Dolto, Françoise: Selbstporträt einer Psychoanalytikerin. - Weinheim [u.a.] : Beltz, 2004.
Signatur: 1741004-B.Neu
Françoise Dolto (1908-1988), Frankreichs bedeutende Psychoanalytikerin, gehört auch bei uns zu den bekanntesten Kindertherapeutinnen. Wer war diese Frau, die sich wie keine andere in die Sichtweise der Welt von Kindern einfühlen konnte, weshalb gelang es dieser unkonventionellen Analytikerin, allein durch Zuhören und das therapeutische Gespräch zu helfen und zu heilen? In ihrer dem Freund Alain Manier erzählten Autobiographie schildert sie ihre Kindheit, berichtet von ihrer eigenen Psychoanalyse und besonders von den persönlichen Motiven, die sie veranlassten, ihr Leben und ihre Arbeit denen zu widmen, die in ihrer Kindheit leiden oder gelitten haben.
Freud-Bernays, Anna: Eine Wienerin in New York : die Erinnerungen der Schwester Sigmund Freuds. - Berlin : Aufbau Verlag, 2004.
Signatur: 1728612-B.Neu
Die unterhaltsamen Erinnerungen sind ganz auf den Ton der Schester Sigmund Freuds gestimmt, die in der Monarchie aufwuchs und 1892 nach New York auswanderte, wo sie über sechzig Jahre lang lebte. Sie reiste fortan zwischen Amerika und Europa hin und her und verlor nie die Sehnsucht nach Wien. Was ihre Memoiren so lesenswert macht, ist das Selbstvertrauen, mit dem sie 65 Jahre ihres Lebens in prägnanten Szenen Revue passieren läßt. Sie und ihr Mann führten ein offenes Haus mit Vortragsabenden und Geselligkeiten, in die die fünf Kinder einbezogen wurden. Voraussetzung dieses materiell und geistig großzügigen Familienlebens waren Eli Bernays' florierende Geschäfte im Getreideexport. Auf ausgedehnten Reisen lernte Anna das Flair der großen deutschen und Schweizer Kurorte kennen. Durch ihre Auswanderung entging sie dem Schicksal der vier Schwestern, die hochbetagt, 1942/43 in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet wurden.
Hammer, Ulrike: Kurfürstin Luise Henriette : eine Oranierin als Mittlerin zwischen den Niederlanden und Brandenburg-Preußen / Ulrike Hammer. - Münster ; New York ; München ; Berlin : Waxmann, 2001. - (Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas ; Bd. 4)
Signatur: 1,744.999-C.Neu
Luise Henriette, Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien, Ehefrau des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und später Mutter des preußischen Königs, war die Begründerin einer fruchtbaren Beziehung zwischen der niederländischen Republik und dem brandenburgisch-preußischen Kurfürstentum. Sie, die selbst ein reiches höfisches Leben in einer reichen Republik miterlebt hatte, erkannte sehr rasch die gravierenden Mängel ihres vom Dreißigjährigen Krieg gebeutelten Gastlandes und darüber hinaus das deutlich west-östliche Kulturgefälle. Unterstützt vom Kurfürsten und anderen hochstehenden Persönlichkeiten hat sie direkt und indirekt die neue Entwicklung in Wirtschaft und Kultur gelenkt und gefördert.
Huser, Karin: Eine revolutionäre Ehe in Briefen : die Sozialrevolutionärin Lidija Petrowna Kotschetkowa und der Anarchist Fritz Brupbacher. - Zürich : Chronos, 2003. - (Die Schweiz und der Osten Europas ; 9)
Signatur: 1393298-B.Neu.9
Die Lebensgeschichte der russischen Revolutionärin Lidija Petrowna Kotschetkowa ist die Geschichte einer grossen Idealistin. Ihre ungewöhnliche Ehe mit dem Schweizer Fritz Brupbacher fand überwiegend in Briefform statt. Nur selten kamen die beiden zusammen. Während er als Arbeiterarzt in Zürich praktizierte, mobilisierte sie im Zarenreich die Bauern zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Revolution. Das vorliegende Buch ist ein Beitrag zur Erforschung der interkulturellen Begegnung. Der reiche Fundus an Briefen ermöglicht es der Autorin einerseits, die aussergewöhnliche Liebesbeziehung zweier politischer AktivistInnen anschaulich zu machen, andererseits kann das Leben der Sozialrevolutionärin weitgehend rekonstruiert werden, wobei zusätzlich die Quellen der russchischen Geheimpolizei Aufschluss geben.
Ives, Eric: The life and death of Anne Boleyn. - Malden, MA [u.a.] : Blackwell, 2004.
Signatur: 1740378-B.Neu
Anne Boleyn ist eine der bekanntesten englischen Königinnen, aber eher auf Grund ihres Todes als Ehebrecherin (die zweite Frau Heinrichs VIII und Mutter Elisabeth I. wurde als erste englische Königin öffentlich hingerichtet) als auf Grund ihres Lebens. Eric Ives legt hier die wohl umfassendste Biographie über Anne Boleyn vor. Er zeichnet sie als eigenständige und intellektuelle Persönlichkeit, die eine Anhängerin der neu entstandenen Renaissance-Kultur war. Und gerade diese machtbewußte Frau mußte mittels einer Intrige zu Fall gebracht werden.
Koenig, Hertha: Hinter den Kulissen eines Lebens : Rilke, Heuss und Heidegger zu Besuch auf Gut Böckel ; Lebenserinnerungen / Hertha Koenig. Aus dem Nachlaß hrsg. von Günther Butkus ... Mit einem Vorw. von Stefanie Viereck. - Orig.-Ausg.. - Bielefeld : Pendragon, 2004.
Signatur: 1745486-B.Neu
Der Band enthält eine Auswahl an Texten und Briefen aus dem Nachlass Hertha Koenigs, der Herrin vom westfälischen Gut Böckel, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts viele bekannte Gäste beherbergte. Vor einem Hintergrund von zwei Weltkriegen werden nicht nur Geschichten über "Gleichgesinnte und Andersdenkende" erzählt, es zeichnet sich auch ein genaues Bild der Lebensumstände auf einem Gutshof als Mikrokosmos der Gesellschaft mit seiner eigenen Hierarchie ab.
Lingens, Ella: Gefangene der Angst : ein Leben im Zeichen des Widerstandes. - Wien : RM-Buch-und-Medien-Vertrieb, 2004.
Signatur: 1735649-B.Neu
Die in Wien geborene Ärztin war im Oktober 1942 gemeinsam mit ihrem "reichsdeutschen" Mann, dem Arzt Kurt Lingens, von der Gestapo verhaftet und schließlich im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert worden, da das Ehepaar seit dem Anschluss Österreichs zahlreichen Juden zur Flucht verholfen hatte. Als "deutsch-arische" Lagerärztin in Auschwitz leistete Ella Lingens weiter Widerstand, indem sie Fehldiagnosen stellte, um schwer Erkrankte vor der "Selektion", dem sicheren Tod im Gas, zu retten, überlebte selbst das Fleckfieber und trat nach der Befreiung, stets um Aufklärung bemüht, auch als Zeugin der Nazi-Verbrechen auf. Ihrer Zeitzeugenschaft verpflichtet, verarbeitete Ella Lingens das Grauen dieser KZ-Jahre in dem 1947 erschienenen Buch "Prisoners of Fear", das in Großbritannien und den USA ein großer Erfolg war und nun auch auf Deutsch vorliegt. Die große Humanistin wurde 1980 von der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Ehrentitel einer "Gerechten der Völker" ausgezeichnet.
Pizzagalli, Daniela: La Signora della pittura : vita di Sofonisba Anguissola, gentildonna e artista nel rinascimento. - Milano : Rizzoli, 2003.
Signatur: 1739419-B.Neu
Sofonisba Anguissola ist die erste italienische Malerin, die internationalen Ruf erlangte. 1532 in Cremona geboren, genoß sie neben einer sorgfältigen allgemeinen Erziehung bereits früh Unterricht in Malerei. Sie wird bald so bekannt, daß sie 1559 an den spanischen Hof Philipps II. eingeladen wird, wo sie von 1560 bis 1571 als hochangesehene Hofmalerin sämtliche Mitglieder der königlichen Familie porträtierte. Der König und seine beiden Ehefrauen, Elisabeth von Frankreich (+ 1568) und Anna von Österreich (+ 1580), belohnten die von ihnen hochgeachtete Künstlerin mit kostbaren Geschenken und einer beträchtlichen jährlichen Rente. Sofonisba war somit einer der ersten berufsmäßig arbeitenden Malerinnen. Sie starb 97-jährig in Genua.
Schultz, Uwe: Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht. - München : Beck, 2004.
Signatur: 1743652-B.Neu
Das glanzvolle Leben der Madame de Pompadour sprengte alle Maßstäbe des absolutistischen Frankreich. Sie stieg zu einer der faszinierendsten Frauen der europäischen Geschichte auf und wußte ihr Leben zum Kunstwerk zu gestalten, indem sie die bedeutendsten Künstler an sich zog und ihrer Epoche einen Stil gab. Ihr Triumph begann als erotisches Abenteuer. Aus einer anfänglich stürmischen Leidenschaft zwischen ihr und König Ludwig XV. entwickelte sich bald eine große Liebe und schließlich eine dauerhafte Freundschaft. Mit der jungen Frau aus dem Bürgertum - geborene Jeann-Antoinette Poisson - gelangte erstmals eine Vertreterin des Dritten Standes in den hochadligen Machtzirkel von Versailles und erlangte als "maîtresse en titre" eine Machtfülle wie keine ihrer Vorgängerinnen seit Jahrhunderten. Ihr königlicher Liebhaber schenkte ihr Titel und Adelssitz derer von Pompadour.
Stern, Carola: Uns wirft nichts mehr um : eine Lebensreise / aufgezeichnet von Thomas Schadt. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2004.
Signatur: 1743691-B.Neu
Carola Stern erinnert sich: an das Mädchen auf der Insel Usedom, das so gern "Badegastkind" gewesen wäre; an Tüterjohann und den Führer, an Hölderlin und Herzenskälte; an "Klassenfeinde" und die Parteihochschule; an die List und Lust der Überlebenskunst, an Ängste und Abgründe; an das Glück des Erfolgs und an die Erfahrungen als Frau in der Männerwelt der Medien und der Politik. Der Wunsch, "ein eigener Mensch zu werden", führte sie über die steinigen Straßen der Erinnerung und ließ sie immer wieder Neuanfänge wagen. In intensiven Gesprächen mit dem Regisseur Thomas Schadt schildert Carola Stern zahlreiche bisher unbekannte Geschichten und Details ihrer Biographie. Der Text wird ergänzt durch viele unveröffentlichte Fotos aus der privaten Sammlung der Autorin.
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