Geschichte

Seit 1992 bietet Ariadne bibliothekarische und dokumentarische Hilfe für jene, die im Labyrinth der Frauen- und Geschlechterforschung einen Leitfaden suchen – daher auch die Wahl unseres Namens.
Die Literatur zur Frauen- und Geschlechterforschung ist in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, also seit dem Beginn der Neuen Frauenbewegung, enorm angewachsen. Dies hat wesentlich damit zu tun, dass in den 70er Jahren von Seiten fortschrittlicher Frauen ein neues Interesse an Frauengeschichte, aber auch an aktuellen sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen des Frauenlebens einsetzte. Nach und nach wurden diese Themen in universitären und außeruniversitären Bildungseinrichtungen, aber auch in politischen Foren zu einem festen Bestandteil des Diskurses. Es kam zu einer zunehmenden Publikationstätigkeit, die vom angelsächsischen Raum ausging und die sich später auch in Kontinentaleuropa ausbreitete. Die Bibliotheken reagierten auf diese Entwicklung mit einiger Verzögerung, was auch damit zu tun hatte, dass die Frauenforschungsliteratur zunächst meist als Beiträge in Frauen- und anderen Zeitschriften, Kongressschriften, Ausstellungskatalogen oder als so genannte „graue“ Literatur erschien. Erst mit der Verbreitung EDV-unterstützter Datenbanksysteme im Bibliothekswesen war es möglich, diese sogenannte „unselbständig“ (d.h. als Aufsatz in einem Sammelwerk oder einer Zeitschrift) erscheinende Literatur professionell zu erfassen und zu erschließen. Eine Mitte der 80er Jahre erstellte Durchführbarkeitsstudie für frauenspezifische Information und Dokumentation (Andrea Fennesz und Christa Wille) untersuchte erstmals die Rahmenbedingungen und Erfordernisse einer Dokumentationsstelle. Als zu Beginn der 90er Jahre vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung „grünes Licht“ für die Installierung einer derartigen Einrichtung an der Österreichischen Nationalbibliothek kam, konnte "Ariadne" 1992  im Organigramm verankert und mit zwei Frauen (Helga Weinberger und Christa Wille) besetzt werden. Nach der Ruhestandsversetzung von Mag. Helga Hofmann-Weinberger 2011 verstärkt mit Christa Bittermann-Wille, Mag. Lydia Jammernegg das Ariadne-Team.

Arbeitsschwerpunkte (Sammeln - Dokumentieren - Informieren - Digitalisieren)

Wir bemühen uns um den Ankauf von Publikationen aus folgenden Bereichen:

  • Bibliographien und Nachschlagewerke
  • Biographien und Frauenliteratur
  • Grundsatzliteratur zur feministischen Theorie (neben dem deutschsprachigen vor allem auch aus dem angloamerikanischen Raum)
  • Forschungsergebnisse zu den Themen: Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte, Philosophie, Frauenbewegung, Politik und Gesellschaft, Sozialisation und Geschlechterdifferenz, Psychologie, Feministische Theologie und Religion, Sprache und Literatur, Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft etc.
  • wissenschaftliche Zeitschriften der Frauen- und Geschlechterforschung

Seit 1992 arbeiten wir an der Erstellung der Ariadne-Datenbank für unselbständige Literatur (Zeitschriftenartikel, Beiträge aus Sammelwerken etc.). Wir dokumentieren damit den Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek mit folgenden Schwerpunkten:

  • Austriaca (= Literatur von/über ÖsterreicherInnen oder über Österreich) 
  • internationale Grundsatzliteratur, vor allem aus dem Bereich der Geisteswissenschaften
  • Graue Literatur (= außerhalb des Verlagswesens erscheinende Literatur)

Die Datenbank-Einträge werden formal und vor allem inhaltlich eingehend erschlossen (feministische Beschlagwortung, Systematik, teilweise Abstracts und Kommentare). Aufgenommen werden Publikationen vor allem in deutscher und englischer, aber auch in anderen europäischen Sprachen.

Wir bieten unseren BenützerInnen bei der Informationssuche folgendes Service:

  • allgemeine Einführungen in die frauenspezifische Literatursuche
  • Beratung und Hilfe bei schwierigen Recherchen
  • Nachweis von frauenspezifischen Beständen an anderen Bibliotheken und gezielte Weitervermittlung an andere Frauen-Informations- und Dokumentationsstellen im In- und Ausland
  • Hilfsmittel beim bibliographischen Arbeiten

Ariadne hat vor einigen Jahren damit begonnen, frauenrelevante historische Dokumente zu digitalisieren und im Volltext online zur Verfügung zu stellen. Bitte besuchen Sie unsere Links "Dokumente online" und "Ariadne-Projekte" (dort finden Sie "Frauen in Bewegung", "Frauen-Werke" und "Cherchez la femme").

Häufig gestellte Fragen

Ich brauche ausführlichere Beratung bzw. Hilfe bei meinen Recherchen. Wie kann ich Ariadne kontaktieren?
Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne bei komplizierteren Recherchen. Es ist ratsam, in diesem Fall mit uns vorher telefonischen oder per E-Mail Kontakt aufzunehmen, um mit Ihnen die Recherche eingehend zu besprechen bzw. einen Termin zu vereinbaren.

Wenn ich in der Ariadne-Datenbank Bücher bzw. Aufsätze gefunden habe, die ich einsehen möchte: wohin muß ich mich wenden?
Die in unserer Datenbank ausgewerteten Zeitschriften und Bücher gehören zum allgemeinen Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek bzw. zu den Beständen der jeweiligen Sammlung (siehe Signaturen-Zusatz). Bestellen Sie diese Bücher bzw. Zeitschriften wie üblich. Mit Ausnahme von frauenspezifischen Nachschlagewerken (z.B. Ariadne 120) und sog. "Grauer Literatur" (Ariadne-06.18) sind im "Ariadne"-Raum keine Bücher bzw. Zeitschriften aufgestellt!

Einige Aufsätze aus Ihrer Datenbank bzw. einige Bücher aus Ihrem NewsLetter würden mich sehr interessieren. Ich wohne aber nicht in Wien und Umgebung und kann daher die Nationalbibliothek nicht besuchen. Wie komme ich zu dieser Literatur?
Die Vorgangsweise ist folgende: Finden Sie zunächst heraus, ob eine Bibliothek in Ihrer Nähe das gewünschte Buch / die gewünschte Zeitschrift in Ihrem Bestand hat. Wenn das nicht der Fall ist, dann wenden Sie sich an die nächste Fernleihestelle (an allen größeren Bibliotheken) und fordern Sie die Literatur dort an. Sie können aber auch Bestellungen direkt an die Fernleihe der Österreichischen Nationalbibliothek richten.

Ich suche biographische Nachweise zu bestimmten Frauen oder Sachlexika bzw. Bibliographien zur Frauen- und Geschlechterforschung. Kann ich bei Ihnen fündig werden?
Personen- und sachbezogene Nachschlagewerke (sogenannte "Kat"-Signaturen) können in der Katalog-Abteilung bzw. in der "Ariadne" (Heldenplatz, 2. Stock) zwischen 9.00 und 16.00 Uhr eingesehen werden. Es kann aber auch vorkommen, dass Nachschlagewerke in den einzelnen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek aufgestellt sind (bitte beachten Sie den Signaturen-Zusatz).

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Kontakt

Ariadne
Josefsplatz 1
A-1015 Wien
Tel: (+43 1) 534 10-487, 457
Fax: (+43 1) 534 10-437

  • Zugang: Heldenplatz, 2. Stock

ariadne@onb.ac.at

Öffnungszeiten

Mo bis Fr 9.00 bis 16.00


last update 03.03.2013