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Namen und Abkürzungen
Posanner von Ehrenthal, Gabriele
Posanner-Ehrenthal, Gabriele von
Possaner von Ehrenthal, Gabriele
Possanner, Gabriele
Possanner von Ehrenthal, Gabriele
Lebensdaten
geboren 27.01.1860, Ofen (Budapest)
gestorben 14.03.1940, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Ärztin, Pionierin des Frauenstudiums
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Die Tochter eines Sektionschefs im Finanzministerium absolviert die Lehrerinnenbildungsanstalt und maturiert 1887 am Akademischen Gymnasium in Wien. 1888 beginnt sie ein Medizinstudium in Genf und Zürich und kehrt nach ihrer Promotion 1894 nach Wien zurück. Die Anerkennung ihres akademischen Grades wird ihr jedoch in Österreich verweigert und sie betreibt in der Folge jahrelang mit viel Ausdauer, Bittbriefen und Gesuchen die Nostrifikation. Dabei wird sie vom Verein für erweiterte Frauenbildung und deren Präsidentin Boßhardt-Demerghel eifrig unterstützt. Sie wird später zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Erst am 2. April 1897 wird sie - nach abermaliger Ablegung aller theoretischen und praktischen Prüfungen - als erste Frau in der österreichisch-ungarischen Monarchie zur Doktorin der Medizin promoviert und eröffnet alsbald eine Praxis als praktische Ärztin. 1902 tritt sie als erste Krankenhausärztin in das Kronprinzessin Stephanie-Spital ein. Auch um ihr Wahlrecht als erste Frau in der Ärztekammer muss sie kämpfen, sie geht durch alle Instanzen bis zum Verwaltungsgerichtshof und wird schließlich 1904 zur Wahl zugelassen und als "Ersatzmitglied" gewählt. Mit 68 Jahren wird ihr der Titel "Medizinalrat" verliehen. Gabriele Possanners Kampf um die universitäre Anerkennung wird von der österreichischen bürgerlichen Frauenbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts voll unterstützt. Ebenso wirkt sie in diversen Organisationen und Vereinen mit. In Wien-Hietzing wird eine Gasse nach ihr benannt und an ihrem Wohn- und Ordinationshaus in Wien 9, Alser Straße 26 eine Gedenktafel angebracht. Das Wissenschaftsministerium verleiht seit 1997 den Gabriele-Possanner-Preis für wissenschaftliche Leistungen im Dienste der Geschlechterdemokratie.
Possanner von Ehrenthal Gabriele. - In: Österreichisches biographisches Lexikon, Bd. 8, S. 222 WikipediaUrban: Dr. Gabrielle Possanner-Ehrenthal. - In: Die Österreicherin 1 (1928) 5, S. 6
von Helga Hofmann-Weinberger
Lexikon
Possanner von Ehrenthal Gabriele Freiin, Medizinerin. * Ofen (Budapest), 27. 1. 1860; + Wien, 14. 3. 1940. Tochter des Sektionschefs im Finanzmin. Benjamin Frh. P. v. E., Nichte des Juristen Ernst P. v. E., Cousine des Chemikers Bruno P. v. E.; absolv. die Lehrerinnenbildungsanstalt und maturierte 1887 als Externistin am Akadem. Gymn. in Wien. Sie stud. 1888-93 an der Univ. Genf (1889) und Zürich Med. und kehrte nach ihrer Prom. zum Dr. med. (1894) nach Österr. zurück. 1897 erreichte sie nach vielen Bemühungen und nach Ablegung der vorgeschriebenen Rigorosen die Nostrifizierung ihres Dr.Diploms, eröffnete noch im selben Jahr eine Praxis in Wien-Alsergrund und trat als erste Frau der Wr. Ärztekammer bei. 1928 Medizinalrat. P., die erste promovierte Ärztin in Österr., trug durch ihre Zielstrebigkeit wesentlich dazu bei, den Frauen den Weg zum Med.Stud. zu ebnen.
ÖBL
Possanner von Ehrenthal, Gabriele Medizinerin 27.1.1860 (Ofen - heute zu Budapest) - 14.3.1940 (Wien) Nach der Lehrerinnenausbildung in Wien war P. zunächst als Volksschullehrerin tätig. 1887 bestand sie als Externe die Maturaprüfung, begann mit dem Medizinstudium in Zürich und wurde 1894 promoviert. Drei Jahre später, nach zahlreichen Anträgen, u.a. Bittschreiben an den österreichischen Kaiser, wurde ihr Examen auch in Österreich anerkannt, und P. durfte als erste promovierte Ärztin Österreichs eine Praxis eröffnen. 1904 wurde sie als erste Frau in die Wiener Ärztekammer aufgenommen, 1928 erhielt sie den Titel einer Medizinalrätin.
Tausend Frauen
Quellen und Sekundärliteratur
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Jantsch, Marlene: Der Aufstieg der österreichischen Ärztin zur Gleichberechtigung. - In: Frauenstudium und akademische Frauenarbeit in Österreich / hrsg. von Martha Forkl und Elisabeth Koffmahn. - Wien [u.a.]: Braumüller, 1968, 24-29
ÖNB 1041459-B.Neu-Mag
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Kogler, Katharine E.: „Die Einführung des Schularztes lässt sich nicht über Nacht machen … .“ : Diskurs zur Etablierung von SchulärztInnen und -zahnärztInnen in der österreichisch-ungarischen Monarchie. - Wien: Univ., Diss., 2007
ÖNB 1875273-C.Neu-Mag
-
Dr. Gabriele Possanner [in die Kandidatenliste der Wiener Ärztekammer aufgenommen]. - In: Neues Frauenleben 16 (1904) 1, 17
ÖNB 422673-B.Neu-Per
ÖNB 3188-Neu-Mik
-
Dr. Gabriele Possanner [Wahl zum stellvertretenden Mitglied der Wiener Ärztekammer]. - In: Neues Frauenleben 16 (1904) 2
ÖNB 422673-B.Neu-Per
ÖNB 3188-Neu-Mik
-
Fisch, Sabine: "... und bei allem war man die Erste! : zur Geschichte der ersten Ärztinnen in Österreich. - Redaktionsbüro Fisch, Web access: 12.8.2010
-
Gabriele Posanner von Ehrental Sekundarärztin [im Stefaniespital]. - In: Neues Frauenleben 17 (1905) 5, 12
ÖNB 422673-B.Neu-Per
ÖNB 3188-Neu-Mik
-
Einem, Caspar: "Gnadenweise Zulassung" [Leicht veränderter Text einer Rede anläßlich der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für wissenschaftliche Leistungen, die der Geschlechterdemokratie förderlich sind]. - In: Falter (1997) 91-92, 5
ÖNB 1143414-D.Neu-Per
-
Der Kampf um das Wahlrecht [Gabriele von Possanner will wegen Aberkennung des Wahlrechtes vor den Verwaltungsgerichtshof]. - In: Dokumente der Frauen 4 (1900) 13, 414
ÖNB 402681-B.Neu
ÖNB MFS 6008
ÖNB MF 4852
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Korotin, Ilse: Gabriele Possaner von Ehrenthal. - In: Wir sind die Ersten, die es wagen : Biographien deutschsprachiger Wissenschafterinnen, Forscherinnen, intellektueller Frauen / [Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Abt. Präs. 3. Red.: Ilse Korotin. Autor/inn/en: Karl Fallend ...]. - Wien: Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Abt. Präs. 3, 1993, 97-101
ÖNB 1406421-C.Neu
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Possanner von Ehrenthal Gabriele. - In: Österreichisches biographisches Lexikon : 1815 - 1950 / hrsg. von der Österreichischen Akademie dere Wissenschaften. - Wien: Verl. der Österr. Akad. d. Wiss., 1954-, 222
ÖNB 835137-B.Neu-Kat
ÖNB 4349-B.Neu-Aut
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Stern, Marcella: Gabriele Possaner von Ehrenthal, die erste an der Universität Wien promovierte Frau. - In: "Durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück ..." : Frauen an der Universität Wien (ab 1897) / Waltraud Heindl und Marina Tichy (Hrsg.). - Wien: Universitätsverlag, 1990, 189-219
ÖNB 1242487-B.5.Neu-Per
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Stern, Marcella: Possanner von Ehrenthal, Gabriele Freiin. - In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich : Leben - Werk - Wirken / Brigitta Keintzel, Ilse Korotin (Hg.). - Wien [u.a.]: Böhlau, 2002, 597-599
ÖNB 1674688-C.Neu-FOR-GEN12-04
UBG I 642634
UBL 302598-B
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Stipsits, Sonja: "... so gibt es nichts Widerwärtigeres als ein die gesteckten Grenzen überschreitendes Mannweib" : die konstruierte Devianz ; Argumente gegen das Frauenstudium und Analyse der Umstände, die 1900 dennoch zur Zulassung von Frauen zum Medizinstudium geführt haben. - In: Töchter des Hippokrates : 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich / hrsg. von Birgit Bolognese-Leuchtenmüller .... - Wien: ÖÄK-Verlag, 2000, 27-43
ÖNB 1603493-B.Neu-Mag
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G. Un.: Dr. Gabrielle Possanner-Ehrenthal : der erste weibliche Medizinalrat in Österreich. - In: Die Österreicherin 1 (1928) 5, 6
ÖNB 609120-C.Neu-Per
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Zum Frauenstudium in Österreich [Promotion Gabriele Possanner]. - In: Das Recht der Frau (25. April 1897) 272, 8
ÖNB 399893-D.Neu-Mag
Material in Archiven und Sammlungen
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Bilder
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Gabriele Possanner von Ehrenthal
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Gabriele Possanner von Ehrenthal
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Gabriele Possanner von Ehrenthal
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Promotion von Gabriele Possanner von Ehrenthal
Aus:
Illustriertes Wiener Extrablatt, 7. April 1897
ÖNB MF 4472.Neu-Mik
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Gabriele Possanner
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Gabriele Possanner
Aus:
Die Österreicherin. 1. Jg., 1928, Nr. 5
ÖNB 609120-C.Neu-Per
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Gabriele Possanner in älteren Jahren
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Gedenktafel am Wohnhaus von Gabriele Possanner (Wien 9, Alserstraße 26)
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Grabmal von Gabriele Possanner von Ehrenthal am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33 E, Reihe 16, Nr. 22)
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