ÖNB-Musiksalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek

Zwei österreichische Komponisten der Gegenwart und ein historisches Instrument stehen auf der Themenliste des ÖNB-Musiksalons der 1. Jahreshälfte 2012.

Der Begriff des "Komponisten" ist im allgemeinen Bewusstsein sehr stark von der Vergangenheit geprägt, wie ja auch das aktuelle Konzertleben von Werken des
18. und 19. Jahrhunderts dominiert wird. Daher kann das Porträt eines Gegenwartskomponisten wie Paul Hertel vielfachen Aufschluss darüber geben,
wie sehr sich sowohl das Selbstverständnis als auch das mediale Rüstzeug eines Musikschaffenden im 21. Jahrhundert im Vergleich zu früheren "Komponistenbildern" geändert hat. Musik für visuelle Medien – Filme und TV-Filme – nimmt einen wesentlichen Teil der Produktion Hertels ein und tritt damit neben die "klassischen" musikdramatischen Gattungen wie Oper und Musical. Hertel schreibt Musik im Stil der Renaissance, des Barock, des Biedermeier und der Gegenwart; in diesem Spektrum hat auch Musik für Industrie- und Werbefilme Platz. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Kinderoper, in denen klassische Figuren wie die des "Parzival" einem jugendlichen Publikum nahegebracht werden.

Ein ebenfalls weites Spektrum zeigt das Schaffen des Kom­ponisten Helmut Schmidinger; er ist auch Konzertorganisator, Musikvermittler und Notengrafiker. Wenn Schmidinger im "Zusammenstellen", der "compositio", von Konzertprogrammen eine große Nähe zu seinem eigentlichen Beruf ortet, so macht er damit deutlich, dass die herkömmlichen Teilungen in unterschiedliche Professionen in der Musikszene heute weitgehend aufgehoben sind. Gleichzeitig ist ihm aber auch das Anknüpfen an die Geschichte und das überlieferte Musikrepertoire wichtig, wie er an unserem Abend mit vielfachen Bezugnahmen auf Komponisten der Vergangenheit beweisen wird.

Ein historisches, heute kaum mehr gespieltes Instrument wird im Mittelpunkt unseres dritten Abends stehen: die "Viola d'amore". Johann Mattheson beschrieb sie 1713 in seinem Werk "Das neu-eröffnete Orchestre" mit den Worten: "Die verliebte Viola d'Amore … führet den lieben Nahmen mit der That" und nannte ihren Klang "silbern, angenehm und lieblich". Nach einer Blütezeit vom 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geriet sie weitgehend in Vergessenheit, wenngleich auch im 20. Jahrhundert vereinzelt für sie komponiert wurde. Die Musiksammlung verwahrt ein reiches Repertoire zu diesem Instrument, das an unserem Abend in einigen ausgewählten Beispielen zum Klingen gebracht wird.

Ich hoffe, dass unser Angebot Ihr Interesse findet und freue mich darauf, Sie im ÖNB-Musiksalon im Palais Mollard willkommen zu heißen.

Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin

In Kooperation mit dem

Institut für Österreichische Musikdokumentation

Veranstaltungsort

Österreichische Nationalbibliothek
Palais Mollard, Salon Hoboken
Herrengasse 9
1010 Wien

Der Eintritt in den ÖNB-Musiksalon ist frei.

Wenn Sie den Folder zum ÖNB-Musiksalon regelmäßig zugeschickt bekommen möchten, geben Sie uns bitte per E-Mail oder telefonisch Bescheid.
oeffentlichkeitsarbeit@onb.ac.at
Tel.: 01/534 10-261

Veranstaltungsorganisation

Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/534 10-262
Fax: 01/534 10-257

oeffentlichkeitsarbeit@onb.ac.at

Hinweis

Eine weitere Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek


last update 08.02.2012