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NewsLetter 85: Politik & Gesellschaft

 
Çagliyan, Menekse: Sexuelle Normenvorstellungen und Erziehungspraxis von türkischen Eltern der ersten und zweiten Generation in der Türkei und in Deutschland. – Berlin : LIT, 2006. – (Interkulturelle Pädagogik ; 4)
Signatur: 1764689-B.Neu-Per.4
Diese empirische Arbeit beschäftigt sich mit dem in der türkischen Bevölkerung existierenden Tabu-Thema „Sexualität“. Ausgangspunkt ist die herr­schende sexuelle Doppelmoral, die den türkischen Männern sexuelle Freiheiten gewährt, die den Frauen verboten werden. Die Interviews zeigen, welche Aus­wirkungen diese Doppelmoral für die Sexualentwick­lung der jungen Frauen haben kann. Als Widerspruch zu dieser Doppelmoral wird eine sunnitisch-islami­sche Interpretation des Korans gezeigt, die mit der sexuellen Gleichstellung der Geschlechter und einer aufgeklärten Sexualmoral verträglich ist.

Delmas, Clémence: Das Kopftuchverbot in Frankreich : ein Streit um die Definition von Laizität, Republik und Frauenemanzipation. – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2006. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 31, Politikwissenschaft ; 532)
Signatur: 1827840-B.Neu
Die 15-jährige französische Kopftuchdebatte endete 2004 mit der Verabschiedung eines Gesetzes, das Schülern das Tragen auffälliger religiöser Symbole verbietet. In der letzten Phase der Debatte, die hier untersucht wird, haben Politiker, Vereine, Gewerk­schaften, Intellektuelle und Akademiker heftig um das Auslegungsmonopol nationaler Werte gekämpft. Die Debatte wird in einer jeweils laizistischen, republika­nischen und feministischen Perspektive untersucht und historisch verortet. Die Analyse zeigt eine allge­meine Rückbesinnung auf sakralisierte nationale Werte, die Rückkehr zu einem kulturell definierten Assimilationsmodell und den schwierigen Umgang mit Pluralismus im heutigen Frankreich. Mit einer Chronologie, zahlreichen Zitaten in deutscher Spra­che und weiterführenden Internetadressen soll das Buch für jeden deutschsprachigen Leser zugänglich sein und ihm Mittel zur selbständigen Vertiefung des Themas liefern.

Gender and social capital / ed. by Brenda O’Neill and Elisabeth Gidengil. – New York [u.a.] : Routledge, 2006.
Signatur: 1818146-B.Neu       Inhalt
Führende WissenschaftlerInnen beschäftigen sich in diesem Sammelwerk mit der kritischen Analyse der These vom “sozialen Kapital”, und zwar aus einer ge­schlechterspezifischen Perspektive. Robert Putnam behauptet in seinem Werk „Bowling Alone: The Col­lapse and Revival of American Community“, dass Frauen eine wichtige Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung von sozialem Kapital gespielt ha­ben. Dennoch gab es bisher wenige Beiträge, die sich mit seiner Theorie auseinandersetzten. Die Auf­sätze untersuchen verschiedene Facetten der Inter­aktion zwischen sozialem Kapital und Geschlecht.

Gender Budgeting : Theorie und Praxis im internatio­nalen Vergleich / Ruperta Lichtenecker, Gudrun Salm­hofer (Hrsg.). – Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2006. – (Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung ; 4)
Signatur: 1693927-B.Neu-Per.4       Inhalt
Budgets sind nicht geschlechtsneutral, sondern ha­ben unterschiedliche Folgen für die Lebensverhält­nisse von Frauen und Männern. Diese Unterschiede – die gleichzeitig Machtverhältnisse darstellen – sol­len mit dem Konzept des Gender Budgeting korrigiert werden. Gender Budgeting bedeutet die Umsetzung von Gender Mainstreaming auf finanzpolitischer Ebene und setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit. Der vorliegende Band versammelt ein breites Spektrum an theoreti­schen und praxisorientierten Beiträgen von internati­onalen ExpertInnen zur Herangehensweise und Rea­lisierung von Gender Budgeting. Er ist für jene ge­dacht, die an Hintergründen und laufenden Aktivitä­ten zu Gender Budgeting interessiert sind, und liefert Anregungen für die eigene Arbeit in diesem Bereich.

Pape, Michael: Persönlichkeit, Geschlecht und politi­sche Einstellung : eine empirische Überprüfung evolutio­närer Hypothesen. – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2006.
Signatur: 1827573-B.Neu
Evolutionär betrachtet stellt politisches Verhalten eine soziale Anpassungsstrategie dar. In der Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen gelten Gruppenzentris­mus und Hierarchieakzeptanz als stammesgeschicht­liche Universalien. In diesem Rahmen werden die fünf zentralen Persönlichkeitsfaktoren als dispositio­nelle Reaktionsmechanismen gedeutet, Geschlech­terunterschiede als differentielle Reproduktionsstra­tegien. Diese Hypothesen wurden in einer Studie mittels Einstellungen überprüft und weitestgehend bestätigt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen fer­ner, dass der beschriebene Ansatz auch bei konkre­ten Fragen zur politischen Gewalt, Partizipation, poli­tischen Gesinnung, Werteorientierung und Gruppen­zugehörigkeit einen Erklärungsbeitrag leisten kann. Gleichzeitig werden die Grenzen soziobiologischer Konzepte deutlich gemacht.

Pfeil, Patricia: Polizei und Geschlecht : Thematisierun­gen, De-Thematisiereungen, Re-Thematisierungen. – Opladen : Budrich, 2006.
Signatur: 1828226-B.Neu
Die Polizei unterliegt durch die Öffnung für Frauen einem grundlegenden Organisationswandel; Ge­schlechtergrenzen und –konstruktionen sind in Be­wegung geraten. Das Buch gibt auf der Grundlage einer qualitativen Untersuchung einen Überblick über Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterver­hältnisse in der Polizei und bettet diese ein in die theoretische Diskussion um Geschlecht und Organi­sation.

Röbbel, Nathalie: Familie in Italien an der Schwelle zum 21. Jahrhundert : Familie zwischen sozialem Konstrukt, kulturellem Muster und kontingenter Wirklichkeit. – Ham­burg : LIT, 2006. – (Gesellschaft und Kommunikation ; 2)
Signatur: 1827312-B.Neu
Die Studie entwickelt einen theorienübergreifenden Ansatz zur Soziologie der Familie. Die Tauglichkeit dieses paradigmatischen Ansatzes wird am Beispiel der italienischen Familie untersucht. In Anlehnung an die Soziologie Emile Durkheims wird die italienische Familie als ein normatives Projekt in der Verfassung der italienischen Gesellschaft aufgefasst und im europäischen Vergleich anhand sozialstrukturellere Parameter und kultureller Einstellungen zu Familie untersucht. Nach einem Seitenblick auf die symboli­schen Repräsentationen der Familie wird schließlich herausgearbeitet, inwiefern das Bild von der Familie eine – für die italienische Gesellschaft identitätsstif­tende – Konstruktion ist.

Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Flüchtlinge, RückkehrerInnen und Binnenvertriebene : Richtlinien zur Vorbeugung und Reaktion / UNHCR. – Genf : UNHCR, 2003.
Signatur: 1827262-C.Neu-Sond
„Die Erfahrung zeigt, dass sexuelle und geschlechts­spezifische Gewalt vor allem dort ein verbreitetes Phänomen ist, wo die Menschenrechte generell missachtet werden. (...) Frauen und Kinder, die dem Risiko, Opfer von Menschenrechtsverstößen zu wer­den, am häufigsten ausgesetzt sind, zählen gleich­zeitig zu jenen, die am stärksten unter sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt zu leiden haben. Die vorliegenden Richtlinien geben praktische Anleitun­gen für die Erarbeitung von Strategien und die Durchführung von Maßnahmen zur Vorbeugung von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und zum Umgang mit dieser Form von Gewalt. Sie ent­halten auch Informationen über grundlegende medi­zinische, rechtliche, sicherheitsbezogene und men­schenrechtliche Fragen, die für solche Strategien und Maßnahmen von Bedeutung sind.“ (Vorwort von Ruud Lubbers)

Zahorsky, Hilde: Frauen in der Zeitung – Zeitung über Frauen. – Wien : ZIS – Zeitung in der Schule, 2006.
Signatur: 1822061-C.Neu
Diese kommentierte Materialsammlung bietet einen Überblick zum Thema „Frauen“ aus einer ca. 2-jähri­gen Beobachtung des österreichischen Zeitungs­marktes. Die Zeitungsartikel wurden in unterschiedli­che Themenbereiche gegliedert, z.B. „Mädchen und Sport“, „Berufsfindung für Mädchen“, „Frauen in der Politik“, „Autorinnen“ u.v.a. An den Schulen soll mit Hilfe dieses Bandes die Stellung von Mädchen und Frauen in der modernen Gesellschaft differenziert untersucht werden können. Auch eine Auseinander­setzung mit Geschlechteridentitäten und Rollenzu­weisungen wird dadurch ermöglicht. Damit soll das Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme bei Leh­rerInnen und SchülerInnen vergrößert werden.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 08.05.2007


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