534) zählen dazu auch die ersten in Wien hergestellten Drucke, darunter das „Wiener Heiltumsbuch“ von 1502, das nicht nur einzigartig ist, sondern auch eine der ältesten Darstellungen des Wiener Stephansdoms enthält.
Aufgrund ihrer historischen Rolle besitzt die Österreichische Nationalbibliothek auch bedeutende und umfangreiche Bestände aus dem ost- und südosteuropäischen Raum. Nach der slowenischen Nationalbibliothek ist die Österreichische Nationalbibliothek die reichste Fundstätte südslawischer, vorwiegend slowenischer Reformationsdrucke. So befindet sich das erste slowenische Buch aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ausschließlich an der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt ebenso den ältesten Druck in bulgarischer Sprache. Am umfangreichsten sind Werke in tschechischer Sprache vertreten. Außerdem zählt die Österreichische Nationalbibliothek zu den wenigen Institutionen außerhalb Ungarns, die bedeutende Hungarica-Bestände besitzen. So finden sich manche ungarischen Werke des 16. Jahrhunderts ausschließlich an der Österreichischen Nationalbibliothek – darunter das einzige vollständig erhaltene Exemplar des ältesten in ungarischer Sprache gedruckten Werkes.
5. Wie viele Bücher werden digitalisiert?
Die Österreichische Nationalbibliothek und Google legen gemeinsam fest, welche Werke aus dem historischen Buchbestand digitalisiert werden. Es ist geplant, etwa 600.000 Bände zu digitalisieren.
6. Werden Werke in unterschiedlichen Sprachen digitalisiert?
Ja. Neben deutschsprachigen Werken besitzt die Österreichische Nationalbibliothek umfangreiche Bestände in anderen Sprachen wie Tschechisch, Ungarisch, Polnisch, Französisch, Italienisch und Latein, die im Rahmen des Projekts digitalisiert werden.
7. Seit wann läuft das Projekt?
Die erste Projektphase startete im Juni 2010. Bis Ende 2010 wurden die organisatorischen und logistischen Voraussetzungen für das operative Projekt geschaffen. Mit der eigentlichen Digitalisierung wurde im Frühjahr 2011 begonnen. Digitalisate aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek sind bereits auf Google Books (http://books.google.at) wie auch über den Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (http://www.onb.ac.at/kataloge) verfügbar.
8. Wie lange wird das Projekt dauern?
Die Vereinbarung mit Google läuft über zunächst sechs Jahre.
Im Rahmen von Austrian Books Online kann die Digitalisierung von 600.000 Bänden, das sind rund 200 Millionen Buchseiten, innerhalb weniger Jahre durchgeführt werden. Dies wäre ohne die Zusammenarbeit mit Google nicht möglich: Bislang konnten auch im Rahmen großangelegter Digitalisierungsprojekte in Bibliotheken typischerweise nicht mehr als ca. 5.000 Bände pro Jahr digitalisiert werden. Ein Projekt vom Umfang der Kooperation mit Google hätte somit mehr als 100 Jahre benötigt.
9. Was erhält die Österreichische Nationalbibliothek im Gegenzug dafür, dass sie ihre Bücher Google zur Digitalisierung zur Verfügung stellt?
Sämtliche im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisierten Werke der Österreichischen Nationalbibliothek werden sukzessive über Google Bücher auffindbar und benutzbar gemacht. Damit ist der historischer Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek einem weltweiten Publikum zugänglich. Bisher war eine Benutzung dieser Bücher nur in den Lesesälen der Österreichischen Nationalbibliothek möglich.
Außerdem erhält die Österreichische Nationalbibliothek Kopien sämtlicher Digitalisate, die anschließend langfristig gesichert und über die Digitale Bibliothek zugänglich gemacht werden.
10. Welche Pläne hat die Österreichische Nationalbibliothek mit den digitalisierten Werken?
Die digitalen Kopien der Bücher sind im Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (http://www.onb.ac.at/kataloge) verlinkt und damit direkt im Webbrowser aufzurufen. Über die Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek sind die digitalisierten Werke zusätzlich im Volltext durchsuchbar. Es ist geplant, in Zukunft weitere digitale Services zu entwickeln und allen BenutzerInnen eine möglichst umfassende Arbeitsumgebung zum digitalen Bestand zur Verfügung zu stellen.
Alle Digitalisate aus der Kooperation mit Google werden durch die Österreichische Nationalbibliothek archiviert. Durch die Herstellung und Archivierung digitaler Kopien leistet das Projekt Austrian Books Online somit auch einen Beitrag zur Sicherung der historischen Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek und damit zur Bewahrung des österreichischen kulturellen Erbes.
Es ist geplant, die Werke auch über Europeana (http://www.europeana.eu), die Europäische Digitale Bibliothek zugänglich zu machen.
11. Welchen Nutzen bringt das Projekt für BenutzerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek?
Das Projekt Austrian Books Online macht innerhalb weniger Jahre den historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek online zugänglich. Durch die einfache Möglichkeit, digitalisierte Werke aufzufinden, im Volltext zu durchsuchen, online zu lesen, herunterzuladen oder auszudrucken, wird die Benutzung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek wesentlich erleichtert. Die Digitalisate aus der Kooperation mit Google sind für BenutzerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich und für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) verwendbar.
WissenschaftlerInnen, StudentenInnen und alle anderen BenutzerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek haben so direkten Zugang zu hunderttausenden, zuvor oft schwer auffindbaren und eingeschränkt benutzbaren Werken. Sie können diese Werke ohne Einschränkung von Benutzungszeiten weltweit abrufen und durchsuchen. BenutzerInnen haben die Möglichkeit, digitalisierte Werke zu suchen und aufzufinden, Inhaltsverzeichnisse einzusehen oder Bücher nach einzelnen Wörtern und Phrasen zu durchzusuchen. Neben dem Online-Zugriff auf die digitalisierten Werke besteht auch die Möglichkeit Ausschnitte und gesamte Bände im PDF Format herunterzuladen. Durch die Suche im Buch sind Textpassagen in den historischen Texten leichter aufzufinden.
Es ist zu erwarten, dass in Zukunft neue Werkzeuge und computerunterstützte Verfahren wie Text-Mining zu Analyse und wissenschaftlicher Erforschung zur Verfügung stehen werden. So werden etwa sprachgeschichtliche Untersuchungen auf einen umfassenden Textkorpus zugreifen können. LiteraturwissenschaftlerInnen werden neue Möglichkeiten haben, zum Beispiel literarische Einflüsse zu untersuchen, HistorikerInnen werden mit neuen Instrumenten wichtige historische Quellen untersuchen können. Das Projekt Austrian Books Online leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Wissenschaft, Forschung und Unterricht.
12. Welchen Nutzen bringt das Projekt allgemeinen Internet-NutzerInnen?
Die digitalisierten Werke der Österreichischen Nationalbibliothek sind über Google Bücher und über die allgemeine Google-Suche, aber auch über die Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek auffindbar und im Volltext durchsuchbar. Somit wird der historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek sukzessive einem weltweiten Publikum zugänglich gemacht: NutzerInnen können die Bücher auffinden, durchsuchen, im Volltext lesen und herunterladen. Das Projekt erweitert die Verfügbarkeit des historischen Buchbestands für einen weltweiten BenutzerInnenkreis signifikant.
13. Wie passt das Projekt zum Leitbild der Österreichischen Nationalbibliothek?
In ihrem Leitbild (http://www.onb.ac.at/about/leitbild.htm) versteht sich die Österreichische Nationalbibliothek als „lebendige Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und den zukunftsorientierten Ansprüchen der modernen Informationsgesellschaft“. Das Digitalisierungsprojekt zwischen der Österreichischen Nationalbibliothek und Google entspricht diesem Leitbild, da es ermöglicht einen der weltweit bedeutendsten historischen Buchbestände online zu durchsuchen und zu lesen.
14. In welcher Beziehung steht das Projekt zu Europeana / zur europäischen digitalen Bibliothek?
Die Österreichische Nationalbibliothek hat sich von Anfang an für das durch die EU-Kommission im Rahmen der i2010 Digital Libraries Initiative und der Digitalen Agenda geförderte Projekt der europäischen digitalen Bibliothek Europeana (http://www.europeana.eu) engagiert. Z.B. leitete die Österreichische Nationalbibliothek das großangelegte EU-Projekt EuropeanaConnect (http://www.europeanaconnect.eu), in dem wichtige Technologien für Europeana entwickelt wurden. Aktuell koordiniert die Österreichische Nationalbibliothek das Projekt Europeana Creative (http://www.europeanacreative.eu), in dem Geschäftsmodelle für kleinere und mittlere Unternehmen der Kreativindustrie entwickelt werden, die mit digitalisierten Daten aus Digitalisierungsprojekten der Kulturinstitutionen arbeiten möchten.
Die digitalisierten Bücher aus der Kooperation mit Google werden in naher Zukunft auch über Europeana zugänglich gemacht. Damit werden BenutzerInnen die in Europeana nach Werken suchen, die im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisiert wurden, auf den Volltext in der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek weitergeleitet werden.
Fragen zur Benutzung
15. Sind die digitalisierten Bücher über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich?
Ja. BenutzerInnen, die im Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek ein Buch finden, das im Rahmen des Projekts digitalisiert wurde, können die digitale Kopie über einen Link im Online-Katalog (http://www.onb.ac.at/kataloge) aufrufen, online lesen, durchsuchen oder als PDF herunterladen.
16. Wie kann ich nach einem digitalisierten Buch suchen?
BenutzerInnen können die digitalisierten Bücher über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (http://www.onb.ac.at/kataloge) finden. Die Österreichische Nationalbibliothek macht die Digitalisate sukzessive über ihre Digitale Bibliothek zugänglich.
Zusätzlich können BenutzerInnen nach digitalisierten Büchern auch über Google Bücher (http://books.google.at/) suchen. Auch als Teil der normalen Google-Suche erhalten Sie Suchergebnisse aus Büchern. Urheberrechtlich nicht geschützte Werke können vollständig angezeigt und heruntergeladen werden. Dies trifft grundsätzlich auf alle Werke der Österreichischen Nationalbibliothek zu, die im Rahmen der Kooperation mit Google digitalisiert werden.
Auf Google Bücher stehen weitere Services zur Verfügung, die ständig erweitert werden. Beispiele für zusätzliche Services sind Links zu Bibliotheken, bei denen Sie gefundene Bücher im Original benutzen oder entlehnen können. Die Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek sind auch Teil des Google E-Book-Angebots (http://books.google.com/ebooks).
Mehr Information zu Google Bücher finden Sie unter:
http://books.google.at/intl/de/googlebooks/library.html.
Es ist geplant, die digitalisierten Bücher in naher Zukunft auch über Europeana (http://www.europeana.eu), die europäische digitale Bibliothek, verfügbar zu machen.
17. Sind die digitalisierten Bücher auch im Volltext durchsuchbar?
Teil des Digitalisierungsprozesses ist die Durchführung automatischer Volltexterkennung (OCR). Damit ist es nicht nur möglich, die digitalisierten Bücher anzuzeigen und als PDFs herunterzuladen, sondern BenutzerInnen können sie auch im Volltext durchsuchen.
18. Ist es möglich komplette Bücher online zu lesen?
Da sämtliche Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek, die im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisiert werden, urheberrechtsfrei sind, können die Digitalisate kostenfrei online zugänglich gemacht werden. Die Werke können aus der Viewer-Applikation der Österreichischen Nationalbibliothek online gelesen, als auch als PDF heruntergeladen werden. BenutzerInnen können die bereits digitalisierten Bücher sowohl in der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek, als auch auf Google Bücher online lesen und im Volltext durchsuchen.
19. Ist die Nutzung der digitalisierten Bücher kostenfrei?
Die Digitalisate aus der Kooperation mit Google werden für BenutzerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich und für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) verwendbar gemacht.
20. Sind digitalisierte Sammelwerke auf Ebene der einzelnen Artikel durchsuchbar?
Digitalisierte Sammelwerke sind vollständig online durchsuchbar und benutzbar. Es ist derzeit jedoch nicht geplant, zusätzliche bibliografische Informationen auf Ebene einzelner Aufsätze oder Artikel zu erstellen und anzubieten.
Fragen zu Google Bücher
22. Seit wann läuft Googles Buchprojekt mit Bibliotheken?
Das Google Buchprojekt läuft seit Ende 2004. Die ersten Projektpartner waren die Bibliotheken der Universitäten Michigan, Stanford, Harvard und Oxford, sowie die New York Public Library. Derzeit nehmen weltweit mehr als 40 Bibliotheken an dem Projekt teil, darunter dreizehn aus Europa (Stand April 2013).
23. Welche anderen Bibliotheken nehmen am Google Bücher-Bibliotheksprogramm teil?
Inklusive der Österreichischen Nationalbibliothek nehmen bislang weltweit mehr als
40 führende Bibliotheken an dem Projekt teil.
Die Österreichische Nationalbibliothek war die zweite Nationalbibliothek weltweit, mit der Google im Rahmen des Bibliothekenprogramms eine Kooperation einging. In Europa nehmen derzeit dreizehn Partner an dem Projekt teil.
Derzeit kooperiert Google mit folgenden Partnern:
Projektpartner in Europa:
- Bodleian Bibliothek, Oxford
- Bayerische Staatsbibliothek, München
- Bibliothek der Universität Complutense Madrid
- Bibliothek von Katalonien, Barcelona (5 Bibliotheken)
- Britische Nationalbibliothek
- Italienisches Kulturministerium mit
- Nationalbibliothek Florenz
- Nationalbibliothek Rom
- Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne
- Niederländische Nationalbibliothek
- Österreichische Nationalbibliothek
- Stadtbibliothek Lyon
- Tschechische Nationalbibliothek
- Universitätsbibliothek Gent
Projektpartner in den Vereinigten Staaten:
- Columbia University
- Committee on Institutional Collaboration (CIC), bestehend aus:
- Indiana University
- Michigan State University
- Northwestern University
- Ohio State University
- Pennsylvania State University
- Purdue University
- University of Chicago
- University of Illinois, Chicago
- University of Illinois, Urbana-Champaign
- University of Iowa
- University of Michigan (bereits Einzelpartner, s. oben)
- University of Minnesota
- University of Wisconsin-Madison (bereits Einzelpartner, s. oben)
- Cornell University
- Harvard University
- NASA Library
- New York Public Library
- Princeton University
- Stanford University
- University of California Libraries:
- Northern Regional Library Facility
- University of California, Los Angeles
- University of California, San Diego
- University of California, Santa Cruz
- University of Michigan
- University of Texas at Austin
- University of Virginia
- University of Wisconsin-Madison
Google hat auch ein Pilotprojekt mit der Library of Congress durchgeführt.
Projektpartner in Asien:
- Bibliothek der Keio-Universität, Tokio
24. Wo kann ich Beispiele von Büchern sehen, die Google für Bibliotheken digitalisiert hat?
Beispiele und Screenshots finden Sie unter http://books.google.at/googlebooks/library.html.
25. Kann ich Google Bücher bereits jetzt nutzen?
Ja, derzeit sind bereits mehr als 20 Millionen Werke (Stand März. 2013) über Google Bücher zugänglich.
26. Wo kann ich die Datenschutzbestimmungen zu Google Bücher nachlesen?
Sie finden die allgemeinen Datenschutzbestimmungen für Google-Services unter http://www.google.at/privacy.html. Diese Seite beschreibt den Umgang Googles mit Ihren persönlichen Informationen, wenn Sie Google Services nutzen, einschließlich Google Bücher.
Die zusätzlichen Datenschutzbestimmungen zu Google Bücher finden Sie unter http://books.google.at/googlebooks/privacy.html.
Angaben zum Datenschutz im Zusammenhang mit Google Bücher finden Sie unter http://books.google.at/support/bin/answer.py?hl=de&answer=43733.
27. Warum ist ein Buch aus der Österreichischen Nationalbibliothek auf Google Bücher nicht in Vollansicht verfügbar?
Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben. Allgemein gilt, dass Werke, die potenziell noch urheberrechtlichem Schutz unterstehen, nicht in Vollansicht verfügbar sind. Da diese Entscheidung bei dem Umfang von Google Bücher nicht manuell sondern automatisiert getroffen wird, können fälschlicherweise auch urheberrechtsfreie Werke von der Vollansicht ausgenommen sein. Sie haben in diesem Fall die Möglichkeit, entsprechende Objekte direkt an Google zu melden (http://support.google.com/books/bin/answer.py?hl=de&answer=180577). Alternativ steht, sobald das Digitalisat von Google übernommen wurde, dieses über einen Link im Online Katalog (http://www.onb.ac.at/kataloge) direkt über die Website der Österreichischen Nationalbibliothek zur Verfügung.
Rechtliche Fragen
28. Geht die Österreichische Nationalbibliothek einen Exklusivvertrag mit Google ein?
Nein, der Vertrag mit Google ist nicht exklusiv. Es steht der Österreichischen Nationalbibliothek völlig frei, weitere Digitalisierungsprojekte mit anderen Partnern einzugehen.
29. Erwirbt Google Rechte an den Werken, die digitalisiert werden?
Nein, Google erwirbt keine Rechte an den Werken. Selbstverständlich ändert das Projekt nichts am urheberrechtsfreien Status der digitalisierten Werke.
30. Werden auch Bücher digitalisiert, die urheberrechtlich geschützt sind?
Es werden ausschließlich urheberrechtsfreie Werke aus dem historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek vom frühen 16. bis zur zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts digitalisiert. Urheberrechtlich geschützte Werke sind ausdrücklich nicht Teil dieses Projekts. Der Vertrag zwischen der Österreichischen Nationalbibliothek und Google schließt die Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken aus.
31. Welche Werke sind urheberrechtsfrei?
In Österreich erlischt das Urheberrecht bei Werken der Literatur 70 Jahre nach dem Tod der Urheberin / des Urhebers. Sämtliche Werke, die im Rahmen dieses Projekts digitalisiert werden, sind urheberrechtsfrei.
32. Sind bestimmte urheberrechtsfreie Werke der Österreichischen Nationalbibliothek aus dem Projekt ausgeschlossen?
Der gesamte historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek ist Teil des Projekts. Ausgeschlossen sind lediglich besonders wertvolle Werke und Bücher, die aus konservatorischen Gründen oder aufgrund ihrer Größe nicht digitalisiert werden können.
33. Wird die Österreichische Nationalbibliothek Google in Zukunft gestatten, auch nicht-urheberrechtsfreie Werke zu digitalisieren?
Die Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken der Österreichischen Nationalbibliothek ist im Rahmen des Projekts mit Google nicht geplant.
34. In welchem Zusammenhang steht die Kooperation zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek mit den Klagen von Verlegerverbänden und Autoren gegen Google in den USA (auch bekannt unter dem Begriff „Google Book Settlement“)?
Zwischen der vereinbarten Kooperation und den in den USA anhängig gemachten Klagen der amerikanischen „Authors Guild“ und der „Association of American Publishers“ gegen Google (wobei letztere mittlerweile beigelegt wurde) gibt es keinen Zusammenhang, da Gegenstand dieser Klagen ausschließlich Bücher sind bzw. waren, deren urheberrechtliche Schutzfrist noch nicht abgelaufen ist. Für die vereinbarte Kooperation der Österreichischen Nationalbibliothek ist jedoch ganz wesentlich, dass die Österreichische Nationalbibliothek nur Werke zur Digitalisierung zur Verfügung stellt, die urheberrechtsfrei sind.
35. Wo finde ich weitere Informationen zum sog. „Google Book Settlement“?
Informationen zur Vereinbarung zwischen Google und den Verlagen und AutorInnen finden Sie auf folgender Website: http://www.googlebooksettlement.com/
Fragen zum Projekt
36. Wer finanziert das Projekt?
Google übernimmt die Kosten für die Digitalisierung, die Volltexterkennung und sonstige mit dem Digitalisierungsprozess verbundene Kosten wie Transport und Versicherung.
Die Österreichische Nationalbibliothek übernimmt die Kosten für die Auswahl, Vorbereitung und Rückstellung der Bücher. Dies beinhaltet die Kosten für die Bereitstellung der kompletten Metadaten für den zu digitalisierenden Bestand. Gleichzeitig werden in dem Projekt Anpassungen an den Metadaten bzw. eine Neukatalogisierung von Teilen des Bestands vorgenommen. Die Vorbereitung beinhaltet die konservatorische Sichtung und Beurteilung jedes einzelnen Bandes auf Eignung für die Digitalisierung sowie die Durchführung notwendiger konservatorischer Maßnahmen. Neben dem logistischen Teil trägt die Bibliothek auch die Kosten für die „digitale Logistik“ nach der Digitalisierung. Hierzu gehören Download und Qualitätskontrolle der Digitalisate, Datenspeicherung und digitale Langzeitarchivierung, wie auch Ressourcen für die Bereitstellung der Digitalisate über die Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek.
37. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek?
Die Kooperation mit Google ergänzt die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Digitalisierungsprojekte stellen einen wesentlichen Schritt zur Verwirklichung der Vision 2025 der Österreichischen Nationalbibliothek dar (http://www.onb.ac.at/vision2025). Zu den großen Projekten in diesem Bereich zählen die Digitalisierung des historischen Zeitungsbestands (ANNO, http://anno.onb.ac.at/), des Bestands an historischen Gesetzestexten (ALEX, http://alex.onb.ac.at/), wichtiger Bestände von Bildarchiv und Grafiksammlung (http://www.bildarchivaustria.at/), sowie der Papyrussammlung und der Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Es gehört zu den strategischen Zielen der Österreichischen Nationalbibliothek, ihre vielfältigen Sammlungen möglichst umfassend zu digitalisieren und sie BenutzerInnen aus der ganzen Welt kostenfrei online zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung des historischen Buchbestands im Projekt Austrian Books Online bringt die Österreichische Nationalbibliothek diesem Ziel einen bedeutenden Schritt näher. Selbstverständlich wird auch die Digitalisierung der sonstigen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek fortgesetzt.
38. Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Digitalisierungsprojekten der Österreichischen Nationalbibliothek?
Das Projekt mit Google unterscheidet sich von den übrigen Digitalisierungsprojekten durch seine Dimension. Ziel von Austrian Books Online ist die Digitalisierung des gesamten historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek. Es werden zunächst etwa 600.000 Bücher, d.h. rund 200 Millionen Buchseiten digitalisiert.
39. In welcher Beziehung steht die Partnerschaft mit Google zu anderen Projekten der Österreichischen Nationalbibliothek im Bereich der Digitalen Bibliothek?
Seit mehreren Jahren arbeitet die Österreichische Nationalbibliothek am Aufbau eines digitalen Archivs. Im Jahr 2009 wurde durch eine Novelle des österreichischen Mediengesetztes die so genannte „Pflichtablieferung“ auf Online-Publikationen ausgeweitet. Das digitale Archiv und die in den letzten Jahren aufgebauten Workflows ermöglichen es, der neuen Verpflichtung zur langfristigen Archivierung dieser digitalen Publikationen nachzukommen. Mit 2009 hat die Österreichische Nationalbibliothek mit der Archivierung des österreichischen Webspace (Webarchivierung) begonnen (http://www.onb.ac.at/ev/about/webarchive.htm).
Die Österreichische Nationalbibliothek ist führender Partner in mehreren europäischen Forschungsprojekten im Bereich Digitale Bibliothek. In den EU-Projekten PLANETS (http://www.planets-project.eu/) und SCAPE (http://www.scape-project.eu/) z.B. beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Strategien, Services und Tools zur digitalen Langzeitarchivierung. Im EU-Projekt IMPACT (http://www.impact-project.eu/) wurden neue Methoden zur Verbesserung der Volltextdigitalisierung (OCR) historischen Textmaterials im Kontext von Massendigitalisierungsprojekten entwickelt. Die Österreichische Nationalbibliothek leitete das Projekt EuropeanaConnect (http://www.europeanaconnect.eu/), in dem wesentliche Komponenten für Europeana (http://www.europeana.eu/), die europäische digitale Bibliothek entwickelt wurden. Aktuell leitet die Österreichische Nationalbibliothek das Projekt Europeana Creative (http://www.europeanacreative.eu), in dem Geschäftsmodelle für kleinere und mittlere Unternehmen der Kreativindustrie entwickelt werden, die mit digitalisierten Daten aus Digitalisierungsprojekten der Kulturinstitutionen arbeiten werden. Sie finden weitere Informationen zu diesen Projekten auf den Seiten der Abteilung für Forschung und Entwicklung (http://www.onb.ac.at/about/forschung.htm).
Die Partnerschaft mit Google ist Teil der Strategie der Österreichischen Nationalbibliothek und ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung der Vision 2025 der Österreichischen Nationalbibliothek (http://www.onb.ac.at/vision2025) im Bereich Digitale Bibliothek. Sie ermöglicht die Digitalisierung des historischen Buchbestands in einem andernfalls nicht möglichen Umfang.
40. Wo findet die Digitalisierung statt?
Die Bücher werden in einem Digitalisierungszentrum von Google gescannt. Seit dem Start des Bibliothekenprogramms 2004 hat Google die Fähigkeit bewiesen große Mengen an Büchern effizient und sicher zu transportieren und zu digitalisieren.
41. Kann das Digitalisierungszentrum besichtigt werden? Wie werden die Bücher von Google digitalisiert?
Die Digitalisierungszentren von Google sind nur für Projektpartner wie die Österreichische Nationalbibliothek zugänglich. Google hat für das Projekt spezielle Digitalisierungstechnologien und -routinen entwickelt, die nicht öffentlich zugänglich gemacht werden.
42. Wie hoch ist die Qualität der Digitalisate?
Google hat Technologien entwickelt, die es ermöglichen, eine sehr große Menge an Büchern in kurzer Zeit und in hoher Qualität zu digitalisieren. Die Qualitätskriterien wurden von Google und der Österreichischen Nationalbibliothek gemeinsam erarbeitet und werden von beiden Partnern ständig überprüft. Die Qualität der Digitalisate entspricht den üblichen Standards für Digitalisierung. Die Qualitätssicherung der Österreichischen Nationalbibliothek arbeitet aktiv an der Identifikation systematischer Verbesserungspotentiale. Darüber hinaus werden die Prozesse zur Erstellung und Weiterverarbeitung der Digitalisate ständig optimiert. Letzteres ermöglicht die Übernahme neu überarbeiteter Versionen der Digitalisate nach einer Verbesserung der Verarbeitungsprozesse durch Google.
43. Wie werden die Bücher für die Digitalisierung ausgewählt?
Die Österreichische Nationalbibliothek plant, im Rahmen des Projektes Austrian Books Online den gesamten historischen Buchbestand zu digitalisieren. Eine Auswahl einzelner Teilbestände ist schon aus Kostengründen nicht vorgesehen. Darüber hinaus werden im Projektplan genaue Kriterien dafür festgelegt, welche Bücher aus konservatorischen Gründen nicht digitalisiert werden.
44. Werden besonders wertvolle Bücher Teil des Projekts sein?
Besonders wertvolle Bücher werden derzeit nicht für eine Digitalisierung in Erwägung gezogen, sind aber nicht prinzipiell aus dem Projekt ausgeschlossen. Im Projektplan ist genau festgelegt, welche Bücher digitalisiert werden. Die Auswahl der Bücher erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Sammlung von Handschriften und alten Drucken sowie dem Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek.
45. Werden die Bücher durch die Digitalisierung beschädigt?
Die Prozesse für Büchertransport, -lagerung und -digitalisierung sind mit dem Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Bundesdenkmalamt Österreich abgestimmt und vertraglich geregelt. Google verwendet eine innovative Scan-Technologie, die eine äußerst buchschonende Digitalisierung erlaubt. Dies wurde durch die bereits laufenden Projekte mit anderen Bibliotheken in den vergangenen Jahren bewiesen.
Die Digitalisierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Konservierung der Bücher, da die wertvollen Originale in Zukunft nicht mehr so häufig benutzt werden müssen. Zudem ist die Digitalisierung Teil der Bestandssicherung im Katastrophenfall.
Sehr fragile Bücher, die durch Transport oder Digitalisierung Schaden nehmen könnten, sind nicht Teil des Projekts.
46. Was geschieht mit den Büchern, die digitalisiert wurden?
Die Bücher werden nach der Digitalisierung wieder an ihren Platz in den Magazinen der Österreichischen Nationalbibliothek zurückgestellt und stehen für die Benutzung zur Verfügung.
47. Wenn ich ein Buch benötige, das gerade digitalisiert wird: wie lange muss ich warten, bis es wieder verfügbar ist?
Bücher, die sich im Prozess der Digitalisierung befinden, sind im Normalfall für etwa drei Monate nicht benutzbar. Nach der Digitalisierung werden die Bücher wieder an ihren ursprünglichen Platz im Büchermagazin der Österreichischen Nationalbibliothek zurückgestellt.
Wenn Sie im Online-Katalog (http://www.onb.ac.at/kataloge) der Österreichischen Nationalbibliothek ein Buch finden und benutzen wollen, das gerade digitalisiert wird, können Sie sich vormerken lassen. Der Prozess ist derselbe wie die Vormerkung auf ein Buch, das gerade von einer/m anderen LeserIn benutzt wird. Sie erhalten das Buch, sobald die Digitalisierung abgeschlossen ist.
48. Ist die Österreichische Nationalbibliothek als Quelle der Digitalisate identifizierbar?
Die Österreichische Nationalbibliothek ist auf der Seite „Über dieses Buch“, die in Google Bücher zu jedem Buch aufgerufen werden kann, als Quelle angegeben. Außerdem ist die Österreichische Nationalbibliothek über den Bibliotheksstempel bzw. über den Barcode identifizierbar, die bei jedem Buch mitdigitalisiert werden.
49. Zeigt Google Werbung im Zusammenhang mit digitalisierten Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek?
Derzeit wird in Google Bücher keine Werbung im Zusammenhang mit Büchern angezeigt, die im Google-Bibliotheksprogramm digitalisiert wurden. Sie finden Information darüber, wie Bücher aus dem Bibliothekenprogramm angezeigt werden, unter http://books.google.at/googlebooks/library.html.
50. Wird die Benutzung von Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek über Google Bücher in Zukunft kostenpflichtig sein?
Die Suche nach Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek in Google Bücher, die vollständige Ansicht, Volltextsuche, das Herunterladen kompletter Bücher und die Nutzung für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) wird auch in Zukunft gebührenfrei sein. Die Sicherstellung der für Endnutzer kostenfreien Nutzung der Digitalisate war eine wichtige Voraussetzung für den Abschluss des Vertrags zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek.
51. Wird das Projekt Einfluss darauf haben, wie die Österreichische Nationalbibliothek in Zukunft gedruckte Werke sammelt und archiviert?
Die Österreichische Nationalbibliothek ist das Projekt zur Digitalisierung des historischen Buchbestands mit Google eingegangen, um in Zukunft zusätzliche Services für LeserInnen anbieten zu können und die Zugänglichkeit ihres Buchbestands signifikant zu verbessern. Die Sammelpolitik, die sich aus dem gesetzlichen Auftrag und den Sammelrichtlinien ergibt, wird dadurch nicht beeinflusst. Sie finden Informationen zu den Sammelrichtlinien unter http://www.onb.ac.at/about/sammelrichtlinien.htm .
52. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die Konservierung und Restaurierung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek?
Das Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek ist eng in das Digitalisierungsprojekt mit Google eingebunden. Selbstverständlich wird das Programm zur Konservierung und Restaurierung des Buchbestands auch nach Abschluss der Digitalisierung unvermindert fortgesetzt.
Das Projekt Austrian Books Online wird zur Schonung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek beitragen, da in Zukunft in vielen Fällen nicht mehr das Originalbuch benutzt werden muss, sondern auf das digitale Exemplar zugegriffen werden kann.
53. Wie berücksichtigt die Österreichische Nationalbibliothek Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit diesem Projekt?
Die Österreichische Nationalbibliothek nimmt Sicherheitsaspekte im digitalen Bereich sehr ernst und hat Maßnahmen zum Schutz der Daten getroffen, für die sie verantwortlich ist.
Die Digitalisate aus dem Projekt mit Google werden für BenutzerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich, herunter zu laden, speicherbar, ausdruckbar und für nichtkommerzielle Zwecke verwendbar sein (inklusive Veröffentlichung). Allerdings werden technische Maßnahmen gesetzt, um einen unlimitierten Massendownload und einen automatisierten Zugriff auf die Daten (z.B. durch Suchmaschinen) zu verhindern.
54. Kann ich die in dem Projekt erstellten Digitalisate käuflich erwerben?
Nein. Die in diesem Projekt digitalisierten Werke aus dem historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek können Sie in der Digitalen Bibliothek oder über Google Bücher kostenfrei herunterladen. Außerdem sind sie Teil des E-Book-Angebots von Google.
55. Wo finde ich zusätzliche Informationen zum Google-Buchprojekt?
Sie finden ausführliche Informationen zum Google-Buchprojekt auf den Hilfeseiten von Google Bücher unter http://books.google.at/googlebooks/about.html. Google informiert regelmäßig über Neuigkeiten in seinem „Inside Search“ Blog http://insidesearch.blogspot.co.at/, sowie im offiziellen Google Blog, http://googleblog.blogspot.com/. Ältere Nachrichten zur Büchersuche (vor dem 24. August 2012) finden sich unter „Inside Booksearch“ Blog unter http://booksearch.blogspot.com/.
Kontakt
ProjektleiterMag. Max Kaiser
Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung
Josefsplatz 1
A-1015 Wien
(+43-1) 534 10-370