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NewsLetter 83: Feministische Theorie & Philosophie

 
Brush, Lisa D.: Gender and governance. - Walnut Creek [u.a.] : AltaMira Press, 2003. - (The gender lens series)
Signatur: 1811388-B.Neu
"Staaten sind dort, wo die Macht ist" und "Macht ist geschlechtsabhängig" - mit diesen einfachen Feststellungen richtet die Autorin das Augenmerk auf Staaten, Macht und "Governance", zeigt die inhärenten Ungleichheiten in den politischen und in den Geschlechtersystemen und wie sie ineinandergreifen. Dadurch wird eine klare Beurteilung der verschiedenen Auswirkungen möglich, die staatliche Macht und sozialpolitische Entscheidungen auf Frauen und Männer haben. Anschließend wird die Art und Weise analysiert, wie staatliche Macht männliche Dominanz unterstützt. Brush illustriert ihre Ansichten durch Beispiele aus den USA und anderen westlichen Staaten.

Handbook of gender and women's studies / ed. by Kathy Davis … - London [u.a.] : Sage, 2006.
Signatur: 1812504-C.Neu nbsp;     Inhalt
Die Frauen- und Geschlechterforschung ist eines der spannendsten Wissenschaftsgebiete innerhalb der Sozialwissenschaften. Die Dynamik der Geschlechterbeziehungen und die sozialen und kulturellen Implikationen der Geschlechterkonstruktionen bieten ein lebendiges Forum für Debatten. Dieses Handbuch vereint Aufsätze international anerkannter WissenschaftlerInnen über die neuesten theoretischen Entwicklungen, sei es zur Männerforschung, zu den feministischen Auswirkungen auf die Postmoderne, zum "cultural turn" oder zur Globalisierung.

Mehlmann, Sabine: Unzuverlässige Körper : Zur Diskursgeschichte des Konzepts geschlechtlicher Identität. - Königstein/Taunus : Helmer, 2006.
Signatur: 1815125-B.Neu
Im Mittelpunkt dieser diskurshistorischen Untersuchung stehen die kontroversen Debatten über das "Rätsel" der Ursachen von Hermaphroditismus und Homosexualität im 19. und zu Beginn des 20. Jh., an denen die Problematisierungen und Transformationen einer biologischen Begründung von Zweigeschlechtlichkeit und geschlechtlicher Identität beleuchtet werden. In der Analyse der vielschichtigen Diskurse wird nicht nur die zentrale Bedeutung der "Abweichung" für die Konstruktion geschlechtlicher Normen und die "Natur" des Geschlechts deutlich. An den Diskursfiguren des Hermaphroditen und des Homosexuellen, die als privilegierte Gegenstände in das Zentrum des Geschlechterwissens rücken, wird zugleich die "Unzuverlässigkeit" des Körpers als Fundament der Geschlechterordnung sichtbar.

Reader Feministische Politik & Wissenschaft : Positionen, Perspektiven, Anregungen aus Geschichte und Gegenwart / hrsg. von Ingrid Kurz-Scherf. - Königstein / Ts. : Ulrike-Helmer -Verlag, 2006.
Signatur: 1806100-B.Neu
Ein dreiteiliger Reader mit allen wichtigen Quellentexten aus den unterschiedlichen Phasen der (internationalen) Frauenbewegung und aus der jüngeren feministischen Politikwissenschaft. Die Kapitel teilen sich in "Frühe Frauenbewegungen" (bis in die zwanziger Jahre des 20. Jh.); Autonome Frauenbewegung (nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 80er Jahre) und "Feministische Politikwissenschaft" der neunziger Jahre), der von einem Epilog zur "Genderkompetenz" aus dem Jahr 2004 begleitet wird. Die kurzen und prägnanten Texte sollen die vertiefende Auseinandersetzung mit Frauen-Themen anstoßen und neugierig machen auf biografische und zeitgeschichtliche Hintergründe. Eine sogenannte Lektürehilfe der Herausgeberinnen leitet jedes Kapitel ein. Die Auswahl spannt einen Bogen, der bei Olympes de Gouges oder Flora Tristan beginnt, und über Helene Stöcker, Adelheid Popp zu Betty Friedan und Nancy Fraser und Judith Butler führt.

Scholz, Roswitha: Differenzen der Krise - Krise der Differenzen : die neue Gesellschaftskritik im globalen Zeitalter und der Zusammenhang von "Rasse", Klasse, Geschlecht und postmoderner Individualisierung. - Bad Honnef : Horlemann, 2005.
Signatur: 1812537-B.Neu
Zentraler Bezugspunkt dieser Studie ist die neue soziale Krise, in der das bis in die 70er Jahre noch vorhandene Normalarbeitsverhältnis durch Outsourcing, Subunternehmertum etc. abgelöst wird. In diesem Zusammenhang geht es der Autorin ebenso um die Einschätzung von Bruch-Identitäten, die sich im Zuge von Individualisierungstendenzen herausgebildet haben, wie um die Frage nach deren emanzipatorischer Potenz. Aus der Perspektive einer neuen Kapitalismuskritik wird dabei ein Konzept des Zusammenhangs von "Rasse", Geschlecht, Klasse und postmoderner Individualisierung entwickelt, das sich von sonstigen Ansätzen zu diesem Thema unterscheidet. Vor diesem Hintergrund wird sodann die globalisierungskritische Bewegung seit Ende der 90er Jahre einer solidarisch-kritischen Beurteilung unterzogen. Im Mittelpunkt steht das spannungsreiche Verhältnis zwischen ethnischen, sozialen, geschlechtlichen oder individuellen Differenzen einerseits und einer Gesellschaftskritik, die in veränderter Weise wieder das weltgesellschaftliche Ganze in den Blick nimmt, andererseits.

Wilchins, Riki: Gender Theory : eine Einführung. - Berlin : Querverlag, 2006.
Signatur: 1810529-B.Neu
Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis und eigener Erfahrung erklärt die Aktivistin Riki Wilchins die Gedanken von PhilosophInnen wie Derrida, Foucault und Butler. Sie macht deren komplexe Theorien allen Interessierten zugänglich und zeigt auf, wie eine neue Generation bereits jetzt die Werkzeuge der Queer- und Gender-Theory nutzt, um ihr eigenes, individuelles Weltbild zu konstruieren. Darüber hinaus regt das Buch dazu an, die "natürliche Ordnung der Geschlechter" zu überdenken und die eigene Geschlechtsidentität zu hinterfragen.

Wintergerst, Theresia: Skepsis und Freude : politische Selbstorganisation und die Philosophie Luisa Muraros. - Königstein/Taunus : Helmer, 2006.
Signatur: 1815044-B.Neu
Gibt es einen Ausweg aus dem Kreislauf der Empörung und der Ohnmacht des politischen Subjekts? Welche Möglichkeiten politischen Handelns existieren jenseits von unbestimmtem Aufbegehren und Protestieren? Ist Affirmation grundsätzlich eine Bestätigung bestehender Ideologien? Die Autorin Theresia Wintergerst, Initiatorin des "ProjektNetzes", eines Zusammenschlusses von Frauen zur gegenseitigen persönlichen und beruflichen Förderung, beschreibt Hintergründe, Kritik und Reichweite der Philosophie Luisa Muraros und der Affidamento-Bewegung. Anhand der konkreten Arbeit von Nichtregierungsorganisationen überprüft sie deren Relevanz. Da NGOs einen politischen Veränderungsanspruch haben, müssen sie mit dem Konflikt zwischen Kritik und Affirmation umgehen. Muraros Philosophie kann hier nutzbar gemacht werden, denn sie leistet beides: Distanzierung gegenüber herrschenden Systemen und freudvolle Affirmation als Voraussetzung für politisches Handeln.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 12.01.2007


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