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AutorIn | Schindel, Carl Wilhelm Otto August von Aus Techritz, Schoenbrunn a. a., Landes- Aeltestem im Fürstenthum Goerlitz, im Mgg. Ober-Lausitz, erw. Praesident der oberlausitzer Gesellsch. der Wissenschaften, auch der königl. sächs. naturforschenden Linnéischen Gesellsch. zu Leipzig Ehren-Mitglied. |
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Titel | Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts. Erster Theil. A-L |
Verlag | F. A. Brockhaus |
Ort | Leipzig |
Jahr | 1823 |
Auflage | --- |
Umfang | 384 S. plus 4 Blatt Widmung, 8 S. Vorrede, 4 S. Bibliographie (insg. 404 S.) |
Anzahl der Bände | Band 1 von 3 |
Sprache | Deutsch |
Illustrationen | Nein |
Register | Ja |
Sonstiges | Frauenspezifisches Nachschlagewerk plus Bibliographie! |
Signatur / Format | *46 W 37 (3 Vol.) |
Standortvermerk | Prunksaal / Augustinerlesesaal |
Inhaltliche Kriterien | |
Kategorie des Nachschlagewerks | |
a) Biographisch | Ja, mit Querverweisen |
b) Sachbezug | Nein |
c) Literaturgeschichtlich | Nein |
d) Andere | Nein |
Zugriff / Anwendungsanleitung | |
a) Register | Ja, (S. 369-379) |
b) Inhaltsverzeichnis | Nein |
c) Einleitung / Vorwort | Ja, S. XIII-XXVIII: „Der Verfasser, den von den fruehesten Jahren Literaturgeschichte vorzueglich anzog, und der, anfangs ohne eine bestimmte Idee, sich Notizen ueber weibliche Schriftstellerinnen sammelte, glaubte spaeter, bei der jetzt so sehr sich mehrenden Zahl derselben, dem Freunde der Literatur mit einem Verzeichnisse derselben und ihrer Schriften eine nicht unwillkommene und, bei der Unvollstaendigkeit, die er in mehrern groeßeren Literaturwerken, z.B. Meusel’s, und den so sehr schaetzenswerthen Versuchen Raßmann’s u. A., bemerkte, nicht ganz überfluessige Gabe zu widmen. In der Ueberzeugung, dass ein bloß trockenes Verzeichnis weniger Werth habe, fasste er die Idee, einige kuerzere oder laengere biographische Notizen hinzuzufuegen.“ (S. XIII-XIV) … „Alle solche literarischen Unternehmungen erfordern nothwendig Unterstuetzung und einen gewissen Gemeinsinn. Mit dem waermsten Dank erkennt er die guetige und freundschaftliche Gefaelligkeit, womit mehrere sehr verdiente und geachtete Gelehrte und Literatur-Freunde unter denen er ganz vorzueglich Herrn Hofrath Winckler in Dresden und Hrn. Dom-Prediger Rotermund in Bremen, und außer diesen den zu frueh verstorbenen Hrn. Prof. Matthiae in Frankfurt a. M., Hrn. Consistorialrath Justi und Hrn. Hofrath Danckmann in Marburg, Hrn. Prof. Dr. Wachler in Breslau, Hrn. Baron v. Sydow und Hrn. Lindner in Dresden zaehlt ihn mit sehr zahlreichen Beitraegen und Nachweisungen unterstuetzten. Eben so dankbar verehrt er die Beitraege und Sammlungen mehrerer geachteter Frauen, besonders der Fr. C.P. in W. und Fr. Pr. W., Fr. Ch. v. B. in Z., Fr. Ch. v. K. geb. v. K., Fr. v. Ch. geb. v. R., Fr. v. A. und Fr. v. H., Fr. D. K. und Fr. A. S., Fr. C. S. geb. B.“ (S. XVI-XVII) … „Daß in diesem Werke uebrigens außer den in Deutschland geborenen Schriftstellerinnen auch solche erwaehnt werden, die im Auslande zwar geboren, durch einen laengern Aufenthalt in unserm deutschen Vaterlande jedoch gewissermaßen nationalisiert waren, auch wenn sie sich dann wieder wegwandten, duerfte die Kritik wohl gerecht finden“ (S. XIX) … „ …Vorwurf rechtfertigen zu muessen, - den ueber die Aufnahme und Enthuellung anonymer oder pseudonymer Schriftstellerinnen ohne Zustimmung derselben. … doch diese in den Gestaltungen der Zeit beruhenden Ruecksichten koennen bei reinliterarischen Gegenstaenden nicht stattfinden“ (S. XIX-XX) „Sollte aber vielleicht die Anonymitaet der Frauen nach andern Grundsaetzen zu beurtheilen sein? Der Verfasser ehrt mit wahrer Achtung die vielfachen Gründe, aus denen sie diese Anonymitaet zu behaupten wünschen. Wie sollte nicht auch schon die liebliche Bescheidenheit und der stille Sinn, der die Frauen so sehr ziert, innige Achtung verdienen? Wer mag - wie eine der achtungswuerdigsten jungfraeulichen Schriftstellerinnen, die durch ihre anonym herausgegebenen geist- und gehaltvollen Schriften sich den ungetheilten Beifall und die Hochachtung ihrer Zeitgenossen erwarb und jene Besorgnisse nur aus zu aengstlicher Bescheidenheit hegt, sich gegen den Verfasser schriftlich äußerte wer mag „die Furcht vor einem Publicum, wo hundert Maenner darauf lauern, eine weibliche Feder lächerlich zu machen, vor der Grausamkeit des Zeitalters, wo es eine Barbarei zeigt, in welcher Art jetzt Maenner ueber einander herfallen und sich mit der Feder gern Ehre und Ruf rauben,“ tadeln? Wer die Schuechternheit vor den Vorurtheilen, welche unser Geschlecht, oft vielleicht aus Stolz, oft wenigstens zu allgemein, gegen weibliche Schriftstellerei hegt, und vor der scharfen Kritik der Maenner, die in unsern Zeiten die Gruendlichkeit so oft durch einen den durch Wissenschaften gebildeten Geist nicht kleidenden Ton zu ersetzen sucht, mißbilligen? Wer es also dem andern Geschlecht verdenken, wenn es auf alle Weise sich bemueht, bei seinen gelieferten Geistesproducten Anonymitaet zu behaupten, waere es auch nur, um sich vor den Mißdeutungen, die ihm von dem schwesterlichen Verein vielleicht am Schaerfsten drohen, zu sichern?“ (S. XXI-XXII) Es folgt eine generelle Diskussion, ob und unter welchen Umständen ein Verfasser das Recht auf Anonymitaet behält oder aufgibt: „Das Geschlecht kann hier keinen Unterschied machen, oder den Geschichtsschreiber, der nur seinen geschichtlichen Gegenstand ins Auge fasst, zu besondern Ruecksichten bestimmen, gesetzt auch, daß der Verfasserin diese Nennung weniger erwuenscht sein sollte.“ (S. XIV (sic! Sollte XXIV lauten)-XXV) „ … eine literarische Beschaeftigung mag doch nie etwas Entehrendes sein, da wohl nicht leicht eine weibliche Feder einen Gegenstand oder eine Art der Behandlung waehlen wird, wovor Sittsamkeit und Tugend erroethen duerfte“ (S. XIV (sic! sollte XXIV lauten) XXV) „Er bittet in jener Ueberzeugung also nur um Entschuldigung, wenn Mehrere uebergangen, oder nicht der eigentliche Name genannt worden. Er richtete sich uebrigens bei seinen Angaben nach ganz zuverlässigen Mittheilungen, oder wenigstens solchen, denen er Glauben beimessen zu koennen glaubte.“ (S. XXV-XXVI) zur Werkauswahl: „Es war lange zweifelhaft, ob er nur eigentlich besondere Werke der Schriftstellerinnen, oder auch einzelne Aufsaetze in Zeitschriften aufnehmen sollte. Die Betrachtung, daß vielleicht der groeßere Theil, und unter diesen mehrere juengere von ausgezeichnetem Talent, nur durch letztere Versuche auftreten und den gerechten Wunsch erregen, daß sie diese Versuche mit Auswahl in einen schoenduftenden Bluethenkranz sammeln moechten, bestimmte ihn fuer das letztere, und er hofft die Zustimmung der Leser. Freilich sah er auch da ein weites Feld zu Ergaenzungen, weil es ihm bei der Entfernung von Bibliotheken unmoeglich war, alle Journale der Zeit zu vergleichen.“ (S. XXVI-XXVII) Schoenbrunn, d. 21. Juli 1822 |
d) Sonstiges | Berichtigungen (S. 380-384), Bibliographie (S. XXIX-XXXII) und „Verzeichnis der vorzueglich benutzten und im Werke vielfach abgekuerzt angefuehrten Schriften“ |
Quellennachweise | |
a) Vorhanden | Ja |
b) Art des Quellennachweises | Auflistung der Werke nach dem entsprechendem Eintrag |
c) Details | Kommentare des Verfassers zu nicht
eindeutigen Quellen oder (Lebens-) Daten: „Die
Angaben ueber ihren Geburtsort und Jahr
werden von den Schriftstellern verschieden
angegeben. Ich folge der neuesten Angabe
Meusels’s“ (S. 178) Andere Lexika und Nachschlagewerke sind in einer Bibliographie extra angeführt. |
HerausgeberInnen | Einige Herren werden im Vorwort genannt, aber es gibt keinerlei Kennzeichnung bei den einzelnen Beiträgen. |
BearbeiterInnen / Beiträge | Einige Frauen werden im Vorwort genannt, allerdings nur mit Initialen !!! |
IllustratorInnen | Nein |
Illustrationen | Nein |
Ordnungsprinzip des Nachschlagewerks | |
a) Alphabetisch | Ja, sogar am Einband erkennbar Band 1: A-L Band 2: M-Z Band 3: Nachtrag |
b) Chronologisch | Nein |
c) Thematisch | Nein |
d) Sonstiges | Nein |
Zielgruppe | Interessiertes gebildetes Publikum |
Pseudonyme | --- |
Werkproben | |
a) Vorhanden | Nein, aber selten Zitate von adeligen Damen |
b) Art | |
Besitznachweis / Ex libris | Ja |
a) Name | K.K. Hofbibliothek Österr. Nationalbibliothek |
b) Art | Bibliotheksgebäude mit Spruch „mentem alit et excolit“ |
Widmungen | Ja, „Dem Allerdurchlauchigsten Großmaechtigsten Koenig und Herrn Friedrich August Koenig von Sachsen a. a. Meinem allergnaedigsten Koenig und Herrn. … Und dennoch fuehle ich mich durch Ew. Koenigl. Maj. huldvolle Erlaubniß, Allerhoechstdenselben diesen literarischen Versuch zu Fueßen zu legen, höchst beglueckt. … allerunterthaenigst treugehorsamsten Carl. Wilh. Otto Aug. v. Schindel.“ |
Zusätzliche Anmerkungen | Frauenspezifisches Nachschlagewerk Sogar Herausgeberinnen von Kochbüchern gelten hier als Schriftstellerinnen (z.B. Ruetzin S. 298)! Schindel wird in anderen Nachschlagewerken und Bibliographien zitiert und angeführt! |