Freud, Sophie: Living in the shadow of the Freud family. - Westport, Conn. [u.a.] : Praeger, 2007.
Signatur: 1844848-C.Neu
Esti Freud, die Frau von Freuds ältestem Sohn Martin, muß mit ihrer 16-jährigen Tochter Sophie (geb. 1924) in Frankreich vor der Invasion der Hitler-Armee flüchten - streckenweise mit Fahrrädern. Beide Frauen überleben auf Grund glücklicher Umstände und fassen den Entschluß, Zeugnis abzulegen. Die Memoiren, die Esti Freud im Alter von 79 Jahren niederschrieb, wurden 20 Jahre nach ihrem Tod von ihrer Tochter wiederaufgenommen und durch Familien-Briefe und Archivmaterial ergänzt. Aus diesen verschiedenen Dokumenten entsteht ein faszinierendes, vielstimmiges Mosaik - die Geschichte einer berühmten Familie vor dem Hintergrund eines bewegten Jahrhunderts. Wichtigste Stationen ihres Lebenswegs sind das Wiener Bürgertum des Fin de Siècle, die Flucht vor dem Nationalsozialismus über Frankreich und Casablanca und der Neuanfang in den USA. Das Thema Kindererziehung spielt eine große Rolle in Sophie Freuds Buch. Ihre Mutter galt als sehr schwierige Person. Als tüchtig und selbständig, aber verbittert wird sie von ihren Kindern beschrieben. Erst nach ihrem Tod hat sich Sophie Freud ganz mit ihr ausgesöhnt. Sophie Freud ist emeritierte Professorin für Sozialarbeit am Simmons College (Boston) und Autorin zahlreicher Publikationen.
Hilzinger, Sonja: Christa Wolf. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007. - (Suhrkamp BasisBiographie)
Signatur: 1842850-B.Neu
Bekannt wurde Christa Wolf, die ehemalige DDR-Schriftstellerin, mit der Erzählung "Der geteilte Himmel", deren Titel zur Metapher für die deutsche Teilung wurde. Mit "Kassandra" erlangte sie Weltruhm. Heute ist Christa Wolf eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen, streitbar, engagiert - und nicht nur wegen ihres Werks, sondern auch als couragierte Zeitgenossin geliebt und verehrt. Das Bekanntwerden der Tatsache, dass sie als IM Margarete beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR geführt wurde und die Kritik an ihrer Erzählung "Was bleibt" leitete einen Literaturstreit im deutschen Feuilleton ein. Die harte Auseinandersetzung darüber setzte ihr sehr zu und wurde von ihr als Abrechnung mit ihrer DDR-Biographie empfunden. Sie reagierte mit längeren Aufenthalten in den USA und körperlicher Krankheit.
Kohlweyer, Gerhard: Agnes Stavenhagen : Weimarer Primadonna zwischen Johannes Brahms und Richard Strauss. - Weimar : WTV, 2007.
Signatur: 1841993-B.Mus
Fünf Jahre lang hat der Autor in Archiven in Ost und West recherchiert. Er ist dabei auf Quellen gestoßen, die nicht einmal Fachmuseen bekannt waren. Nun kann die Geschichte der Primadonna Agnes Stavenhagen nachgelesen werden: 1860 in Winsen (Luhe) geboren, erhielt sie ihre Gesangsausbildung in Berlin und München, bevor sie als jugendlich-dramatischer Sopran an die Weimarer Hofoper ging. Agnes Stavenhagen, 1945 hoch betagt in Bautzen gestorben, trat auch in London, Berlin, Wien und St. Petersburg erfolgreich auf. Verheiratet war sie mit dem fulminanten Pianisten Bernhard Stavenhagen, der als letzter Vertrauter von Franz Liszt galt. Sie arbeitete mit berühmten Musikern ihrer Zeit zusammen, zum Beispiel mit Richard Strauss und Gustav Mahler. Das Frauen- und Künstlerschicksal der Agnes Stavenhagen wird in den Rahmen europäischer Musik- und Zeitgeschichte gestellt - eine Primadonna ganz ohne den heutigen Starkult.
Kollwitz, Käthe: Die Tagebücher : 1908-1943 / hrsg. u. mit einem Nachwort versehen von Jutta Bohnke-Kollwitz. - München : btb, 2007.
Signatur: 1845419-B.Neu
Kätze Kollwitz hielt aus einem starken Bedürfnis nach Diskretion alles "Private" von der Öffentlichkeit zurück. Für dieses Private, allzu Persönliche gab es einen einzigen Gesprächspartner: Das Tagebuch. Aber dieses Buch ist noch mehr als die Innenschau einer eindrucksvollen Persönlichkeit. Käthe Kollwitz war hellwache und engagierte Zeugin ihrer Zeit. Die 35 Lebensjahre, die wir in ihren Tagebüchern hautnah miterleben, umfassen drei deutsche Reiche und zwei Weltkriege. Wir lesen von den Ängsten der Mutter um ihre Familie, vom Zweifeln und Leiden an der künstlerischen Arbeit.
Levick, Barbara: Julia Domna : Syrian empress. - London [u.a.] : Routledge, 2007. - (Women of the ancient world)
Signatur: 1842796-B.Neu
Julia Domna (geb. 217 in Antiocheia) war die zweite Ehefrau des römischen Kaisers Septimius Severus und die Mutter der Kaiser Caracalla und Geta. Ihre Bedeutung wurde in der Geschichtswissenschaft immer als eine der bedeutendsten Herrscherinnen betrachtet, deren Einfluß auf die Entscheidungen des Kaisers offenkundig war. Aber ihre Berühmtheit hatte einen Preis: als Teil einer Dynastie, die ihre Interessen auch mit Gewalt verteidigte, wurde ihr von ihren Untergebenen Misstrauen entgegengebracht; als Syrerin war sie Objekt von Vorurteilen; ihre große Macht wurde ihr übel genommen. Diese Urteile haben sich auch in der Historiographie bis heute erhalten: Julia und ihre Dynastie wurde für das krisenhafte Jahrhundert verantwortlich gemacht, das ihrer Herrschaft folgte. Auf der anderen Seite war Julia Domna das Zentrum eines literarischen Zirkels, der vor allem im 19. Jh. sehr hoch geschätzt wurde. Barbara Levick versucht in ihrer Biographie die Wahrheit über diese widersprüchlich eingeschätzte Frau zu suchen und weist dabei auf die Unverlässlichkeit der Quellen hin. Sie findet bei ihren Recherchen eine sympathische, mutige, intelligente und bedeutende Frau. Übrigens war Septimius Severus 191 bis 193 Statthalter der Provinz "Pannonia superior", in deren Hauptstadt Carnuntum (heute Petronell-Carnuntum) damals wohl auch Julia und die Kinder lebten.
Lindgren, Astrid: Das entschwundene Land : Erinnerungen. - 7. Aufl. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2006.
Signatur: 1838382-B.Neu
Astrid Lindgren wird mit einer weltweiten Auflage von über 130 Millionen Exemplaren allgemein als die bekannteste Kinderbuchautorin der Welt angesehen. In ihren Erinnerungen erzählt sie die Liebesgeschichte ihrer Eltern, vom Alltagsleben auf dem Lande und wie sie in die Welt der Bücher kam: Mit fünf Jahren hörte sie das Märchen vom Riesen Bam-Bam und der Fee Viribunda, vorgelesen von der Tochter einer einfachen Häuslerin. Astrid Lindgrens Kindheitserinnerungen sind vielleicht der Schlüssel zu ihrem Werk, Zeugnis einer Autorin, die den Kopf immer "proppvoll von Einfällen" hatte. Sie erhielt zahlreiche nationale und internationale Preise, darunter 1994 den Alternativen Nobelpreis.
Meighörner, Jeannine: "Was ich als Frau dafür halte" : Sophie von La Roche ; Deutschlands erste Bestsellerautorin. - Erfurt : Sutton Verlag, 2006.
Signatur: 1833296-B.Neu
Sophie von La Roche (1730-1807) war häufig die Erste: Ihre "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" (1771) war der erste deutsche Bestsellerroman, sie setzte Meilensteine des Journalismus, verfasste Reiseberichte und wagte einen Ausflug am Montblanc, als es noch skandalös war, dass Damen selbständig reisten. Die schöne Hofdame wollte die Bildung und das Selbstbild ihrer Geschlechtsgenossinnen verbessern. Dafür bewunderte oder verspottete man sie. Eine einseitige Geschichtsschreibung stutzte sie bald zur Muse Goethes, zur Verlobten Wielands und zur Großmutter der Brentanos zurecht und heute ist sie breiteren LeserInnenkreisen kaum noch bekannt. Jeannine Meighörner begleitet Sophie von La Roche an die Stationen ihres bewegten Lebens: an die Orte ihrer Kindheit und Jugend in Kaufbeuren, Lindau, Augsburg und Biberach, an die Plätze höfischen Glanzes in Mainz, Warthausen und Bönningheim sowie an die Stätten ihres Erfolgs als Schriftstellerin nach Koblenz, Speyer und Offenbach.
Rosenkranz, Jutta: Mascha Kaléko : Biografie. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007.
Signatur: 1839559-B.Neu
Mascha Kaléko, 1907 in Polen geboren, wurde um 1930 in Berlin bekannt; sie gehörte zur künstlerischen Boheme. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde die Situation schwierig. Mascha Kaléko konnte zunächst noch weiterarbeiten, aber 1935 erhielt sie Publikationsverbot. 1938 musste sie mit ihrem zweiten Mann und dem gemeinsamen Sohn Steven vor der nationalsozialistischen Verfolgung fliehen und ging nach New York. 1959 zog sie mit ihrem Mann nach Israel. Sie starb 1975 in Zürich. Ihre heiter-melancholischen Gedichte um den Alltag und die Gefühlswelt der ganz gewöhnlichen Menschen finden bis heute großen Anklang. Diese umfassende Biographie beschreibt das bewegte Leben und das facettenreiche Werk dieser Autorin und enthält eine Reihe bisher unveröffentlichter Texte und Fotos.
Smirnova, Irina A.: A. O. Smirnova-Rosset v russkoj kul'ture XIX veka (A.O. Smirnova-Rosset in der russischen Kultur des 19. Jhdts.) . - Moskva : Rossijskij Gosud. Gumanitarnyj Univ. , 2004 .
Signatur: 1840529-B.Neu-
Aleksandra Osipovna Smirnova-Rosset war eine der erstaunlichsten und bemerkenswertesten Frauen des 19. Jhdts. Viele herausragende Zeitgenossen widmeten ihr Gedichte und leidenschaftliche Zeilen in Briefen und Erinnerungen. Zu ihren Freunden und Verehrern zählten V. A. Žukovskij, M. P. Pogodin, A. S. Puškin, M. Ju. Lermontov, N. V. Gogol', A. I. Turgenev, I. S. Turgenev, Ju. F. Samarin, S. T. und I. S. Aksakov, A. S. Chomjakov, A. K. Tolstoj, V. G. Belinskij, und dies sind bei weitem nicht alle Namen, die in diesem Zusammenhang zu nennen wären. (Karmen Petra Moissi)
Sparre, Sulamith: Denken hat kein Geschlecht : Mary Wollstonecraft (1759-1797) ; Menschenrechtlerin. - Lich / Hessen : Verlag Edition AV, 2006. - (Widerständige Frauen ; 2)
Signatur: 1838961-B.Neu
"Ich liebe den Mann als meinen Gefährten; aber seine Herrschaft, sei sie rechtmäßig oder angemaßt, erkenne ich nur dann an, wenn die Vernunft eines Individuums mir diese Huldigung gebietet: und selbst dann unterwerfe ich mich nur der Vernunft, nicht dem Manne." Dieser Satz stammt von Mary Wollstonecraft, die in den mehr als zwei Jahrhunderten nach Veröffentlichung ihres Werkes "Die Verteidigung der Rechte der Frau" (1792) zu einer Ikone des modernen Feminismus wurde. Die Suche nach dem idealen Mann - dem wirklichen Partner der Frau - ist 200 Jahre vor unserer Genderdiskussion ein aufwühlender Gedanke. Ihr ganzes Leben lang kämpfte sie um die Anerkennung der Würde der Frau und ihre Befreiung von männlicher Vorherrschaft, gegen eine extrem patriarchalisch orientierte Gesellschaft, die ganz selbstverständlich von einer geringeren Intelligenz und dem geringeren Wert der Frau ausging und ihr darum fast jede Bildungsmöglichkeit vorenthielt.
Ueckert, Charolotte: Niki de Saint Phalle : Magierin der runden Frauen ; ein Porträt. - Hamburg : Philo & Philo Fine Arts, 2007.
Signatur: 1845240-B.Neu
Die französische Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) wuchs hauptsächlich in den USA auf und wurde infolge ihrer Heirat mit Jean Tinguely (1961) in der Schweiz eingebürgert. Sie arbeitete zunächst als Aktionskünstlerin und machte mit ihren Schießbildern auf sich aufmerksam. Ab 1964 entstanden die großen "Nanas" ? Frauenfiguren mit betont weiblichen Formen. Die Autorin zeichnet den durchaus nicht einfachen Lebensweg dieser faszinierenden Künstlerin behutsam nach. Es entsteht das Porträt einer außergewöhnlichen Frau, die ihre eigenen Phantasien gestaltete und Kunstwerke schuf, die eine große Popularität erreichten.
Eine unbeugsame Frau : Margarete Mitscherlich im Gespräch mit Kathrin Tsainis und Monika Held. - München : Diana Verlag, 2007.
Signatur: 1845185-B.Neu
Die Psychoanalytikerin und Feministin Margarete Mitscherlich ist eine Querdenkerin. Zu verstehen und die Wahrheit zu erkennen ist das Leimotiv, das ihr wechselvolles Leben durchzieht, von dem sie in diesem Gespräch mit den beiden Autorinnen berichtet: von ihrer Jugend im Dritten Reich, der großen, Konventionen sprengenden Liebe zu dem damals noch verheirateten Alexander Mitscherlich, den schweren Jahren als alleinerziehende Mutter, in denen sie allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Weg geht und Psychoanalytikerin wird. Sie spricht über ihren Kampf gegen das Vergessen der Nazivergangenheit, ihr Engagement für Gleichberechtigung und das Älterwerden.
Welzig, Elisabeth: Leben und überleben : Frauen erzählen vom 20. Jahrhundert. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2006.
Signatur: 1838616-B.Neu
26 Österreicherinnen, die Jüngste von ihnen 75 Jahre und die Älteste 101 Jahre alt, erzählen aus ihrem Leben im ereignisreichen 20. Jahrhundert. Persönliche Geschichte, subjektiv Erlebtes und die großen politischen Ereignisse des Jahrhunderts verbinden sich zu einem Panorama aus spezifisch weiblicher Sicht. Die soziale Schichtung sowie der kulturelle und politische Hintergrund der Frauen wurden möglichst breit gefächert - so befinden sich unter ihnen auch eine Sinti-Frau, eine slowenische Bäuerin, zwei Kommunistinnen, drei Jüdinnen, eine Altäbtissin sowie Frauen mit nationalsozialistischer Vergangenheit. Die Offenheit der Frauen auch heiklen Themen gegenüber ist verblüffend, die Bedeutung von Elternhaus und Kindheit für eine Biografie wird in dem Buch ebenso deutlich wie der Einfluss der Politik.
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