Ikonographie

Daniel Gran

Die Fresken im Prunksaal der ehemaligen Hofbibliothek sind Daniel Grans berühmtestes Werk. Sie entstanden im kaiserlichen Auftrag in den Jahren 1726 bis 1730. Der Inhalt der Fresken ist die Apotheose Karls VI. und die allegorische Geschichte der Erbauung der Hofbibliothek. In künstlerischer Hinsicht ergeben sich zahlreiche Bezüge zu den großen Künstlern des europäischen Barock: Peter Paul Rubens, Carl Le Brun und Francesco Solimena. Das ikonographische Programm schuf der Hofgelehrte Conrad Adolph von Albrecht.

Beim Eintritt in den Saal erblickt der Betrachter in der Lünette über dem ersten Säulenpaar Cadmus, den Erfinder des griechischen Alphabets, der die Zähne eines erlegten Drachen sät. Der Wechsel von der kriegerischen zur friedlichen Gelehrsamkeit vollzieht sich im Gang durch den Saal. Im Kuppeloval zunächst sichtbar wird die Darstellung der Wissenschaften. In der Kuppel reicht die Göttin des Friedens Minerva einen Ölzweig, links Genien mit Büchern rechts die Feinde der Gelehrsamkeit.

Nach oben sichtbar werden Fortuna mit dem geschwellten Segel, darüber die Figur des Ruhms mit der Pyramide über dem Bildnis Karls VI. Der Zugang von der Hofseite thematisiert den kaiserlichen Blick: er beginnt mit der Morgenröte (Aurora) über den Säulen und setzt fort mit dem Medaillon des Kaisers in der Kuppel und der allegorischen Geschichte der Erbauung der Bibliothek.


last update 03.02.2013