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Namen und Abkürzungen
Köstler, Maria
Köstler, Marie
Mattauch, Marie
(Geburtsname)
Lebensdaten
geboren 21.11.1879, Niemes/Mimon (Böhmen)
gestorben 1965, ?
Berufe und Tätigkeiten
Krankenpflegerin, Fürsorgerin, Politikerin, Funktionärin der SDAPÖ und KPÖ
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Marie Mattauch wuchs in Böhmen bei ihren Großeltern auf und besuchte eine siebenjährige Volksschule. Nach dem Tod des Großvaters kam sie 1895 nach Wien zu ihrer Tante. 1897 heiratete sie einen Wiener Gemeindeangestellten und bekam mehrere Kinder. Im Ersten Weltkrieg besuchte sie eine Krankenpflegeausbildung und arbeitete anschließend in der Landesstelle des Roten Kreuzes für die Steiermark. Sie war an der Gründung einer Krankenpflegerinnengewerkschaft in Graz 1917 beteiligt und wurde Sekretärin derselben bis zum Verbot der Gewerkschaften 1934. 1922 wurde sie zur Leiterin des Vormundschaftsamtes in der Steiermark bestellt. Parteipolitisch wurde sie 1920 für die sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs Landtagsabgeordnete und blieb dies, bis sie 1930 in den Nationalrat wechselte. Als Delegierte der Steiermark zur Frauenreichskonferenz 1926, wo die Linie der Frauen zum Paragraph 144 diskutiert wurde, sprach sie sich in den Debatten zur Geburtenregelung gegen eine Beschränkung der Fristenlösung auf eine Indikationenlösung aus. Sie folgte Martha Tausk als Landesfrauenvorsitzende in der Steiermark nach. Marie Köstler gehörte zu denjenigen innerhalb des Frauenzentralkomitees, die den zu geringen Widerstand der Partei gegenüber der Unterminierung der Demokratie, der schließlich 1933/1934 zur Ausschaltung derselben führte, kritisierte. Im Februar 1934 wurde sie wegen "Hochverrats" in Graz inhaftiert und nach einigen Wochen im Gefängnis aus Österreich ausgewiesen. Sie emigrierte nach London. Dort war sie in der sozialdemokratischen Exilorganisation tätig. Aufgrund interner Konflikte wurde sie bei ihrer Rückkehr nach Österreich 1945 aus der Sozialdemokratischen Partei Österreichs ausgeschlossen und trat 1946 der Kommunistischen Partei Österreichs bei. Dort arbeitete sie am Aufbau der Kinderorganisation Kinderland und im Bund demokratischer Frauen mit.
Literatur: Frauenarbeit und Bevölkerungspolitik Hauch: Vom Frauenstandpunkt aus, 280-284
von Lydia Jammernegg
Publikationen
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Köstler, Marie: Die Fürsorgerin. - In: Handbuch der Frauenarbeit in Österreich / Hrsg. von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien. [Red.: Käthe Leichter ...]. - Wien: Kammer für Arbeiter und Angestellte, 1930, 281-294
ÖNB 579225-C.Neu
Quellen und Sekundärliteratur
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Die Abgeordneten zum österreichischen Nationalrat 1918 - 1975 und die Mitglieder des österreichischen Bundesrates 1920 - 1975 / hrsg. von d. Parlamentsdirektion. - Wien: Verlag der Österr. Staatsdruckerei, 1975
ÖNB 1130217-B.Neu-Kat
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Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / hrsg. vom Inst. für Zeitgeschichte München u. von d. Research Foundation for Jewish Immigration, New York, unter d. Gesamtleitung von Werner Röder u. Herbert A. Strauss. - München [u.a.]: Saur. - 3 Bde., 1980-1983
ÖNB 1222524-C.Neu-Kat
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Frauenarbeit und Bevölkerungspolitik : Verhandlungen der sozialdemokratischen Frauenreichskonferenz 29. und 30. Oktober 1926 in Linz / hrsg. vom Frauenzentralkomitee. - Wien: Vorwärts, 1926
ÖNB 299966-B.Neu
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Hauch, Gabriella: Vom Frauenstandpunkt aus : Frauen im Parlament 1919 - 1933 / Gabriella Hauch . - Wien: Verl. für Gesellschaftskritik, 1995
ÖNB 1433046-B.Neu-Per.7
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Neun Sozialdemokratinnen im Parlament! - In: Die Unzufriedene, Nr. 48, 29.11.1930
ÖNB 600447-C.Neu-Per
UBW II-453270
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Neun Sozialdemokratinnen im Parlament! - In: Salzburger Wacht, 19.11.1930
ÖNB 414184-D.Neu-Per
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Neun Sozialdemokratinnen im Parlament! - In: Arbeiterzeitung, 17.11.1930
ÖNB 393854-E.Neu-Per
ÖNB MF 1875
Material in Archiven und Sammlungen
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VGA Wien, Personenarchiv, Marie Köstler Lade 21, Mappe 52, 1924-1959
Bilder
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Marie Köstler
Aus:
Hauch: Vom Frauenstandpunkt aus, 280
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