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NewsLetter 83: Sprache & Literatur

 
Approaches to the Anglo and American female epic, 1621-1982 / ed. by Bernard Schweizer. - Aldershot : Ashgate, 2006.
Signatur: 1808537-B.Neu
Das Epos wurde lange Zeit als ausschließlich männliche literarische Form betrachtet und als Inkarnation patriarchalischer Werte. Diese Aufsatzsammlung stellt diese These in Frage und zeigt, wie Schriftstellerinnen die männliche epische Tradition adaptierten, um ihren eigenen ästhetischen Bedürfnissen zu entsprechen und ihre eigenen heroischen literarischen, sozialen und historischen Vorstellungen auszudrücken. Die Aufsätze behandeln Schriftstellerinnen, wie Mary Tighe, Rebecca West, Elizabeth Barrett Browning, Gwendolyn Brooks, Frances Burney und Virginia Woolf.

Clay, Catherine: British women writers 1914-1945 : professional work and friendship. - Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2006.
Signatur: 1809318-C.Neu
Die Studie von Catherine Clay widmet sich der Freundschaft zwischen Schriftstellerinnen im Großbritannien der Zwischenkriegszeit. In literaturgeschichtlichen Fallstudien untersucht sie die Praktiken, die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Freundschaften, die alle lose mit der feministischen Wochenzeitschrift "Time and Tide" verbunden waren. Einbezogen werden Briefe und Tagebücher, Romane, Lyrik, Autobiographien und journalistische Dokumente von Autorinnen, wie Vera Brittain, Winifred Holtby, Storm Jameson, Naomi Mitchison und Stella Benson. Dabei bezieht sich die Autorin kontextuell auf zwei Schlüsselereignisse: den Aufstieg von Berufsschriftstellerinnen im Schatten des literarischen Modernismus und die kulturelle Anerkennung des Lesbianismus im Zusammenhang mit dem Prozess um den Roman "The Well of Loneliness" von Radclyffe Hall im Jahr 1928.

Cornejo, Renata: Das Dilemma des weiblichen Ich : Untersuchungen zur Prosa der 1980er Jahre von Elfriede Jelinek, Anna Mitgtusch und Elisabeth Reichart. - Wien : Praesens Verlag, 2006.
Signatur: 1804885-B.Neu
Den Schwerpunkt dieses Buches bildet die literaturwissenschaftliche Untersuchung zu ausgewählten Werken von Elfriede Jelinek, Anna Mitgutsch und Elisabeth Reichart, die der Frage nach der Rezeption der französischen postfeministischen Theorien (Cixous, Irigaray, Kristeva) durch diese Autorinnen und nach deren Eingang in ihre Werke der 1980er Jahre nachgeht. Dabei wird berücksichtigt, dass der Begriff des "weiblichen Ich" innerhalb des feministischen Diskurses nicht eindeutig definiert werden kann und innere Widersprüche aufweist, da er zwischen einem normativ und einem historisch-realen Weiblichen oszilliert.

David, Michel: Amélie Nothomb : le symptôme graphomane. - Paris : L'Harmattan, 2006. - (L'oeuvre et la psyché)
Signatur: 1814975-B.Neu
Amélie Nothomb verbrachte als Tochter eines belgischen Diplomaten ihre ersten fünf Lebensjahre in Japan. Nach weiteren durch den Beruf des Vaters bedingten langjährigen Aufenthalten in China, New York, Burma und Laos kam sie im Alter von 17 Jahren erstmals nach Europa. 1992 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "Die Reinheit des Mörders", mit dem sie gleich Erfolg hat und der ihr fortan eine Existenz als Schriftstellerin sicherte. Das Buch geht mit einem psychoanalytischen Ansatz der speziellen originellen Schreibweise Nothombs auf den Grund.

Frauen schreiben : Positionen aus Südosteuropa / hrsg. von Dragana Tomasevic ... - Graz : Leykam, 2006.
Signatur: 1803727-B.Neu       Inhalt
Wenn vom Balkan die Rede ist, so stellt sich die Frage, wie aus einem geographischen Begriff eine der schlagkräftigsten und herabwürdigendsten Bezeichnungen werden konnte. Entsprechend sind die Literaturen Südosteuropas viel zu wenig bekannt und häufig marginalisiert. In diesem Kontext stellt "Frauen schreiben" Positionen von Schriftstellerinnen aus verschiedenen südosteuropäischen Ländern vor, denen bei aller individueller Unterschiedlichkeit ein ganz besonderes Selbstbewusstsein gemeinsam ist.

Hendrix, Heike: Ingeborg Bachmanns "Todesarten"-Zyklus : eine Abrechnung mit der Zeit. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2005. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 554)
Signatur: 1813052-B.Neu
Bereits zu Lebzeiten sehr kontrovers diskutiert, setzt sich die österreichische Schriftstellerin vor allem in ihrer späten Prosa mit den Auswirkungen des nationalsozialistischen Erbes auf die nachfolgenden Generationen auseinander. Sie nähert sich dieser Thematik etwa auch in ihrem letzten Roman "Malina", wo sie verlauten lässt "Es ist mehr eine Störung in meiner Erinnerung ..." und sieht in den historischen und politischen Ereignissen des Nationalsozialismus eine Schuldenlast, die über Jahrzehnte hinweg Identität und Erleben der Menschen zutiefst prägen wird. Der "Todesarten"-Zyklus erweist sich als autobiographische Standortbestimmung Ingeborg Bachmanns, als eine Abrechnung mit ihrer Zeit und zudem als Sittengeschichte der damaligen österreichischen Gesellschaft.

May, Anja: Wilhelm Meisters Schwestern : Bildungsromane von Frauen im ausgehenden 18. Jahrhundert. - Königstein/Taunus : Helmer, 2006. - (Kulturwissenschaftliche gender studies ; 8)
Signatur: 1815120-B.Neu
Nach Anja May greifen Werke wie die "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" von Sophie von La Roche oder Friederike Helene Ungers "Julchen Grünthal" zentrale Topoi und Denkschablonen zeitgenössischer bildungstheoretischer Diskussionen auf. Gerade der Bildungsroman von Frauen um 1800 wird als privilegierter Ort der Auseinandersetzung mit den Widersprüchen aufklärerischer Bildungstheorien erkennbar. Während erziehungstheoretisch bedeutsame Werke bei Goethe oder Thomas Mann längst dem diesbezüglichen Kanon zugerechnet werden, verbleiben die oben erwähnten Autorinnen eher im Schatten ihrer berühmten Kollegen. Diese Arbeit soll das Spannungsfeld zwischen Hermeneutik und Dekonstruktion beleuchten, welches sowohl in den Erziehungs- als auch in den Literaturwissenschaften die Diskussion über das Genre des Bildungsromans bestimmt.

Melchert, Monika: Die Dramatikerin Ilse Langner : "Die Frau, die erst kommen wird ...". - Berlin : trafo, 2003. - (Reihe Spurensuche : vergessene Autorinnen wiederentdeckt ; 1)
Signatur: 1821200-B.Neu
Die Dramatikerin Ilse Langner (1899-1987) hat Gestalten starker Frauen auf die Bühne gestellt: Charaktere, die allen Widrigkeiten zum Trotz, ihre Kraft aus der eigenen Identität, aus ihrem Frausein entwickeln. In sozialkritischen Zeitstücken und Antikeadaptionen schuf sie für das Theater einen neuen Frauentyp. Zur Ur-Erfahrung für das 20. Jahrhundert wurde ihre Grundkonstellation "Frau und Krieg". Alfred Kerr verlieh der aus Schlesien stammenden Dramatikerin den Beinamen "Penthesilea Langnerin". So stürmisch ihre Karriere in den 20er Jahren begonnen hatte, so enttäuscht war sie von der Theaterszene nach 1945, in der ihr kein Comeback gelingen wollte.

Mueller, Rüdiger H.: Sex, love and prostitution in turn-of-the-century German-language drama. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2006. - (German studies in Canada ; 15)
Signatur: 1349835-B.Neu-Per.15
Schnitzlers "Reigen", Wedekinds "Die Büchse der Pandora und Thomas "Moral" und "Magdalena" reflektieren die Geschlechterungleichheit und das Geschlechterverhältnis ihrer Zeit. Diese Untersuchung beschäftigt sich mit dem Geschlechterdiskurs und stellt sich auf die Seite der Sozialreformer, die für eine Gleichbehandlung von Frauen (einschließlich der Prostituierten) eintreten. Die Diskriminierung der Prostituierten wird gleichermaßen als Extrem dessen gesehen, was alle Frauen erleiden müssen. Die dramatischen Werke handeln von der Unterdrückung des weiblichen Geschlechts durch das männliche; sie zeigen aber auch, was Frauen tun können, um in begrenztem Maße Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu erreichen.

Müller-Adams, Elisa: "Dass die Frau zur Frau redete" : das Werk der Caroline de la Motte Fouqué als Beispiel für weibliche Literaturproduktion der frühen Restaurationszeit. - St. Ingbert : Röhrig Universitätsverlag, 2003. - (Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft ; 74)
Signatur: 1182183-B.Neu-74
Caroline von Rochow, geborene von Briest und spätere Baronin de la Motte Fouqué schreibt in einer Zeit, die als Übergangsperiode zwischen Klassik und Romantik einerseits und Realismus andererseits gesehen werden kann. Als Ziel dieser Arbeit soll ihre Darstellung als eine für die frühe Restaurationszeit typische Autorin - was die Auswahl der Themen, die Ausrichtung auf den neu entstandenen Literaturmarkt und ihre Stellung als Frau, welche für Frauen schreibt, aufgezeigt werden. Ihre Reaktionen auf die Umbrüche und Strömungen ihrer Zeit, sowie ihre Rolle als kritische Beobachterin des Zeitgeistes werden hierbei angesprochen. In eigenen Kapiteln werden u. a. die wesentlichen Entwicklungen und Positionen feministischer Literaturkritik, aber auch die spezifischen Bedingungen, unter denen Frauen als Autorinnen tätig waren, die aktuelle Forschungssituation zur Person sowie die Interpretation ausgewählter Texte behandelt.

Narration und Geschlecht : Texte - Medien - Episteme / hrsg. von Sigrid Nieberle ... - Köln [u.a.] : Böhlau, 2006. - (Literatur - Kultur - Geschlecht ; 42)
Signatur: 1813348-B.Neu       Inhalt
Die Beiträge dieses Bandes untersuchen narrative Strukturen und narratologische Konzepte in ihrer Relevanz für die Konstitution von Geschlecht. Erzählen wird dabei als eine Form des "doing gender" verstanden, das medienübergreifend in zahlreichen Diskursen und Epistemen wirksam ist. Der analytische Blick auf Aspekte des Performativen richtet sich dabei auf das Verhältnis von Narration und Geschlecht in Literatur, Film und Fernsehen wie auch in wissenschaftlichen Diskursen, die - insofern sie sich auf zeitliche und räumliche Strukturen sowie Handlungsabläufe beziehen - ebenfalls Schauplätze des Narrativen sind. Hierbei ergeben sich sowohl theoretische Schnittstellen mit einer kulturwissenschaftlich orientierten Narratologie als auch spezifische Neuansätze in medialen und epistemischen Fragen.

Onega, Susana: Jeanette Winterson. - Manchester [u.a.] : Manchester Univ. Press, 2006. - (Contemporary British novelists)
Signatur: 1809280-B.Neu
Diese Untersuchung widmet sich dem Gesamtwerk von Jeanette Winterson, der 1959 geborenen englischen Schriftstellerin. In frühen oberflächlichen Kritiken wurde ihr Werk oft als lesbisch und experimentell abqualifiziert. Susana Onega betreibt eine "vertikale" Analyse und kombiniert formale Fragen (Erzählstruktur, Erzählperspektive etc.) mit thematischen Ansätzen, Charakteren, Topoi und intertextuellen Anspielungen. Dabei greift sie auf sowohl die lesbische und feministische Theorie und deren AutorInnen (Cixous, Kristeva) zurück, als auch auf die Psychoanalyse.

Pelan, Rebecca: Two Irelands : literary feminisms north and south. - New York : Syracuse Univ. Press, 2005.
Signatur: 1805188-B.Neu
Rebecca Pelan analysiert Religion, Region, Klasse und nationale und ethnische Identität als Schlüsselkategorien für die Bildung eines feministischen Bewusstseins in Nord- und Südirland und vergleicht die divergierenden feministischen Perspektiven der beiden Länder. Ihre unterschiedliche Geschichte schlägt sich auch in ihrer Literatur nieder: Während Schriftstellerinnen in der Republik Irland über soziale Fragen schrieben (Sexismus, Kriminalität, Arbeitslosigkeit und häusliche Gewalt), konzentrierten sich jene Nordirlands auf die historischen Spannungen und die nationalistische und unionistische Politik ihres Landes. Pelan zeigt aber auch, dass die irische Frauenliteratur insgesamt sich mit politischen Fragen auseinandersetzt, die eine direkte Relevanz für den Alltag der Frauen haben. Dabei weist sie auch auf den Einfluß der Neuen Frauenbewegung hin, der den irischen Frauen die Möglichkeit eröffnete, Kritik an männlichen Ideologien zu üben - seien sie nationalistisch, unionistisch, imperialistisch oder kapitalistisch.

Stein, Malte: "Sein Geliebtestes zu töten" : literaturpsychologische Studien zum Geschlechter- und Generationenkonflikt im erzählerischen Werk Theodor Storms. - Berlin : Schmidt, 2006. - (Husumer Beiträge zur Storm-Forschung ; 5) Signatur: 1814941-B.Neu Theodor Storms Erzählungen kreisen um einen heimlichen Kernkonflikt: Sobald aus den reizenden Kindsbräuten, für die sich Storm'sche Helden begeistern, heiratsfähige Frauen werden, droht ihnen ein frühzeitiger Tod. Die hier vorgelegte Studie trägt der Tatsache Rechnung, dass den zentralen Darstellungsgegenstand von Storms Novellistik Geschlechter- und Generationenbeziehungen bilden, in denen, wenn auch zunächst nur untergründig, Aggression, Verzweiflung und Angst vorherrschen. In vier detaillierten Neuinterpretationen geht Malte Stein der Frage nach, was aus Storms Novellistik über die Ursachen und Folgen von familiärer Gewalt zu erfahren ist. Mit Konzepten der strukturalen Textanalyse bzw. der neueren Narratologie sowie in behutsamer Anknüpfung an aktuelle Ansätze aus dem Bereich der Psychoanalyse und Psychotraumatologie eröffnet dieses Buch einen grundlegend neuen Zugang zu Storms erzählerischem Oeuvre.

Werner, Birte: Illusionslos - hoffnungsvoll : die Zeitstücke und Exilromane Anna Gmeyners. - Göttingen : Wallstein, Verlag, 2006. - (Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung ; 10)
Signatur: 1814919-B.Neu
Die Texte der österreichischen Autorin Anna Gmeyner (1902-1991) werden vor ihrem kultur- und zeitgeschichtlichen Hintergrund präsentiert, der politisch brisant und von der Erfahrung einer alle Lebensbereiche umfassenden Krise bestimmt war. Anna Gmeyner gestattet in ihren Theaterstücken, deren Protagonisten Gruben- und Fließbandarbeiter, Arbeitslose, kleinstädtische Spießbürger und großstädtische Angestellt sind, Zeitgeschichte als Alltagsgeschichte. Die Dramentexte und lyrischen Arbeiten der Jahre 1929-1933 sind durch die Neue Sachlichkeit inspiriert. Hitlers Machtergreifung machte Gmeyners Karriere als Bühnenautorin in Berlin zunichte. Im Exil in Paris und London enstanden "Manja. Ein Roman um fünf Kinder" und "Café du Dôme". Die umfassende Studie gibt Einblick in die vielfältigen Arbeiten Anna Gmeyners und analysiert die Motive, Themen und Topoi der Texte in ihrem literatur- und diskursgeschichtlichen Zusammenhang.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 12.01.2007


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