ÖNB-Musiksalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek
Schöpferische Persönlichkeiten des aktuellen österreichischen Musiklebens und ein Blick auf die Musizierpraxis des Barock – dies sind die Schwerpunkte des Frühjahrsprogramms des ÖNB-Musiksalons, in dem wohl manche Gemeinsamkeit in der Lebensgestaltung von MusikerInnen des 17. Jahrhunderts und der Gegenwart erkennbar wird. Internationalität, Präsenz in allen Regionen Europas – das kennzeichnet nicht nur das 21. Jahrhundert mit seinen vielfältigen und komfortablen Reisemöglichkeiten, sondern auch frühere Jahrhunderte, in denen man sich in Postkutschen und auf schlechten Straßen fortbewegte. Die allgemeine, Sprachgrenzen überschreitende Verstehbarkeit von Musik, die Haydn zu dem berühmten Ausspruch veranlasste, seine Sprache "verstehe man durch die ganze Welt", war für viele Musiker des 17. Jahrhunderts ein Anreiz, quer durch Europa zu reisen.
Den Beginn setzen wir mit einer markanten Persönlichkeit der Gegenwart. Thomas Daniel Schlee (1957 in Wien geboren) ist einer der profiliertesten österreichischen Komponisten der Gegenwart; er studierte Orgel, Komposition und Musikwissenschaft in Wien und Paris bei Michael Radulescu, Jean Langlais, Olivier Messiaen und Francis Burt. Als Organist konzertiert er in ganz Europa und wirkt an Rundfunkproduktionen und CD-Aufnahmen mit. Von 1990 bis 1998 war er Musikdirektor des Brucknerhauses Linz und künstlerischer Leiter des Internationalen Brucknerfestes, seit 2004 ist er Intendant des Festivals Carinthischer Sommer.
An unserem zweiten Abend richten wir unseren Blick auf einen Musiker des 17. Jahrhunderts, auf Johann Jakob Froberger, der so vielfältige Beziehungen zu Musikerkollegen in ganz Europa unterhielt, dass man geradezu von einem "musikalischen Netzwerk" sprechen kann. Er reiste in die wichtigsten musikalischen Metropolen seiner Zeit, wie Rom, Dresden, Paris und London. Dies kommt im Programm unseres Abends zum Ausdruck, das in einem Cembalo-Soloprogramm Werke Frobergers und seiner bedeutendsten europäischen Komponistenkollegen präsentiert.
Ebenfalls von europäischem Zuschnitt ist die Lebensgeschichte der Pianistin und Komponistin Elzbieta Wiedner-Zajac, der unser dritter Abend gewidmet ist.
Ihre Ausbildung erhielt sie in Polen, Österreich und den USA; seit 1979 lebt sie in Wien. Musik solle nicht vorrangig "das Ohr ergötzen", sondern "das Herz bewegen" – unter dieses Motto Christoph Willibald Glucks stellt die Komponistin ihr Schaffen.
Ich freue mich darauf, Sie im ÖNB-Musiksalon im Palais Mollard willkommen zu heißen.
Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin
Veranstaltungsort
Österreichische NationalbibliothekPalais Mollard, Salon Hoboken
Herrengasse 9
1010 Wien
Der Eintritt in den ÖNB-Musiksalon ist frei.
Wenn Sie den Folder zum ÖNB-Musiksalon regelmäßig zugeschickt bekommen möchten, geben Sie uns bitte per
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