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Namen und Abkürzungen
Ehrenhaft-Steindler, Olga
Steindler, Olga
(Geburtsname)
Lebensdaten
geboren 28.10.1879, Wien
gestorben 21.12.1933, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Physikerin, Lehrerin, Schuldirektorin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Olga Steindler wird in Wien als Tochter eines Advokaten geboren. Sie besucht das Mädchengymnasium des "Vereins für erweiterte Frauenbildung". Da Mädchen zu der Zeit in Wien noch nicht maturieren konnten, wich sie nach Prag aus und legte 1899 20-jährig am Kleinseitener Gymnasium die Reifeprüfung ab. Nach Wien zurückgekehrt studiert sie ab dem Wintersemester 1899/1900 als ordentliche Hörerin der philosophischen Fakultät die Fächer Physik (als erste Frau) und Mathematik. Ihre Dissertation „Über die Temperaturkoeffizienten einiger Jodelemente“ verfasst sie bei Professor Franz Serafin Exner am II. Physikalischen Institut und promoviert 1903 als erste Frau in Physik an der Wiener Universität. Im gleichen Jahr legt sie die Lehramtsprüfung für Mittelschulen ab. Anschließend wirkt sie eine Zeit lang als Vortragende im Verein für Abhaltung von wissenschaftlichen Lehrkursen für Frauen und Mädchen "Athenäum" in Wien und veröffentlicht 1906 eine wissenschaftliche Arbeit zur „Farbempfindlichkeit des normalen und des farbenblinden Auges“. Sie lehrt auch an einem Wiener Mädchengymnasium. Nach einem Jahr als Professorin gründete sie 1907 ein Mädchengymnasium und - gemeinsam mit Olly Schwarz - die erste private Handelsakademie für Mädchen in der Stephaniegasse 16 (heute: Hollandstraße) im 2. Bezirk. Trägerverein ist der "Verein für höhere kommerzielle Frauenbildung", Olga Steindler wird Direktorin, Olly Schwarz Kuratorin der Schule. Später wird die Handelsakademie unter der Leitung der Wiener Kaufmannschaft weitergeführt und Olga Steindler in den Staatsdienst übernommen. Außerdem ist sie in der "Unterrichtskommission" des "Bundes Österreichischer Frauenvereine" aktiv. 1908 heiratet sie den Wiener Physiker Felix Ehrenhaft - einen ehemaligen Studienkollegen, mit dem sie zwei Kinder hat. 1929 erkrankt sie an Brustkrebs, wird operiert, erholt sich aber nie mehr richtig. Als einer der ganz wenigen Frauen wird ihr der Titel "Regierungsrat" und 1931 der Titel "Hofrat" zuerkannt. Im Dezember 1933 stirbt Olga Ehrenhaft-Steindler an den Folgen einer Lungenentzündung. Ihr Mann emigriert 1938 gemeinsam mit der Tochter in die USA, nachdem der Sohn schon vorher zur Fortsetzung seines Medizinstudiums dorthin gegangen war.
Bischof, Brigitte: Olga Steindler (1879 - 1933) : Physikerinnen der Unviersität Wien - Portrait. - In: Koryphäe 29 (2001) S.4-5 Tod der Pädagogin Hofrat Olga Ehrenhaft-Steindler. - In: Neue Freie Presse, 22. Dez. 1933, S. 6
von Helga Hofmann-Weinberger
Lexikon
Ehrenhaft-Steindler, Dr. Olga, Regierungsrat, hat sich durch die Gründung der Wiener Handelsakademie für Mädchen und des Mädchen-Realgymnasiums große Verdienste um das Wiener Mädchenschulwesen erworben. In Anerkennung ihrer auf dem Gebiete des Frauenstudiums bahnbrechenden Wirksamkeit wurde ihr als einer der ganz wenigen Frauen der Titel eines Regierungsrates verliehen. - O. E-St. (Geburtstag: 28. Oktober) ist die Tochter des Wiener Advokaten Dr. Leopold Steindler. - Sie besuchte ein Mädchengymnasium und wurde nach Vollendung ihrer Universitätsstudien zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach längerer Praxis als Lehrerin begründete sie 1907 die erwähnten Lehranstalten. Jetzt ist sie Direktor der Handelsakademie für Mädchen. - Dr. O. E.-St. ist mit dem Wiener Gelehrten Prof. Dr. Felix Ehrenhaft verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Kinder, Hans Leo und Annie Maria, die das Gymnasium besuchen. - Wohnung: XIX./2, Grinzinger Straße 70. - Tel. A-12-3-95. - Auto: Turiner Fiat 503.
Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. 1929
Publikationen
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Ehrenhaft-Steindler, Olga: Handelsschulen. - In: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich / hrsg. von Martha Stephanie Braun, Ernestine Fürth, Marianne Hönig, Grete Laube, Bertha List-Ganser, Carla Zaglits. - Wien: Bund Österr. Frauenvereine, 1930, 166-171
ÖNB 579763-B.Neu
UBS 140245 I
Quellen und Sekundärliteratur
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Angetter, Daniela Claudia: Biografien österreichischer Physiker(innen) : eine Auswahl ; [biografisches Handbuch österreichischer Physiker und Physikerinnen anlässlich einer Ausstellung des Österreichischen Staatsarchivs]. - Wien: Österreichisches Staatsarchiv, 2005
ÖNB 1788141-B.Neu-Mag
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Bischof, Brigitte: Ehrenhaft-Steindler, Olga. - In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich : Leben - Werk - Wirken / Brigitta Keintzel, Ilse Korotin (Hg.). - Wien [u.a.]: Böhlau, 2002, 156-157
ÖNB 1674688-C.Neu-Kat Ariadne156
UBG I 642634
UBL 302598-B
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Bischof, Brigitte: Olga Steindler (1879 - 1933) : Physikerinnen der Unviersität Wien - Portrait. - In: Koryphäe (2001) 29, 4-5
ÖNB 1640941-C.Neu-Per
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Bischof, Brigitte: Physikerinnen : 100 Jahre Frauenstudium an den Physikalischen Instituten der Universität Wien ; Broschüre zur Ausstellung. - Wien: Eigenverlag, 1998
ÖNB 1529074-B.Neu-Mag
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Braunbeck, Joseph: Der andere Physiker : das Leben von Felix Ehrenhaft. - Wien [u.a.]: Technisches Museum Wien, 2003
ÖNB 1712995-B.Neu-Mag
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Tod der Pädagogin Olga Ehrenhaft-Steindler. - In: Neue Freie Presse, Nr. 24886, 22. Dezember 1933, 6
ÖNB 393928-D.Neu-Per
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G. Un.: Olga Ehrenhaft-Steindler [Nachruf]. - In: Die Österreicherin 6 (1933) 9-10, 4
ÖNB 609120-C.Neu-Per
Material in Archiven und Sammlungen
Bilder
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Olga Steindler
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Olga Steindler
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Olga Ehrenhaft-Steindler
Aus:
ÖNB/Bildarchiv Pf 35232C0
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Olga Ehrenhaft-Steindler
Aus:
ÖNB/Bildarchiv Pf 35232C1
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