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NewsLetter 86: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Andreas-Salomé, Lou: À l'ombre du père : correspondance 1919-1937 / Anna Freud. - Paris : Hachette Littératures, 2006.
Signatur: 1836060-B.Neu
Gibt es einen besseren Zugang zur Psychoanalyse der Jahre 1920 bis 1930 und das Familienleben ihres Gründers, als den Briefwechsel zwischen den beiden "Töchtern" Freuds? Seit dem Tag, wo Freud Lou Andreas-Salomé für einige Wochen in sein Haus eingeladen hat, gehört sie fast zur Familie. Freud vertraut dieser brillianten Schriftstellerin und angehenden Psychoanalytikerin die Bildung seiner jüngsten Tochter Anna an. Die Lebendigkeit, Intelligenz und das große Herz Lous übertragen sich auf Anna und sie schafft es, ihr Unbehagen zu überwinden und Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung zu werden, selbst PatientInnen zu betreuen und sich auf einem Spezialgebiet, der Kinderpsychoanalyse, zu profilieren. Die Korrespondenz zwischen Lou und Anna gibt uns Einblick in das Leben des unermüdlich forschenden Freud und in die Aktivitäten der analytischen Gemeinde.

Belyj, Andrej: "Vaš rycar'" : pis'ma k M. K. Morozovoj ; 1901 - 1928 ("Ihr Ritter" : Briefe an M. K. Morozova ; 1901 - 1928) - Moskva : Progress-Plejada , 2006.
Signatur: 1,833.541-B.Neu
Im hier vorliegenden Band werden erstmals auf der Grundlage von Archivmaterial die gesammelten Briefe des großen russischen Symbolisten Andrej Belyj (B.N. Bugaev, 1880-1934) an Margarita K. Morozova (1873-1958), die Witwe des bekannten Industriellen und Mäzens M. A. Morozov (1870-1903) publiziert. Margarita Morozova war Gründerin einer Vielzahl von Wohltätigkeits- und Kulturinstitutionen (so z. B. der Religiös-Philosophischen Gesellschaft und des Verlags "Put'") und wurde von Belyj in seinen jungen Jahren in mystischer Ekstase als Traumfrau, in späteren Jahren als vertraute Freundin verehrt. Seine Briefe an sie haben Beichtcharakter und beschreiben anschaulich die geistige Entwicklung des Dichters in dieser Zeit und sein Suchen nach ästhetischer Vollkommenheit. (Karmen Petra Moissi)

Beuys, Barbara: Paula Modersohn-Becker oder: Wenn die Kunst das Leben ist. - München : Hanser, 2007.
Signatur: 1831634-B.Neu
Am 20. November 1907 stirbt in Worpswede bei Bremen, kurz nach der Geburt einer Tochter, die 31jährige Malerin Paula Modersohn-Becker. In knapp zehn Jahren hat sie ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Cézanne, Gauguin und van Gogh. Barbara Beuys erzählt von der bisher vergessenen Kindheit der Künstlerin in Dresden, von der Ausbildung zur Malerin in Berlin, dem Schauplatz der Avantgarde in Kunst und Literatur, und dem Künstlerdorf Worpswede. Umfassend schildert sie Arbeits- und Lebenslust der jungen Malerin in Paris, wo Paula ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt.

Braun, Christina von: Stille Post : eine andere Familiengeschichte. - Berlin : Propyläen, 2007.
Signatur: 1835209-B.Neu
Eine Familie in Deutschland - zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Diktatur und Nachkrieg. Während die Männer "Geschichte machten", führten die Frauen Tagebücher oder schrieben Briefe. Diese "Stille Post" ist es, der die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun in ihrem einfühlsamen Familienporträt vor allem nachspürt. Dabei gelingt es ihr auf subtile Weise, eigene Erinnerungen, innere Zweisprache mit den Verstorbenen und die reichen Quellen des Familienarchivs zu einem facettenreichen Gesamtbild deutscher Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu verknüpfen.

Dufresne, Claude: La Marquise de Sévigné. - Paris : Pygmalion, 2006.
Signatur: 1838654-B.Neu
Die Marquise von Sévigné (1626-1696) - Witwe mit 25 Jahren - wurde berühmt, ohne es selbst zu wissen bzw. dies beabsichtigt zu haben. Sie wandte sich zunächst nur an eine einzige Leserin: ihre Tochter Françoise. Nachdem 1669 ihre geliebte Tochter den Comte de Grignan geheiratet hatte und Anfang 1671 mit ihm in die ferne Provence entschwunden war, begann Mme de Sévigné, das Briefeschreiben systematischer zu betreiben und dehnte es auch auf andere AdressatInnen aus. In diesen Briefen schildert sie effektvoll, lebendig und ungeschminkt, manchmal auch drastisch, nicht nur ihre wechselnden Befindlichkeiten, sondern auch das, was sich in Paris und am Hof in Versailles um sie herum tat und was als Reflex der großen Politik an ihre Ohren gelangte. Sie verkehrte mit den großen Männern und Frauen ihrer Zeit: Ludwig XIV., Fouquet, Colbert, La Fontaine, Mme de Maintenon usw., deren intime Porträts sie mit großem Talent zeichnete.

Ebadi, Shirin: Mein Iran : ein Leben zwischen Revolution und Hoffnung ; die Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin. - München [u.a.] : Pendo, 2006. Signatur: 1826079-B.Neu
Seit Jahrzehnten setzt sich Shirin Ebadi für eine Reform der iranischen Gesellschaft von innen heraus ein. Mit nicht einmal dreißig Jahren wurde sie 1975 als erste Frau im Iran zur Richterin ernannt und übernahm schon bald den Vorsitz des Teheraner Gerichts. Im Zuge der islamischen Revolution enthob man sie 1979 ihres Amtes und degradierte sie zur Sekretärin. Sie entschloss sich, Anwältin zu werden und widmete ihr Engagement vor allem den Rechten von Frauen und Kindern. Im Jahr 2000 wurde sie aufgrund ihrer Tätigkeit als Verteidigerin vor Gericht angeklagt und schließlich verhaftet. Doch weder Einzelhaft noch Berufsverbot konnten Shirin Ebadi von ihrem Kampf für Freiheit und Menschenrechte abhalten, für den sie 2003 den Friedensnobelpreis erhielt. Ihre Autobiographie gewährt Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen ihres Landes.

Gottschalk, Maren: Jenseits von Bullerbü : die Lebensgeschichte der Astrid Lindgren. - Weinheim [u.a.] : Beltz, 2006.
Signatur: 1835097-B.Neu
Seit über 50 Jahren sind sie in der ganzen Welt beliebt: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Lotta aus der Krachmacherstraße und die vielen anderen Figuren der schwedischen Autorin Astrid Lindgren, deren Bücher heute zu den Klassikern der Kinderliteratur zählen. Aufgewachsen ist Astrid Lindgren auf einem kleinen, idyllischen Bauernhof in Südschweden, der durch die Geschichten aus "Bullerbü" berühmt geworden ist. Eine glückliche Kindheit, in die sie, wie man weiß, schreibend oft zurückkehrte. Weniger bekannt ist das Leben der Schriftstellerin, nachdem sie das Paradies der Kindheit verlassen musste.

Hofer, Bettina: idealistisch und wagemutig : Pionierinnen im SOS-Kinderdorf / Lienhart, Christina. - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2006.
Signatur: 1824595-B.Neu
Über die Frauen, die den Aufbau des SOS-Kinderdorfes wesentlich mitgestalteten, ist bislang wenig bekannt. Die Autorinnen porträtieren erstmals 15 dieser "Pionierinnen" und zeichnen deren berufliche und persönliche Entwicklung nach. Wagemutig und ausdauernd, anpassungsfähig und widerständig setzten diese Frauen Initiativen beim Aufbau von SOS-Kinderdörfern weltweit, in der Mittelbeschaffung, in der Werbung, bei der Schulung von Kinderdorfmüttern, in der pädagogischen Ausrichtung und in der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Über den biographischen Zugang hinaus bietet der Band einen unmittelbaren Einblick in den Alltag und die Entwicklung von "SOS-Kinderdorf" von den 1940ern bis in die 1960er Jahre. Die einzelnen Biographien werden zudem verwoben mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeitgeschichtlichen Ereignissen und Lebenswelten von Frauen.

Jasper, Willi: Die Jagd nach Liebe : Heinrich Mann und die Frauen. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007.
Signatur: 1836849-B.Neu
Heinrich Manns "Jagd nach Liebe" galt vor allem Frauen aus Bohème und Halbwelt - Schauspielerinnen, Sängerinnen, Prostituierte. Sie beeinflussten nicht nur sein Leben, sondern dienten ihm auch als Stoff seiner Literatur. Der Heinrich-Mann-Biograph Willi Jaspers erzählt von der Schwester Carla, der "argentinischen Verlobten" Nena, den Ehefrauen Mimi und Nelly. Er schildert ihr tragisches Schicksal vor dem Hintergrund einer bewegten Epoche und zeigt, wie sie Eingang gefunden haben in sein Werk. Bisher unveröffentlichte Briefdokumente informieren aber auch über "emanzipierte" Beziehungen von Autorinnen und Künstlerinnen zu Heinrich Mann, die zwischen schwärmerischer Verehrung und intellektuellem Einspruch schwanken. So entsteht ein lebendiges Bild der Verstrickung von Leben, Werk und Zeitgeschichte.

Jürgs, Michael: Eine berührbare Frau : das atemlose Leben der Künstlerin Eva Hesse. - München : Bertelsmann, 2007.
Signatur: 1835813-B.Neu
Die Spurensuche im Leben einer Frau, die zu den wichtigsten KünstlerInnen des 20. Jh. gezählt wird, beruht auf ihren Tagebüchern, Archivbeständen und zahlreichen Interviews mit ihr nahestehenden Personen. Eva Hesse war kaum drei Jahre alt, als sie per Kindertransport ihre Geburtsstadt Hamburg verlassen musste. Ihre Eltern durften erst später ausreisen. Die Familie verlor ihre Heimat und ihren Besitz, aber sie entkam dem Holocaust. Eva Hesses Mutter beging in New York Selbstmord. Die als Kind erlebte Verlustangst prägte ihr Leben. Heiter in der Gegenwart mit den Ängsten aus ihrer verlorenen Vergangenheit spielend, wurde sie mit ihren sinnlichen Gemälden und Objekten und Skulputren berühmt und nach ihrem frühen Krebstod gar zum Mythos verklärt.

Kollwitz, Käthe: Aus meinem Leben : ein Testament des Herzens. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2006.
Signatur: 1838739-B.Neu
Die Tagebuchblätter und Briefe der 1867 in Königsberg geborenen und 1945 einige Tage vor Kriegsende gestorbenen Künstlerin Käthe Kollwitz lassen die Beziehungen einer humanen Frau zu ihrer nächsten Umgebung anschaulich werden. Schon früh hatte sie sich zu den Ideen des Sozialismus bekannt und ihr künstlerisches Genie setzte sie ein für die Schilderung des Lebens und Leidens der unterdrückten Menschen, besonders des Großstadtproletariats. Die sehr persönlichen Tagebuchblätter wurden von ihrem Sohn Hans Kollwitz herausgegeben.

Konz, Britta: Bertha Pappenheim (1859-1936) : ein Leben für jüdische Tradition und weibliche Emanzipation. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2005. - (Reihe "Geschichte und Geschlechter" ; 47)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.47
Berühmt wurde Bertha Pappenheim nicht nur als "Anna O." in Freuds "Studien über Hysterie". Sie war eine bekannte jüdische Frauenrechtlerin und eine Pionierin der sozialen Arbeit, die mit Martin Buber und Leo Baeck ebenso in engem Austausch stand wie mit Helene Lange und Gertrud Bäumer. Britta Konz nimmt erstmals eine Analyse des Lebenswerks dieser faszinierenden Frau vor, die 1904 den jüdischen Frauenbund gründete, um für ihre Version des Judentums einzutreten. Eine moderne jüdische Identität konnte ihrer Ansicht nach nur durch die Verbindung von traditionellem Judentum und Frauenemanzipation entstehen. Dieses weiblich-jüdische "Projekt der Moderne" sowie Bertha Pappenheims Kampf gegen den Antisemitismus - auch nach 1933 - stehen im Mittelpunkt der Studie.

List, Eveline: Mutterliebe und Geburtenkontrolle - zwischen Psychoanalyse und Sozialismus : die Geschichte der Margarethe Hilferding-Hönigsberg. - Wien : Mandelbaum, 2006.
Signatur: 1834972-B.Neu
Margarethe Hönigsberg - nach ihrer Heirat Hilferding-Hönigsberg - absolvierte als erste Frau in Österreich ein Medizinstudium und war ebenfalls als erste Frau Mitglied der "Wiener Psychoanalytischen Vereinigung".Sie stammte aus dem jüdischen Großbürgertum und der Tradition der 1848-er Revolution. Schon ihre Mutter Emma Hönigsberg, geb. Breuer, war in der frühen Frauenbewegung aktiv. Wunschgemäß wurde sie Ärztin in einem Proletarierbezirk und verstand sich vor allem als Frauenärztin. Bei der "Freien Vereinigung Sozialdemokratischer Studenten" traf sie ihren späteren Ehemann, den Mediziner und austromarxistischen Theoretiker Rudolf Hilferding und zog nach nach Berlin, wo dieser während der Weimarer Republik Finanzminister wurde. Sie kehrte mit ihren zwei Söhnen nach Wien zurück, beteiligte sich an den Theoriediskussionen im Kreis um Siegmund Freud, wo sie die maßgebliche Arbeit "Grundlagen der Mutterliebe" beitrug. Im Zuge des Konflikts um Alfred Adler verließ Margarethe Hilferding-Hönigsberg die "Psychoanalytische Vereinigung". Im "Roten Wien" war sie als Sozialmedizinerin, Erziehungsberaterin und sozialdemokratische Funktionärin aktiv.1934 wurde sie verhaftet, ab 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt, nach Theresienstadt deportiert und 1942 in Treblinka ermordet.

Marková, Marta: Auf ins Wunderland! : das Leben der Alice Rühle-Gerstel. - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2007.
Signatur: 1832524-B.Neu
Alice Gerstel wurde 1894 als Kind einer deutsch-jüdischen großbürgerlichen Familie in Prag geboren. Nachdem sie im Hause Habsburg als Hauslehrerin tätig war, ging sie nach München, wo sie sich als Individualpsychologin engagierte. 1922 heiratete sie Otto Rühle, den Mitbegründer der KPD, der sich aber vom Leninismus distanzierte. Zusammen mit ihm gründete sie einen Verlag und wurde zu einer Zentralfigur der linken intellektuellen Szene. 1932 verließ sie Deutschland und ging zurück nach Prag, 1936 folgte sie ihrem Mann nach Mexiko, um sich dort pädagogisch zu engagieren. Im Zusammenhang mit Trotzkis Aufenthalt in Mexiko wurde sie in die Auseinandersetzungen des Exils verstrickt und zu einer wichtigen Person der antistalinistischen Linken. Sie übersetzte viele wichtige Werke aus dem Tschechischen und Deutschen ins Spanische und wurde 1941 Honorarprofessorin an der Universität Morelia in Mexiko. Unmittelbar nach dem Tod ihres Mannes wählte sie im Jahre 1943 den Freitod.

Marso, Lori Jo: Feminist thinkers and the demands of feminity. - New York [u.a.] : Routledge, 2006.
Signatur: 1829430-B.Neu
Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Anspruch feministischer Intellektueller, eine Balance zwischen Politik, geistiger Arbeit und den materiellen Bedingungen des weiblichen Lebenszusammenhanges zu finden. Dabei werden autobiographische Schriften bekannter Feministinnen der Vergangenheit, wie Mary Wollstonecraft, Emma Goldman und Simone Beauvoir ebenso analysiert wie jene ihrer zeitgenössichen Kolleginnen Azar Nafisi, Audre Lorde und Ana Castillo. Damit fügt die Politikwissenschaftlerin und Frauenforscherin Lori Jo Marso der feministischen Theorie eine innovative persönliche Dimension hinzu.

Morton, James: Lola Montez : her life and conquests. - London : Portrait, 2007.
Signatur: 1831040-B.Neu
Lola Montez, geb. 1821 als Eliza Gilbert in Sligo, Irland, wurde berühmt und berüchtigt als Tänzerin, Schauspielerin, Kurtisanin und frühe Feministin. Nachdem sie ihren ersten Mann verlassen hatte, mutierte sie zu jener Frau, die Geschichte machte: Geliebte von Schriftstellern, Adeligen, Musikern, wie Franz List, und Königen, wie Ludwig I. von Bayern, zu dessen Ruin sie beitrug. Lola Montez zog weiter über London und Paris und schließlich 1851 in die USA. Dort schrieb sie ihre Memoiren. Ab Mitte der fünfziger Jahre hielt sie sich vier Jahre in Victoria, Australien, auf und unterhielt dort unter anderem Goldgräber mit ihren Darbietungen. Nach drei weiteren Ehen starb sie völlig verarmt 1861 in New York. Ihr Grab befindet sich auf dem Green-Wood Cemetery in Brooklyn

Nemcová, Bozena: Mich zwingt nichts als die Liebe : Briefe. - München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2006. - (Tschechische Bibliothek)
Signatur: 1828349-A.Neu
Von Bozena Nemcová, der beliebtesten tschechischen Schriftstellerin, schätzen Kenner besonders die Briefe. Franz Kafka, der einige im Original gelesen hatte, fand sie "unerschöpflich für Menscherkenntnis". Nemcová schreibt an Freundinnen, Bekannte und Kollegen, an ihre Kinder, ihren Mann, ihre Liebhaber mit umwerfender Offenheit. Szenen ihrer gescheiterten Ehe, die Sorge um die heranwachsenden Kinder, Liebesbekenntnisse, das alles passiert ebenso Revue wie politische und nationale Unterdrückung, materielle Nöte und ihre fortschreitende Krankheit. Es entsteht das Lebensbild einer Frau, die sich mit ihren geradezu heutigen modernen Lebensvorstellungen und ihren Leidenschaften über gesellschaftliche Barrieren hinwegsetzt, mit den Männern ebenso zu kämpfen hat wie mit den Verhältnissen und am Ende vom Krebs besiegt wird.

Panzer, Marita A.: Agnes Bernauer : die ermordete "Herzogin". - Regensburg : Pustet, 2007.
Signatur: 1838848-B.Neu
Agnes Bernauer wurde um 1410 vermutlich in Augsburg als Tochter eines Baders geboren. Wohl anlässlich eines Turniers in der Stadt lernte sie den bayerischen Thronfolger Albrecht kennen und lieben. Nach der heimlichen Hochzeit lebte das Paar vorübergehend in München und ging dann nach Straubing, wo Albrecht als Statthalter residierte. Da die "Bernauerin" jedoch den politischen und dynastischen Bestrebungen des Münchner Herzogshauses im Wege war, ließ sie der Vater Albrechts, Herzog Ernst, schließlich 1435 gewaltsam beseitigen. Im Leben und Sterben der Agnes Bernauer, die zur Unperson der Mächtigen wurde, begegnet uns ein annähernd 600 Jahre alter Kriminalfall, dessen ungelösten Rätseln die Autorin nachspürt.

Stamm, Rainer: "Ein kurzes intensives Fest" : Paula Modersohn-Becker ; eine Biographie. - Stuttgart : Reclam, 2007.
Signatur: 1835172-B.Neu
Paula Modersohn-Becker (1876-1907) ist die Pionierin der modernen Malerei in Deutschland. Die Künstlerkolonie Worpswede erscheint ihr zunächst als idealer Ausgangsort für ihre Arbeit. Hier lernt sie 1897 ihren späteren Mann Otto Modersohn kennen und begegnet 1900 dem Dichter Rainer Maria Rilke, dem sie bis zu ihrem Tod verbunden bleibt. Schnell erkennt sie jedoch die Enge der Künstlerkolonie, die sie durch vier intensive Aufenthalte in Paris zu überwinden versucht. Mit 31 Jahren stirbt sie, nur wenige Tage nach der Geburt ihres ersten Kindes.

Vignal Souleyreau, Marie-Catherine: Anne d'Autriche : la jeunesse d'une souveraine. - Paris : Flammarion, 2006.
Signatur: 1833505-B.Neu
Anne d'Autriche (Anna Maria von Österreich, 1601-1666) war die Mutter des Sonnenkönigs Ludwigs XIV und - während dieser noch minderjährig war - zwischenzeitlich Regentin. Sie war mit Ludwig XIII verheiratet - ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein konnte. Da sie nach Fehlgeburten lange kinderlos blieb, war ihre Position am Hofe sehr prekär. Schließlich kam es nach 23 Jahren Ehe zu einer völlig unerwarteten Schwangerschaft und zur Geburt des Thron-Nachfolgers. Die Autorin beschreibt in diesem Buch die oft schwierigen Jahre der Anfeindungen und Desillusionierungen der spanischen Infantin bis zu ihrer Mutterschaft.

Woolf, Virginia: Gesammelte Werke : Briefe / Hrsg. von Klaus Reichert. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2006.
Signatur: 1349918-B.Neu-Briefe,1+2
Mehr als viertausend Briefe von Virginia Woolf sind bisher bekannt; eine Auswahl daraus liegt nun in zwei Bänden zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vor. Nach den ersten Schreibversuchen der Sechsjährigen und frühen Briefen an die Familie dokumentiert die viele Jahre dauernde Korrespondenz mit Violet Dickinson, der mütterlichen Freundin und Vertrauten, Virginia Woolfs Entwicklungsweg zum eigenständigen Leben - und Schreiben. Die Briefe an die intellektuellen Freunde aus der "Bloomsbury Group" erfordern, bei allem Sinn für Komik, einen ernsthafteren Ton. In ganz neuem Licht erscheinen wichtige Lebensfreundschaften und Beziehungen, vor allem die leidenschaftliche Liebe zur Schriftstellerein Vita Sackville-West.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 27.06.2007


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