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Namen und Abkürzungen
Spiegel, Käthe
Spieglová, Katerina
Lebensdaten
geboren 19.11.1898
gestorben 1941, Litzmannstadt (Łódź)
Berufe und Tätigkeiten
Historikerin, Bibliothekarin, Frauenrechtsaktivistin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Käthe Spiegel entstammt einer jüdischen Prager Professoren-Familie (Ludwig und Clara Spiegel). Bereits der Vater engagiert sich für die Gleichstellung von Frauen - daher erhält sie eine adäquate Ausbildung. Sie besucht in Prag das hochangesehene deutsche Mädchenlyzeum, das sie als Vorzugsschülerin abschließt. Dennoch muss sie zusätzlich eine Ergänzungs-Reifeprüfung - nach zweijährigem Privatunterricht - am k.k. Deutschen Staats-Realgymnasium ablegen. Im Herbst 1917 beginnt sie ihr Geschichtestudium an der philosophischen Fakultät der k.k. Deutschen Karl-Ferdinand-Universität Prag. 1921 promobiert sie zum Doktor der Philosophie. Studienreisen führen sie zu sogenannten Sommerkursen nach Wien und Genf bis sie schließlich mit einem Stipendium der Rockefeller Foundation zwei Jahre in den USA - (über die amerikanischen Befreiungskriege, 1775-1783) forscht. Dabei absolviert sie zahlreiche Bibliotheks- und Archivbesuche und knüpoft wertvolle Kontakte. Zurückgekehrt zerschlagen sich ihre Hoffnungen auf eine Habilitation. Sie nimmt schließlich eine Stellung als Archivarin im Landesarchiv Böhmen an und besucht auch in den Jahren 1934-35 den Bibliothekskurs an der Karls-Universität Prag. Freigespielt von wissenschaftlicher Arbeit widmet sie sich auch immer mehr der Frauenfrage. Sie wird Mitglied im bereits 1893 von Wilhelmine Wichowski gegründeten "Deutschen Verein zur Förderung des Wohles und der Bildung der Frauen", später "Deutscher Verein Frauenfortschritt". Sie beteiligt sich als Delegierte dieses Vereines an der Generalversammlung des Verbandes Deutscher Frauenvereinigungen in der ČSR in Litomerice. In Istanbul nimmt sie 1935 am 17. Kongress der "L''''''''Alliance internationale pour le suffrage et l''''''''action civique et politique des femmes" teil. Zahlreiche Artikel zur Rechtsstellung und Berufstätigkeit der Frau erscheinen in der Zeitschrift "Die sudetendeutsche Frau" 1930-1938. Diese frauenzspezifischen Themen werden von ihr auch im tschechischen Rundfunk vorgetragen (Nachweis v.a. für das Jahr 1937). Mit 1. Oktober 1935 wird sie wissenschaftliche Hilfsbeamtin der National- und Universitätsbibliothek Prag. Im Personalverzeichnis der Bibliothek wird sie unter der tschechischen Namensform Katerina Spieglová geführt. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. auch die Erstellung der Buchstatistik der tschechischen literarischen Produktion. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen wird sie über Monate beurlaubt, Anfang 1940 endet ihr Dienstverhältnis. Eine Ausreise durch Vermittlung der American Association of University Women nach Kuba scheitert. Käthe Spiegel wird am 21. Oktober 1941 mit einem der ersten Todestransporte (B-803) von Prag nach Łódź deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss.
Oberkofler; ÖBL
von Christa Bittermann-Wille
Publikationen
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Spiegel, Käthe: Die Frau und der Entwurf des neuen bürgerlichen Gesetzbuches. - In: Die sudetendeutsche Frau XIII (1938) 2, Sondernr., 1-10
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Spiegel, Käthe: Die Ehefrau im neuen ABGB. - In: Deutsche Zeitung Bohemia (6.X.1937)
ÖNB 394190-D.Neu-Per
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Spiegel, Käthe: Die Erziehung der amerikanischen Frau. - In: Die sudetendeutsche Frau V (1930) 8, 5-8
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Spiegel, Käthe: Kulturgeschichtliche Grundlagen der amerikanischen Revolution. - München & Berlin : Oldenbourg, 1931
ÖNB 392405-B.Beih.,21.Neu-Mag
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Spiegel, Käthe: Soll sich die Frau für einen Beruf ausbilden? - In: Die sudetendeutsche Frau XIII (1938) 1, 3-6
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Spiegel, Käthe: Die Staatsbürgerschaft der Ehefrau. - In: Die sudetendeutsche Frau XII (1937) 9, 4–6
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Spiegel, Käthe: Vom Heiraten. - In: Die sudetendeutsche Frau XII (1937) 4, 4ff
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Spiegel, Käthe: Was die Statistik von der Frau erzählt. - In: Die sudetendeutsche Frau XIII (1938) 4, 4-6
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Spiegel, Käthe: Was wollen die Frauen von Heute? - In: Die sudetendeutsche Frau XII (1937) 10, 4-6
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Spiegel, Käthe: Der Weltbund für Frauenstimmrecht und staatsbürgerliche Frauenarbeit. - In: Die sudetendeutsche Frau XII (1937) 6, 7
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Spiegel, Käthe: Wilhelm Egon von Fürstenbergs Gefangenschaft und ihre Bedeutung für die Friedensfrage 1674-1679. - Bonn : Röhrscheid, 1936
ÖNB 552181-B.29.Neu-Per
Quellen und Sekundärliteratur
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Oberkofler, Gerhard: Käthe Spiegel : ihre Erniedrigung und Ermordung durch professorale Handlanger des deutschen Imperialismus. - In: . - , ##, 4
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Hruza, Karel: Ein vergeblicher Hilferuf : der Brief Käthe Spiegels an den Rektor der deutschen Karls-Universität in Prag vom 11. Oktober 1941 . - In: Bohemia 48 (2008) 1, 203-210
ÖNB 931598-C.Neu-Per
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Korotin, Ilse: „[...] vorbehaltlich eines jederzeit zulässigen Widerrufes genehmigt“ Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Wissenschafterinnen und Bibliothekarinnen . - In: Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht : verfolgt, verdrängt, vergessen? . - Wien: Praesens-Verlag, 2007
ÖNB 1788427-B.4.Neu-Per
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Oberkofler, Gerhard: Käthe Spiegel : aus dem Leben einer altösterreichischen Historikerin und Frauenrechtlerin in Prag. - Innsbruck: Studien-Verlag, 2005
ÖNB 1777146-B.Neu-Mag
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Oberkofler, Gerhard: Über die Prager Historikerin, Bibliothekarin und Frauenrechtlerin Käthe Spiegel. - In: Mitteilungen der Alfred-Klahr-Gesellschaft 4 (2004), 14
ÖNB 1538556-C.Neu-Per
Material in Archiven und Sammlungen
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Bilder
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Käthe Spiegel
Aus:
Wiener Collection, Tel Aviv
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