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NewsLetter 44: Bildung & Wissenschaft

 
Ein bisschen feministisch? : anwendungsorientierte Sozialforschung ; Festschrift für Renate Wald zum 75. Geburtstag / hrsg. von Sibylle Reinhardt ... - Opladen : Leske + Budrich, 1997.
Signatur: 1589367-B.Neu
Durch ihr "Dazwischenstehen" - wie sie es selber in ihrer autobiographischen Notiz nennt - zwischen theoretischen und empirischen Schulen und ihr konsequentes Forschen über Mädchen und Frauen, überwiegend in Kooperation mit Frauen, setzt Renate Wald ein Gegengewicht zum soziologischen Mainstream. Fast durchgängig werden Frauen, ihre Ausbildung, berufliche Qualifikation und Entwicklung in frauentypischen und frauenuntypischen Berufssparten auf unterschiedlichen Ebenen zum Gegenstand ihrer Forschung gemacht. Die bevorzugte Wahl der empirischen Methoden - Beobachtung, Intensivinterviews, Gruppendiskussionen - neben standardisierten schriftlichen Befragungen erlaubte ihr und ihren MitarbeiterInnen, zu einem grundlegenden Verständnis ihrer "Untersuchungsobjekte" vorzustoßen. Die Sicht, Erlebnis und Verhaltensweisen der Untersuchten werden so ins rechte Licht gerückt.

Freeman, Derek: The fateful hoaxing of Margaret Mead : a historical analysis of her Samoan research. - Boulder, Colo: Westview Press, 1999.
Signatur: 1577241-B.Neu
Ist die berühmte Anthropolgin Margaret Mead (1901-1978) mit ihrer bahnbrechenden Studie: "Coming of Age in Samoa" (1928) einem üblen Streich aufgesessen? Mit dieser Studie wurde sie eine weibliche Pionierin auf diesem Gebiet: kulturelles Umfeld bestimmt unser menschliches und (sexuelles) Verhalten. Basierten die Feldstudien, die sie damals mit jungen Mädchen machte, auf reinen Missverständnissen, indem ihr diese Heranwachsenden "einen Bären aufbanden", Lügengeschichten, Märchen erzählten? Diese schwerwiegenden Vorwürfe bettet der Wissenschaftler in eine detaillierte historische Analyse von Margaret Meads Samoa-Forschung, ihrer wissenschaftlichen Korrespondenz, und in die Zeugenaussagen, der damals betroffenen Mädchen, die in ihrem späteren Leben diesen Schwindel bekannten.

Schiebinger, Londa: Has feminism changed science?. - Cambridge, Mass. [u.a.] : Harvard Univ. Press, 1999.
Signatur: 1585221-C.Neu
Feminismus brachte etliche bemerkenswerte Änderungen in die Wissenschaften. Wer hätte, einige Jahrzehnte bevor daran zu denken gewagt, dass die Chefwissenschaftlerin der NASA eine Frau ist, oder "the Secretary of the Air Force, eine Diplomingeneurin, dass in der renommierten Zeitschrift "Science" ein Diskurs über einen "weiblichen, femininen Stil" läuft? Oder dass Madame Curie letzendlich doch in den Panthéon aufgenommen wurde? Londa Schiebinger fragt nach den positiven Veränderungen, die der weibliche Anteil an den Wissenschaften gebracht hat, was die Geschlechterforschung an neuen Perspektiven eröffnen kann; sie evaluiert ferner die laufende Universitätslehre von Geschlecht und Wissenschaft, mit seinen interdisziplinären Kulturvergleichen in den Vereinigten Staaten.

Schillinger-Prassl, Christa: Mädchenerziehung in Innerösterreich vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zur Schulreform unter Maria Theresia und Joseph II / Ilse Brehmer. - Graz, 2000. - (Veröffentlichung des Steiermärkischen Landesarchivs ; 24)
Signatur: 896586-C.Neu
Die vorliegende Studie ging aus einem vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Wien finanzierten Forschungsprojekt hervor. Es geht um die Darstellung der - zwar eingeschränkten, aber doch bestehenden - Teilhabe von Mädchen am Erziehungs- und Bildungsgeschehen in der Frühen Neuzeit, sei es in spezifischen Einrichtungen für Mädchen, aber auch in koedukativer Form und in der Familie, so weit dieses Phänomen quellenmäßig fassbar ist.

Zimmermann, Karin: Spiele mit der Macht in der Wissenschaft : Passfähigkeit und Geschlecht als Kriterien für Berufungen. - Berlin : Ed. Sigma, 2000.
Signatur: 1590793-B.Neu
Wie sich die Spiele mit der Macht in der Wissenschaft im Spannungsfeld zwischen staatlicher Steuerung und universitärer Autonomie manifestieren, zeigt die Autorin hier am Beispiel von Berufungsverfahren während des Umbruchs in der ostdeutschen Universitätslandschaft. Die Fallstudie zum Berufungsgeschehen beleuchtet die Machtspiele aus den Perspektiven von ProfessorInnen ost- wie westdeutscher Herkunft, AufsteigerInnen in die Professur, Angehörigen des wissenschaftlichen Mittelbaus, Mitglieder universitärer Berufungskommissionen, Wissenschaftsorganisationen und politikberatenden ExpertInnengremien. Es zeigt sich die Beharrlichkeit von homosozial-männlichen Rekrutierungsmustern, die gerade bei den reputationsträchtigen akademischen Positionen enorm stabil sind.

© Nationalbibliothek, 2000
last update: 10.10.2000


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