ÖNB-Literatursalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek

Die ÖNB-Literatursalons dieses Herbstes laden zu Lesungen mit drei AutorInnen ein, die neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch in anderen künstlerischen Bereichen äußerst erfolgreich sind.

Der erste Abend ist dem Salzburger Schauspieler und Autor Michael Dangl gewidmet. Als Sohn einer Artistenfamilie gehört er heute nach Engagements u.a. am Salzburger Landestheater, am Theater Koblenz, am Kölner Schauspiel und am Hamburger Theater im Zimmer zum Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt. Einem breiten Publikum ist er nicht nur als Schauspieler (Nestroy-Nominierung 2009), sondern auch als Rezitator bekannt. 2010 erschien sein Erstlingswerk Rampenflucht. Ein Nachspiel – eine Abrechung mit dem Theaterbetrieb. Auf diesen Erfolg folgt nun sein mit Spannung erwartetes neues Werk, der Roman Schöne Aussicht Nr. 16.

Der zweite Abend ist einem der Grand Seigneurs der österreichischen Literatur gewidmet: dem vielseitigen Künstler Miguel Herz-Kestranek. Als Absolvent
des Max-Reinhardt-Seminars kennt und schätzt ihn sein Publikum aus zahllosen Charakterrollen, u.a. bei den Salzburger Festspielen. Sein einzigartiges
Talent zeigt sich aber auch in seinen Büchern, in denen er sich vor allem mit der jüdischen Emigration und dem Exil sowie mit dem österreichischen Wesen auseinandersetzt. Vergessene jüdische Geschichten, angereichert mit zahlreichen kleinen Anekdoten und Witzen, stehen an diesem Abend auf dem Programm. Ein besonderes stilistisches Merkmal im Werk Herz-Kestraneks ist die Verwendung des Schüttelreimes, was seine Leseabende zu einem besonderen Erlebnis macht.

Der dritte Abend präsentiert den neuen Roman Beziehungreise der Linzerin Sabine M. Gruber. Geprägt durch ihr Sprachstudium (Französisch, Russisch), ihre musikalische Ausbildung (Cembalo, Gesang) und durch ihre Tätigkeit als Werbetexterin, beeindruckt sie mit einer tiefsinnigen Erzählweise, die das Publikum auch sprachlich in den Bann zieht. 1999 legte sie ihr viel beachtetes Erstlingswerk Der Schmetterlingsfänger vor, dem Franz Schuberts Liederzyklus Die schöne Müllerin zugrunde liegt. Der neue Roman zeigt vor allem Grubers Sensorium für Beobachtungen des Alltags und die Tiefen der menschlichen Beziehung.

Ich würde mich freuen, wenn Sie an unserem Programm Gefallen finden und uns in der Österreichischen Nationalbibliothek besuchen.

Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin

• Detailprogramm Herbst 2012